21.10.2019
Ich las schon von der neuen Generation hervorragender Jazz MusikerInnen aus Groß Britannien. Darunter sind auch viele Schwarze.
Eine der Band aus diesen Stall konnte ich im Gretchen erleben. Nubya Garcia ist die Frontfrau und Saxofonistin.
Die anderen Musiker konnte ich nicht alle identifizieren, nur den Namen des E-Pianospieler Joe Armon Jones konnte ich finden. Er und auch der Schlagzeuger und der Bassist produzierten exzellenten Sound.
Das zeigte sich nicht nur, wenn die Saxofonistin mal pausierte.
Doch richtig guten Jazz zu erklären fällt schwer, seht und hört das Video an.
Andere Liebeserklärungen in Englisch: Guardien, Bristol in Stereo, Downbeat
Die Dame tourt gerade durch Europa, besucht ihre Konzerte.
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Pianoisimo
17.10.2019
Ich erlebte einen wahren Virtuosen am Flügel. David Six stammt aus Österreich, ist um die dreißig, und international recht bekannt, ich hatte ihn jedoch bisher noch nie von ihm gehört.
Nach einer klassischen Ausbildung wurde er ein wenig ein musikalischer "Rumtreiber" und lernte Komposition, was bei seinem Auftritt gut zu erfahren war. Viele der Stücke stammten von ihm. Musikalisch finden sich in seinem neustes Album Karkosh Einflüsse von Jazz und Weltmusik.
In der Botschaft seines Landes spielte er auf. Deren wackere Direktorin vom Kulturforum, Victoria Wagner, hat mir schon so manchen außergewöhnlichen Seh- und Hörgenuss bereitet.
Als der letzte Ton verklang, klatschte das Publikum im vollem Saal enthusiastisch.
Bitte besucht Konzerte von ihm, so sich euch die Gelegenheit bietet.
Hören sie auf mich zu beleidigen!
08.10.2019
Als 1966 die "Publikumsbeschimpfung" von Peter Handke im Frankfurt uraufgeführt wurde, löste das einen kleinen Skandal aus. Das Stück bietet dem Publikum keine übliche Handlung, es werden keine Geschichten erzählt, die Schauspieler spielen nicht im klassischen Sinn, sondern sprechen monologisch über die Beziehung zwischen Publikum und dem Theater.
Das Reden der Vier Protagonisten beginnt so:
"Sie werden kein Schauspiel sehen.
Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden.
Sie werden kein Spiel sehen.
Hier wird nicht gespielt werden...."
In Erwartung eines Skandals hatte der Hessische Rundfunk das Stück mitgeschnitten.
Dabei filmten sie auch das Publikum, in Hoffnung auf einen Tumult.
Ich sah das Remake von Martin Laberenz im Deutschen Theater. Die Vorstellung heute, 52 Jahre später, fand jedoch nicht vor dem bürgerlichen Frankfurter Publikum aus dem Jahr 1966 statt. Für den Theaterbesucher von Heute ist die Provokation von damals schwer nachzuvollziehen. Castorf, Schlingensief u.A. haben uns gestählt, so das ein wenig Dada gekoppelt mit Philosophie zum Thema Theater niemand mehr schockt.
Auf diese Veränderung regierte die Regie, mit einer hübsch bunten Verpackung des Stücks.
Die Schauspieler bildeten eine Band, die krautrockige psychodelische Melodien spielte. Gefiel mir gut, weil es mich an meine Jugend erinnerte. Wie die vielen Jungen Leute dies aufnahmen, kann ich nicht sagen.
Sie gutierten jedoch die Szene, als der älteste Schauspieler in Chaplin Manier versuchte, einen Joghurt Becher zu öffnen mit vielen Lachern. Eine unpassende Sequenz, denn im Stück sollte eigentlich kein Amüsement geboten werden.
Dass Wodka ans Publikum verteilt wurde fand ich jedoch sympathisch, aber auch wie anbiedern.
Erhellend fand ich, das aus einem versteckten Karton eine Hakenkreuzfahne fast herausgezogen wurde, aber dann ganz schnell wieder versteckt wurde.
Damals wie Heute werden die "dunklen Zeiten unsere Geschichte", die mittlerweile ausführlich ausgeleuchtet sind, gerne im Dunkeln belassen.
Mit Abstand betrachtet kann ich den Besuch des Remake der Publikumsbeschimpfung nicht empfehlen, trotz guter Leistungen der SchauspielerInnen. Schaut euch besser den Mitschnitt von 1966 an. Das ist nicht nur preiswerter, sondern auch erhellender.
Kritiken der Anderen: Nachtkritik
Als 1966 die "Publikumsbeschimpfung" von Peter Handke im Frankfurt uraufgeführt wurde, löste das einen kleinen Skandal aus. Das Stück bietet dem Publikum keine übliche Handlung, es werden keine Geschichten erzählt, die Schauspieler spielen nicht im klassischen Sinn, sondern sprechen monologisch über die Beziehung zwischen Publikum und dem Theater.
Das Reden der Vier Protagonisten beginnt so:
"Sie werden kein Schauspiel sehen.
Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden.
Sie werden kein Spiel sehen.
Hier wird nicht gespielt werden...."
In Erwartung eines Skandals hatte der Hessische Rundfunk das Stück mitgeschnitten.
Dabei filmten sie auch das Publikum, in Hoffnung auf einen Tumult.
Ich sah das Remake von Martin Laberenz im Deutschen Theater. Die Vorstellung heute, 52 Jahre später, fand jedoch nicht vor dem bürgerlichen Frankfurter Publikum aus dem Jahr 1966 statt. Für den Theaterbesucher von Heute ist die Provokation von damals schwer nachzuvollziehen. Castorf, Schlingensief u.A. haben uns gestählt, so das ein wenig Dada gekoppelt mit Philosophie zum Thema Theater niemand mehr schockt.
Auf diese Veränderung regierte die Regie, mit einer hübsch bunten Verpackung des Stücks.
Die Schauspieler bildeten eine Band, die krautrockige psychodelische Melodien spielte. Gefiel mir gut, weil es mich an meine Jugend erinnerte. Wie die vielen Jungen Leute dies aufnahmen, kann ich nicht sagen.
Sie gutierten jedoch die Szene, als der älteste Schauspieler in Chaplin Manier versuchte, einen Joghurt Becher zu öffnen mit vielen Lachern. Eine unpassende Sequenz, denn im Stück sollte eigentlich kein Amüsement geboten werden.
Dass Wodka ans Publikum verteilt wurde fand ich jedoch sympathisch, aber auch wie anbiedern.
Erhellend fand ich, das aus einem versteckten Karton eine Hakenkreuzfahne fast herausgezogen wurde, aber dann ganz schnell wieder versteckt wurde.
Damals wie Heute werden die "dunklen Zeiten unsere Geschichte", die mittlerweile ausführlich ausgeleuchtet sind, gerne im Dunkeln belassen.
Mit Abstand betrachtet kann ich den Besuch des Remake der Publikumsbeschimpfung nicht empfehlen, trotz guter Leistungen der SchauspielerInnen. Schaut euch besser den Mitschnitt von 1966 an. Das ist nicht nur preiswerter, sondern auch erhellender.
Kritiken der Anderen: Nachtkritik
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