16.12.2012
Mit wem ich ein finnisches Weihnachtkonzert besuchte, können sich die meisten denken.
Die Veranstaltung fand in der Passionskirche in Kreuzberg statt.
Der Bariton Esa Ruuttunen war aus Finnland angereist und wurde von dem Berliner Pianisten Sami Väänänen begleitet. Es wurden finnische und deutsche festliche Lieder vorgetragen. In den finnischen Texten verstand ich nur einzelne Wörter, doch die waren schön anzuhören.
Leider bekam die Veranstaltung dann mehr den Charakter eines Gottesdienstes. Die finnische Pfarrerin predigte vor der Pause, im Programmheft war dieser Punkt als Ansprache angekündigt. Für mich als überzeugtem Heiden wirkte das übergriffig.
Doch wies sie auf die Initiative der Gemeinde hin Mückenhäuschen als Unterstützung für die Obdachlosenarbeit der Heilig Kreuz Kirche zu verkaufen. Da wurde es mir schnell wieder warm uns Herz und ich vergaß die salbungsvollen Worte.
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Weinselig im Ghetto
15.12.2012
Ein Wiedersehen mit B. war ein guter Grund einer kleinen Tour durch Kreuzberg SO 36. Zuerst schleppte ich sie in die Galerie Zeitzone zu einer neuen Folge der Schmusetier Soap Humana - Leben in Berlin. Die beiden Freundinnen Wiebke und Petra spielten wieder die Hauptrollen.
Als Singles suchen sie nach dem Mann fürs Leben, aber Wiebke ist öfter auch mit was zum Poppen zufrieden. So besuchen sie eine Party, konnten aber keinen abschleppen. Aber die Animateure versprechen ihnen für die nächste Folge eine neue Chance.
Im Südblock, einem Veranstaltungort direkt am Kottbusser Tor, hörten wir dann noch beim Trans-Glam Chrissmess Bash - Fido Stone und PET ROCKS PROMOTION. Der Südblock wird gerne von Lesben und Schwulen und Personen, die nicht ins Schema Mann / Frau passen, besucht. Doch im Gegensatz zu den etwas schlumpfig aussehenden Gästen bot die Bühnenshow Einiges. Der Gitarrist trug schwarze enge Lederklamotten und war heftig blondiert. Er sah aus wie ein Edelpunk.
In den Achtzigern in New York war dieser Look modern. Die Sängerin / Tänzerin steckte in einem schwarzen Body mit einem rosa Blitz auf der Vorderseite. Sie sprang und schrie zu den harten Riffs des Spielers. Leider war die Show nach dreißig Minuten zu Ende.
Doch so was sieht man / frau nicht alle Tage.
Kulturell abgefüllt besuchten wir noch die Bar Würgeengel in der Dresdener Strasse und schwatzten bei einem letzten Glas Roten noch eine Weile. Ein wenig trunken schlitterte ich Heim.
Ein Wiedersehen mit B. war ein guter Grund einer kleinen Tour durch Kreuzberg SO 36. Zuerst schleppte ich sie in die Galerie Zeitzone zu einer neuen Folge der Schmusetier Soap Humana - Leben in Berlin. Die beiden Freundinnen Wiebke und Petra spielten wieder die Hauptrollen.
Als Singles suchen sie nach dem Mann fürs Leben, aber Wiebke ist öfter auch mit was zum Poppen zufrieden. So besuchen sie eine Party, konnten aber keinen abschleppen. Aber die Animateure versprechen ihnen für die nächste Folge eine neue Chance.
Im Südblock, einem Veranstaltungort direkt am Kottbusser Tor, hörten wir dann noch beim Trans-Glam Chrissmess Bash - Fido Stone und PET ROCKS PROMOTION. Der Südblock wird gerne von Lesben und Schwulen und Personen, die nicht ins Schema Mann / Frau passen, besucht. Doch im Gegensatz zu den etwas schlumpfig aussehenden Gästen bot die Bühnenshow Einiges. Der Gitarrist trug schwarze enge Lederklamotten und war heftig blondiert. Er sah aus wie ein Edelpunk.
Foto: Svenja Block |
Doch so was sieht man / frau nicht alle Tage.
Kulturell abgefüllt besuchten wir noch die Bar Würgeengel in der Dresdener Strasse und schwatzten bei einem letzten Glas Roten noch eine Weile. Ein wenig trunken schlitterte ich Heim.
Schwarze Diamanten
13.12.2012
Die Black Diamonds vertrieben an diesem Abend im Quasimodo mit leckerem Soul die Winterdepressionen.
G. und ich trafen kurz vor 22 Uhr im Jazzclub ein und konnten gerade noch zwei Sitzplätze ergattern. Neben einigen alten KnackerInnen wie wir hatten sich viele junge Leute eingefunden.
Der Neosoulwelle sei dank, ist funkiges bei ihnen wieder beliebt.
Nachdem die Band die Bühne betrat, standen wir auf und platzierten uns davor.
Die beiden Sängerinnen waren mit weichen und kräftigen Stimmen ausgestattet.
Ein knackiger Bläsersatz (sax + trompet), zwei Gitarren (lead + bass), ein Schlagzeuger und ein Pianist schufen den passenden Klangteppich.
Die Bühnenperformance der Diamanten war gelungen. G. und ich tanzten die zwei Stunden des Auftritts durch. Mir persönlich war etwas zu viel einfach gestrickte Musik dabei. Beim Tanzen wurde es mir langweilig. Verschwitzt aber glücklich stellten wir fest, dass es schon viel zu spät geworden war.
Die Konzerte im Quasimode beginnen stets um 22 Uhr und enden dann meist um 0:30 Uhr. Für Menschen die morgens früh raus müssen eine Gemeinheit. Zum Glück bin ich noch Krankgeschrieben.
Die Black Diamonds vertrieben an diesem Abend im Quasimodo mit leckerem Soul die Winterdepressionen.
G. und ich trafen kurz vor 22 Uhr im Jazzclub ein und konnten gerade noch zwei Sitzplätze ergattern. Neben einigen alten KnackerInnen wie wir hatten sich viele junge Leute eingefunden.
Der Neosoulwelle sei dank, ist funkiges bei ihnen wieder beliebt.
Nachdem die Band die Bühne betrat, standen wir auf und platzierten uns davor.
Die beiden Sängerinnen waren mit weichen und kräftigen Stimmen ausgestattet.
Ein knackiger Bläsersatz (sax + trompet), zwei Gitarren (lead + bass), ein Schlagzeuger und ein Pianist schufen den passenden Klangteppich.
© Thorsten Goltz / taog.de |
Die Konzerte im Quasimode beginnen stets um 22 Uhr und enden dann meist um 0:30 Uhr. Für Menschen die morgens früh raus müssen eine Gemeinheit. Zum Glück bin ich noch Krankgeschrieben.
Rixdorf im Glühweinrausch
09.12.2012
Ich fuhr mit meinem Schatz nach Rixdorf. Da gab´s Musike und weihnachtlichen Budenzauber.
Dieser Stadtteil hieß früher so und wurde 1912 in Neukölln umbenannt. Eine der ersten mir bekannten dummdreisten Politiker Tricksereien im 20. Jahrhundert. Rixdorf hatte einen schlechten Ruf als Kriminalitätshochburg in Berlin, da bekam es einen neuen Namen. Natürlich änderte sich nichts an der Verbrechensrate, aber zum Schein war etwas Neues entstanden.
Die Idee könnte von Klaus Wowereit stammen.
Noch heute wagen sich ängstliche Touristen nicht in den Bezirk. Doch wir nicht feige, waren Mittenmang dabei.
Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist jedoch auch ein Juwel im Ghetto Neukölln. Hier gibt es fast keine kommerziellen Stände.
Schulen, Behindertenwerkstätten, Altenheime und andere Initiativen bieten Selbstgemachtes an. Besonders die Kreativabteilungen der Werkstätten für Behinderte haben teilweise tolle Sachen im Angebot. Wer ungewöhnliche Geschenke sucht, wird hier leicht fündig.
Dazu wird über drei Tage ein Bühnenprogramm geboten. Leider sind einige Laiengruppen nur was für Fans, manchmal klingt es zum Ohren verschließen.
Als ich das leckere Babyschwein am Spieß über dem Grill sah, wollte ich sofort neandertalermäßig meine Zähne hineinschlagen. Mein Schatz hielt mich zurück.
Leider ist der Weihnachtsmarkt mehr ein Anlass sich mit Glühwein zu betrinken, was viele BesucherInnen auch taten.
Wir hatten große Schwierigkeiten einen Stand mit Kaffee zu finden. Doch gerade nach Einbruch der Dunkelheit ist die Atmosphäre bezaubernd. Die Stände sind dann mit Petroleumlampen beleuchtet. Der einzige Wermutstropfen war der durch die BesucherInnen festgestampfte Schnee, der die Wege in eine Eisbahn verwandelte. Nach ein paar Stunden zogen wir beglückt, aber etwas verfroren, nach Hause.
Ich fuhr mit meinem Schatz nach Rixdorf. Da gab´s Musike und weihnachtlichen Budenzauber.
Dieser Stadtteil hieß früher so und wurde 1912 in Neukölln umbenannt. Eine der ersten mir bekannten dummdreisten Politiker Tricksereien im 20. Jahrhundert. Rixdorf hatte einen schlechten Ruf als Kriminalitätshochburg in Berlin, da bekam es einen neuen Namen. Natürlich änderte sich nichts an der Verbrechensrate, aber zum Schein war etwas Neues entstanden.
© M. Wenke |
Noch heute wagen sich ängstliche Touristen nicht in den Bezirk. Doch wir nicht feige, waren Mittenmang dabei.
Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist jedoch auch ein Juwel im Ghetto Neukölln. Hier gibt es fast keine kommerziellen Stände.
Schulen, Behindertenwerkstätten, Altenheime und andere Initiativen bieten Selbstgemachtes an. Besonders die Kreativabteilungen der Werkstätten für Behinderte haben teilweise tolle Sachen im Angebot. Wer ungewöhnliche Geschenke sucht, wird hier leicht fündig.
Dazu wird über drei Tage ein Bühnenprogramm geboten. Leider sind einige Laiengruppen nur was für Fans, manchmal klingt es zum Ohren verschließen.
© M. Wenke |
Leider ist der Weihnachtsmarkt mehr ein Anlass sich mit Glühwein zu betrinken, was viele BesucherInnen auch taten.
Wir hatten große Schwierigkeiten einen Stand mit Kaffee zu finden. Doch gerade nach Einbruch der Dunkelheit ist die Atmosphäre bezaubernd. Die Stände sind dann mit Petroleumlampen beleuchtet. Der einzige Wermutstropfen war der durch die BesucherInnen festgestampfte Schnee, der die Wege in eine Eisbahn verwandelte. Nach ein paar Stunden zogen wir beglückt, aber etwas verfroren, nach Hause.
Machtgeil
08.12.2012
Schaute mit J. den Film Der Aufsteiger. Er beschreibt den beruflichen Werdegang eines fiktiven Politikers in Frankreich sehr nah und persönlich. Hat er am Beginn noch ein Minimum an Seriösität, verliert er diese durch seine Machtgeilheit. Doch mögen sich deutsche Politiker nicht in Sicherheit wiegen, mit einigen Änderungen lässt sich die Geschichte übertragen. Ob das Schaf in der Kinohalle den anonymen Wähler symbolisiert, vergaß ich zu fragen.
Eine Umfrage unter dem Gesichtspunkt des Vertrauen in Berufsstände zeigt, dass Politiker dort keine gute Figur machen. Gerade mal 7% der Bevölkerung vertrauen ihnen, Autoverkäufer schneiden besser ab.
Was für Knallköppe uns regieren, hat sich vor Kurzem mal wieder in Berlin gezeigt. Da haben der Regierende Bürgermeister und der Verkehrsminister eine vielbefahrene Autobahn einen halben Tag gesperrt, um wegen einem Fototermin diese nachträglich zu eröffnen.
Lächerlicher kann man / frau sich kaum noch machen.
Kritiken der Anderen: Spiegel, Süddeutsche, FAZ
Schaute mit J. den Film Der Aufsteiger. Er beschreibt den beruflichen Werdegang eines fiktiven Politikers in Frankreich sehr nah und persönlich. Hat er am Beginn noch ein Minimum an Seriösität, verliert er diese durch seine Machtgeilheit. Doch mögen sich deutsche Politiker nicht in Sicherheit wiegen, mit einigen Änderungen lässt sich die Geschichte übertragen. Ob das Schaf in der Kinohalle den anonymen Wähler symbolisiert, vergaß ich zu fragen.
Eine Umfrage unter dem Gesichtspunkt des Vertrauen in Berufsstände zeigt, dass Politiker dort keine gute Figur machen. Gerade mal 7% der Bevölkerung vertrauen ihnen, Autoverkäufer schneiden besser ab.
Foto: dpa |
Lächerlicher kann man / frau sich kaum noch machen.
Kritiken der Anderen: Spiegel, Süddeutsche, FAZ
Unerhört,...
06.12.2012
...da behauptet Nina Hagen, dass ihr von Literatur übel wird!? Dann sollte sie zu einer Lesung der Unerhörten kommen, da muss sie nicht mal selbst lesen und bekommt auch noch Spannendes geboten. Wir genossen diese Lesebühne im Antiquariat Morgenstern in Steglitz.
Ich mag Lesebühnen, denn sie bieten Abwechslung am Pult. Sie bestehen ja aus mehreren AutorInnen, die kurze, oft aktuell geschriebene Geschichten vorlesen. Wenn dann die eine Story etwas hängt, erlöst einen oft die nächste durch ihre Spritzigkeit. So auch bei den Unerhörten. Diese lernte ich damit kennen und kann sie weiter Empfehlen.
Weiter zu empfehlen ist auch das Antiquariat, in dem gelesen wurde. Neben der ausgesucht guten Buchauswahl und der vom Geruch von gammelnden Büchern freien Umgebung ist das Personal sehr freundlich und kompetent. Zum Hören konnten wir leckeren Wein genießen.
Bei jeder Lesung werden Häppchen gereicht (auf Kosten des Hauses) und es wird kein Eintritt verlangt, nur geht am Ende ein Hut herum.
Wer in Steglitz und Umgebung wohnt, sollte sich dort ruhig mal einfinden. Integriert ist ein kleines Café, so dass man / frau bei einem Milchkaffee in Ruhe schmöckern kann.
Endlich wieder ein netter Ort im sonst kulturell eher unterbelichteten Steglitz.
Die Veranstaltungen des Hauses werde ich weiter auf meinem Eintritt Frei Kalender veröffentlichen.
Im Video unten liest eine Unerhörte.
...da behauptet Nina Hagen, dass ihr von Literatur übel wird!? Dann sollte sie zu einer Lesung der Unerhörten kommen, da muss sie nicht mal selbst lesen und bekommt auch noch Spannendes geboten. Wir genossen diese Lesebühne im Antiquariat Morgenstern in Steglitz.
Ich mag Lesebühnen, denn sie bieten Abwechslung am Pult. Sie bestehen ja aus mehreren AutorInnen, die kurze, oft aktuell geschriebene Geschichten vorlesen. Wenn dann die eine Story etwas hängt, erlöst einen oft die nächste durch ihre Spritzigkeit. So auch bei den Unerhörten. Diese lernte ich damit kennen und kann sie weiter Empfehlen.
© Uwe Rüdenburg |
© Uwe Rüdenburg |
Wer in Steglitz und Umgebung wohnt, sollte sich dort ruhig mal einfinden. Integriert ist ein kleines Café, so dass man / frau bei einem Milchkaffee in Ruhe schmöckern kann.
Endlich wieder ein netter Ort im sonst kulturell eher unterbelichteten Steglitz.
Die Veranstaltungen des Hauses werde ich weiter auf meinem Eintritt Frei Kalender veröffentlichen.
Im Video unten liest eine Unerhörte.
jazzigeil
03.12.2012
Da ich öfter montags in der Kleinen Bar am Südwestkorso zum Jazz hören bin, fand ich das nicht mehr berichtenswert. Es gibt dort immer Gutes auf die Ohren.
Diesen Abend traten jedoch ein Trio auf, das an Virtuosität kaum noch zu überbieten war. Torsten Zwingenberger (drums), Lionel Haas (p) und Benson McGlashan (git) sind das Dreamteam der Berliner Szene.
Den jungen kanadischen Gitarristen kannte ich nur vom Sehen, Jazzliebhaber werden sich seinen Namen merken müsse.
Lionel Haas ist ein Meister der schwarzen und weißen Tasten.
Thorsten Zwingenberger ist ein Percussionszauberer
Da ich öfter montags in der Kleinen Bar am Südwestkorso zum Jazz hören bin, fand ich das nicht mehr berichtenswert. Es gibt dort immer Gutes auf die Ohren.
Diesen Abend traten jedoch ein Trio auf, das an Virtuosität kaum noch zu überbieten war. Torsten Zwingenberger (drums), Lionel Haas (p) und Benson McGlashan (git) sind das Dreamteam der Berliner Szene.
Den jungen kanadischen Gitarristen kannte ich nur vom Sehen, Jazzliebhaber werden sich seinen Namen merken müsse.
Lionel Haas ist ein Meister der schwarzen und weißen Tasten.
Thorsten Zwingenberger ist ein Percussionszauberer
Zuviel Schwein
01.12.2012
Wir sahen den Film "Das Schwein von Gaza", ein Komödie über die gar nicht lustige Situation in diesem Teil der Welt.
Die Geschichte ist etwas verrückt:
Jaafar, ein Fischer aus Gaza ist nicht nur arm, er ist auch noch vom Pech verfolgt. Es genügt nicht, dass Israel ihm verbietet außerhalb von zwei Meilen zu fischen, sein Fang ist meist auch kärglicher als der der anderen.
Um so mehr freut er sich, als das Netz mal wieder richtig schwer ist. Nur leider befindet sich ein Hängebauchschwein darin. Als Moslem will er den Eber nicht berühren. Alle Versuche ihn zu beseitigen misslingen und auch ein UNO Mitarbeiter will das Schwein nicht.
Ein Freund rät ihm es bei einer israelischen Siedlung zu probieren. Auch bei gläubigen Juden ist das Schwein nicht gut gelitten und es darf nicht den Boden betreten. Deshalb werden die Schweine von ihnen auf Holzböden gehalten. Das Militär nutzt sie als Bombenschnüffler.
Jaafar nimmt mit einer Siedlerin Kontakt auf, doch sie will sein Schwein nicht, sondern nur den Samen. So überwindet er seinen Ekel und zieht Gummihandschuhe an. Er beginnt seinen Eber zu melken und bekommt für den Samen Bares.
Leider bekommt der Dihad von dem Samenhandel Wind und stellt ihn vor die Alternative als Verräter erschossen zu werden oder als Märtyrer zu sterben.
Als er kurz vor den Attentat flieht, jagen ihn die israelische Armee und der Dihad.
Mit einem Boot entkommt er in ein Palästina, in dem alle friedlich miteinander leben.
Der Regisseur des Films, Sylvain Estibal, ist nicht bereit den Status Quo in Palästina zu ertragen. Er hat vorher an einem Projekt mitgearbeitet, wo zwei Familien ohne voneinander zu wissen ihren Alltag von unterschiedlichen Seiten der israelischen Mauer fotografierten. Als diese hinterher die Fotos der anderen ansahen, stellten sie viele Gemeinsamkeiten fest und lernten sich kennen.
Aus diesem Erleben der absurden Situation in Palästina entwickelte er die Idee für eine Komödie.
Dem schwachsinnigen Vorschlag einer Zweistaatenlösung setzt er damit einen klugen Traum entgegen.
Die Kritiken der Anderen: TAZ, Spiegel, Deutschland Radio, Frankfurter Rundschau,
Wir sahen den Film "Das Schwein von Gaza", ein Komödie über die gar nicht lustige Situation in diesem Teil der Welt.
Die Geschichte ist etwas verrückt:
Jaafar, ein Fischer aus Gaza ist nicht nur arm, er ist auch noch vom Pech verfolgt. Es genügt nicht, dass Israel ihm verbietet außerhalb von zwei Meilen zu fischen, sein Fang ist meist auch kärglicher als der der anderen.
Um so mehr freut er sich, als das Netz mal wieder richtig schwer ist. Nur leider befindet sich ein Hängebauchschwein darin. Als Moslem will er den Eber nicht berühren. Alle Versuche ihn zu beseitigen misslingen und auch ein UNO Mitarbeiter will das Schwein nicht.
Ein Freund rät ihm es bei einer israelischen Siedlung zu probieren. Auch bei gläubigen Juden ist das Schwein nicht gut gelitten und es darf nicht den Boden betreten. Deshalb werden die Schweine von ihnen auf Holzböden gehalten. Das Militär nutzt sie als Bombenschnüffler.
Jaafar nimmt mit einer Siedlerin Kontakt auf, doch sie will sein Schwein nicht, sondern nur den Samen. So überwindet er seinen Ekel und zieht Gummihandschuhe an. Er beginnt seinen Eber zu melken und bekommt für den Samen Bares.
Leider bekommt der Dihad von dem Samenhandel Wind und stellt ihn vor die Alternative als Verräter erschossen zu werden oder als Märtyrer zu sterben.
Als er kurz vor den Attentat flieht, jagen ihn die israelische Armee und der Dihad.
Mit einem Boot entkommt er in ein Palästina, in dem alle friedlich miteinander leben.
Der Regisseur des Films, Sylvain Estibal, ist nicht bereit den Status Quo in Palästina zu ertragen. Er hat vorher an einem Projekt mitgearbeitet, wo zwei Familien ohne voneinander zu wissen ihren Alltag von unterschiedlichen Seiten der israelischen Mauer fotografierten. Als diese hinterher die Fotos der anderen ansahen, stellten sie viele Gemeinsamkeiten fest und lernten sich kennen.
Aus diesem Erleben der absurden Situation in Palästina entwickelte er die Idee für eine Komödie.
Dem schwachsinnigen Vorschlag einer Zweistaatenlösung setzt er damit einen klugen Traum entgegen.
Die Kritiken der Anderen: TAZ, Spiegel, Deutschland Radio, Frankfurter Rundschau,
Ih, ein Jude!
28.11.2012
GASTBEITRAG zum Film Lore
Man kann sich es nicht aussuchen wo, wann und von welchen Eltern man geboren wird. Die 15-jährige Lore ist durch und durch davon überzeugt einer Herrenrasse anzugehören, so hat sie es gelernt und verinnerlicht.
Als die Nazi-Eltern im Frühjahr 1945 nach der Zerschlagung des Dritten Reiches verhaftet werden, muss Lore plötzlich die Verantwortung für vier kleinere Geschwister übernehmen, eins davon ein Säugling.
Deutschland brennt. Die Überlebenden versuchen zu überleben, sie suchen nach Essbarem, nach Schutz und Wärme. Sie versuchen sich irgendwohin duchzuschlagen, auf der Suche nach Angehörigen oder Freunden. Lore soll die Restfamilie aus Schwarzwald zur Großmutter nach Husum bringen.
Die Kinder laufen tagelang, wochenlang durch Wälder und Felder, durch Gestrüpp und Dickicht. Die Gruppe ist erschöpft, sie haben Hunger und das Baby schreit. Lore tauscht Familienschmuck und andere Wertgegenstände gegen Lebenmittel.
Die Reise endet an einem alliierten Posten, es gibt kein Durchkommen. Aus der prekären Situation werden sie von einem jungen Mann gerettet. Er zeigt den amerikanischen Soldaten seinen Judenstern, seine KZ-Papiere und sagt zum Entsetzen von Lore, sie seien seine Geschwister.
Thomas wird Beschützer und Helfer der Gruppe. Angewidert und angeekelt ist Lore gezwungen Brot aus der Hand eines Juden zu nehmen. Sie ist jedoch auf die Hilfe von Thomas angewiesen. Im Laufe der Reise kommen sie zwangsläufig aneinander näher.
Der Weg durch das brennende Land ist elendig, extrem beschwerlich und voller Grauen. Es liegen geschundene Menschenkörper und Körperteile in verlassenen Häusern, es wird weiter gestohlen, betrogen, ermordet und vergewaltigt.
Die Weite des Wattenmeeres am Ende des Filmes ist wie eine Erlösung.
Die australische Regisseurin Cate Shoterland hat sich an die Romanvorlage „Die dunkle Kammer„ von Rachel Seiffert gewagt. Die blutjunge Schauspielerin Saskia Rosendahl spielt die Rolle Lores souverän und überzeugend. Beim Stockholmer Filmfestival erhielt sie den Preis „Beste Schauspielerin“. Kai Malina als Thomas ist hervorragend. Der Film erhielt den Publikumspreis beim Filmfestival von Locarno, in Deutschland den Hessischen Filmpreis, in Spanien eine Auszeichnung für die beste Regie.
Die außergewöhnliche Perspektive der Geschichte - die des Täterkindes - hat mich ins Kino gelockt. Ich konnte aber sehr gut das Elend im Film ertragen, da es mir aus zwei Gründen die ganze Zeit bewusst war, dass es sich um eine Fiktion handelt. Erstens waren die Kinder alle wohl ernährt, gepflegt und immer adrett gekleidet. Zweitens war der Ton bei Außenaufnahmen leider grottenschlecht, es hallte wie es halt in einem Studio hallt. Trotzdem hat mir der Film gut gefallen. Einen superguten Auftritt hatte Eva-Maria Hagen als ekelhafte Oma.
Im Kant-Kino war die Frühvorstellung mitten in der Woche ausverkauft. Schuld daran war eine 30-köpfige Schulklasse. Zum Glück verhielten sich die Jugendlichen ruhig und konzentriert.
Der Film ist allemal sehenswert! Hingehen!
Kritiken der Anderen: TAZ, Spiegel, Süddeutsche, Berliner Zeitung
GASTBEITRAG zum Film Lore
Man kann sich es nicht aussuchen wo, wann und von welchen Eltern man geboren wird. Die 15-jährige Lore ist durch und durch davon überzeugt einer Herrenrasse anzugehören, so hat sie es gelernt und verinnerlicht.
Als die Nazi-Eltern im Frühjahr 1945 nach der Zerschlagung des Dritten Reiches verhaftet werden, muss Lore plötzlich die Verantwortung für vier kleinere Geschwister übernehmen, eins davon ein Säugling.
Deutschland brennt. Die Überlebenden versuchen zu überleben, sie suchen nach Essbarem, nach Schutz und Wärme. Sie versuchen sich irgendwohin duchzuschlagen, auf der Suche nach Angehörigen oder Freunden. Lore soll die Restfamilie aus Schwarzwald zur Großmutter nach Husum bringen.
© Vanessa Fuentes |
Die Reise endet an einem alliierten Posten, es gibt kein Durchkommen. Aus der prekären Situation werden sie von einem jungen Mann gerettet. Er zeigt den amerikanischen Soldaten seinen Judenstern, seine KZ-Papiere und sagt zum Entsetzen von Lore, sie seien seine Geschwister.
© Piffl Medien |
© Piffl Medien |
Die Weite des Wattenmeeres am Ende des Filmes ist wie eine Erlösung.
Die australische Regisseurin Cate Shoterland hat sich an die Romanvorlage „Die dunkle Kammer„ von Rachel Seiffert gewagt. Die blutjunge Schauspielerin Saskia Rosendahl spielt die Rolle Lores souverän und überzeugend. Beim Stockholmer Filmfestival erhielt sie den Preis „Beste Schauspielerin“. Kai Malina als Thomas ist hervorragend. Der Film erhielt den Publikumspreis beim Filmfestival von Locarno, in Deutschland den Hessischen Filmpreis, in Spanien eine Auszeichnung für die beste Regie.
Die außergewöhnliche Perspektive der Geschichte - die des Täterkindes - hat mich ins Kino gelockt. Ich konnte aber sehr gut das Elend im Film ertragen, da es mir aus zwei Gründen die ganze Zeit bewusst war, dass es sich um eine Fiktion handelt. Erstens waren die Kinder alle wohl ernährt, gepflegt und immer adrett gekleidet. Zweitens war der Ton bei Außenaufnahmen leider grottenschlecht, es hallte wie es halt in einem Studio hallt. Trotzdem hat mir der Film gut gefallen. Einen superguten Auftritt hatte Eva-Maria Hagen als ekelhafte Oma.
Im Kant-Kino war die Frühvorstellung mitten in der Woche ausverkauft. Schuld daran war eine 30-köpfige Schulklasse. Zum Glück verhielten sich die Jugendlichen ruhig und konzentriert.
Der Film ist allemal sehenswert! Hingehen!
Kritiken der Anderen: TAZ, Spiegel, Süddeutsche, Berliner Zeitung
Kunst anpusten
26.11.2012
Unter dem Titel Visions of Modernity zeigt die Deutsche Guggenheim eine kleine Auswahl der Werke, die die Stiftung zusammengetragen hat. Der zeitliche Bogen reicht von 1880 bis 1947. Impressionistische, kubistische, surrealistische, expressionistische und konstruktivistische Arbeiten werden gezeigt. Nett ist es besonders montags die Ausstellung zu besuchen, denn dann entfällt der Eintritt. Dafür mussten R. und ich eine Weile anstehen, aber das hat sich gelohnt.
Angenehm ist auch, das Fotografieren erlaubt ist und das Pusten nicht verboten.
Herrn Calder hätte das bestimmt gefallen.
Wegen der kleinen Holzfigur entbrannte ein kleiner Streit zwischen mir und R. was das wohl darstellt. Ich sagte zielsicher, eine junge Frau, was sich beim Lesen des Schildes bewahrheitete.
Dafür entdeckte R. beim Bild oben viele Pferdeärsche.
So nutzt jeder seine Fähigkeiten, um Kunst zu verstehen.
Dies ist die letzte Ausstellung der Guggenheim Stiftung in den Räumen der Deutschen Bank. Scheidung kann auch Gutes bedeuten. Bei einer so widerlichen Firma wie dieser Bank müssen KünstlerInnen doch Selbstzensur ausüben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 17.02.2013 geöffnet.
Sie ist angenehm überschaubar, für das Anschauen reicht eine Stunde, trotzdem bietet sie einen guten Überblick. Eigentlich sind alle wichtigen Künstler der Epoche vor dem Beginn der Nachkriegsmoderne vertreten.
Franz Marc, Stallungen, 1913 |
Alexander Calder, OT, 1942 |
Constantin Brancusi La jeune fille française 1914 |
Herrn Calder hätte das bestimmt gefallen.
Wegen der kleinen Holzfigur entbrannte ein kleiner Streit zwischen mir und R. was das wohl darstellt. Ich sagte zielsicher, eine junge Frau, was sich beim Lesen des Schildes bewahrheitete.
Dafür entdeckte R. beim Bild oben viele Pferdeärsche.
So nutzt jeder seine Fähigkeiten, um Kunst zu verstehen.
El Lissitzky, O. T, 1919 |
Die Ausstellung ist noch bis zum 17.02.2013 geöffnet.
Sie ist angenehm überschaubar, für das Anschauen reicht eine Stunde, trotzdem bietet sie einen guten Überblick. Eigentlich sind alle wichtigen Künstler der Epoche vor dem Beginn der Nachkriegsmoderne vertreten.
Also hingehen!
Amedeo Modigliani, Akt, 1917 |
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