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Nah dran!

16.07.2013

Wieder mal eine vorzügliche Fotoausstellung in der Berlinischen Galerie.
Tobias Zielony zeigt in der ausgestellten Serie Jenny, Jenny Aufnahmen von Sexarbeiterinnen ohne dabei Voyeurismus zu bedienen.
Er zeichnet eher das Elend auf, dass den Beruf umgibt.

Light Box, 2013, © Tobias Zielony
Die Mär, dass Hure ein Beruf ist, der befriedigt und glücklich macht, ist spätestens nach dem Betrachten der Bilder unhaltbar.
Obwohl der Fotograf inszeniert, wirken seine Arbeiten sehr authentisch.
Oft erkennt man nicht viel, wie bei dem Foto rechts. So geht unsere Phantasie auf Reisen.
Setzt sich die junge Frau im Licht des Schaufensters einen Schuss oder dreht sie eine Zigarette?
Wir werden es nie erfahren.

Schulter, 2013, © Tobias Zielony
Auch bei der Aufnahme links ist unsere Vorstellungskraft gefragt.
Ohne das Wissen, dass Zielony mit der Kamera im Rotlichtmilieu unterwegs war, könnte es sich auch um eine Frau handeln, die sich unter Rotlicht räkelt.
Doch so kommt mir die Internet Peepshow in den Sinn, bei der vor der Videokamera masturbiert wird, während minütlich Beträge vom Konto des Betrachters abgebucht werden.

Dirt Field, 2008, © Tobias Zielony
In einer Zweiten Serie wurden Eindrücke vom Leben von Jugendlichen in Trona einer heruntergekommen Ortschaft in den USA gezeigt.
In diesem gottverlassenen Nest am Rande vom Death Valley herrscht Langeweile pur und die Kids schlucken Amphetamine, hoffen dass das dagegen hilft.

Die Ausstellung ist bis zum 30.09.2013 geöffnet.

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