28.06.2010
Am Morgen fuhren wir wieder mit der Bahn zum HBF. Von dort ging es zu Fuß zum Fährhafen.
Als wir dann mit dem Dampfer der Sunlines zu unser zweistündigen Tour aufbrachen, sahen wir zurück auf die Markthalle am Hafen.
Endlich stand eine richtige Schifffahrt an. Fast die ganze Zeit war ich am Wasser, aber nie richtig drauf.
Zuerst passierten wir Fähr- und Kreuzfahrtschiffe. Dieser Pott war die Serenade von der Silja Line. Am Kai lagen bestimmt acht so große Schiffe.
Wenig später bot sich uns dieser kolossale Blick auf die Skyline von Helsinki.
Der linke Turm ist vom evangelischen Dom, der rechte von der orthodoxen Basilika.
Überall ragten kleine Felsen aus dem Wasser, die sogenannten Schärengärten.
Sie bildeten bis zum 19ten Jahrhundert einen sehr wirksamen Schutz gegen Angriffe von See. Zusätzlich errichteten die Schweden eine Festung auf einer vorgelagerten Insel.
Suomenlinna heißt sie seit 1918.
Das Bild zeigt sie von der Seeseite, wir sahen nur die Rückseite. Wir waren aber auch keine Eroberer.
Als nächstes fuhren wir an der Insel Santahamina vorbei. Diese ist bei den Bewohnerinnen Helsinkis wegen der intakten Natur beliebt.
Dann umfuhren wir die Halbinsel Laajasalo.
Auf dem Teil mit Namen Jollas stehen viele Villen aus der Zarenzeit, meist wie in Finnland üblich, mit Saunahaus am See.
Nach 1900 entstanden hier Häuser nach Entwürfen von finnischen Stararchitekten.
Als sich dann ein kräftiger Mann vor uns setzte und wie ihr seht, der Dampfer sich schräg stellte, dachten ich typisch, diese übergewichtigen Finnen.
Leider fing er dann mit einem Bekannten an zu schwäbeln, schade, wenn sich Vorurteile nicht bestätigen.
Dann fuhren wir durch den Verbindungskanal zwischen dem Festland und der Halbinsel, um wieder in Richtung Stadt zu kommen.
Eine wildromantische Wasserstrasse.
Langsam kam die Rundfahrt zum Ende.
Wieder an Land entdeckte ich auf einem vietnamesischen Imbissstand Lachmöven, die darauf warteten, dass den TouristInnen das Essen aus der Hand fällt. Es wurde auf Plakaten sogar gewarnt, dass die Flugratten auch gerne mal Menschen angreifen, damit diese ihre Speisen fallen lassen.
Bisher kannte ich so freche Möwen nur aus Warmemünde, vielleicht sind sie ja über das Meer eingewandert.
Weiter zogen wir zum alten Kohlenhafen.
Hier liegen viele restaurierte historische Boote. Dort findet Mann / Frau Segel- und Dampfschiffe.
Mit der russisch- orthodoxen Kirche im Hintergrund ist der Platz sehr schön anzusehen.
Vom Hafen kommend schauten wir uns ein Wohnviertel an, in dem viele Gebäude um 1900 gebaut wurden.
Da Helsinki auf die gleichen riesigen Felsen gebaut ist, die überall im Hafen herumliegen und dort Schären heißen, ging unser Fußweg immer auf- und abwärts. Ein guter Platz, um Autojagden für Kriminalfilme zu drehen.
So hatten wir vom ersten Hügel einen guten Überblick über den besichtigten Hafen.
Im Stadtteil Kruununhaka gibt es fantastische Architektur aus Jugendstil und Art Deco zu bewundern.
Das Haus links im Art Deco Stil wurde sogar mit Blattgold verziert.
Die Gegend ist auch sonst netter als die Innenstadt.
TouristenInnen, wie wir, verirren sich nicht oft hier her und für die AnwohnerInnen gibts kleine Läden, Cafés und Restaurants.
Als wir die Pitkäsilta (Lange Brücke) überquerten, stießen wir auf das Restaurantschiff Flying Dutch. Irgendwie mag ich es, wenn Städte Ähnlichkeiten mit Berlin haben, hier empfand ich dies stark. Wir saßen an Deck, blickten aufs Wasser und schlürften ein Bier.
Weiter gingen wir die Seepromenade entlang, um zu unserem für´s Abendessen vorgesehene Restaurant zu gelangen. Dabei beobachteten wir, wie Bullen Männer, die grillten, ansprachen. Pigs machen sich wohl auf der ganzen Welt gerne wichtig.
Ein paar Meter weiter sahen wir dieses junge Pärchen beim Picknick mit Baby am Innenstadtstrand.
Das sieht doch idyllisch aus!
Helsinki ist teilweise wild romantisch.
Zu mindestens im Sommer ist es dort recht nett.
Den Rest des Abends verbrachten wir im Ravintola Juttutupa. Seit 1908 geöffnet ist es innen recht groß, durchaus auch für Veranstaltungen geeignet, Konzerte waren auch angekündigt.
Es besitzt eine geräumige Terrasse und wir genossen dort die Sonnenstrahlen.
Ich aß lecker Fisch.
Leider musste ich feststellen, dass das dazu passende alkoholische Getränk im Restaurant ziemlich teuer war.
Fünf Euro für 0,1 Liter weißen Hauswein ließen mich nachvollziehen, weshalb die FinnInnen gerne einen Flachmann dabei haben. Aber Wein aus einem Flachmann?
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