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Bolle rückwärts

25.07.2010

Diesmal der Panke-Radweg in Richtung Berlin, irgendwie muß der Bolle aus dem berühmten Berliner Gassenhauer, ja auch wieder heim gekommen sein. Gehen wir mal davon aus, dass er in Steglitz neben dem Kuhstall seines Herrn im Gesindehaus wohnte.

Und er sich trotz der Exzesse (Messerstecherei, Kind verlorengegangen und dann hatte ihn auch noch die Frau verprügelt) erinnern konnte, dass sein Fahrrad am Bahnhof Pankow Heinersdorf stand.
Wir fuhren vom Bahnhof Priesterweg dort hin, für den Rückweg hatten wir den schon mal beschriebenen Panke Radweg ausgesucht. Leider war die Panke immer noch nicht renaturiert, an vielen Stellen ist sie noch der alte Abwasserkanal.


Nachdem wir die Badstraße überquert hatten, warfen wir einen Blick in den Uferpalast; in der ehemaligen BVG Lehrwerkstatt haben sich diverse Kunstprojekte angesiedelt.

Gegenüber in den Uferhallen, der ehemaligen BVG Werkstatt, sahen wir die Meisterschüler Ausstellung der Kunsthochschule Weißensee.
Hier wurde viel Spannendes gezeigt, in der riesigen Halle besteht die Gelegenheit "große" Kunst zu zeigen.

Aber auch Örtlichkeiten haben inspiriert. In diesem Fall der Arbeitskeller, der früher dazu diente, Arbeiten an der Unterseite von Bussen / Straßenbahnen durchzuführen. Hier lief eine Audioinstallation über Mobbing.
Ich dachte, ich würde stinken von Justin B. Rathke.
Ein Video, bei dem mehrere Ebenen Ölmalerei und digital Produziertes übereinander gelegt waren, beeindruckte mich besonders.
Nicht nur die Größe von 1,8 x 1,3 Meter trug dazu bei.
Etwas Ähnliches hatte ich noch nie gesehen. Sergio Bermudez hat die Lichterscheinung produziert.
Wir bekamen auch sonst noch Einiges von anderen Ausstellenden auf Augen und Ohren.
Etwas hungrig geworden zogen wir etwa hundert Meter weiter zum Cafe Uferlos.
Dort speiste ich ein leckeres Steak mit Pifferlingen.
Das Restaurant ist ein Tipp im Wedding und im Sommer ist der Garten mit Pankeblick nicht zu verachten.

Weiter radelten wir zum Rodeo Resort hinter der Kunsthalle Hamburger Bahnhof gleich beim Hauptbahnhof. Als der Tip die neue Strandbar anpries, hatte er meine Neugier erregt. Es lümmelten sich dort viele, die sich hip fühlen, im üblichen Strandbar Mobiliar.

Alle taten fürchterlich wichtig, es war zum Wegsehen.
Einzig der Blick auf den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und das gegenüberliegende Ufer bot Interessantes.
Doch die Sonne schien uns, so ließen wir unser Bier nicht stehen.


Zum Glück weiß niemand, dass ich dort war.

Wir fuhren weiter zum Englischen Garten.
Mi Solar trat auf. Der Salsa war gut tanzbar und wir ließen uns nicht lange bitten. Leider war die Sängerin etwas schwierig, sie schwatzte zwischen den Songs solchen Schwachsinn, wie dass wir uns lieben sollen.

Wenn ich Lebensweisheiten suche, lese ich lieber ein gutes Buch.

Löwen + Samba

18.07.2010

Wieder ein Sonntag beim Konzertsommer im Englischen Garten.
Die Sonne schien herrlich und wir genossen mit den anderen BesucherInnen den schönen Tag.
Die tollen Bands versprachen ein gutes Hörerlebnis.

Nachmittags spielten die Jamba Lions auf.
Mit Torsten "Teasy" Zwingenberger am Schlagzeug, Johan Leijonhufvud an der Gitarre, Lionel Haas am Keyboard und Martin Lillich am Bass trat eine Supergroup der Berliner Jazzszene auf.

Anastácia Azevedo und Band stehen für die Música Brasileira.
Sie boten gut Tanzbares mit ihren fünf Instrumentalisten (Gitarre, Bass, Keyboard, Drums und Percussion).
Forro, Samba und Bossa Nova waren zu hören.

Die Band lud noch einen Gastmusiker ein, der mit einem Soloauftritt an der Alfaia - Tambor de Maracatu die Stimmung zum Kochen brachte.
Der Körper dieser Carnevals Trommel aus dem Norden von Brasilien (Recife) ist aus Holz und wird mit Holzstöcken bespielt. Diese hat dadurch einen weicheren Klang als die Samba Trommel Surdo, deren Körper aus Metall ist.
Die Band brachte fast das ganze Publikum und auch mich zum Tanzen.

Nosferatu, beiß zu?

16.07.2010

Einen der großen Freiluftkino Events in diesem Sommer richtete das Kino Babylon auf dem Rosa-Luxenburg-Platz vor der Volksbühne aus.
Am Abend hatten sich mit mir ein paar tausend ZuschauerInnen versammelt.

Wir wollten den Stummfilm Metropolis sehen, der aber kurzfristig durch Nosferatu aus dem Jahre 1922 ersetzt wurde.
Schade, aber es gab wohl Probleme mit dem Urheberrecht?!
Ich sah den Film schon mehrfach in den letzten vierzig Jahren. So konnte mich die Geschichte von einem Vampir, der aus den Karpaten in eine Ostseestadt reist, um eine schöne Frau auszusaugen, nicht erschrecken.

Nach achtundachtzig Jahren wirken die special effects im Film auch etwas antiquarisch.
Schön war es aber auch für mich zu entdecken, dass Roman Polanski mit seiner Komödie von 1967 Tanz der Vampire sich fleißig bei Nosferatu bedient hat.

Normalerweise werden heute Stummfilme, wie zu alter Zeit, mit Klavier und / oder Orchester Begleitmusik aufgeführt. Diesmal war die Musik von DJ Raphael Marionneau komponiert. Damit konnte ich mich nicht anfreunden.
Werden bei der "alten" Form der Begleitung filmische Auf und Abs musikalisch synchron kommentiert, plätscherte die komponierte Musik so vor sich hin. Machmal gab es naturalistische Momente, so wurden Szenen mit galoppierenden Pferden im Film mit Getrappel unterlegt. Keine wirklich tollen Ideen,- Schade!

Mit J. zur Kunst

14.07.2010

J. war in Berlin zu Besuch. Wir trafen uns in der Emerson Galerie, in der Nähe der Torstrasse zur Vernissage von Werken von Marco Goldenstein.
Dieser stellte unter dem Thema „BASÖRTÜSÜ“ (Kopftuch) Fotocollagen und Gemaltes aus.

Trümmerfrauen mit Kopftuch
Das Thema ist aktuell, obwohl ich die meisten Diskussionen darum für dumm oder verlogen halte, z.B. hat es gar nichts mit dem Islam zu tun. In der Generation meiner Großmutter trugen es fast alle Frauen bei der Arbeit.
Außerdem gibt es Bekleidungsriten in allen Religionen. Verschleierte Nonnen tragen ähnlichen Mummenschanz wie strenggläubige Musliminnen. Diese Debatten wurden  jedoch nicht in der Ausstellung geführt. Der Künstler beschränkte sich leider darauf, das Dekorative von Kopftüchern darzustellen. Dass sie ein schickes Mode Accessoire sein können, kann man / frau auch so jeden Tag auf den Straßen Berlins erleben.
Gelangweilt ob der nichtssagenden Kunst zogen wir in die Kneipe. Ich testete mit J. und Freunden das Sloppy Joe´s. Gegenüber der Elisabeth Kirche in Mitte ist es ein Kleinod im sonst sehr gestylten Bezirk. Hier hat sich kein Designer aus NY ausgetobt.

Preiswertes leckeres Essen und Getränke aus der Karibik, bei gutem Wetter unter Weinreben, werden hier geboten.
Ein Geheimtipp.

Von Jamaika nach England

10.07.2010

Zuerst besuchten wir im Rahmen des Festes der Nationen, div. Botschaften sind zu besichtigen, die Jamaikanische Botschaft in Friedenau. Das  Jamaika nur zwei Kilometer vom Rathaus Steglitz entfernt liegt, wer hätte das gedacht.
Im zweiten Hof wurde Kulinarisches aus dem Land angeboten.
Bei dem leckeren Geruch der gebackenen Hähnchen, die im Ölfaß brutzelten, konnte ich kaum nein sagen, doch das Frühstück war gerade eine halbe Stunde her.
Nebenan wurden Fruchtsäfte angeboten.
Als der Schnulzenheini Vico Torriani in den 50er Jahren sang: "Schön und kaffeebraun, sind alle Frau´n in Kingston Town" war die Dame am Mixer wohl noch nicht geboren, doch anscheinend meinte er sie.
Dahinter steckte wohl, das Vico vom Verband der jamaikanischen Bordellbesitzer gesponsert wurde.
Er machte es wie Guido und Angela, die auch gerne für Geld Loblieder singen.

Weiter radelten wir in den Englischen Garten, um im Rahmen des Konzertsommers Musik zu lauschen.
Das Wetter spielte mit und wir ließen uns nah bei der Bühne nieder. Zuerst boten Joe & The Schmoes Jazziges vom Feinsten.
Die Stars des Abends waren jedoch die zehnköpfige Salsa Band Charanga Abreu.
Schon wegen der Instrumentierung  mit Klavier, Querflöte, Geige und viel Blech konnte man / frau erkennen, dass sie sich in der Tradition der großen Charangas sehen.

Berühmte Orchester, wie Los Van Van, halten diese in Kuba aufrecht.
Ich bin nicht so ein großer Fan von deren eher konzertanter Variante des Salsa.
Jedoch, der Song, den ich euch ausgesucht habe, hat was.

Polnisch-Deutsche Hochzeit

02.07.2010

Wir fuhren im Auto nach Polen. Magdalena und Kristian (Doras Sohn) heirateten in Poznán, einer Stadt in Westpolen.
Beide leben in dieser Stadt und Magdalena stammt von dort wie ihre Eltern. So wurde diese Multikulti Ehe in Poznán geschlossen. In dieser Gegend haben meine Vorfahren mütterlicherseits Fürchterliches getan. 
Die Deutschen hatten beschlossen die Region polenfrei zu machen.


Noch jubeln die Deutschen in Poznán
Sie jagten die nichtdeutschen Bewohner aus den Wohnungen und von den Höfen, vertrieben sie in Lager ins "Generalgouvernement" (Restpolen).
Um diesen Prozess zu beschleunigen, schreckten sie nicht vor Repressionen wie Massenerschießungen zurück

Flucht vor der Sowjetarmee
Aus dem Ausland heim ins Reich gelockte Volksdeutsche wurden dort angesiedelt.
Zum Glück ging die deutsche Schreckensherrschaft mit Befreiung durch die Sowjetarmee zu Ende. 
Viele Deutsche flohen vor ihr und den Rest vertrieben die Polen. 

Wir erreichten Poznán und bezogen das gebuchte Zimmer im Hotel Obis Polonez
Das Gebäude wirkt schon wegen seiner Größe nicht sehr charmant. 
Das Haus ist ein typischer Plattenbau der 60er Jahre, Betonarchitektur und auch schon ein wenig bröckelig.
Aber das Zimmer war preiswert, sauber, mit Dusche und die Innenstadt fußläufig in fünf Minuten zu erreichen.


So brachen wir bald zu einer kleinen Stadtbesichtigung auf. 
Die eleganten Bürgerhäuser aus der Zeit vor der ersten Besetzung durch Preußen (in der Folge das 2. Deutsche Reich) sind liebevoll restauriert worden. Die Häuser links stehen am Marktplatz.

Damals war Poznán ein bedeutendes und reiches Handelszentrum im polnischen Königreich.
Rechts blickt ihr auf die Pfarrkirche, die im 17ten Jahrhundert gebaut wurde.
Neben den hübschen Gebäuden befinden sich auch hunderte Cafés, Kneipen und Restaurants in der Altstadt.
Toll ist, dass diese in vielen Hinterhöfen Terrassen besitzen, die nutzten wir wegen des guten Wetters während des Aufenthalts reichlich.

03.07.2010

Am nächsten Morgen tranken wir im fantasievoll gestalteten Weranda Café im Hof unseren Kaffee. Es ist nah am restaurierten Marktplatz beim Standesamt gelegen.
Die Touristenkneipen dort waren noch nicht so voll wie an Abend zuvor.

Doch auf den dort aufgestellten Leinwänden wurde schon wieder Fußball geschaut.
Als ich den in ca. fünf Meter Höhe am Rathaus angebrachten Regenspeier sah, hatte ich eine Ahnung, was es heißt vom Regen in die Traufe zu kommen.

Doch wenn Engel heiraten, scheint nun mal die Sonne.
So wurden wir nicht naß, als wir auf das Brautpaar warteten.
Dora war als Mutter des Bräutigams etwas angespannt, so waren wir, um nichts zu versäumen, schon eine Stunde zu früh beim Standesamt.
Die Brautleute dagegen fuhren mit einer großen Luxus Limousine, die sich prompt in den sehr engen Gassen mit einem anderen Auto verhakte.

Doch sie trafen zeitig ein, um sich das Jawort zu geben, und süß sahen sie aus.
Ich als alter Feind von bürgerlichen Ritualen muss zugeben, dass es schon ein wenig romantisch war.
Aber das Beste am Heiraten ist die Party danach.
Diese stieg in einem auf Rittersaal gestyltem Raum mit ca. sechzig Gästen. Nach den Reden der Eltern und dem Tanz des Brautpaares wurde das erste Mal Essen serviert. Nach polnischer Sitte standen dann bis drei Uhr alle halbe Stunde neue Speisen auf dem Tisch.

Diäten waren für diesen Abend ausgesetzt.
Nach dem Pflichtprogramm spielte die Manati Show Band mit Doras zweitem Sohn Markus an der Gitarre zu Tanz auf.
Dabei konnten wir das beim Hochzeits- Tanzkurs Gelernte gleich anwenden.



Im Laufe des Abends liefen wir dann immer mehr zur Form auf, das brachte uns am nächsten Tag ein Lob ob unserer Tanzleistung ein.
Leider gehört es zu einer guten polnischen Hochzeit ständig mit Wodka anzustoßen. Ein halber Liter war pro Person eingeplant.
So standen wir um drei Uhr morgens nicht mehr ganz sicher auf unseren Beinen.

04.07.2010

Nachdem wir die Trinkvorgabe der polnischen Brauteltern übererfüllt hatten, wachte ich am Nachmittag mit einer Katze auf, die sich in meine Kopfhaut gekrallt hatte.

Wir wollten deshalb an die frische Luft.
Nah beim Jezioro Maltanskie See befindet sich das wunderschöne, in einem alten Holzhaus untergebrachte Hotel / Café Mlynskie Kolo. Dort genossen wir Kaffee und Kuchen mit Wasserblick.

Im Anschluss besuchten wir die Jungvermählten zu Hause, aßen ein wenig vom Übriggebliebenen vom Vorabend und bekamen zu Abschied "Küsschen" auf die Wange. In Polen ist das unter Bekannten / Freunden durchaus üblich.
Wer ein wenig wissen möchte, wie man / frau sich in Polen benimmt, ohne den Dödel zu geben, wird auf www.info-polen.com fündig.

04.07.2010

Die letzten Stunden vor der Heimfahrt nutzten wir zu einem Stadtbummel.
Zuerst besuchten wir die Kirche des heiligen Joseph, die wir schon mehrmals links liegen gelassen hatten. Der Karmeliter Orden betreibt sie und das Kloster dahinter.

Dies wäre eine gute Gelegenheit gewesen die Sünden der letzten Tage zu beichten, wenn ich an so was glauben würde.
Kurze Zeit später passierten wir ein Büro der Solidarnosc, die einer der Totengräber des "real existierenden Sozialismus" war.

Ein wenig weiter entdeckten wir diesen Kampfhund. Aufmerksam betrachtete er alle Vorgänge auf der Strasse.
Dies gab zu Überlegungen Anlass, denn wir beobachteten so etwas mehrmals, auch wenn seine Rolle manchmal von Katzen übernommen wurde.
Fehlt in Polen das Geld für Überwachungskameras, die unsere Städte so sicher gemacht haben? Wie melden die Tiere Vorfälle an die staatlichen Behörden?

Und ist das alles mit den europäischen Tierschutz Richtlinien vereinbar?
Fragen über Fragen! Nicht einmal Wikipedia gab Antwort.
Wer oder was steckt dahinter?
Etwas verunsichert kauften wir auf dem Wochenmarkt Gemüse und Obst für Berlin ein.

Weiter gingen wir in die beliebte Fußgängerzone Polwiejska.
Läden und Cafés finden sich hier. Dort steht das Denkmal für die vom Heimatdichter Poznáns Juliusza Kubla erdachte Figur des Starego Marycha, der Bildhauer Robert Sobocinski schuf es.

Unser Ziel war das Einkaufszentrum Stary Browar.
Es ist in einer alten Brauerei untergebracht. In der Zeit des Art Deco Stils gebaut, ist sie zu einem architektonischen Kleinod umgebaut worden.
Die Umgestaltung wurde mehrfach prämiert.

Igor Mitoraj, Thsuki-No-Hirari
Bronze, 1991
Das Haus erhielt eine Auszeichnung als weltweit schönste Mall. 
Im Center befinden sich leider die ewig gleichen langweiligen Läden der internationalen Ketten H&M, Zara und S.Oliver.
Auf vier Stockwerken sind über einhundert Geschäfte untergebracht.
Aber Galerien, Kinos und Bars sind auch vorhanden.
An mehreren Stellen im Gebäude ist Kunst ausgestellt.
Regelmäßig finden im Atrium Konzerte statt.

Langsam wurde es nun Zeit nach Berlin aufzubrechen, gerne wären wir noch geblieben.

Bei der Fahrt aus der Stadt wurden wir dann von einem Imbiss mit Reklame für Berliner Döner überrascht.
Unvorstellbar, aber wahr.
Türkische Nationalisten würden dort sicher eine Bombe legen.

Später an der Landstraße begegnete uns noch Besseres. Auf dem Balkon eines Bordells lag diese übergroße Puppe mit Dessous bekleidet und hoffte auf Kundschaft. Ob Mann sie mieten / kaufen kann, erfährt er auf der Site vom Alibi Night Club.

Ich frage mich, ob unser Papst die Puppe bei seinem letzten Polenbesuch gesehen hat. Für das erzkatholische Land ist die Reklame eigenartig.
Zum Glück gibt´s so was in Berlin nicht. Wir essen ja auch türkisches Döner.

Anreise nach Finnland

14.06.2010



Kurz nach 15:00 Uhr flogen wir mit airberlin von Tegel ab, um gegen 16:00 Uhr in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, zu landen.
Wir wurden von der Tochter einer Freundin von Dora mit dem Auto abgeholt und in den Vorort Puistola gebracht.

Dort bezogen wir das leer stehenden Haus der Eltern. Gleich nach dem ersten Ausruhen liefen wir zum nächsten Supermarkt. Dora kaufte ein und ich bestaunte die wundersamen Dinge, die den FinnInnen dort angeboten werden.

Neben den allgegenwärtigen Mumins lieben die Eingeborenen Lakritz in allen möglichen Formen. Diese Liebe geht so weit, dass ein überall angebotener Süßholz Bonbon Sisu heißt, Sisu soll eine finnische nationale Eigenschaft sein.

„Kraft“, „Ausdauer“ oder „Beharrlichkeit“, auch „Unnachgiebigkeit“ oder „Kampfgeist“ sollen dahinter stecken. Da bin ich ja etwas skeptisch, wenn Menschengruppen spezielle Fähigkeiten oder Mängel verordnet werden. Selbst wenn die historischen Erfahrungen von Nationen sich in ihren Angehörigen widerspiegeln, wie z.B. die deutsche Pünktlichkeit, sind ihre Mitglieder nicht gleich geschaltet. Ich kenne leider viele DeutschInnen, die regelmäßig zu spät kommen.