06.06.2010
Zum Umweltfestival 2010 reihten wir uns nicht in die Sternfahrt der 50.000 RadlerInnen ein, sondern fuhren ganz individuell dorthin. Der direkte Weg von Steglitz, Schlossstr. - Rheinstr. - Hauptstr. - Potsdamer Str. erschien uns wg des geringen Autoverkehrs akzeptabel. Leider sind jedoch die Winterschäden an der Fahrbahn noch immer nicht beseitigt, teilweise 20 cm tiefe Löcher zwingen sehr zur Aufmerksamheit und reduzieren das Vergnügen.
Ohne Radschaden erreichten wir den Festplatz auf dem 17. Juni.
Es war noch herrlich leer, die Massen radelten noch.
So konnten wir die Bio Spitzenköche noch in Ruhe beim Brutzeln von Polenta mit gefüllter Hähnchenbrust und Gemüse beobachten.
Bei der Show bekam ich Appetit.
Bei den Zutaten, sie waren biologisch und regional, lief mir das Wasser im Mund zusammen.
Eigentlich wollte ich nur schauen und mich dann hinten in die Schlange zum Essenfassen anstellen, doch es kam anders.
Meine den Bauch liebkosende Hand fiel wohl auf. Plötzlich drückte mir der Koch einen gefüllten Teller in die Hand und ich konnte nicht nein sagen. Böse Blicke halb verhungerter BerlinerInnen begleiteten mich zum Biertisch..
Das hat sich gelohnt, denn spätestens bei der gebratenen Polenta mit Rosmarin Butter verflog mein schlechtes Gewissen.
Denn der Mensch lebt nicht nur
vom Geistigen allein!
Beim Rundgang über das Gelände danach entdeckte ich neben so manchen Umweltinitiativen dann aber auch viele Gruppen, die ihr Image in Richtung Umwelt aufpolieren wollten. Die Stände von Vattenfall, der Berliner Wasserbetriebe und der Deutschen Bahn dienten eindeutig diesem Zweck. Vielleicht sollten die Organisatoren mehr auf Qualität als aufs Geld achten.
Trotzdem war so manches Interessante, nicht nur hübsch geschmückter Käse vom Ziegenhof Gut Ogrosen zu entdecken.
Es gelang mir sogar Dora zu überreden den Schweineverein Vattenfall zu verlassen und zum Ökostrom Anbieter Lichtblick zu wechseln. Ob das daran lag, dass Vattenfall schwedisch ist oder ob FinnInnen auch an die Umwelt denken, konnte ich nicht ergründen.
Langsam füllte sich das Fest und es wurde eng.
Leider hatten die Veranstalter verpennt es zu organisieren, dass Räder nicht aufs Gelände dürfen.
Nach kurzer Zeit ging gar nichts mehr voran und schon gar nichts zurück.
Wir verdrückten uns ob des Chaos durch den Tiergarten zu unseren Rädern.
Im Bundespresse Strand wird jeden So um 17:00 Uhr Familien Salsa angeboten. Leider sind jedoch Schattenplätze rar, so gerieten wir bald ins Schwitzen.
Beim Heimweg durch den Tiergarten entdeckten wir noch ein etwas verschrobenes Kunstwerk.
Der Künstler Wolfgang von Schwarzenfeld strebt mit seinem Global Stone Project, nichts weiter als Love and Peace weltweit an.
Von solchen Gedanken beseelt schwebten wir nach Hause.
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