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Raasepori Rundfahrt

27.06.2010

Diesmal setzte uns Harriet ins Auto, um uns ihre Heimat zu zeigen.

Zuerst schauten wir uns eine Ausstellung in Kunstmuseum Tammisaari an. Dies firmiert unter der Abkürzung  EKTA. Es ist in einem Ensemble aus Holzhäusern untergebracht.
Kim Simonsson hat allerlei Figuren aus der Mangawelt zu Skulpturen hergestellt.
Er will wohl auch erschrecken, der in die Scheibe geflogene Vogel erinnerte mich an einen Hitchcock Klassiker.





Taistelija, 2010, Keramik, Visier
Kymmenen käskyä, Keramik, I-Pod
Sotilas 2, 2009, Keramik
Keiju 2, 2010, Keramik, Gold

Im Anschluss besichtigten wir die in Holz gebaute Altstadt von Tammisaari und den Hafen.
So sollte nach meinen Vorstellungen die kleine nordeuropäische Stadt aussehen. Alle Gebäude haben den typisch roten Holz Schutzanstrich.

Der Hafen war natürlich fast nur noch mit Booten von Freizeitkapitänen belegt.
Wir pausierten mit Kaffee und Kuchen in einem Cafépavillon mit Blick auf die hübschen Schiffchen.
Wegen der 1300 dem Ort vorgelagerten Schären ist es bei Seglern sehr beliebt.
Wenn ich das Meer vor der Nase habe, bin ich schnell glücklich.
Auch diese Stadt war während der russischen Besatzung Badeort für die zaristischen Adligen.

Weiter gings zur Raasepori, der Burganlage, die der Gemeinde den Namen gab. Erwähnt wurde sie das erste Mal 1378. Sie schützte einstmals einen Fluß, der sich ein neues Bett gesucht hat und den Handelsweg der Waräger. 1553 wurde die Burg aufgegeben.

Da sie seitdem sich selbst überlassen wurde, stehen eigentlich nur noch die Grundmauern.
Treppen, Wehrgänge und Dächer sind später nachgebaut worden.
Aber die Anlage ist immer noch imposant.

Nach der Burg besuchten wir Fiskars. Der Ort ist seit 1649 ein Stahlstandort, an dem Messer und Werkzeuge geschmiedet wurden. In den 80er Jahren wurde hier die Produktion eingestellt und der Ort zu einem Tourismuszentrum umgebaut.

Davon waren auch reichlich vorhanden. Auf dem Parkplatz standen viele Reisebusse. Wir reiten uns in den Strom ein.
Neben einigen historischen Gebäuden und Stadtmöbeln existiert ein großes Fiskar Outlet Center. Dort werden die Werkzeuge und Küchengeräte der Company verkauft. Messer und Scheren verließen es in meinen Rucksack.
Das Stadtmöbel rechts war einmal eine Telefonzelle.

Einer der Gründe für den Fabrikstandort war der kleine Fluß auf dem Foto links. Mit Hilfe seiner Fließkraft wurden Wasserräder angetrieben, die die Maschinen zum Laufen brachten.
In einer Ausstellung im Fiskas Zentrum kann man / frau die Geschichte der Stahlverarbeitung auf Schautafeln betrachten.
Natürlich brauchte eine solche Fabrik auch eine Feuerwehr. Diese war in dem Haus hinter der Brücke untergebracht.

Neben einigen Galerien, die die Fantasie anregen sollten, bietet der Ort auch was für die Gaumen.
Wir suchten den Chocolate Room Petris auf. Genossen Kaffee und Torte und ich hätte mich am Liebsten durch das Trüffelangebot durchgefüttert.

Wieder ging ein schöner Ausflug zu Ende. Abends fuhren wir dann zurück nach Helsinki.

Auf dem Dampfer

28.06.2010



Am Morgen fuhren wir wieder mit der Bahn zum HBF. Von dort ging es zu Fuß zum Fährhafen.
Als wir dann mit dem Dampfer der Sunlines zu unser zweistündigen Tour aufbrachen, sahen wir zurück auf die Markthalle am Hafen.

Endlich stand eine richtige Schifffahrt an. Fast die ganze Zeit war ich am Wasser, aber nie richtig drauf.
Zuerst passierten wir Fähr- und Kreuzfahrtschiffe. Dieser Pott war die Serenade von der Silja Line. Am Kai lagen bestimmt acht so große Schiffe.

Wenig später bot sich uns dieser kolossale Blick auf die Skyline von Helsinki.
Der linke Turm ist vom evangelischen Dom, der rechte von der orthodoxen Basilika.
Überall ragten kleine Felsen aus dem Wasser, die sogenannten Schärengärten.

Sie bildeten bis zum 19ten Jahrhundert einen sehr wirksamen Schutz gegen Angriffe von See. Zusätzlich errichteten die Schweden eine Festung auf einer vorgelagerten Insel.
Suomenlinna heißt sie seit 1918.

Das Bild zeigt sie von der Seeseite, wir sahen nur die Rückseite. Wir waren aber auch keine Eroberer.
Als nächstes fuhren wir an der Insel Santahamina vorbei. Diese ist bei den Bewohnerinnen Helsinkis wegen der intakten Natur beliebt.

Dann umfuhren wir die Halbinsel Laajasalo.
Auf dem Teil mit Namen Jollas stehen viele Villen aus der Zarenzeit, meist wie in Finnland üblich, mit Saunahaus am See.
Nach 1900 entstanden hier Häuser nach Entwürfen von finnischen Stararchitekten.

Als sich dann ein kräftiger Mann vor uns setzte und wie ihr seht, der Dampfer sich schräg stellte, dachten ich typisch, diese übergewichtigen Finnen.
Leider fing er dann mit einem Bekannten an zu schwäbeln, schade, wenn sich Vorurteile nicht bestätigen.

Dann fuhren wir durch den Verbindungskanal zwischen dem Festland und der Halbinsel, um wieder in Richtung Stadt zu kommen.
Eine wildromantische Wasserstrasse.
Langsam kam die Rundfahrt zum Ende.


Wieder an Land entdeckte ich auf einem vietnamesischen Imbissstand Lachmöven, die darauf warteten, dass den TouristInnen das Essen aus der Hand fällt. Es wurde auf Plakaten sogar gewarnt, dass die Flugratten auch gerne mal Menschen angreifen, damit diese ihre Speisen fallen lassen.
Bisher kannte ich so freche Möwen nur aus Warmemünde, vielleicht sind sie ja über das Meer eingewandert.

Weiter zogen wir zum alten Kohlenhafen.
Hier liegen viele restaurierte historische Boote. Dort findet Mann / Frau Segel- und Dampfschiffe.
Mit der russisch- orthodoxen Kirche im Hintergrund ist der Platz sehr schön anzusehen.

Vom Hafen kommend schauten wir uns ein Wohnviertel an, in dem viele Gebäude um 1900 gebaut wurden.
Da Helsinki auf die gleichen riesigen Felsen gebaut ist, die überall im Hafen herumliegen und dort Schären heißen, ging unser Fußweg immer auf- und abwärts. Ein guter Platz, um Autojagden für Kriminalfilme zu drehen.
So hatten wir vom ersten Hügel einen guten Überblick über den besichtigten Hafen.

Im Stadtteil Kruununhaka gibt es fantastische Architektur aus Jugendstil und Art Deco zu bewundern.
Das Haus links im Art Deco Stil wurde sogar mit Blattgold verziert.
Die Gegend ist auch sonst netter als die Innenstadt.
TouristenInnen, wie wir, verirren sich nicht oft hier her und für die AnwohnerInnen gibts kleine Läden, Cafés und Restaurants.

Als wir die Pitkäsilta (Lange Brücke) überquerten, stießen wir auf das Restaurantschiff Flying Dutch. Irgendwie mag ich es, wenn Städte Ähnlichkeiten mit Berlin haben, hier empfand ich dies stark. Wir saßen an Deck, blickten aufs Wasser und schlürften ein Bier.

Weiter gingen wir die Seepromenade entlang, um zu unserem für´s Abendessen vorgesehene Restaurant zu gelangen. Dabei beobachteten wir, wie Bullen Männer, die grillten, ansprachen. Pigs machen sich wohl auf der ganzen Welt gerne wichtig.

Ein paar Meter weiter sahen wir dieses junge Pärchen beim Picknick mit Baby am Innenstadtstrand.
Das sieht doch idyllisch aus!
Helsinki ist teilweise wild romantisch.
Zu mindestens im Sommer ist es dort recht nett.

Den Rest des Abends verbrachten wir im Ravintola Juttutupa. Seit 1908  geöffnet ist es innen recht groß, durchaus auch für Veranstaltungen geeignet, Konzerte waren auch angekündigt.
Es besitzt eine geräumige Terrasse und wir genossen dort die Sonnenstrahlen.
Ich aß lecker Fisch.
Leider musste ich feststellen, dass das dazu passende alkoholische Getränk im Restaurant ziemlich teuer war.


Fünf Euro für 0,1 Liter weißen Hauswein ließen mich nachvollziehen, weshalb die FinnInnen gerne einen Flachmann dabei haben. Aber Wein aus einem Flachmann?

Letzter Tag und Abschied

29.06.2010

Diesen Tag fuhren wir mit dem Bus in die Stadt.
Wir stiegen im nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Hakaniemi aus. TouristenInnen sind hier kaum unterwegs. Spannendes war hier zu sehen.
In der ehemaligen Fabrik (links) befand sich eine hübsche Bar.
Auf dem Hakaniemen Tori, wie der Marktplatz des Stadtteils heißt, befindet sich die Hakaniemen Kaupahalli, eine fast nur von FinnInnen frequentierte, bezaubernde Markthalle.
Wieder ein Industriearchitektur- Kleinod in Backstein.
In der unteren Etage wird meist Frischware angeboten, viel leckerer Fisch und dem Klima geschuldet wenig Sorten frisches einheimisches Obst und Gemüse.

Die obere Etage war mehr den Kurzwaren vorbehalten. Finninen sollen Handarbeiten lieben, der lange Winter lädt dazu ein, so gab es viele Stände mit Stickvorlagen und Wolle.
Hübsch war auch das Café anzusehen.

Als wir wieder draußen an einem der Stände auf dem Marktplatz Kaffee tranken und leckere Pulla (Zimtschnecke) aßen, fotografierte ich die beiden Möwen beim Melone futtern. Der Genuss von Gemüse und Obst tut wohl nicht nur dem Menschen gut.

Urheber: Jyri Lehtinen
Um die andere Seite der Stadt zu erreichen, nutzten wir diesmal die Metro.
Die Station Hakaniemi liegt gleich bei der Markthalle.
Angst sich groß zu verfahren, wie in Berlin, braucht man / frau bei der einzigen Linie nicht zu haben. Nach kurzer Zeit erreichten wir die östliche Endstation Ruoholahti.

Weil sie Gewässer und Felsbrocken unterqueren muß, ist die U-Bahn dreißig Meter tief gebaut.
Wo ich normalerweise aus Fitness Gründen gerne mal Treppen laufe, verzichtete ich hier und war froh, dass die Rolltreppe durchhielt.

Wir stiegen in einem von Neubauten geprägten Gebiet aus. Hier standen früher  Industriegebäude im roten Backsteingewand.
Jetzt gibt es einen schicken Jachthafen, Wohngebäude und Einkaufszentren. Hightech Unternehmen haben hier ihre Firmensitze errichtet.
Mittendrin gab es aber auch mal hübsche Kunstwerke.

Vielfach ist die Architektur ebenfalls sehr sehenswert.
Direkt am Hafen sahen wir diese Konstruktionen, die den Firmensitz von F-Secure beherbergt. Ich kannte die Antiviren Software der Firma, wusste aber nicht, dass das F für Finnland steht.
Wenig später erreichten wir unser Ziel, Kaapeli. Eine restaurierte alte Kabelfabrik, in der sich ein riesiges Kulturzentrum befindet.
Im Komplex finden sich Galerien, Übungsräume, Ateliers, Theater, usw.
Im Vordergrund seht ihr einen Container, in dem eine riesige Camera Obscura eingebaut war.
So kam ich in den Genuss Dora und ihre Umgebung kopfstehend zu betrachten.

Wir strebten danach erstmal ins Café.
Auf dem Weg dorthin begegnete uns in der Eingangshalle eine Gruppe Kinder, die wohl zu einem Workshop geleitet wurde.
Das Café selbst war natürlich auch Kunst.

Mit unserem Kaffee begaben wir uns auf die Terrasse, die Sonne und der Blick aufs Wasser luden uns ein.
Meer und Himmel waren so blau wie niemals vorher.
Ich glaube, Finnland wollte mir zeigen, wie schön es ist, und sagen, komm wieder. 



Auch die Möwen wirkten etwas bedrückt.
Am nächsten Morgen flogen wir heim nach Berlin.


RESÜMEE

Der kleine Teil des Landes, den ich sehen durfte, gefiel mir überwiegend gut.
Die FinnInnen, die wir besuchten, waren sehr gastfreundlich.
Besonders gefallen hat mir, dass Kinder und Kunst stark im Fokus des Staates stehen.
Und auch die "einfachen" FinnInnen lieben es hübsches Design in ihre Wohnung zu integrieren.
Das einzig Negative im Land waren die Mücken für mich. Obwohl ich mich meist in der Nähe des Meeres aufhielt, nervten sie. Im Landesinneren mit seinen tausend Seen, die ca. 18% der Gesamtfläche ausmachen, muß es die Hölle sein.
Zum Glück gibt es sie im finnischen Winter nicht, jedoch muß man / frau sich da, glaube ich, sehr warm anziehen.

Mit dem Radel

06.06.2010

Zum Umweltfestival 2010 reihten wir uns nicht in die Sternfahrt der 50.000 RadlerInnen ein, sondern fuhren ganz individuell dorthin. Der direkte Weg von Steglitz, Schlossstr. - Rheinstr. - Hauptstr. - Potsdamer Str. erschien uns wg des geringen Autoverkehrs akzeptabel. Leider sind jedoch die Winterschäden an der Fahrbahn noch immer nicht beseitigt, teilweise 20 cm tiefe Löcher zwingen sehr zur Aufmerksamheit und reduzieren das Vergnügen.
Ohne Radschaden erreichten wir den Festplatz auf dem 17. Juni.

Es war noch herrlich leer, die Massen radelten noch.
So konnten wir die Bio Spitzenköche noch in Ruhe beim Brutzeln von Polenta mit gefüllter Hähnchenbrust und Gemüse beobachten.
Bei der Show bekam ich Appetit.

Bei den Zutaten, sie waren biologisch und regional, lief mir das Wasser im Mund zusammen.
Eigentlich wollte ich nur schauen und mich dann hinten in die Schlange zum Essenfassen anstellen, doch es kam anders.

Meine den Bauch liebkosende Hand fiel wohl auf. Plötzlich drückte mir der Koch einen gefüllten Teller in die Hand und ich konnte nicht nein sagen. Böse Blicke halb verhungerter BerlinerInnen begleiteten mich zum Biertisch..
Das hat sich gelohnt, denn spätestens bei der gebratenen Polenta mit Rosmarin Butter verflog mein schlechtes Gewissen.
Denn der Mensch lebt nicht nur vom Geistigen allein!

Beim Rundgang über das Gelände danach entdeckte ich neben so manchen Umweltinitiativen dann aber auch viele Gruppen, die ihr Image in Richtung Umwelt aufpolieren wollten. Die Stände von Vattenfall, der Berliner Wasserbetriebe und der Deutschen Bahn dienten eindeutig diesem Zweck. Vielleicht sollten die Organisatoren mehr auf Qualität als aufs Geld achten.

Trotzdem war so manches Interessante, nicht nur hübsch geschmückter Käse vom Ziegenhof Gut Ogrosen zu entdecken.
Es gelang mir sogar Dora zu überreden den Schweineverein Vattenfall zu verlassen und zum Ökostrom Anbieter Lichtblick zu wechseln. Ob das daran lag, dass Vattenfall schwedisch ist oder ob FinnInnen auch an die Umwelt denken, konnte ich nicht ergründen.

Langsam füllte sich das Fest und es wurde eng.
Leider hatten die Veranstalter verpennt es zu organisieren, dass Räder nicht aufs Gelände dürfen.
Nach kurzer Zeit ging gar nichts mehr voran und schon gar nichts zurück.

Wir verdrückten uns ob des Chaos durch den Tiergarten zu unseren Rädern.
Im Bundespresse Strand wird jeden So um 17:00 Uhr Familien Salsa angeboten. Leider sind jedoch Schattenplätze rar, so gerieten wir bald ins Schwitzen.

Beim Heimweg durch den Tiergarten entdeckten wir noch ein etwas verschrobenes Kunstwerk.
Der Künstler Wolfgang von Schwarzenfeld strebt mit seinem Global Stone Project,  nichts weiter als Love and Peace weltweit an.

Von solchen Gedanken beseelt schwebten wir nach Hause.

Bolle fuhr zu Pfingsten

04.06.2010

Später im Jahr, mit dem Rad, machten S. und ich uns nach Pankow auf.
Im Tiergarten kam uns eine grasende Schafherde in die Quere. Zuerst dachte ich an ein umweltfreundliches Vorhaben des  Senats, doch dann kamen mir Zweifel ob so viel Mutes unserer Politiker.

Und wirklich, es war der Hirtenzug 2010, eine Demonstration.
Die Schafe forderten Verbesserungen ihrer und ihrer SchäferInnen Lebenssituation. Und auch die Hirtenhunde sollten nicht wie Hunde leben!
Wir unterschrieben die Petition.
Ohne diese Unterbrechung benötigten wir von Steglitz aus 20 Minuten zum Hauptbahnhof. Dann fuhren wir die Invalidenstrassen über die Gustav - Heinemann - Brücke und bogen links ein, am Spandauer - Schifffahrtskanal entlang bis zur Pankemündung. Da begann der Panke-Radweg.
Ab da versuchten wir dem Flusslauf zu folgen. Dies war nicht immer einfach, ob der schlechten und teilweise fehlenden Beschilderung.

Schon der Beginn des Weges  unter einer Hochhausdurchfahrt ist nur zu erahnen.
Am Weg gab es dann aber einiges zu bestaunen. Zuerst fiel uns das ehemalige Luisenbad an der Weddinger Badstrasse, heute Stadtbibliothek, auf.

Weiter an der Panke entlang radelnd erreichten wir den Bürgerpark Pankow, ein kleines Grünjuwel im Norden Berlins.
Auf dem Rasen lag viel herum, u.a. diese Mutter mit Kind..
Wg. fehlender Beschriftung weiss ich nicht, wer der / die BildhauerIn ist / war.

Wir stoppten dann im Kaffeehaus Rosenstein. Bei Weizenbier und Sonnenschein ließen wir es uns gut gehen. Das Café liegt direkt beim Rosengarten. Ein netter Platz für einen Zwischenhalt. Auf der Speisekarte stehen Flammkuchen und Pelmeni.

Später besuchten wir das Schloss Niederschönhausen. Es wurde unter anderem von einer preußischen Königin bewohnt. Die DDR nutzte es als Amtssitz von Wilhelm Pieck und später als Quartier für Staatsgäste. Ho Chi Min, Indira Ghandi und Fidel Castro logierten hier.

Der nächste Teil des Radwegs war wenig attraktiv. Die Beschilderung fehlte fast vollständig, ein Hinweis wie rechts war sehr selten. Außerdem radelten wir sehr nah an der Autobahn A114 entlang. Der Verkehrslärm nervte gewaltig.
Die Panke kann da nichts dafür, aber ein Schallschutz durch Bäume oder Hecken wäre schon nett. Zwischen S- Pankow / Heinersdorf und S- Karow ist es nicht schön.

Prompt verfransten wir uns so gründlich im Straßengewirr von Blankenburg, dass wir im Ortskern landeten.
Ein Ortskundiger wies uns den Weg zum Bahnhof Blankenburg und ob der fortgeschrittenen Stunde beschlossen wir zurück zu fahren.

Das Teilstück von Karow bis Bernau erkunde ich ein anderes Mal.
In der jetzigen Form ist dieser Radweg eine typische Politiker Maßnahme. Ein großes Maul haben sie immer, gerne sabbeln sie auch von der Fahrradstadt Berlin, doch ihre Lügen haben Plattfüße.
In meiner Phantasie sehe ich den Verkehrssenator und den Bezirksbürgermeister Hand in Hand mit der Schere das Band bei der feierlichen Eröffnung durchschneiden, immer wieder, bis auch der letzte Fotograf ihr gekünsteltes Lächeln geknipst  hat.



samba a bailare

03.06.2010


Nachdem ich erfahren hatte, dass Abrao & Jabuti "AJA" wieder regelmäßig in einem Club in Berlin spielen, packte mich die Lust auf Tanzbares aus Brasilien.
Der Auftrittsort, das Brasil Brasilero, besteht aus einem Restaurant und einer Lounge.

Dort finden ihre Gigs statt.
Am Anfang war es ganz leer, aber nach und nach trudelten TouristInnen und BrasilianerInnen ein und es wurde fröhlich getanzt.
Donnerstags ab 21:00 Uhr und sonntags ab 19:30 Uhr darf mit dem Po gewackelt werden.