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Carnevalen bringt Segen

 08.06.2025

- Der Karneval der Kulturen tobt jedes Jahr an Pfingsten durch Berlin. Da ich bei keiner Umzugsgruppe eingebunden war, verzichtete ich darauf die Parade auf der ehm. Stalinallee anzuschauen. 
Ich trieb mich nur auf dem Festplatz rund um den Blücherplatz herum. Dort zogen neben der bunten berliner Vielfalt viele Grüppchen von herausgeputzten weiblichen Jugendlichen herum und testeten ihre Wirkung auf die männlichen Anwesenden und die Jungs taten es ihnen nach.
Ich jedoch schaute mir ein wenig das kulturelle Angebot an. Es wurde viel geboten.

1. Die TrommelerInnen der GEW hatten sich diesmal mit ebensolchen aus Woltersdorf, den WoDoDrums zusammen getan, Gemeinsam waren sie doppelt so laut. Da eine liebe Freundin bei der GEW die Surdo 🥁spielt, ist dieser Auftritt für mich ein Pflichttermin.

Bei einer Sambagruppe ist Tanzen angesagt, ich tat es ausführlich.

2. In der Heiligkreuz Kirche hörte ich Alternatives und ich konnte nach dem Hüpfen sitzen. 
Die Balkonias
sind ein Balkan Trio, bestehend aus Cello, Saxophon und Gitarre. Ungewöhnlich ist, dass keine Blechbläser dabei waren.

3. Bei Cortejo Baiano ist brasilianische Percussion hörbar und animiert zum Hüftschwung. Während andere Kapellen neben Trommeln auch andere Instrumente nutzen, spielt der Cortejo ausschliesslich auf Trommeln.

4. Musiklisch reiste ich dann mit Chochán nach Latainamerika, Sie produzieren ein gut tanzbaren Mix aus Cumbia, Merenge, Salsa und div Latino Stilen. Ich konnte meine Füße wieder nicht still halten.

5. Patacoré
Musik der pazifischen Region Kolumbiens Patacoré bewahrt die traditionelle Marimba-Musik des kolumbianischen Pazifiks. Dort leben noch heute viele einst aus der Sklaverei geflohene Schwarze. Ihr Sound verbindet ihre Vorfahren mit der Gegenwart und bringt die reiche Folklore auf nationale & internationale Bühnen.
Im Video könnt ihr mehr über das Leben dort erfahren, wenn ihr des Spanischen mächtig seid. 

- Ab und zu laden die Berliner Pilharmoniker am frühen Abend zu einem Konzert in den Kammermusiksaal. Dabei präsentieren Studierende der Karajan Akademie ihr Können. Die Namen der MusikerInnen und das Programm ist vorher nicht bekannt. Aber der Eintritt ist frei.

1. Chiemi Se (Klarinette), Anna Kirichenko (Flügel)
Wolfgang Amadeus Mozart, Sonate B-Dur KV 378

2.  Johanna Cornelia Müller, Saki Tozawa (Violine), Brian Isaacs, Takehiro Konoe (Viola), Constantin Heise (Cello), Kenneth Lee Kyunghwan (Bass), Hyejin Kim (Harfe)
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 5, 4. Satz

3. Lorenzo Messina (Flöte), Anna Kirichenko (Flügel)
Philippe Gaubert, Sonatine quasi Fantasia

4. Lorenzo Dainelli, Daniil Gonobolin (Viola),  Takehiro Konoe (Viola), Constantin Heise (Cello), Svenja Dose (Bass)
Ondrej Kukal, Clarinettino op. 11

-  Ebenfalls ein paar mal im Jahr montags gibt es im C/O Berlin freien Eintritt.
Fotos und Videos von Julian Rossefeld waren zu sehen. Das Motto "Nothing is Original" der Ausstellung spiegelt seine künslerische Position wieder. Oft benutzt er Filmkulissen für seine Werke, diese enttarnt er jedoch gerne. Hingehen und sehen lohnt sich, auch wenn Eintritt gefordert ist.  









- Beim
Geburtstag meiner Frau hatte Luz einen Auftritt, vor ein paar Tagen besuchte ich ein Konzert von ihr in Zehlendorf. Sie singt internationale Folklore, begleitet sich mit der Gitarre und bringt damit ZuhörerInnen zum Tanzen. Wer sie für eine Feier buchen möchte, wende sich bitte an mich. Ihre Gage ist angemessen.


 

 

 

 

 

 

 
- Ost/West Jazz im Osten. In Peitz, einem historischen Städtchen bei Cottbus, fand ein auf den Schlagzeuger und Gewinner des Brandenburger Jazzpreises Willi Keller ausgerichtetes kleines Festival statt. In drei Formationen schlug er auf die Trommeln und auf die Bleche.

1. Das Uschi Brüning Quartett waren Uschi Brüning (Gesang), Christian von der Goltz (Flügel),  Meinrad Kneer (Bass), Willi Keller (Schlagzeug). Die Jungs begleiteten die Ikone des DDR Jazzgesangs. Sie hat gerade den deutschen Jazzpreis für ihr Lebenswerk erhalten. Das Spektrum ihres Vortrags reichte von Schlager bis Jazz. 
In der BRD gelang Inge Brandenburg eine ähnliche Position zu erreichen, diese starb allerdings früh in Armut und alkoholsüchtig.
Im Video unten seht ihr Uschi Brüning noch als Schlagersternchen.

2. Unechte Grenzgänger boten eine außergewöhnliche Performance. Lars Rudolph trug Texte von William Carlos Williams vor. Der war ein Vorläufer der Beatpoeten aus den USA. 
Zwischen den Poesien, die er vortrug, trompetete Lars Rudolph. Seine Bühnenpräsens erinnerte mich etwas an Klaus Kinski, einen Schaupieler der 60iger Jahre. 
Die Mitmusikanten waren José van der Schoot (piano) und Willi Keller (Schlagzeug). 
Das Set war etwas schräg, ähnlich wie im Video unten. 

 3. Das Boom Box Trio ging es für mich musikalisch intertessanter an. Thomas Borgmann (Saxophonist mit Hund) Akiro Ando (Bass) und Willi Keller (Schlagwerk) spielten geilen Improjazz.

Dank der Familie Bobels wieder ein gelungener Nachmittag.

Frau / Mann müßte Klavier spielen können

15.05.02025

- Die brasilianische Botschaft bietet immer wieder Kulturelles und sogar für lau.
Dies mal ein Konzert unter dem Motto "Die Stimme des Regenwaldes".
Der Pianist Pablo Rossi entlockte dem Flügel der Botschaft spannende Tonfolgen aus brasilianischer und deutscher Feder.
Es erklangen Stücke von Carlos Gomes, Heitor Villa-Lobos, Franciso Mignone, Eduardo Frigatti, Gabri Mesquita, Franz Schubert.
Zwischendurch erklärte er ,dass er mit seinen Konzerten zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen will. Also ein sympathischer Kerl, der musikalisch das Zeug hat, als Solist in großen Orchestern zu spielen. Im Video unten zeigt er in der Botschaft in London sein Können..

- Im kleinen verträumten AfD Nest Peitz veranstaltete die Jazzwerkstatt Peitz ein Konzert. Ort des Geschehens war die Evangelische Kirche am Marktplatz. Der Pfarrer scheint kein Nazifreund zu sein, denn im Vorraum lagen Flyer gegen die AfD aus.
Der Titel der neuen Reihe lautet "improviser in residence", was darauf hindeutet das Freejazz / Improjazz auf dem Programm stand.
# Im ersten Teil spielten Julie Sassoon Piano, ein Zuzug nach Berlin und Willi Kellers Schlagzeug, Gewinner des letztjährigen Jazzpreises Brandenburg. Die beiden spielen langjährig als Duo zusammen und ihr Auftritt war hervorragend abgestimmt. So entstand ein anrührendes Klangerlebnis.
# das zweite Set bestritten Warnfried Altmann – Saxophon, Maultrommel, Stimme, Willi Kellers – Schlagzeug, Susanne Rehbein - Tanz und der Chor Picena luvenalis der evangelischen Kirchengemeinde Peitz unter der Leitung von Mirko Huhle. Saxophon und Schlagzeug harmonierten nicht so gut wie im ersten Set. Doch diese Improvisation war auch nicht schlecht.
Dann trat der Chor auf die Bühne und an den trommelnden Solisten war eine neue Seite zu entdecken. Er mutierte zum Chorleiter. Das ein Freejazzer, der wohl sich wohl nicht gerne dirigieren lässt, Andere so gut und mit Freude dirigiert, hätte ich nicht gedacht. Mit Handzeichen brachte er den Chor dazu die merkwürdigsten Töne zu erzeuge. Pfeifen, Schnalzen, Zischen und was das Instrument Mund sonst noch zu bieten hat war zu hören.
Es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag, den wir der Jazzwerkstatt Peitz zu verdanken haben.

- Im Pierre Boulez Saal veranstaltet die Bareboim / Said Akademie regelmäßig Konzerte der Studierenden unter dem Motto Akademiekonzerte. Dabei treten MusikerInnen auf die dort Lernenden. Die Niveau der Konzertanten ist sehr hoch.
Doch der Preis ist mit 12 € sehr gemäßigt. Leiden war der Saal bei meinem Besuch nur halb gefüllt, die tollen jungen MusikerInnen haben Besseres verdient, also geht hin, es lohnt sich!

 

 

 

 

 

 

 

 

 
1.  Luis Naon, Caprice Nr. 2
Hallel Tutter Violine, Gilbert Nouno Elkektronik

2. Samuel Barber, Summer Music op. 31
Farah Sulaiman Flöte, Maria Teran Oboe, Erik Mirzoyan Klarinette, Kandil Kandil Horn, Hüma Beyza Ünal Fagot

3. Gerard Grisley, Prolologe
Katia Abdel Kader Bratsche, Gilbert Nouno Elkektronik

4. Kaija Saariaho, aus Pres
I. Misterioso
II. Dolcissimo
Idil Bursa Violonchello, Gilbert Nouno Elkektronik

5. Cesar Frank Klavierquitett F-Moll
I. Molto moderato quasi lento
II. Lento con multi sentimento
III. Allegro non troppo, ma con fuoco
Yume Zamponi, Hallel Tutter Violine, Bella Chich Viola, Parya Moulaei Violonchello, Eda Sevinis Klavier

Die Studierenden der Akademie waren mit Herz und Verstand dabei. Mir gefiel besonders Set 2 und 3, Das Quintett von Cäsar Frank war gut gespielt, aber für meinen Geschmack etwas zu kitschig, doch meiner Begleiterin gefiel es außerordentlich.


- Auch das Maison de France Uhlandstrasse Ecke Kudamm wird vom Konzertveranstalter Jazzexess (Marie Bobel) als Ort für Auftritte genutzt. Zwei Trios waren zu Gast.
1. Lopez – Laubrock – Rainey waren aus den USA angereist. Das waren Ingrid Laubock (tenor saxophone), Brandon Lopes (double bass), Tom Rainey (drums). Bei ihnen zeigte sich wieder, wie hoch das musikalische Niveau der New Yorker Jazzszene ist. Besonders der Bassist übertraf alles was ich bisher im Leben hörte.  

2. Auch im zweiten Set gab es wieder hochklassigem Jazz.und dazu eine Malperformanze. Das Trio Schulz – Ehwald – Rainey bestand aus Stefan Schulz (piano), Peter Ehwald (tenor saxophone), Tom Rainey (drums).  
Helge Leiberg, er malte live zur Musik auf Overhead Projektoren. (Live painting via light projector) .
Leider musste ich mich ständig entweder für die Konzentration auf Hörbares oder auf Sichtbares entscheiden.

- Der Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Neuss war eine lustige Nudel. Nach einer künstlerischen Karriere wurde er ein Liebhaber von Mary Juana. Haschisch wurde seine Leiderschaft.