21.03.2021
Endlich, die Galerien öffnen wieder, zwar mit Voranmeldung, aber besser als nix.
1. Ich besuchte den Verein der Berliner Künstler am Schöneberger Ufer 57.
Anlass,- eine Gruppenausstellung mit Druckgrafik von Silke Bartsch, Viola Bendzko, Catherine Bourdon, Christoph Damm, Ute Faber, Wilfried Habrich, Claudia Hartwig, Margret Holz, Heehyun Jeong, Patrick Kaufmann, Jürgen Kellig, Friedericke Linssen, Gerd Logemann, Deborah S. Phillips, SOOKI, Anita Staud, Martin Wellmer. - bis 28.3.Das Bild hinten,- Lichtfelder von Viola Benzko 1800,- €
Das Bild vorne,- o.T. Anita Staud 880,- €
2. In der Kunsthalle der Deutschen Bank (Deutsche Waffen, Deutsches Geld morden mit in aller Welt) schaute ich mit einer Freundin Malerei von K.H.Hödicke. Die DB kauft Kunst für das Image und als Geldanlage. Gesellschaftskritisches ist höchst selten dabei.
Aber gut, öfter stellten sie künstlersich spannende Positionen aus. Leider war dies nach meinem Geschmack beim gezeigten Frühwerk von K.H.Hödicke nicht der Fall. Ich fand die meisten Bilder zu Grobschlächtig gemalt.
In der Folge seiner Lehrttätigkeit an der AdK verbreitete um 1980 die künstlerische Bewegung der Neuen Wilden. Unbekümmerte Kunst, damals hingesaut für mich, aber gut, sie wollten mit den Konventionen brechen. Zum Glück besannen sich die meisten der Gruppe später darauf, dass sie Malen können.
Eine Ausstellung von späteren ansehnlicheren Arbeiten von K.H. Hödicke könnt ihr bis zum 18.04 in der König Galerie in Berlin betrachten.
3. Ich durfte dem Theater Ereignis des ersten Quartals 21 in Berlin beiwohnen. Im Rahmen des Pilotprojekts Testing des Berliner Senats fanden wenige Kunstereignisse unter kontrollierten Hygienevorgaben statt.
Mit einer Freundin sah ich im Berliner Ensemble "Panikherz" nach Erzählung von Benjamin von Stuckrad-Barre. Der zugrunde liegende Roman beschreibt autobiografisch die Jugend und die Drogenkarriere des Autors.
Inhaltlich wenig Neues, geschrieben wurden schon Hunderte Drogenromane. Weshalb das Thema so gern aufgegriffen wird, ich denke es verkauft sich gut und vielleicht durchleben viele SchriftstellerInnen wie andere Kulturschaffende eher instabile Situationen, die den Drogenkonsum begünstigen.
Egal, so privilegiert zu sein zu können, an diesem Theaterexperiment teilzunehmen, war schon toll. Der Corona Schnelltest am Morgen gehörte allerdings dazu, und wir sollten schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn vor dem BE warten. Schnelltest und Personalpapiere wurden beim Einlass kontrolliert.
Dafür wurden wir vom Intendanten vor der Vorstellung begrüßt.
Das Stück selbst war echt gelungen. Der Hauptdarsteller des Romans wurde von vier SchauspielerInnen verkörpert, die aber nicht hintereinander auftraten, sondern oft miteinander agierten.
Eine zündende Idee, dadurch wurde die etwas Selbstbezogene Erzählung nicht nur auf eine Person reduziert, gewann an Spritzigkeit.
Außerdem war den DarstellerInnen die unbändige Spielfreunde anzumerken, die nach so langer Bühnenabstinenz verständlich ist.
Beseelt fuhr ich Heim, leider ohne das sonst übliche Gläschen danach, aber irgendwann....
Kritiken der Anderen:
Zum Buch: Spiegel, FAZ, Literaturkritik,
Zum Stück: Süddeutsche, RBB, Theaternetz
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