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Lagoschaotika

13. / 14.10.1014

„Einheit und Glaube,
Friede und Fortschritt“
Nach einem chaotischen und viel zu langen Flug traf ich am Montag um kurz nach 0 Uhr in meinem Hotel in Lagos / Nigeria ein. War es eine freudsche Fehlleistung oder Glück; in der Herberge bemerkte ich dass ich den Koffer mit meinen Messgeräten mit einem gleich aussehenden mit Damenbekleidung vertauscht hatte. Das bedeutete fürs Erste arbeitsfrei.

Viel Zeit verbrachte ich allerdings damit, die Angestellten in der Gepäckstelle des Flughafens zu überzeugen mir meinen Koffer auszuhändigen. Dazu musste aber zuerst die Besitzerin des vertauschten Koffers bestätigen, dass ich nichts gestohlen habe. Auch hier arbeitet die Bürokratie gründlich nach Grundsätzen.
Am zweiten Tag erhielt ich dann die Arbeitsgeräte, so dass ich am dritten Tag hoffentlich schaffen konnte. Ente gut - Alles gut zubereitet.

Nach dem letzten Militärdiktator benannt
Bei der Übergabe stellte mir die Dame hinter dem Schalter ihre Schwester und ihre Mutter vor und fragte mich, ob ich sie alle bei der Rückreise mitnehmen würde. Einen Moment brauchte ich, um diesen Scherz in englischer Sprache zu verstehen.
Ja, mein Englisch verbessert sich erheblich, Übung macht den Meister. Hier sprechen viele Schwarzen sehr gut Englisch, vielleicht das einzig Positive, was die kolonialen Ausbeuter hinterlassen haben. Sonst wäre ich bei 514 verschiedenen Sprachen im Land auch wohl recht aufgeschmissen.

Der tägliche Stau
In den Tagen ist mir erst mal der heftige Autoverkehr aufgefallen, zehn Millionen Einwohner ohne nennenswerte Versorgung durch öffentlichen Nahverkehr, da sind die Staus vorprogrammiert. Der Zustand der Straßen ist nur wenig schlechter als in Berlin, doch sie sind geschätzt, fünf mal so voll.
So war ich auch lange mit dem Auto unterwegs, standesgemäß mit einem Schwarzen Fahrer der Firma. Aber ich würde mich auch hier nicht hinters Steuer setzen, selbst wenn ich einen Führerschein hätte.
Der Fahrer gehört übrigens zu Ethnie der Yoruba. Sie waren wegen ihrer Körpergröße die begehrtesten Sklaven und die Europäer exportierten sie zum Beispiel nach Kuba als Arbeitskräfte zum Zuckerrohranbau.
Die Yoruba brachten  ihre Religion auf die Insel und daraus entstand, gemischt mit dem Katholizismus, die Santeria.
Außerdem ist die Musik der Sklaven eine Wurzel der sehr erfolgreichen kubanischen Musikszene. Salsa, ick höre dir trommeln.
Als ich meinen Fahrer fragte, ob es problematisch wäre in der Stadt zu fotografieren, sagte er nein. Allerdings keine Banken, keine Armeeposten und Kasernen und auf keinen Fall die Polizei, sonst sitzt man / frau schnell im Gewahrsam.

Eines der vielen Polizeiautos
Das zu vermeiden, ist in einer Stadt voll mit Banken und Sicherheitskräften, recht schwierig. Menschen mit Waffenallergie ist das Land nicht zu empfehlen. Hier wird das Recht zur Ausbeutung noch direkt mit militärischen Mitteln verteidigt. Die Demokratie im Land wirkt etwas aufgesetzt.

Blick vom Hotelbalkon
Im Hotel Melos Villa lebe ich jedoch, wie ein Weißer sich das Leben in Afrika vorstellt. Die Klimaanlage kühlt den Raum auf 20 Grad, die Wäsche wird täglich gewaschen, die schwarzen Bediensteten versuchen einem jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Heute schleppte eine kleine zierliche Frau meinen schweren Werkzeugkoffer in den zweiten Stock herauf. Ich wusste nicht ob ich sie beleidige, wenn ich mich dagegen wehre.

Das Paradies
Im Innenhof gibt es einen Swimmingpool und eine Poolbar, an der sich die weißen Gäste am Abend einfinden und sich bedienen lassen.
Im selben Haus sind noch zehn Kollegen untergebracht, sie sind Facharbeiter wie ich und genießen den Luxus sichtlich.
Die Anlage befindet sich in einer so genannten restricted area (Sperrgebiet), die rund um die Uhr gewacht wird. Wohlhabende und deren Bedienstete dürfen herein.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist im Land noch größer als in Deutschland.


Ich genoss im Hotelrestaurant ein Fischgericht vom Croaker. Kannte ich nicht, aber Mut etwas Neues auszuprobieren gehört zum Leben. Das Tier wurde in Tomatensoße serviert und schmeckte lecker.

Meerrabe (Sciaena umbra)
Fortsetzung folgt!

Kunst, Film und Mucke

04.10.2014

Auf dem Weg zu meiner neuen Wohnung schaute ich in die Galerie cubus-m. Dort stellte Anne Duk Hee Jordan aus. Der Titel OF Bodies chang´d to varius forms, I sing wies schon auf Vielfalt hin.
Als erstes bewunderte ich die Installation, die sie in ein Kastenbett gebaut hatte. Der Boden bestand aus PC-Lüftern.

Diese wurden mit den beiden Fußschaltern vorn gestartet. Dann sprangen die auf ihnen liegenden gelben Tennisbälle wild herum.
Lustig anzusehen!
Im Keller wartete dann das Aquarium auf ZuschauerInnen. Links schwammen zwei Kartoffeln, rechts planschte ein Superhero. ????????????

Schön ist es, dass auf dem Weg von der U-Bahn Kurfürstenstraße nach Zuhause fünf Galerien zum Hineinsehen liegen, auch wenn die Kunst nicht immer leicht verdaulich ist.

Im Eva Kino sahen dann J. und ich Yaloms Anleitung zum Glücklichsein, eine Dokumentation über das Leben des inzwischen 80jährigen Psychoanalytikers. Wir beide mögen die Romane von Irvin d. Yalom. Sie vermitteln neben der Erzählung auch Kenntnisse über die menschliche Psyche und deren Analyse.
Im guten Sinn sind sie populärwissenschaftlich.
Irgendwie waren wir jedoch mit dem Film etwas unzufrieden. Er vermittelte keine neuen Erkenntnisse.

Wir erfuhren nur, dass Yalom eine bezaubernde Frau und sympathische Kinder hat.
Mir kam der Film wie ein vorproduzierter Nachruf vor. Ich denke wir werden ihn bald nach dem Tode Yaloms in vielen Fernsehkanälen sehen.

Im bezaubernden Ututut in Neukölln spielten später Max Hartmann Y Los Hombres Hartos, Juerga De Flamenco Fusion auf.
Das sind Max Hartmann (contrabajo), Abel Sánchez (guitarra), Joseph Carpentier (saxo), Romeo Natour (percu. ney flauta). Von den harten Jungs gab es ordentlich Flamenco auf die Ohren.
Leider kann ich den schwierigen Takt nicht mitklatschen.

Poesie + Musique

02.10.2014


In Antiquariat Morgenstern lauschten und schauten wir einer Perle der "Kleinkunst". Die Gruppe Poesique bringt poetische Texte mit Musikbegleitung zu Gehör.

An diesem Abend traten sie nur als Duo auf, was aber der Begeisterung von I. und mir keinen Abbruch tat.
Die Poesie war tiefgründig und die Akkordeonklänge herzerweichend.
Schade war, dass so wenig Steglitzer den Weg in das Morgenstern gefunden haben. Ein bisschen mehr Werbung wäre geschickt gewesen.
Aber vielleicht sind die SteglitzerInnen auch zu einfältig.
Wir fanden das Gehörte jedenfalls hervorragend.


Das Foto oben entnahm ich der Poesique WEB Seite.

Wo einst die Amiga stand...

27.09.2014

.. zumindest ein Auslieferlager, ist heute das Atelierhaus Mengerzeile. Es ist durch Spekulanten bedroht.

Wir besuchten es aus Anlass eines Solidaritätfestes. Offene Ateliers, Musik und Essen / Trinken wurden geboten.
Wenn ihr noch nicht für den Erhalt des Hauses gestimmt habt, tut das Bitte! Petition
Es wäre doch schade, wenn wieder ein Kunsthaus aus Berlin verschwindet.


Natürlich besuchte ich alle offenen Ateliers. Besonders witzig fand ich die Uhren mit überzeugenden Sprüchen anstatt von Zahlen von Gunhild Kreuzer. Verweile doch, Jetzt oder nie oder No time to lose war auf ihnen zu lesen. Vielleicht nicht das künstlerische Highlight, aber für 18 Euro ein tolles Geschenk.


In der im Gebäude integrierten Galerie M3 zeigten dann die KünstlerInnen je eine Arbeit. Ich zeige eine kleine Auswahl.


Margund Smolka, Bad im See, 2013
Gunhild Kreuzer, Niederlassung, 2014
Paul Barnett, I can´t stand it, 2014
Axel Pahlavi, o.T., 2014

Fotos © Irmeli Rother

Review - Preview - Liste

20. - 21.09.2014

Mehrmals im Jahr versucht Berlin eine große Kunststadt zu spielen. Die Basis dafür ist in Berlin durch die vielen KünstlerInnen und Ausstellungsmöglichkeit ja vorhanden, doch fehlen die KäuferInnen wegen der Verarmung der Bevölkerung. So wird mit mäßigem Erfolg versucht internationales Publikum nach Berlin zu locken.
Zahlungskräftige Anleger stecken bisher ihr Geld lieber in die staatlich subventionierte Immobilienblase, noch hoffen sie das diese nicht so bald platzt.

Um den internationalen Charakter zu betonen, hieß die eine Ausstellung in einem alten Kaufhaus am Rosenthaler Platz Positions und nicht Positionen. Simply laughable wie der Engländer gerne sagt.
Wieder Mal wurde Kunst in einer reichlich abgehangenen Umgebung gezeigt.

Was uns besonders gefiel haben wir für euch dokumentiert.

Anke Eilergerhard
Morten Viskum
Wolfgang Stiller

Anna Bittersohl
Franziska Maderthaner
Paul Pretzer
Thomas Draschan
Jan Thomas
Tobias Stutz
Susanne Kraißer

Fotos bis hier © Irmeli Rother

Am nächsten Tag besuchte ich mit R. die Berliner Liste, wieder eine Ausstellung in einem herrlich maroden Gebäude, diesmal dem Postbahnhof am Ostbahnhof, untergebracht.
Im Erdgeschoss war der Rest zu sehen und im Ersten hingen die Arbeiten der FotografInnen. Kunst zum satt sehen.
In den zwei Etagen waren um die fünfzig Boxen aufgebaut. Hier waren allerdings weniger bekannte Berliner Galerien vertreten, es war mehr was für EntdeckerInnen.

Peer Oliver Nau
Tania Bedrinana
Johanna Frohberg
Niki Feijen
Anna Käse
Jill Tegan Doherty

Michael Pröpper


Männer....

19.09.2014

Foto Irmeli Rother
Machogehabe kann auch unterhaltsam sein. I. und ich sahen "Fallen" beim Gorki Theater.
Vor dem Theater war eine Arena aufgebaut, in der zehn propere Kerle uns zeigten wie Gruppen von Männern gemeinsam, aber oft auch gegeneinander, agieren. Sie zeigten uns eine Tanztheater Performance.

Foto Irmeli Rother
Als die ZuschauerInnen auf den Tribünen Platz genommen hatten, liefen die gut gebauten Schauspieler als Gruppe in die sandgefüllte Arena ein und zeigten sich uns. Überwiegend recht hübsche Jungs.
Ich vermute, dass bei so mancher Frau und bei einigen Schwulen die Höschen heiß wurden.

Dann löste sich die Gruppe auf und die Männer begannen zu raufen.
Gewalt wurde authentisch gezeigt und manchmal so realistisch, dass ich Angst bekam, sie könnten sich verletzen. Ich vermute, sie haben sich von einem Wrestlingtrainer ausbilden lassen.
Das Stück war von Sebastian Nübling und Ives Thuwis kurz und knackig inszeniert.
Die Tänzer waren Hassan Akkouch, Tamer Arslan, Mehmet Ateşçi, Jan Bluthardt, Jerry Hoffmann, Taner Şahintürk, Dimitrij Schaad, Aram Tafreshian, Hasan Taşgın, Paul Wollin.
I. und ich waren begeistert. Unter der neuen Intendantin entwickelt das Gorki sich immer mehr zu dem jungen modernen Theater Berlins.
Vielleicht sollte das Stück im Knast von Knackis gespielt werden, so hätte es nebenbei zusätzlich einen therapeutischen Effekt. Aber eigentlich betrifft es noch mehr den alltäglichen Macho, den wir Männer jeden Morgen im Spiegel sehen.

Paris se veh

09. - 11..09.2014

Um bei einer Revision einer Getränkefabrik mitzuarbeiten verbrachte ich ein paar Tage in Clamart bei Paris. Eine bezaubernde Vorstadt mit zum Teil hübschen alten Häusern. Die Gegend entsprach gar nicht meinen Vorurteilen über Pariser Vorstädte.

Dies ist kein Ort wie das Märkische Viertel in Berlin, wo die vertrieben Armen aus den Innenstadt Bezirken zusammen gepfercht sind.
Wir wohnten in einen Hotel mit den sehr gepflegten Namen Victor Hugo.

Wiederkehrend speisten wir im Restaurant Fource leckere Gericht. Das ist an einem Rondel gelegen und in einem Eckhaus des Architekten Georges Massa untergebracht.
Leider verzehrte dies meist unsere tägliche Verpflegungspauschale.

Doch alleine der geile Süßkram zum Kaffee danach lohnte die Ausgabe. So saßen, aßen und tranken wir ein wenig wie Gott in Frankreich. Solch ein Arbeitseinsatz könnte länger dauern.



HRO - Hansestadt Rostock

29. - 31.08.2014

Freitag


Nachdem unser Zug in den  Rostocker Hauptbahnhof eingefahren war, wechselten wir auf die S-Bahn in Richtung Warnemünde. Ich hatte ausgekundschaftet, dass sich im Rostocker Fischmarkt bei der S-Bahn Station Marienehe eine Fischbräterei befindet. Es stellte sich raus, dass diese ein Selbstbedienungsrestaurant ist.


Dort werden Gericht zu sehr zivilen Preisen angeboten. Wir verzehrten eine super gute, große Fischplatte für zwei Personen für unter 20 Euro. Zander, Dorsch, Heilbutt und Gambas mit Bratkartoffeln waren auf dem Teller gruppiert. Sogar frisch gezapftes Bier wird angeboten. Leider sind die Zeiten sehr begrenzt (Di-Fr 11-15 Uhr, Sa 10-14 Uhr), aber ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle, wenn man / frau Gemüse mit Augen und Gräten mag. Es findet sich dort auch ein gut bestücktes Fischgeschäft.

Anschließend checkten wir im Hotel Citymaxx ein  Es liegt fünf Minuten Fußweg von der Altstadt entfernt und ist relativ preiswert. Wie in den Kommentaren von NutzerInnen zu lesen war, ist es wegen Verkehrslärms eher was für Schwerhörige. Aber wir hatten spät gebucht und so war die Auswahl begrenzt.

Am Abend zeigte ich meiner Begleiterin die Altstadt und die Hafen Promenade. Nach der von den BewohnerInnen verschuldeten Zerstörung der Stadt durch Bomber wurde diese ansehnlich wieder aufgebaut. Die Gebäude aus Fertigelementen wurden ganz hübsch mit maritimen Motiven dekoriert.

Samstag

Den Tag begannen wir mit einem Frühstück am Marktplatz vor dem Rostocker Rathaus.
Dem Gebäude hat die sächsische Herrschaft Schreckliches angetan. Die heute in zweiter Reihe stehende Backstein Gotik Fassade wurde durch einen barocken Vorbau ergänzt. Was für ein grässlicher Kitsch!

Es folgte ein Spaziergang über die Fußgängerzone. Dabei landeten wir am bezaubernden Fontänen Rondell vor dem Universitätsgebäude.
Das heißt "Brunnen der Lebensfreude" und wurde 1980 von den Bildhauern Jo Jastram und Reinhard Dietrich an die Stadt übergeben.

In der Fußgängerzone ereilte I. eine Erleuchtung. Dort gibt es einen Edeka Markt, der ihre Träume wahr werden ließ. Aufgeräumt, hell und breite, nicht vollgestellte Gänge waren super. An den Kassen stellten sich dann alle in einer gemeinsamen Schlange an und die nächste freie Kasse wurde ausgerufen.

Im Anschluss fuhren wir nach Warnemünde. Dort reihten wir uns in die Massen ein, bogen aber in touristenarme Straßen ab. Wir schauten die Villen aus der Kaiserzeit und besuchten den Strand. In Café Röntgen genossen wir leckere Sanddorntorte.

Im Fährhafen waren leider Kreuzfahrtschiffe vertäut. Zur Zeit unserer Anwesenheit waren es drei, diese spucken täglich tausende BesucherInnen in den kleinen Badeort und sorgen für Hektik und Überfüllung in den Straßen.
Das erinnerte uns ein wenig an Venedig, wo ebenfalls aus Geldgier das Leben für die BewohnerInnen unerträglich wird.
Ein Ort, der sehr voll ist, kann zwar auf den Fliegeneffekt hoffen (Leute esst Abfälle, Millionen Fliegen können nicht irren), aber als Seebad mit Stil hat er verspielt.

Die immer zahlreicheren Möwen freut der Zustrom allerdings, fällt doch so manches Fischbrötchen herunter und wird zur leichten Beute für sie ab.

Im Bier- und Branntweinkontor am Fischereihafen verspeisten wir je einen gedünsteten Dorsch in Meerrettichsoße.
Abends wieder in Rostock genossen wir noch leckere Getränke im französischen Bio Restaurant albert + emile in der Altstadt. An den anderen Tischen wurde noch gegessen, das Servierte sah vorzüglich aus. Als uns der Wirt noch einen affengeilen Nachtisch auf Kosten des Hauses servierte, waren wir endgültig davon überzeugt, das sich das Speisen dort lohnt. Doch einen Tisch vorbestellen sollte man / frau auch hier.

Sonntag


Nach einem sehr mittelmäßigem Frühstück im Hotel besuchten wir die Kunsthalle Rostock. Sie liegt etwas außerhalb beim Schwanenteich.
Sie ist der einzige Museumsneubau der DDR. 1969 fertiggestellt kündet sie vom relativen Reichtum und der Weltoffenheit der Stadt, auch im so genannten Sozialismus.

Der Eyecatcher im Schwanensee daneben war das halb versunkene Wohnhaus von Tea Mäkipää. Ihr vermutet richtig, dass die Künstlerin eine Finnin ist. Ich war ja auch mit einer solchen unterwegs.
Im Begleittext stand, dass die Arbeit mit dem Titel "Atlantis" auf die Klimaveränderungen hinweisen soll.


Das Kunstwerk war Teil einer finnischen Ausstellung unter dem Motto "Nature and More".
Irgendwie wird den FinnInnen ein besonderes Verhältnis zur Natur nachgesagt. Ob das für alle Kreativen richtig ist, kann ich nicht beurteilen. Im Alltag jedoch stellt suomalainen gerne mal das Altauto im Wald ab und einen Bioladen fand ich in Helsinki nirgendwo.

Anni Rapinoja, Netzschuhe, 2014
Die Künstlerin überraschte uns mit witzigen Schuhen, Handtaschen und Hüten, die aus Naturmaterialien gefertigt wurden.
Bienennester, Blätter und Blüten dienen ihr als Ausgangsmaterial.
Der Fotograf scheint immer nur vom Fliegen zu träumen. Er inszeniert sich mit den merkwürdigsten Flugmaschinen vor einer Kamera mit Selbstauslöser.
Hals- und Beinbruch dürften nicht fern sein, wenn er es wirklich versucht.
Janne Lehtinen, cage, 2004
Marja Pirilä, Anu, 2004
Diese Fotografin arbeitet mit Doppelbelichtung durch eine Camera Obscura. Durch ein kleines Loch im verdunkelten Zimmer kommt dabei die Außenwelt gespiegelt und verkehrt herum mit ins Bild.
Der Künstler stellt Objekte und Collagen her, die er fotografisch dokumentiert. Ich kannte schon andere Arbeiten von ihm.
Oft versucht er BetrachterInnen zu überraschen.
Sami Parkinnen, Memory, 
Susanna Majuri mag es fantastisch. Mit ihren Fotos lässt sie Bilder und Geschichten im Kopf entstehen.
Am späten Nachmittag setzten wir uns dann in den Zug nach Berlin.

Fotos © Irmeli Rother