22.08.2014
Wir sahen die neuste Arbeit von Ken Loach,
Jimmy´s Hall, im Odeon Kino in Schöneberg original Englisch mit Untertiteln.
Wer von Ken Loach schwachsinnige Blockbuster für Blöde erwartet, ist bestimmt im falschen Filmtheater. Er ist der englische Regisseur für realistische, sozialkritische Filme.
Die Handlung beruht auf einer "wahren" Geschichte aus dem Irland der Zeit nach kapitalistischen Krise 1929.
Damals verbündete sich weltweit das Kapital mit Kirchen, Faschos und Konservativen, um sich gegen die durch Massenentlassungen geschwächten Arbeiterbewegung durchzusetzen. 1932 war in Irland nach Unabhängigkeit- und Bürgerkrieg Ruhe eingekehrt.
Jimmy kehrte aus dem Exil in den USA nach Irland zurück.
Mit den BewohnerInnen aus der Gegend eröffnet er ein ehemaliges Gemeindezentrum wieder.
Die Herrschenden beobachten dies mit Argusaugen, droht ihnen doch die Kontrolle über die Menschen zu entgleiten. Die katholische Kirche kämpft dabei an vorderster Front.
So wird das Zentrum zuerst beschossen, dann abgebrannt und zum Schluss wird Jimmy mit juristischen Tricks in die USA abgeschoben.
Also kein Happy End, aber Jimmy und der Film säten einen Samen des Widerstandes in die Herzen der Menschen.
Kein Wunder, dass das Kapitalblättchen Frankfurter Allgemeine Zeitung ätzt: "altmodisches Schaukastenkino mit politischer Schlagseite".
Kritiken: Spiegel, Süddeutsche, Zeit, critic
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Aqua de Angola und Diashow
09.08.2014
Mit Konzertkarten für den angolanischen Sänger und Musiker Bonga lösten wir ein lange vorher gegebenes Geschenkversprechen bei einem befreundeten Paar ein.
Der Star des Abends Bonga Kuenda ist durch den Weltmusikhit Angola international bekannt geworden.
Das Wetter spielte mit und so wurde es ein bezaubernder Abend auf den Dach des Hauses der Kulturen der Welt. Die meisten der Konzerte des jährlich stattfindenden Festivals Wassermusik sind eh spitze.
I. und ich stellten uns direkt an die Bühne und hörten dem über siebzig jährigem mit seiner vorzüglichen Band zu. Der performte auf der Bühne, dass es eine Augenweide war. Ich hoffe in zehn Jahren auch noch so fit zu sein.
Musikalisch sind seine Lieder eine Mixtur aus afrikanischen und südamerikanischen Stilen. Mit seinen bis heute aufgenommen dreißig Platten ist er wohl der einflussreichste Musiker Angolas.
Nach kurzer Zeit begannen wir kuschelig zu tanzen.
Nach dem Konzert statteten wir der Dia / Sound Installation in der Neuen Nationalgalerie des vor kurzen verstorbenen Otto Pieneeinen Besuch ab.
Der Titel der Arbeit lautet: "Die Sonne kommt näher". Diese entstand 1967 und wurde Anlass bezogen weiter entwickelt.
Zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr wurden im ebenerdigen Pavillon auf riesige Leinwände Dias von Sonnen projiziert und das Ganze von Sound und einer Stimme begleitet.
Viele BesucherInnen spielten mit ihren Schatten und teilweise entstanden kleine Schattentheater Stücke.
Links sind I. und M. als Scherenschnitt zu sehen.
Fotos © Irmeli Rother
Mit Konzertkarten für den angolanischen Sänger und Musiker Bonga lösten wir ein lange vorher gegebenes Geschenkversprechen bei einem befreundeten Paar ein.
Der Star des Abends Bonga Kuenda ist durch den Weltmusikhit Angola international bekannt geworden.
Das Wetter spielte mit und so wurde es ein bezaubernder Abend auf den Dach des Hauses der Kulturen der Welt. Die meisten der Konzerte des jährlich stattfindenden Festivals Wassermusik sind eh spitze.
I. und ich stellten uns direkt an die Bühne und hörten dem über siebzig jährigem mit seiner vorzüglichen Band zu. Der performte auf der Bühne, dass es eine Augenweide war. Ich hoffe in zehn Jahren auch noch so fit zu sein.
Musikalisch sind seine Lieder eine Mixtur aus afrikanischen und südamerikanischen Stilen. Mit seinen bis heute aufgenommen dreißig Platten ist er wohl der einflussreichste Musiker Angolas.
Nach kurzer Zeit begannen wir kuschelig zu tanzen.
Nach dem Konzert statteten wir der Dia / Sound Installation in der Neuen Nationalgalerie des vor kurzen verstorbenen Otto Pieneeinen Besuch ab.
Der Titel der Arbeit lautet: "Die Sonne kommt näher". Diese entstand 1967 und wurde Anlass bezogen weiter entwickelt.
Zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr wurden im ebenerdigen Pavillon auf riesige Leinwände Dias von Sonnen projiziert und das Ganze von Sound und einer Stimme begleitet.
Viele BesucherInnen spielten mit ihren Schatten und teilweise entstanden kleine Schattentheater Stücke.
Links sind I. und M. als Scherenschnitt zu sehen.
Fotos © Irmeli Rother
Freiheit oder Kummet
01.08.2014
Ob ein Pferd glücklich ist, wenn es einen Kummet um den Hals trägt und Lasten ziehen muss, lässt sich nicht so gut sagen. Die PerformerInnen oben scheinen vom Halsring eher betroffen zu sein. Ihr Gesichtsausdruck erinnert ein wenig an Buster Keaton.
Im Freien Museum Berlin wurde mal wieder zu eine Ausstellung eröffnet. Unter dem nichtssagenden Titel "Let's Fix It!....It’s Fixed!" stellen neun KünstlerInnen aus.
Besonders peinlich fand ich, dass die Galerie es versäumt hatte, die Werke zu beschriften. Außerdem fehlte eine Liste der Arbeiten.
BesucherInnen auf das Internet zu verweisen ist frech, besonders wenn auf der Webseite gerade mal eine Namensliste zu finden ist.
So versuchte ich die geknipsten Bilder den genannten KünstlerInnen zuzuordnen. Irgendwie blöd.
Anschließend zeigte das im Hinterhaus ansässige Filmfestival ContraVision während der Hofparty eine Auswahl seiner Kurzfilme. Wir schlürften Rotwein und staunten nicht schlecht, was dort für fantasievolle Arbeiten zu sehen waren.
Stunden später gingen wir ein wenig versöhnt nach Hause.
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Im Freien Museum Berlin wurde mal wieder zu eine Ausstellung eröffnet. Unter dem nichtssagenden Titel "Let's Fix It!....It’s Fixed!" stellen neun KünstlerInnen aus.
Besonders peinlich fand ich, dass die Galerie es versäumt hatte, die Werke zu beschriften. Außerdem fehlte eine Liste der Arbeiten.
BesucherInnen auf das Internet zu verweisen ist frech, besonders wenn auf der Webseite gerade mal eine Namensliste zu finden ist.
So versuchte ich die geknipsten Bilder den genannten KünstlerInnen zuzuordnen. Irgendwie blöd.
Cox Parrow |
ter Hell |
Axel Pahlavi |
Stunden später gingen wir ein wenig versöhnt nach Hause.
Fotos © Irmeli Rother
Am Knie der Spree
13.07.2014
Die offenen Ateliers in Oberschöneweide sind ein jährliches Kunstereignis. Sie firmieren unter Kunst am Spreeknie. Wir fuhren wieder bis zum S-Bahnhof Schöneweide und bewegten uns in Richtung Kaisersteg, einer autofreien Brücke.
Vor dem Spreeübergang beschauten wir in der Hasselfelder Villa die ersten Arbeiten unter dem Motto "Nachspiel".
So empfing uns im Garten zuerst der Fußball durch einen mit Bällen vollgestopften BMW.
Zum Glück sind wir beide, I. und ich, gegen Massen Hysterie durch Fußball relativ resistent.
In der Villa fielen uns einige Bilder von Verena Schock auf.
Auf der anderen Spreeseite schnüffelten wir erstmal durch ein paar kleine Galerien. In der Ladengalerie in der Rathenaustraße entdeckten wir die Konstallation 2.0. Die UdK Meisterschüler Robert Günther und Mathias Roloff stellten dort aus.
Es folgten die Spreehallen. Alles was ich tue war hier das Motto der Fotoausstellung. Von Katrin Streicher, Christian Muhrbeck, Tor Seidel, Paul Langmead sowie Alexander Schippel war professionell Geknipstes aus Peking, Dubai, den USA, Bremen und Schöneweide gehängt..
In der Halle 125 fand eine Messe statt. Die ArtSale sollte Kunst verkaufen. Einiges gefiel uns recht gut.
Dann besuchten wir das Atelierhaus am Spreeufer, in dem wir im letzten Jahr an einem Samstag bis in die Puppen gefeiert hatten. Am Sonntag war natürlich keine Party, aber am Ufer sitzen und Bilder schauen war schon erlaubt.
Sabine Burmeisters Arbeiten unter dem Titel "Die spinnen doch alle" waren dabei hervorragend. Mit einem Dampfer der Reederei Riedel verließen wir die Kunstszene und fuhren zurück nach Berlin.
Die offenen Ateliers in Oberschöneweide sind ein jährliches Kunstereignis. Sie firmieren unter Kunst am Spreeknie. Wir fuhren wieder bis zum S-Bahnhof Schöneweide und bewegten uns in Richtung Kaisersteg, einer autofreien Brücke.
Manuel Perrin, 2014 You wan´t see me |
So empfing uns im Garten zuerst der Fußball durch einen mit Bällen vollgestopften BMW.
Zum Glück sind wir beide, I. und ich, gegen Massen Hysterie durch Fußball relativ resistent.
In der Villa fielen uns einige Bilder von Verena Schock auf.
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Auf der anderen Spreeseite schnüffelten wir erstmal durch ein paar kleine Galerien. In der Ladengalerie in der Rathenaustraße entdeckten wir die Konstallation 2.0. Die UdK Meisterschüler Robert Günther und Mathias Roloff stellten dort aus.
Mathias Roloff, Die Wand, 2014 |
Im Anschluss besuchten wir die großen Hallen in der ehemaligem Kabelfabrik.
Im Maschinenhaus des Umspannwerkes war Metaphysik das Leitthema. Susanne Roewer und John Power elektrisierten dort.
Im Maschinenhaus des Umspannwerkes war Metaphysik das Leitthema. Susanne Roewer und John Power elektrisierten dort.
Es folgten die Spreehallen. Alles was ich tue war hier das Motto der Fotoausstellung. Von Katrin Streicher, Christian Muhrbeck, Tor Seidel, Paul Langmead sowie Alexander Schippel war professionell Geknipstes aus Peking, Dubai, den USA, Bremen und Schöneweide gehängt..
Paul Langmead, Bejing |
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Dann besuchten wir das Atelierhaus am Spreeufer, in dem wir im letzten Jahr an einem Samstag bis in die Puppen gefeiert hatten. Am Sonntag war natürlich keine Party, aber am Ufer sitzen und Bilder schauen war schon erlaubt.
Sabine Burmeisters Arbeiten unter dem Titel "Die spinnen doch alle" waren dabei hervorragend. Mit einem Dampfer der Reederei Riedel verließen wir die Kunstszene und fuhren zurück nach Berlin.
Spekulanten gegen KünstlerInnen
05.07.2014
Ein Hoffest fand zum fünfjährigen Bestehen des Atelierhauses Mengerzeile statt. Ein weiterer bitterer Anlass war die Ankündigung, dass die Erbengemeinschaft des Hauses Luxus Wohnungen bauen will. Ich hoffe der Widerstand dagegen hilft oder die Immobilienblase in Berlin platzt.
Schön war es trotzdem bei leckeren Speisen und Getränken mit den KünstlerInnen zu schwatzen. Ich hoffe das ist im nächsten Jahr auch noch möglich.
Ein weiter Grund für unseren Besuch war die Ausstellung von Bildern des niederländischen Malers Rob de Vrij in der Hausgalerie. Der kommt vom Faltenwurf nicht los. Die kunstvolle Draperiegestaltung wurde ein wichtiger Bestandteil in der Kunstausbildung zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert. Rob de Vrij stellte nachgemalte Teilstücke aus historischen Gemälden aus. Wir trafen ihn zwischen seinen Werken und er erklärte uns aus welchem Bild er den jeweiligen Ausschnitt geklaut hat.
Ein Hoffest fand zum fünfjährigen Bestehen des Atelierhauses Mengerzeile statt. Ein weiterer bitterer Anlass war die Ankündigung, dass die Erbengemeinschaft des Hauses Luxus Wohnungen bauen will. Ich hoffe der Widerstand dagegen hilft oder die Immobilienblase in Berlin platzt.
Armut und Molotowcocktails für die Spekulanten!
Schön war es trotzdem bei leckeren Speisen und Getränken mit den KünstlerInnen zu schwatzen. Ich hoffe das ist im nächsten Jahr auch noch möglich.
Ein weiter Grund für unseren Besuch war die Ausstellung von Bildern des niederländischen Malers Rob de Vrij in der Hausgalerie. Der kommt vom Faltenwurf nicht los. Die kunstvolle Draperiegestaltung wurde ein wichtiger Bestandteil in der Kunstausbildung zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert. Rob de Vrij stellte nachgemalte Teilstücke aus historischen Gemälden aus. Wir trafen ihn zwischen seinen Werken und er erklärte uns aus welchem Bild er den jeweiligen Ausschnitt geklaut hat.
Skandinavischer Werkzeugkasten
04.07.2014
Die Galerie Toolbox in Mitte stellt meist Nordeuropäisches aus. Diesmal waren Werke von zwei Künstlerinnen, einem Künstler und eine Performerin in Aktion zu sehen. Das Motto der Ausstellung lautete "One already knows without knowing that one knows ".
Vom Ausgestellten fand ich nur die Nacktschnecken von Lotte Nillson-Välimaa richtig spannend. Sie wirkten so lebendig, dass ich versucht war sie breit zu treten. Sie fressen im wirklichen Leben im Garten alles was grün ist kahl. Da entdeckt der Hobbygärtner den Mörder in sich.
In dem teilweise bemaltem Glastisch war ein Monitor integriert, im Video schleimten sich die süßen Tiere über Pflanzen.
Sehr ekelig fand ich, dass die Biester auch noch an die Wände geklebt waren.
Die auftretende Performerin Mimosa Pale kannte ich als Spielerin einer singenden Säge und Tequilla Spenderin von einer Vernissage im Finnland Institut.
Diesmal war sie weiß gewandet und trug eine Gipskugel über den Kopf gestülpt. In ersten Moment wirkte sie wie ein riesiges Insekt.
Aus der Galerie stürmte sie auf die dank eines Weltmeisterschaft Spiels leere Novalisstraße und taumelte herum.
Zum Schluss brachte sie ein Ständchen auf der Säge zu Gehör.
Die Galerie Toolbox in Mitte stellt meist Nordeuropäisches aus. Diesmal waren Werke von zwei Künstlerinnen, einem Künstler und eine Performerin in Aktion zu sehen. Das Motto der Ausstellung lautete "One already knows without knowing that one knows ".
Vom Ausgestellten fand ich nur die Nacktschnecken von Lotte Nillson-Välimaa richtig spannend. Sie wirkten so lebendig, dass ich versucht war sie breit zu treten. Sie fressen im wirklichen Leben im Garten alles was grün ist kahl. Da entdeckt der Hobbygärtner den Mörder in sich.
In dem teilweise bemaltem Glastisch war ein Monitor integriert, im Video schleimten sich die süßen Tiere über Pflanzen.
Sehr ekelig fand ich, dass die Biester auch noch an die Wände geklebt waren.
Die auftretende Performerin Mimosa Pale kannte ich als Spielerin einer singenden Säge und Tequilla Spenderin von einer Vernissage im Finnland Institut.
Diesmal war sie weiß gewandet und trug eine Gipskugel über den Kopf gestülpt. In ersten Moment wirkte sie wie ein riesiges Insekt.
Aus der Galerie stürmte sie auf die dank eines Weltmeisterschaft Spiels leere Novalisstraße und taumelte herum.
Zum Schluss brachte sie ein Ständchen auf der Säge zu Gehör.
48 Stunden Bergmann
27. - 29.06.2014
Das Wochenende begann Freitag beim bezaubernsten Kunstfestival, dass Berlin zu bieten hat. Wir, J. und ich, fuhren zum Bahnhof Rathaus Neukölln, um dort in die 48 Stunden einzutauchen.
In den Neukölln Arkaden entdeckten wir die erste Kunst. Auf einer Park Etage unter dem Klunkerkranich war sie ausgestellt.
Im Anschluss musste ich unbedingt nachprüfen ob der Klunkerkranich immer noch der netteste Ort im Berliner Sommer ist.
Ich war sogar bereit für den Test drei Euro Eintritt zu bezahlen. Dafür war der Kaffee gut und der Rundblick wunderbar.
Einen festen Termin hatte ich im Polymedialen Ponyhof in der Kienitzer Strasse eingeplant, dort trat Carole Martiné mit einem begleitenden Elektrogitarristen auf. Der Ort war ein kleiner Hinterhof. Es gab eine Bar und da das Wetter mitspielte konnten die beiden auf den Flachdach der Remise spielen.
Es wurde ein sehr schönes Konzert.
Danach schlenderten wir noch die Weserstrasse in Richtung Hermannplatz. Dabei entdeckten wir an der Ecke Wildenbruchstrasse eine neue noch unfertige Kneipe mit Namen Wolf. Auch hier gab´s natürlich Kunst. Diesmal eine tschechische Video Komödie aus dem Jahr 1966 Daisies. Die beiden Darstellerinnen bewegten sich quietschevergnügt durch die Geschichte und stellten dabei viel surreallen Unsinn an.
Auch Mitosis Co Working war ein temporärer Kunstort. Dort gefielen mir die Fotos Blickportraits von Nadine Schneider.
Es gab auch was auf die Ohren. Wexxam spiele aktuellen Jazz.
Danach war für uns Schicht im Schacht.
Am Samstag schaute ich erst mal auf das Bergmannstraßen Fest. Die Stände auf dem Fest waren wie immer langweilig. Eigentlich lohnt sich der Besuch nur wegen der Musik. Ich hörte Hans Hartmann und the Art of Trio. Das sind Hans Hartmann: Chapman Stick Süleyman Celik: Dahola Ulli Bartel: Geige. Sie spielten angenehm entspannte jazzige Weltmusik.
Wieder in Neukölln bei den 48 Stunden entdecke ich den süßen Dackel der gegen die Gentrifizierung des Bezirks anscheißt.
Bemerkenswerte Kunst entdeckte ich dann in der Martin-Luther-Kirche in der Fuldastraße. Sandra Hübner malt mollige Damen in Öl auf große Bildformate. Das Motto des Gemäldezyklus lautete die sieben Todsünden.
Am Sonntag präsentierte die Jazzschule Berlin auf dem Bergmannstraßenfest ihre Schüler und Lehrer ihre Künste. Den Saxofonisten Wolfgang Obert erkannte ich schnell, er begleitete diesmal seine Schüler am Bass.
© Tobias Lehmann |
In den Neukölln Arkaden entdeckten wir die erste Kunst. Auf einer Park Etage unter dem Klunkerkranich war sie ausgestellt.
Im Anschluss musste ich unbedingt nachprüfen ob der Klunkerkranich immer noch der netteste Ort im Berliner Sommer ist.
Ich war sogar bereit für den Test drei Euro Eintritt zu bezahlen. Dafür war der Kaffee gut und der Rundblick wunderbar.
Einen festen Termin hatte ich im Polymedialen Ponyhof in der Kienitzer Strasse eingeplant, dort trat Carole Martiné mit einem begleitenden Elektrogitarristen auf. Der Ort war ein kleiner Hinterhof. Es gab eine Bar und da das Wetter mitspielte konnten die beiden auf den Flachdach der Remise spielen.
Es wurde ein sehr schönes Konzert.
Danach schlenderten wir noch die Weserstrasse in Richtung Hermannplatz. Dabei entdeckten wir an der Ecke Wildenbruchstrasse eine neue noch unfertige Kneipe mit Namen Wolf. Auch hier gab´s natürlich Kunst. Diesmal eine tschechische Video Komödie aus dem Jahr 1966 Daisies. Die beiden Darstellerinnen bewegten sich quietschevergnügt durch die Geschichte und stellten dabei viel surreallen Unsinn an.
Es gab auch was auf die Ohren. Wexxam spiele aktuellen Jazz.
Danach war für uns Schicht im Schacht.
Am Samstag schaute ich erst mal auf das Bergmannstraßen Fest. Die Stände auf dem Fest waren wie immer langweilig. Eigentlich lohnt sich der Besuch nur wegen der Musik. Ich hörte Hans Hartmann und the Art of Trio. Das sind Hans Hartmann: Chapman Stick Süleyman Celik: Dahola Ulli Bartel: Geige. Sie spielten angenehm entspannte jazzige Weltmusik.
Wieder in Neukölln bei den 48 Stunden entdecke ich den süßen Dackel der gegen die Gentrifizierung des Bezirks anscheißt.
Am Sonntag präsentierte die Jazzschule Berlin auf dem Bergmannstraßenfest ihre Schüler und Lehrer ihre Künste. Den Saxofonisten Wolfgang Obert erkannte ich schnell, er begleitete diesmal seine Schüler am Bass.
Knackis an die Maschinen
20.06.2014
Ein Besuch im Knast ist nicht gerade erbaulich.
Die von Draußen wissen, dass diese Gewaltinstitution des bürgerlichen Staates nicht das Gelbe von Ei ist, Wegsperren von StraftäterInnen keine nachhaltige Lösung ist.
Für die Drinnen bleiben müssen, sind die BesucherInnen eine schmerzliche Erinnerung daran, dass es ein Draußen gibt.
Ich wusste schon lange, dass es Theaterprojekte in Knästen gibt.
Als ich davon erfuhr, dass in der JVA Tegel das Gefängenentheater Aufbruch Die Maschinenstürmer von Ernst Troller spielt, fasten I. und ich uns ein Herz und bestellten Karten.
Besonders als wir die positiven Beurteilungen der JVA auf Google lasen, waren wir hoffnungsvoll gestimmt.
Ein Google-Nutzer - vor 3 Jahren
Wie ich meinen KundInnen immer wieder sage, sollen sie bei Beurteilungen im Internet misstrauisch sein. Wenn ein Produkt zu sehr angepriesen wird, stecken oft Werbefirmen dahinter. Hier waren es aber wohl Beiträge von Spaßvögeln.
Ernst Toller schrieb Die Maschienenstürmer im Knast, denn die Weimarer Klassenjustiz verurteilte ihn, 1919 nach seiner Beteiligung an der Münchener Räterepublik, für fünf Jahre zu Festunghaft.
Er thematisiert im Stück die Aufstände der Textilarbeiter in England, die sich ab 1800 gegen die Mechanisierung der Produktion richteten. Damals wurden dadurch ganze Berufsgruppen arbeitslos und durch billigere Angelernte ersetzt. Die Bewegung der Maschinenstürmer versuchte dies zu verhindern.
Die Herrschenden ließen drauf hin die Armee auf die protestierenden Armen schießen und verbannten die Anführer der Revolte nach Australien.
Weshalb dieses Drama vom Theater ausgewählt wurde, konnte ich nicht ergründen.
Es wirkt altbacken proletarisch und bedarf mindestens einer gründlichen dramaturgischen Bearbeitung und Aktualisierung.
Einzig die Kleidung der Akteure war modern. Leider vermied die Regie dies und auch die zu wenig heraus gearbeiteten schauspielerischen Fähigkeiten der Knackis trübten den künstlerischen Genuss. Schade!
Es spielten das Gefangenenensemble der JVA Tegel: Albaner, A.J., Amar Sharif, Antonije Prezzi, Cenk, Däor, Demoe, Dr. Zigic, Gino, Horst Grimm, Ismet, Jabriel Kurde, Jean, MCI, Norbert, Polat Alindar, Roberto Omerovic.
Ein Besuch im Knast ist nicht gerade erbaulich.
Die von Draußen wissen, dass diese Gewaltinstitution des bürgerlichen Staates nicht das Gelbe von Ei ist, Wegsperren von StraftäterInnen keine nachhaltige Lösung ist.
Für die Drinnen bleiben müssen, sind die BesucherInnen eine schmerzliche Erinnerung daran, dass es ein Draußen gibt.
Ich wusste schon lange, dass es Theaterprojekte in Knästen gibt.
Als ich davon erfuhr, dass in der JVA Tegel das Gefängenentheater Aufbruch Die Maschinenstürmer von Ernst Troller spielt, fasten I. und ich uns ein Herz und bestellten Karten.
Besonders als wir die positiven Beurteilungen der JVA auf Google lasen, waren wir hoffnungsvoll gestimmt.
Daniel Georgi - vor 3 Monaten
Wunderschönes gemütliches Ambiente herrlicher Ausblick Top Services praktische Zimmer Toilette direkt im Raum hoher Sicherheitsstandart zum Schutz ihrer Wertsachen Fenster vergittert nettes hilfsbereites Personal einfach a mords gaudi
Peter Menz - vor 3 Jahren
Nette Wärter, super Essen und wirklich hervorragend geräumige Zimmer machen diese Unterkunft zu einem absoluten Erlebnis für Jung und Alt! Nur zu empfehlen!
Ein Google-Nutzer - vor 3 Jahren
Sehr gute Kost auch für den kalorienbewussten Besucher. Kompakte aber gut ausgestattet Zimmer und super nettes Personal. In jedem Fall einen Aufenthalt wert! Kleiner Wehrmutstropfen, viel zu wenig weibliche Besucher... Ist halt eher was für harte Kerle.
Wie ich meinen KundInnen immer wieder sage, sollen sie bei Beurteilungen im Internet misstrauisch sein. Wenn ein Produkt zu sehr angepriesen wird, stecken oft Werbefirmen dahinter. Hier waren es aber wohl Beiträge von Spaßvögeln.
Ernst Toller schrieb Die Maschienenstürmer im Knast, denn die Weimarer Klassenjustiz verurteilte ihn, 1919 nach seiner Beteiligung an der Münchener Räterepublik, für fünf Jahre zu Festunghaft.
Er thematisiert im Stück die Aufstände der Textilarbeiter in England, die sich ab 1800 gegen die Mechanisierung der Produktion richteten. Damals wurden dadurch ganze Berufsgruppen arbeitslos und durch billigere Angelernte ersetzt. Die Bewegung der Maschinenstürmer versuchte dies zu verhindern.
Die Herrschenden ließen drauf hin die Armee auf die protestierenden Armen schießen und verbannten die Anführer der Revolte nach Australien.
Weshalb dieses Drama vom Theater ausgewählt wurde, konnte ich nicht ergründen.
Es wirkt altbacken proletarisch und bedarf mindestens einer gründlichen dramaturgischen Bearbeitung und Aktualisierung.
Einzig die Kleidung der Akteure war modern. Leider vermied die Regie dies und auch die zu wenig heraus gearbeiteten schauspielerischen Fähigkeiten der Knackis trübten den künstlerischen Genuss. Schade!
Es spielten das Gefangenenensemble der JVA Tegel: Albaner, A.J., Amar Sharif, Antonije Prezzi, Cenk, Däor, Demoe, Dr. Zigic, Gino, Horst Grimm, Ismet, Jabriel Kurde, Jean, MCI, Norbert, Polat Alindar, Roberto Omerovic.
Künstlerisch betreut von:
Regie Peter Atanassow, Bühne Holger Syrbe, Kostüm Thomas Schuster, Dramaturgie Anna Galt, Choreographie Ronni Maciel, musikalische Leitung Frank J. Schneider.
Trotzdem war es spannend einen Knast als Besucher von innen anzuschauen und angenehm ihn nach der Vorstellung wieder zu verlassen. Obwohl ich mich ein wenig wie bei einem Zoo Besuch fühlte, nur waren hier Gefangene in der Rolle der Tiere gesteckt.
aktuelle Fotos © Irmeli Rother
Trotzdem war es spannend einen Knast als Besucher von innen anzuschauen und angenehm ihn nach der Vorstellung wieder zu verlassen. Obwohl ich mich ein wenig wie bei einem Zoo Besuch fühlte, nur waren hier Gefangene in der Rolle der Tiere gesteckt.
aktuelle Fotos © Irmeli Rother
2 x Geburtstag, 1 x Spielen
14.06.2014
Mittags besuchten I. und ich das Geschäft ... schöne Dinge in der Goltzstraße. Der Laden verkauft Kunsthandwerk aus geschützten Werkstätten und wird von den Lankwitzer Werkstätten betrieben. Er feierte seinen ersten Geburtstag. Aus diesem Grund waren wir eingeladen.
Zum Jubeltag spielte die Band "Yusuf and the blossoms of Sansibar" Filmmusik und Musical Cover. Teilweise juckte da das Tanzbein.
Der Wein war gut und das Büfett sehr lecker arabisch.
Die Chefin und ein Bekannter hatten es gezaubert.
Ab hier alle Fotos © Thomas Aurin
Der Spieler nach dem Roman von Fjodor Dostojewski und in der Inszenierung von Frank Castorf forderte erst mal ordentlich Sitzfleisch ab, viereinhalb Stunden sind nicht ohne.
Deshalb und weil die WM begann, war die Vorstellung wohl nicht ausverkauft.
In der Aufführung wurden alle Techniken der Drehbühne gut genutzt. Die Räume waren toll gestaltet und der Rouletteraum in der Mitte wurde per Video einsehbar. Die SchauspielerInnen waren super, besonders Alexander Scheer in der Rolle des Spielers.
Sophie Rois brillierte als reiche Großtante, die ihr Vermögen auf den Kopf haut.
Trotzdem nickte ich vor der Pause mehrmals ein. Ich konnte mich in das Stück nicht hinein finden. Ein Regieeinfall jagte den Nächsten, teilweise erschienen sie mir ohne Sinn und Verstand. Da gab es eine große Schildkröte und das riesige Krokodil, in diese schlüpften Schauspieler abwechselnd. Nett anzusehen, aber vollkommen belanglos für das Stück. Zu viel Comedy finde ich langweilig. Der zweite Teil war näher an der Romanvorlage.
Da wurde ich wieder wach. Insgesamt hat mir die Inszenierung gefallen, doch zwei Stunden weniger wären besser gewesen.
Mit: Alexander Scheer (Alexej Iwanowitsch), Sophie Rois (Großtante Antonida Wassiljewna Tarassewitschewa), Kathrin Angerer (Polina Alexandrowna), Hendrik Arnst (General Sagorjanski), Georg Friedrich (Marquis des Grieux), Margarita Breitkreiz (Mademoiselle Blanche), Mex Schlüpfer (Mr. Astley), Frank Büttner (Madame la vuve de Cominges und Potapytsch) und Sir Henry (im Krokodil)
Regie: Frank Castorf
Bühne: Bert Neumann
Kritik der Anderen: Deutschland Funk, Standart Wien, Wiener Zeitung, Tagesspiegel, Nachtkritik
Mittags besuchten I. und ich das Geschäft ... schöne Dinge in der Goltzstraße. Der Laden verkauft Kunsthandwerk aus geschützten Werkstätten und wird von den Lankwitzer Werkstätten betrieben. Er feierte seinen ersten Geburtstag. Aus diesem Grund waren wir eingeladen.
Zum Jubeltag spielte die Band "Yusuf and the blossoms of Sansibar" Filmmusik und Musical Cover. Teilweise juckte da das Tanzbein.
Der Wein war gut und das Büfett sehr lecker arabisch.
Die Chefin und ein Bekannter hatten es gezaubert.
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Den zweiten Geburtstag feierten wir in einer meiner Lieblingsgalerien. Forma:t ist eine Künstlergalerie und wurde zwei Jahre alt. Es gab Sekt und Bilder zum Anschauen und Kaufen.
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Bis hier alle Fotos © Irmeli Rother
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Deshalb und weil die WM begann, war die Vorstellung wohl nicht ausverkauft.
In der Aufführung wurden alle Techniken der Drehbühne gut genutzt. Die Räume waren toll gestaltet und der Rouletteraum in der Mitte wurde per Video einsehbar. Die SchauspielerInnen waren super, besonders Alexander Scheer in der Rolle des Spielers.
Sophie Rois brillierte als reiche Großtante, die ihr Vermögen auf den Kopf haut.
Trotzdem nickte ich vor der Pause mehrmals ein. Ich konnte mich in das Stück nicht hinein finden. Ein Regieeinfall jagte den Nächsten, teilweise erschienen sie mir ohne Sinn und Verstand. Da gab es eine große Schildkröte und das riesige Krokodil, in diese schlüpften Schauspieler abwechselnd. Nett anzusehen, aber vollkommen belanglos für das Stück. Zu viel Comedy finde ich langweilig. Der zweite Teil war näher an der Romanvorlage.
Da wurde ich wieder wach. Insgesamt hat mir die Inszenierung gefallen, doch zwei Stunden weniger wären besser gewesen.
Mit: Alexander Scheer (Alexej Iwanowitsch), Sophie Rois (Großtante Antonida Wassiljewna Tarassewitschewa), Kathrin Angerer (Polina Alexandrowna), Hendrik Arnst (General Sagorjanski), Georg Friedrich (Marquis des Grieux), Margarita Breitkreiz (Mademoiselle Blanche), Mex Schlüpfer (Mr. Astley), Frank Büttner (Madame la vuve de Cominges und Potapytsch) und Sir Henry (im Krokodil)
Regie: Frank Castorf
Bühne: Bert Neumann
Kritik der Anderen: Deutschland Funk, Standart Wien, Wiener Zeitung, Tagesspiegel, Nachtkritik
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