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Meret und Anish

02.10.2013

Wenn man / frau schon krank geschrieben ist, empfiehlt es sich auch an einem Wochentag Ausstellungen zu besuchen. So besuchten G. und ich den Martin-Gropius-Bau.

Meret Oppenheim
Man Ray, 1933
Erotique voilée Series
© Man Ray Trust, Paris
Im ersten Stock wurde ein Überblick über das Werk von Meret Oppenheim gegeben.
Sie war zwanzig als sie 1931 nach Paris reiste, um Künstlerin zu werden. Schnell kam sie mit den Surrealisten in Kontakt.
Als junge Frau mit wenig Hemmungen nutzten die Künstler sie gerne als Aktmodell. Doch schnell verabschiedete sie sich von dieser Rolle.
Sie war damit eine der wenigen Frauen, die sich unter den Männern künstlerisch durchsetzte.
Sie entwickelte einen eigenen Stil und schwamm sich von den männlichen künstlerischen Vorbildern frei.


Meret Oppenheim, 1968
Abendkleid mit Büstenhalter-Collier
Wie erfolgreich sie damit war, zeigt sich daran, dass das MoMA in New York bereits 1936 eine Arbeit von ihr kaufte. Dieses Werk, eine Tasse mit Untertasse und Löffel war komplett mit Fell bezogen, bildete die Grundlage für ihren Ruhm. Diese war in der Schau jedoch nicht vertreten.
Doch dafür war eine breite Auswahl ihrer Arbeiten zu sehen.
In der Ausstellung wurde ein Überblick über ihre gesamte Schaffensperiode bis zu ihrem Tod 1985 gezeigt.

Meret Oppenheim
Peperoni auf dem Wasser, 1938
Dabei waren Malereien, Skulpturen und textiles Gestalten. In allen Bereichen hat sie Besonderes geleistet.
Es gibt kaum eine KünstlerIn, die eine so breites OEuvre schuf.
Daneben verfasste sie dann auch noch tolle Gedichte.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 6. Januar 2014.
Unbedingt hingehen und sich gründlich satt sehen!

The Death of Leviathan, 2013
Im Erdgeschoss wurde Anish Kapoor gezeigt. Ein international hoch gehandelter Skulpteur. Auch diese Ausstellung nahmen wir mit. Leider wirkten seine Arbeiten im Verhältnis zu denen von Meret Oppenheimer recht einfältig. Seine Werke sind zwar meist großformatig, doch die ästhetische Qualität ist gering.

Sein Leviathan, eine luftgefüllte Plastikfolie, die auch in einer anderen Form bei der Dokumenta IX 1992 gezeigt wurde, gehörte zu den besseren Werken. Überwiegend waren sonst Arbeiten aus rotem Wachs zu sehen. Diese rochen unangenehm chemisch und waren für mich ziemlich langweilig.


Nicht mal eine Kanone, die regelmäßig Wachs in einen Raum schoss, fand ich interessant. Wer die Ausstellung besuchen will, hat noch bis zum 24. November Zeit.

Vögeln im Frühling

29.09.2013

Für unseren Sonntag ist 11:00 Uhr eine unchristliche Zeit. "Unchristliche Zeit", wieder mal so eine bedeutungschwangere Redewendung, die mir manchmal aus dem Gehirn plumpsen. Zum Glück gibt es das Internet, so konnte ich recherchieren, dass damit die Nacht gemeint ist. Was die Leute sich im Mittelalter dabei gedacht haben, kann ich mir jedoch nicht vorstellen. Gerade in der Nacht wurden doch die meisten kleinen Christenkinder gezeugt. Manche vermuten ja sogar, dass der Heilige Geist Maria nachts beigewohnt hat. Jesus nachts zu zeugen kann doch nicht unchristlich gewesen sein?

Kinosaal Astor Berlin
Ein moderneres Märchen erzählt Alfred Hitchcock in "Die Vögel". Viele ältere KnackerInnen wie ich werden den Film aus dem Jahr 1963 schon kennen. Auch wir, I. und ich, schauten ihn schon wiederholt.
Trotzdem quälten wir uns früh aus dem Bett ins Kino Astor.
Denn I. schenkte mir vor ein paar Jahren eine Filmdose mit Gutscheinen, für freien Eintritt und Verzehrgutschein. Dieses Geschenk wollten wir verbrauchen.
Der Film des Regiegenies ist auch nach 50 Jahren ein Juwel. Wenn das Licht wieder angeht, ist der Respekt fürs Federvieh erheblich gestiegen.
In mir entstand die Idee Vögel so zu trainieren, dass sie BesitzerInnen von Hühner"farmen" massakrieren. So etwas wäre doch lehrreich und hilfreich Massentierhaltung zu verbieten.



Als wir aus dem Kino traten, strebte gerade das letzte Aufgebot des Berlin Marathons an uns vorbei. Die meisten LäuferInnen erregten mein Mitleid und ich bekam Angst, dass ich meine Kenntnisse in der ersten Hilfe anwenden muss. So drehten wir schnell ab und nahmen unseren Afterkinokaffee.

Im Garten des Cafés des Literaturhaus in der Fasanenstraße schmeckte er vorzüglich. Ein bezaubernder Ort.

Für den Abend hatte ich Karten für ein Tanzstück in der UFA Fabrik gewonnen. Das Acrobatic-Dance-Theatre der BASE Berlin präsentierte "Frühlingserwachen" von Frank Wedekind. Das 1891 veröffentlichte Drama thematisiert die pubertierenden Irrungen und Wirrungen von drei Jugendlichen.
Vorher war ich recht skeptisch, ob es möglich ist Akrobatik mit einem Drama zu verbinden. Den DarstellerInnen gelang dies jedoch fulminant.



Tanz: Felice Aquilar, Christian Myland und Dennis Mac Dao
Musik von: Die Antwoord, Sade, Björk, Aquarius Heaven, John Legend, The Irrepressibles, Ray Charles, Blue October.
Choreographie: Dennis Mac Dao und Christian Myland.

Das Copyright für alle nicht ausgezeichneten  Fotos liegt bei Irmeli Rother.

Potsdam, alles verboten?

21.10.2013

Eigentlich wollte ich der Liebsten, vom Hauptbahnhof kommend, nur wegen des tollen Wetters die Freundschaftsinsel zeigen.
Doch hielten wir ob der tollen Piktogramme erstmal inne und überlegten, was wir Falsches vor hatten.
Die Grünflächen Verwaltung Potsdams verlangt den BesucherInnen Einiges an Gedankenarbeit ab.

So stellte sich uns die Frage, wir hatten zufälligerweise keine Schere dabei, ob man / frau Blumen mit dem Messer ernten darf.
All diese Fragen beantworteten aber die BeamtInnen am Check-in Schalter gerne. Nach einem Ganzkörperscan durften wir den Park betreten.

Gleich danach folgte schon wieder ein Verbotsschild. Was waren wir froh, dass wir unser Ruderboot vergessen hatten.
Doch beim Erblicken der Tags auf dem Schild ärgerte ich mich ein wenig, dass ich meinen dicken Filzstift nicht dabei hatte.
So glaubt mir doch keiner, dass ich dort war.

Derweil schoss I. ihr erstes Foto aus der Serie "Unter den Brücken von "Potsdam".
Als dann kurze Zeit später ein Radler meine Liebste fast angefahren hätte, verstanden wir, dass die Verbote offensichtlich nicht für Einheimische gelten.
Die kleine freundliche Insel heißt übrigens nicht erst seit der Deutsch - Sowjetischen Freundschaft so, wie ich immer vermutete, sondern schon seit 150 Jahren. Ein Gasthof gab ihr wohl den Namen.


Dann genossen wir die Parklandschaft und ich knipste Naturfotos.


Gärtnerjunge, 1962
Karl-Heinz Schamal
Natürlich gehören in einen solchen Park auch Skulpturen. Fast alle zeigten sich im Stil des Sozialisten Realismus, viele KünstlerInnen, die brav dem deutschen Reich gedient hatten, konnten in der DDR stilistisch bruchlos weiter arbeiten.
Der Schöpfer des Gärtnerjungen war jedoch zu jung, um sich an der deutschen Mordbrennerei zu beteiligen. Diese Arbeit ist zwar am Proletkult orientiert, trägt aber auch viel Frohsinn in sich.
Nachdem wir die Insel fast umrundet hatten, besuchten wir die dort ansässige Galerie.
Der Brandenburgische Kunstverein Potsdam war auf die gewöhnungsbedürftige Idee gekommen, unter dem Titel "Anonymous", Werke ohne Informationen über die Produzenten auszustellen.
Damit wollten sie die Regeln des kommerziellen Kunstbetriebs unterlaufen.
Mir kam die Idee zu unausgegoren vor. Wenn KünstlerInnen vom Verkauf ihrer Arbeiten leben müssen, sind sie doch auf Gedeih und Verderben daran gebunden sich einen Namen zu machen.

So erfuhr ich nichts über den Schöpfer der Installation.
Anschließend schlürften wir Kaffee und verspeisten Kuchen im Inselcafe. Es war warm, so saßen wir draußen am Wasser. Leider sind dort die sehr großen ziemlich aggressiven Schwäne ein Problem. Sie beißen kräftig, wenn man / frau ihnen ihren Anteil verweigert.
Durchblick
Dann hatten wir Lust auf Kunst mit Namen. Die fanden wir in der Galerie Sperl am Nicolaisaal. Peter Weiß stellte dort unter dem Titel "oxydAktion" seine mit verschieden farbigem Rost gemalten Bilder aus.
Auf Hartfaser aufgetragen entsteht eine Wirkung wie bei verrostetem Metall. Ein witziger Effekt beim Bild nebenan ist, die hinein gemalte Bohrung. Scheinbar fällt durch sie Licht von hinten hindurch.
In der Nähe, an der Friedrich-Ebert-Strasse, betreibt die Galerie Sperl eine temporäre Depandance in einer ehemaligen Fachschule. Der DDR Bau im Stil der Sechzigerjahre steht leer und wird so zwischenzeitlich genutzt.
Die "Schaufenster Galerie" zeigt in schönen lichtdurchfluteten Räumen zeitgenössische Kunst und auch die Werke des Galeristen Rainer Sperl.
Der spielt gerne mit Material und Formen und produziert ausgesprochen Witziges und Hintergründiges.

Die neue Tasche
Kätzchenspanner
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Besuch des Seepferdchens
Lezzueck A. Coosemans ist in den magischen Realismus vernarrt. Für mich malt er einen Tick zu niedlich.
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Der Gärtner, 2011
Hans Hendrik Grimmling hat den Vorteil abstrakt zu malen. Das kann man / frau nie niedlich finden. Mir gefiel das flächige Bild, besonders die Muster auf den grauen Flächen. 
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Vogelbegegnung
Mathias Melchert zeigte ebenfalls keine fotorealistische Arbeit. Doch obwohl ich mich vor seinen Flattertieren etwas gruselte, hatten sie was. 
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Die Auswanderer, 2007
Der rote Bau
Dieter Zimmermann alias der Grübelzwang setzt die Bilder aus kleinen zusammen, so gibt viel zu schauen. Malte Brekenfeld malt im Stil der Surrealisten. Oben scheint ihn Hieronymus Bosch inspiriert zu haben.

Nach so viel Kunst besuchten wir schon zum zweiten Mal das Fischrestaurant Butt, es schmeckte wieder vorzüglich. Es ist der richtige Ort für LiebhaberInnen von totem Flossengetier.
Meine Begleiterin aß den fotografisch festgehalten gegrillten Loup de Mer.

Dann folgte der eigentliche Grund für den Potsdam Besuch. Wir hatten Karten für das Hans-Otto-Theater bestellt, dessen künstlerischer Ruf sehr gut ist. Der Neubau ist außerdem ein architektonischer Juwel.
Wir gingen jedoch ins Schwesternhaus,  in den Reitsaal, der auch ganz passabel aussieht, aber doch nur ein umgebauter Reitsaal ist.
Doch wir wollten ein Stück sehen. "Von Mäusen und Menschen" nach der Novelle von John Steinbeck war angekündigt.

© Hans-Otto-Theater
Leider hat der Regisseur Niklas Richter das Stück zu klamottig angelegt und die Rollen falsch besetzt. Der eigentlich, als ein wenig geistig zurückgebliebener, aber sehr kräftiger Landarbeiter angelegte Lennie, war nicht kräftig gebaut und konnte auch sonst die Rolle nicht ausfüllen. Florian Schmidtke war der Darsteller.
Das verführerische Mädchen Elzemarieke de Vos wirkte extrem kühl. Somit waren schon die wichtigsten Personen im Stück falsch besetzt. Das Einzige was uns wirklich zusagte, war die musikalische Darbietung.
Passend gab es Swing zu hören.

Besonders der Pianist Christian Deichstetter war ein Könner.
Den Frust über die dürftige Dramaturgie ertränken wir im Holländerviertel mit Rotwein.

Das Copyright für alle nicht ausgezeichneten  Fotos liegt bei Irmeli Rother.

Preview der Preview Berlin

19.09.2013

Zur Vorschau der Preview fand ich mich mit J. in den Opernwerkstätten nah beim S-Bahnhof Nordbahnhof ein. Diesen Ort kannte ich bisher nicht. Auf ihm befindet sich ein Fabrikgebäude. Dort im Obergeschoss fand eine der Verkaufsausstellungen zu Berlin Art Week statt.

Nachden wir unseren Obolus von 5 € pro Nase entrichtet hatten durften wir die mit 77 Verkaufskojen vollgestellte Halle betreten. Hier waren eher kleinere Galerien überwiegend aus Europa vertreten.
Viel Kunst zum Gähnen war dabei, was mir gefiel seht ihr unten.

Zerbrochenes Mädchen, 2013
Die riesigen Holzschnitte von Franca Bartholomäi waren bezaubernd. Besonders gefiel mir wie die Frau oben sich eine eigene Welt zurecht schnitzt.
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"Eigenartig vertraut" wirkten die sehr menschlichen Holzfiguren von Yasam Sasmazer.
Doppelgänger, 2013
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An Tamara Mullers Bildern begeisterten mich die Augen der von ihr gemalten Personen.
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Ja, wenn man ein Ei auf dem Kopf zerschlagen bekommt ...
Leo Ferdinandino Demetz stellt seine aus Plastilin geformten Figuren gerne in ungewöhnliche Situationen.
nessun rispetto, 2009
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Ari im Trasch Kostüm, 2012
Lovro Artukovic hat sein Modell in ein rauschendes Kleid aus Luftpolster Verpackungsmaterial gesteckt und in Öl gemalt.
Respekt!
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Women Bigact, 2013
Believe in me, 2013
Samuel Saldeco will nicht schöne Menschen darzustellen, seine Skulpturen zeigen Personen mit Orangenhaut und Fettbauch. Er ist irgendwie ehrlich.
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Maik Scheermann malt mit Tusche auf Zeichenfolie. Immer sind in den Zeichnungen Bäume zu sehen. Dadurch das er Vorder- und Rückseite bemalt entsteht Tiefe. Interessant!
Serie: min lore ea eum
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Incarnation, 2012
Jose Cobos Kunstwelt bevölkern Kleinkinder die beginnen ihre Umgebung zu erkunden. Sein Material ist Hartwachs. Bemerkenswert!
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Hye-Won Choi benutzt verschiedene Techniken und Materialien in einem Bild. Dabei schafft sie Stimmungsvolles.
Sie traktiert die Leinwand mit: Fineliner, Ölkreide, Acrylfarbe, Ölfarbe und Faden.
Drei Frauen, 2012
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Press, 2012
Jesus Lizaso arbeitete mit natürlich gewachsenem Eichenholz. Er puzzelt so lange herum bis er Stücke findet die zueinander passen. Sicher eine Arbeit die viel Geduld fordert, aber das Ergebnis gibt ihm recht. Ein wirklich beeindruckendes Werk.
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Der Besuch der Preview hat sich also gelohnt.

Flughafen, Flughafen

17.09.2013

Die Eröffnungsparty der Berlin Art Week wollte ich nicht missen.
Leider tauchte auch noch der etwas trottelige Berliner Bürgermeister auf und dachte, er findet ein dankbares Publikum. Schließlich steht seine Senatskanzlei fast auf jedem Programmheft als finanzieller Unterstützer.

So meinte er wohl viele Claqueure zu finden.
Doch verschenkt er ja nicht das eigene Geld, sondern er verteilt Steuergelder. Ähnlich wie er nicht seine eigenen Millionen in den Flughafen Klaus Wowereit versenkt hat.
So standen nur wenige Menschen vor der Bühne und klatschten sehr sparsam. Auch ich ging nur vorbei.
Konnte es mir jedoch nicht verkneifen zweimal laut Flughafen zu rufen, was ihm sichtlich peinlich war.

Doch es gab auch Spannendes auf dem Fest, das sich schnell füllte. Auf der Auguststraße gab es Stände mit Futter und Getränken und alle Galerien waren geöffnet.

Dritte Schwester, 2012
J. + und ich besuchten zuerst den Me Collectors Room. Thomas Schütte übersandte "Schöne Grüsse", von ihm war Gemaltes und Skulpturen zu sehen.
Thomas Schütte kannte ich bereits aus Köln. Dort liegt von ihm ein spiegelnder Frauenakt vor dem Museum Ludwig und im Figurengarten befindet sich eine Steinfigur.

o. T. 1992
Beide Arbeiten gefielen mir sehr gut.
In der Ausstellung im Me war ich von den Werken nicht durchgängig begeistert.
Die von ihm grob geformten Großskulpturen erinnern mich an Michelin Männchen und ich fand sie ausdruckslos.
Vom Gemalten erschien mir auch nicht alles gelungen. Gerade die großflächigen Farbbilder fand ich recht langweilig.
Doch den übergroßen Kopf 'dritte Schwester' aus Stein oben fand ich bezaubernd, auch die Dame auf dem Bild links gefiel mir.

Die Galerie Weißer Elefant war unsere nächste Schaustelle. Astrid Köppe stellte dort aus. "Pareidolia" darunter verstehen Psychologen ein verbreitetes Phänomen, in völlig abstrakten Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände erkennen zu wollen.

Eigentlich beschreibt dies nur Phantasien, ohne die Menschen kaum kreativ wären.
Auch KunstbetrachterInnen würden ohne Phantasie nur Fettecken sehen.
Die Kugeln auf der Tapete wären dann auch überflüssig und könnten weggeputzt werden.
Astrid Köppes Arbeit gefiel mir.

Holger Bär, Park, 2009
Weiter zogen wir in die Galerie Deschler. Unter dem Motto "Painting Water" war eine Gruppenausstellung zu sehen.
Diese mal ein schwachsinniges Motto, zwar gab es einige Bilder, in denen Wasser dargestellt war, aber nur ein paar.
Aber ich entdeckte zwei Bilder, die mir besonders zusagten.

Xenia Hausner, ÜberLeben, 2011
Leider wurde es überall immer voller. In den Galerien herrschte ein fürchterliches Geschiebe.
Trotzdem ich sah noch diese herrliche Arbeit.
Wieder fehlte das Wasser, doch die beiden Frauen machten auch nicht den Eindruck, als wenn es ihnen gerade fehlt.
Auch draußen auf der Straße wurde es eng. Denn Versuch in die Kunst Werke zu gelangen, brachen wir ob der langen Schlangen vorm Eingang ab.

So standen wir noch ein wenig herum, dann strebte J. Heim und ich versumpfte noch etwas im Clärchens Ballhaus.