19.01.2012
In Kolumbien spielt der Film También la lluvia (Und dann der Regen).
Dort wie hier versuchen Konzerne mit Hilfe ihnen ergebener Politiker, profitable Bereiche der öffentlichen Versorgung zu privatisieren. Da jeder / jede notwendig Wasser braucht, wissen die Spekulanten, dass damit maximaler Profit zu erwirtschaften ist.
Als bei uns deshalb der Wasserpreis stieg, murrten deshalb die Verbraucher und starteten Volksentscheide.
Für die Menschen in Cochabamba in Bolivien war die Preiserhöhung im Jahr 2000 existenzbedrohend. Als dann noch die Gemeindebrunnen verschlossen wurden und das Sammeln von Regen unter Strafe gestellt wurde, explodierte der Volkszorn. Die Bevölkerung besetzte die Stadt. Nur mit Hilfe des Militärs konnte der Aufstand niedergeworfen werden. Sieben BewohnerInnen wurden erschossen. Es gelang jedoch durch die Revolte die Privatisierung rückgängig zu machen.
Der Film spannt seine Handlung um dieses Ereignis.
Ein Team will mit Indios (sehr preiswerte Darsteller, sagt der Produzent) einen Film über die Konquista (Eroberung Südamerikas durch Spanien) drehen. Leider ist der für wenig Geld angeworbene indianische Hauptdarsteller auch aktiv im Kampf gegen die Wasserdiebe.
So geraten die Filmleute in den Strudel der Realität. Mir sagte der Film zu, verknüpft er doch die Revolte mit dem Filmdreh. Die Crew dreht einen Film über die Revolte von Indios gegen die Spanier.
Doch der reale Aufstand sprengt die Drehplanung.
Er bringt den Zeitablauf durcheinander und die Crew bekommt es mit der Angst zu tun. So reisen die Filmleute ab, die Indios aber bleiben zurück.
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