Dieses Blog durchsuchen

Ein wenig Bollywood

 11.07.2025

- Zu meinem Glück ist die Kinolandschaft in Berlin sehr vielfälltig. Man / frau kann eigendlich immer einen für sie / ihn interessanten Film finden. Besonders abseits vom Mainstream ist das Angebot breit gefächert.
Daneben gibt es noch viele Festivals zu Themen- und Länderschwerpunkten. Ich besuchte das IndoGerman Festival im Kino Babylon und sah Kamthaan (Chaos).
Diese Komödie zielt auf die Lächerlichmachung der indischen Polizei, und wenn man dem Film glauben darf ist diese noch korrupter, krimineller und dümmer als die deutsche.
Die Story ist: Ein Dieb klaut dem neuen Polizeichef die Uniform und und die Pistole. Das ist so etwas wie Majestätsbeleidigung und löst eine große Fahndung aus. Den Chef der Diebe des Provinznests freut dies, er nimmt die Pistole, um sie als Tauschobjekt mit der Polizei zu nutzen. Er liebt die Polizei nicht besonders, schließlich wurde einer seiner Söhne im Polizeigewahrsam zu Tode geprügelt.
Zum Schluß gibt es für die Diebe ein Happy End und die Polzei steht blöd da.
Ich lachte mit den Dieben.

- Fussball ohne Ton, aber mit elektronischer Orgelbegleitung gab es bei mir um die Ecke in der Zwölf-Apostel-Kirche. Der Stummfilm-Organist Stephan von Bothmer ist ein Wiederholungtäter und begleitete diesmal die Spiele der Fußball EM in der Schweiz.
So war es möglich Spiele der Fauen EM ohne nationalistische deutsche  Kommentare zu sehen. Die Kirche war endlich mal gut besucht und es gab passablen Wein und andere Getränke. 

 - Das es noch Wandertheater, wie zu Zeiten von Moliere gibt, wußte ich nicht. Das Theater 89 spielt in kleineren Städten in Brandenburg und war so in Peitz.
Sie hatten auf dem Parkplatz eine kleine Bühne und die Bestuhlung aufgebaut. 
Als ich dort eintraf, saßen schon ca. fünfzig ZuschauerInnen hauptsächlich älteren Semesters und harrten dem Beginn des Spektakels unter letzten Regentropfen.
Das Stück nach J.M.R. Lenz , einem Zeitgenossen Goethes, heißt "Der neue Menoza oder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi" und ist ein komödiantischer Schwank.
Der Prinz ist in einer Kolonie von Jesuiten aufgezogen worden und besucht eine Familie in Naunburg um die Europäer kennen zu lernen. Die Jesuiten haben ihm von der Gutmütigkeit und der Toleranz der Europäer vorgeschwärmt, doch die Realität ist ernüchternd. Doch er und die Tochter des Hauses verlieben sich in einander. Nach Irrungen und Wirrungen finden sie zueinander, wie es in einer Komödie so sein muss. 
Ich habe mich gut amüsiert. Wenn ihr das auch wollt müßt ihr reisen. Es lohnt sich.




 

 

 

 

 

 
Weitere Termine in diesem Jahr:
    Herzberg (Elster)
    Beginn: Sa, 19.07.2025 | 19:00 Uhr
    Potsdam
    Beginn: Sa, 26.07.2025 | 20:00 Uhr
    Wittstock/Dosse
    Beginn: Fr, 01.08.2025 | 19:00 Uhr
    Beeskow
    Beginn: Fr, 08.08.2025 | 18:00 Uhr
    Nauen
    Beginn: Fr, 15.08.2025 | 19:00 Uhr
    Bad Freienwalde
    Beginn: Sa, 16.08.2025 | 19:00 Uhr
    Jüterbog
    Beginn: So, 17.08.2025 | 18:00 Uhr
    Rheinsberg
    Beginn: Do, 21.08.2025 | 19:00 Uhr
    Wusterhausen/Dosse
    Beginn: Fr, 22.08.2025 | 19:00 Uhr
    Bad Belzig
    Beginn: Sa, 23.08.2025 | 19:00 Uhr
    Templin
    Beginn: Fr, 29.08.2025 | 19:00 Uhr
    Treuenbrietzen
    Beginn: Sa, 30.08.2025 | 19:00 Uhr
    Potsdam
    Beginn: So, 31.08.2025 | 17:00 Uhr

- Drei Abende für den musikalischen Nachwuchs richtete das Jazzinstitut Berlin aus. Dort werden Bachelor / Master Studiengänge angeboten. Die StudentInnen spielen dann zum Semesterabschluss in diversen Formation für Publikum und das für lau.
Ich durfte über die Qualität des Gebotenen staunen.
Wieder wurden dabei MusikerInnen in die Welt entlassen, die meisten ohne eine Chance auf eine Anstellung. Sie werden neben einem Brotjob Abends in kleinen Bars für eine milde Gabe des Publikums spielen. Eine traurige berufliche Perspektive, aber trotzdem sind sie auf den Bühnen mit Spaß dabei.


 

 

MIM und MIM

 28.06.2025

 - Das Musik Instrumenten Museum ist wahrlich eine spannende Institution für MusikliebhaberInnen. Nicht nur ein breite Spektrum Instrumenten vom Alphorn bis zur Zither sind dort zu bewundern, es werden auch Konzerte, zum Teil mit freiem Eintritt, angeboten. Zwei Mal hörte ich dort erlesene Töne.

1. Unter dem Motto Jour Fixe sind regelmäßig Nachwuchs KünstlerInnen aus dem Bereich Klassik zu hören.
Diesmal spielte die Pianistin Elif Kara Schubert und List. Die kurzen Lieder der beiden Komponisten sind nicht so meine bevorzugte Musik, aber meiner Begleitung gefiel es. Im Video unten spielt Elif Kara eins der Stücke aus dem Programm.

 2. Unter dem Motto Jazz im MIM erklingt entsprechende Musik regelmäßig am gleichen Ort. Es ist ein breites Spektrum Jazz zu hören. 
Kögel´s "M" trat diesmal auf. Das sind Christian Kögel an der Pedal-Steel-Guitar und Komposition, Kalle Kallima an der E-Gtarre, Hans Otto am Schlagzeug und Mark Müllbauer am Bass als Ersatz für Oliver Potratz, der dank der Deutschen Bahn verhindert war.
Es wurde recht rockig musiziert. Da konnte der hervorragende Kalle Kallima sein Talent ausleben. Seine Gitarrenriffs waren sensationell und er hatte sich dazu kleidungsmäßig angepasst. Mit den knielangen Shorts erinnerte er etwas an den Lead Gitarristen von AC/DC Angus Young.
Der Auftritt des Quartetts hat mein Herz erwärmt.
Im Video unten zeigt Kalle Kalima sein Können.

 - Der Erik Satie gilt als Spezialist für etwas seltsame Kompositionen. Satie lebte und komponierte um 1900 und gilt als ein Vorreiter des Jazz, der Minimal Musik und experimenteller Musik.
Sein Klavierstück Vaxations (Quälereien) ist ca. 1 Minute lang und nicht besonders schwierig zu spielen, soll aber laut seiner Anweisung 840 Mal wiederholt werden. Das ergibt laut Adam Riese eine Spielzeit vom 14 Stunden. Damit ist es für einzelne PianistInnen eine fast unlösbare Aufgabe. Der Minimal Komponist John Cage hat es 1963 mit 19 weiteren Pianisten im Wechsel in 19 Stunden uraufgeführt. So ist das Werk leicht zu beherrschen.
Dieses Mal gab es nur einen Pianisten, der spielte ab 7:00 Uhr Morgens in der St. Matthäus Kirche ununterbrochen das Stück 840 Mal. Diese Quälerei tat sich Steffen Prell an.
Als ich gegen 16:00 Uhr im Gebetsraum eintraf, hatte der Mann an Klavier bereits 9 Stunden hinter sich und wirkte sichtlich müde, Leider hörten ihm auch noch wenige zu.
Ich überlegte natürlich wie der Spieler seinen natürlichen Bedürfnissen nachkommt. Ich konnte keinen Urinbeutel bei ihm entdecken.
Nach einer halben Stunde, nach einigen Wiederholungen des Stücks, verabschiedete ich mich winkend vom Pianisten. Innerlich wünschte ich ihm viel Glück, dass er die Tortur durchsteht.
Im Video unten spielt Igor Levit das Stück solo.

- Nicht weit vom Fehrbeliner Platz feierte das Kulturvolk sein Sommerfest. Auch ich bin Teil diese Volkes, eines Vereins, über den Mitglieder verbilligte Karten für Kulturveranstaltungen bestellen können.
In der Ruhrstr. 6 steht das Bürogebäude des Vereins mit einem öffentlichen Cafe im Erdgeschoss. Dort, im Garten und auf einem Stück gesperrter Straße, fand das Fest statt. Auf ihr standen Marktstände, die von vielen Theatern und Orchestern zur Präsentation genutzt wurden. 
Auf einer Bühne zeigten diese kurze Ausschnitte ihres Programms. Lecker Essen und Trinken war natürlich vorhanden. 
Wenn ihr das Fest dieses Jahr versäumt habt, 2026 habt ihr wieder die Chance.
Auf dem Foto unten seht ihr einen Artisten des Wintergarten.