29.09.2025
- Zur Premiere von Leichter Gesang besuchte ich das Deutsche Theater.
Die Autorin Nelle Stuhler hat den Stück-Text für eine inklusive Aufführung von SchauspielerInnen vom Ramba Zamba Theater und dem DT geschrieben.
In ihm ging es um Wortspiele, wie z.B. "Bett ein Brett über den Boden", ein "Auto ist ein kurzer Bus", ein "Tisch eine liegende Tür" oder Warten ein Zustand, "wenn was noch nicht ist". Diese lernte ich auf Malereien der Art Brut aus der Prinzhorn Sammlung kennen. Ein wenig erinnerten sie auch an DaDa. Im Stück wurden sie ständig aufgesagt.
Die SpielerInnen waren recht grässlich angezogen, sie trugen knielange Gewänder aus grobem Stoff in Neonfarben. Ihre Füße steckten in Badelatschen.
Das Outfit war anscheinend lustig gemeint.
Diese Komik kam bei mir nicht an. Nach Schulnoten beurteile ich das Stück mit vier.
Kritiken der Anderen: Nachtkritik, Deutschland Radio, Theater Pur,
- Der Jazz im Quartett im Schlot hieß diesmal Pauline Réage, den Namen musste ich googeln. Er ist das Synonym der französischen Schriftstellerin Anne Desclos, der Autorin des Romans Die Geschichte der O , einer sado/masochistischen Unterwerfung einer Frau.
Weshalb sie sich diesen Namen gaben verrieten sie nicht.
Wirklich wichtig war dies nicht, denn sie spielten (sangen) sehr virtuose Eigenkompositionen. Ich war begeistert.
Die Bandmitglieder sind: Anne Munka (vocals), Olga Reznichenko (piano/keytar), Robert Lucaciu (bass), Maximilian Breu (drums).
- In der kleinen Galerie um die Ecke (EP Contemporary) zeigen sie Lieblingsfotos diverser FotografInnen. Unter dem Titel "Alle Fehler behoben" stellen. Beckmann, Ophelia / Behrendt, Norman / Bergemann, Frauke / Bibel, Nora / Bofinger, Karoline / Bournonville, Nadja / Bröhan, Angela / Dollinger, Mario / Faulhaber, Julian / Gries, Gero / Haus, Michael / Helmerdig, Silke / Herrmann, Robert / Hinzen-Röhrig, Doris / Holick, Norbert / Hüning, Fred / Koch, Silke / Kriegelstein, Manfred / Krüger, Horst / Mansholt, Werner / Pauer, Torsten / Pavlakis, Stefanos / Pawlitzky, Eric / Rentzsch, Nadja / Rissmann, Joachim / Salentin, Katrin / Schraepler, Alexandra / Schumann, Torsten / Schünemann, Jens / Sinha, Silvia / Stoltenberg, Ruth / Stuke, Karen / Teepe Martina / Vollmann, Felix / Wechler, Catrin / Wehr, Susanne / Wild, Sabine / Woischwill, Nicole ihre Arbeiten aus.
So eine Gruppenausstellung ist für den / die BesucherIn vorteilhaft, denn dass einem alle Werke nicht gefallen, ist unwahrscheinlich. Ich war von vielen Fotos angerührt.
Deshalb empfehle ich den Besuch. Es ist noch bis zum 18.10.2025 möglich.
Öffnungszeiten: Do, + Fr. 15:00 - 18:30, Sa. 14 - 18:00
- Wer durch den Park am Gleisdreick streift, kann auf den Gleisen, die einst nach Theresienstadt führten, eingrafierte Inschriften entdecken. Diese lauten:
Ich weiß Du kommst wieder (Herta Müller aus: Atemschaukel)
Der Engel schweigt (Jacob von Hoddis aus: Todesengel IV)
die Lüfte ziehn wie krank (Jacob von Hoddis aus: Todesengel IV)
und sangen (Rose Ausländer „vor den Garben“ aus: meine Toten schweigen tief)
Wangen margeritenweiß (Rose Ausländer „ich habe noch nicht aufgehört zu sterben“ aus meine Toten schweigen tief )
ein Todesgebet (Rose Ausländer „vor den Garben“ aus: meine Toten schweigen tief)
die Eisenbahnen fallen (Jacob von Hoddis aus: Weltende)
Mondlied trifft mein Herz (Rose Ausländer „Sternsturz“ aus: der Traum lebt mein Leben zu Ende)
mein Heimweh ist ein Stacheltier (Rose Ausländer „mein Heimweh“ aus: meine Toten schweigen tief)
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