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Rassismus überall

 27.04.2023

- Zum Geburtstag des schwarzen Journalisten und wegen Mord an einem weißen Polizisten verurteilten Mumia Abu-Jama besuchte ich eine Solidaritätsveranstaltung für ihn. Er sitzt seit 1982 in den USA im Gefängnis. Nach einem windigen Prozess zuerst in der Todeszelle und seit 2011 in lebenslanger Haft.
Er wurde mit vierzehn Jahren Mitglied der Black Panthers und begann für verschiedene Zeitungen zu schreiben und im Radio zu arbeiten.
So geriet er unter das Radar des FBI, der sich die Aufgabe gesetzt hatte, die Panther mit legalen und illegalen Mitteln zu zerschlagen. Viele wurden von der Polizei erschossen, andere wurden unter fingierten Anklagen zu langjährigen Haftstafen verurteilt. Die sozialen Projekte, wie Kinderspeisungen und der Schulunterricht in dem schwarze Geschichte gelehrt wurde, zerstörten die Polizei durch ständige Razzien. So endete einer der Versuche von Schwarzen, sich gegen die Weise Vorherrschaft in den USA zu wehren, die Bewegung löste sich auf.
Bei der Veranstaltung in der Kneipe Syndikat wurden aktuelle Texte von Mumia Abu Jamal vorgelesen und eine Wiederaufnahme seines Prozesses gefordert.
Seine Artikel erscheinen u.A. in deutschen Zeitungen.
Ich bin dafür, alle verurteilten Panter sofort frei zu lassen, egal ob sie einen Polizisten erschoßen haben oder nicht.


 - Ein Film, der 2022 sieben Oscars erhielt und der nach Monaten noch immer in den Kinos läuft, da wurde ich neugierig. So saß ich mit einem viel jüngeren Publikum Everything Everywhere All at Once im Babylon / Kreuzberg. Der Film ist eine rasante Science-Fiction-Komödie mit vielen Martial-Art Kampfszenen und schnellen Schnitten.
Eigentlich eher nix für einen alten Herren wie mich. Trotzdem gefiel er mir sehr gut.
Die Geschichte ist auch herzzerreißend. Die Hauptperson Evelyn besitzt einen etwas heruntergekommenen Waschsalon irgendwo in einer US Großstadt und ihre Familie ist ein wenig schwierig.
Der Vater ist kränklich und kommt mit dem Leben in der USA nicht klar, ihr Mann will sich von ihr scheiden lassen und die Tochter will ihre lesbische Freundin zum Neujahrsfest mitbringen. Da kann Frau schon etwas hysterisch werden.
Als dann noch eine Steuerprüfung ins Haus steht, dreht sie ab.
Sie fantasiert sich in andere Welten, die sie im Kampf gegen böse Mächte retten muss.
Natürlich gewinnt sie diesen, indem sie ihre Kampfkünste einsetzt und so gibt es auch im wirklichen Leben ein fantastisches Happy End für ihre Familie und den Waschsalon.
Ansehen lohnt sich!

Kritik der Anderen: epd, Stern, NDR,

- Das Gretchen ist einer meiner Lieblings Konzertsäle in Berlin. Dort spielte der malische Gitarrist und Sänger Habib Koite auf. Seine Musik kenne und liebe ich schon seit Jahren.
Ihn begleiteten Aly Keïta am Balafon und Mama Koné an der Percussion.
Ich tanzte vom ersten bis zum letzten Takt durch, sodass ich am nächsten Tag Muskelkater hatte. Der Wüstenblues der Band geht einfach tierisch in die Beine.



- Das Jazzfest in Peitz hat eine fünfzigjährige Tradition. Zur Feier des Jubiläums gab es seine Sonderausgabe, zwei Tage vom 28.04 bis zum 29.04.
Wir übernachteten zu fünft in der Praxis meiner Frau, was den Aufenthalt vergünstigte. Alle fanden der Besuch hat sich sehr gelohnt.

1. Die RYAN CARNIAUX WATER SPIRITS das sind KARL-F DEGENHARDT drums & percussion / MIKE ROELOFS fender rhodes piano & percussion / RYAN CARNIAUX cornet, flugelhorn, sea shells & percussion / DJAMEL LAROUSI guitar & percussion / DUY LUONG bass / DIAN PRATIWI vocals & percussion.
Ungewöhnlich war hier, dass der Bandleader einer Seeschnecke Töne entlockte. Das Instrument kannte ich nur aus Asien und Ozeanien.

2. USCHI BRÜNING SINGS BILLIE HOLIDAY
USCHI BRÜNING vocals / JAN RODER double bass / MICHAEL GRIENER drums.
Meine Bedenken verflogen schnell, dass die Stimme von Frau Bründing mit ihren 75 Jahren noch kräftig genug ist, um Billie Holiday zu singen.

3. UWE KROPINSKI SOLO
UWE KROPINSKI guitar
Ein bemerkenswerter Auftritt. Beim Aufbau war ihm das Instrument zerbrochen. So musste er mit einer geliehenen Gitarre antreten. Dieses Problem bewältigte er mühelos.

4. MOTUSNEU: 
STEFFEN ROTH drums / BRUNO ANGELONI saxophones / STEPHAN DELLER double bass.
Alle drei klasse Musiker. Der Drummer ist Schüler von Baby Sommer!!! 

MOTUSNEU MUSIKVIDEO

5. VOR DER MAUER - HINTER DER MAUER
GÜNTER BABY SOMMER drums & percussion / FRIEDHELM SCHÖNFELD saxophones & flute / GUNDA GOTTSCHALK violin / XU FENGXIA guzheng:
Eine Supergroup um Baby Sommer. Xu Fengxia bringt mit ihrem Spiel der chinesischen Zitter Guzhend einen besonderen Klang ein.

6. SYLVIE COURVOISIER TRIO
SYLVIE COURVOISIER piano / DREW GRESS double bass / KENNY WOLLESEN drums.
Die Pianistin und Chefin des Trios hat sich erlesene Mitspieler ausgesucht.


Von Warschau bis Weißensee

 18.04.2023

 - Wieder in Weißensee, ganz im Norden von Ostberlin, besuchte ich den Sozial Club Kühlspot. Diesmal spielten zwei Freejazz-Formationen.
1. Rieko Okuda (Piano), Antti Virtaranta (Bass), Naoto Tamagishi (Percussion), Lauri Hyvärinen (E-Gitarre)


2. Mia Dyberg (Saxophon), Vinicius Cajado (Bass), Mauricio Takara (Drumm)


Die erste Selektion bestand aus überwiegend mittelalten HäsInnen des Freejazz, wovon ich die Pianistin und den Bassisten bereits kannte. Hier war der Drummer für mich eine Entdeckung, er setzte diverses Blech fantasievoll als Klangerzeuger ein.
Von der zweiten Gruppe kannte ich keine/n. Dabei fiel mir der Bassist besonders auf, er entlockte seinem Instrument so manchen ungewohnten Ton.
Insgesamt ein gelungener Abend, trotz der nicht ganz einfachen Anreise und recht günstig. Der Eintritt beträgt 10 € (mit 5 € Rentnerrabatt). Die Preise an der Bar sind erträglich, leider schmeckt der Rotwein (3 €) zum Abgewöhnen.

- Das Palais Populair ist der Kunstraum der Deutschen Bank. Das ist Whitewashing auf höchstem Niveau. Hier schmückt sich eine Bank mit Kunst, die Kriege und fossile Energiegewinnung finanziert.
Aber da es Häppchen und Wein umsonst gibt, erscheinen zu den Vernissagen immer viele Menschen.
Ich war auch dabei, aber schaute wenigstens auch die Kunst an. Viele Andere taten das nicht.
Die Ausstellung "The Struggle of Memory" zeigt Arbeiten der farbigen KünstlerInnen
Anawana Haloba, Berni Searle, Kara Walker, Samuel Fosso, Mohamed Camara, Lebohang Kganye, Toyin Ojih Odutola, Wangechi Mutu und des Weißen Mikhael Subotzky. Die Werke anzuschauen lohnt sich.
Im Begleittext zeigt die DB ihre Verlogenheit, sie tritt für die Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstwerken ein, aber vergisst dann gerne den Gewinn, den sie durch die Ausbeutung Afrikas einnimmt. Der darf gerne weiter auf ihre Konten fließen.

- Wenn die Akkordeonistin Cathrin Pfeifer zu einem Konzert lädt, höre ich gerne zu. Diesmal trat sie mit ihrer Band Trezoulé auf, das sind außer ihr Takshi Petterson (Gitarre) und Andi Bühler (Schlagzeug). Ein tolles Trio mit viel Weltmusik im Köcher.
Diesmal traten sie in der uralten Eckkneipe Zur Glühlampe in Friedrichshain nah beim Bahnhof Warschauer Straße auf. Ein netter Laden, mit einer Bühne für Allerlei. Bei Spielen von Eintracht Frankfurt brennt hier die Hütte und der echte Fan bekommt seinen Äppelwoi. Leider brennt auch Rauchwerk, es ist eine Raucherkneipe.

- Eine Animation erzählt die Geschichte eines überlebenden Kämpfers vom Aufstand im jüdischen Ghetto von Warschau 1943. Marek Edelmann kämpfte im Widerstand und wurde nach den Krieg ein bedeutender Herzspezialist. Er überlebte die deutsche Zerstörung des Ghettos und nahm am  Warschauer Aufstand gegen die Deutsche Armee 1944 teil. Er wir im Film von der Journalistin Hanna Krall interwiet.
Das Muzeum Polin hat die Animation angefertigt. Sie ist in Polnisch und mit englischen Untertiteln anschaubar.
Das Museum erforscht die Geschicht der polnischen Juden.

Oder Eierlikör

 04.04.2023

Blöd, aber nett

- Nach gefühlten Jahrzehnten war ich wieder im Museum Europäischer Kulturen in Dahlem zu Gast.
Von den drei gezeigten Ausstellungen interessierten mich besonders die Reportagen von Ergun Çağatay zur türkischen Einwanderung. Die Fotoserien entstanden zwischen 1980 und 2000 in verschiedenen Städten. Seine Bildthemen umfassten das Leben der anatolischen "Gastarbeiter" von der Moschee bis zur Jugendgang in Kreuzberg 36. So bildet er mit seinen Fotos das ganze Spektrum der türkischen Alltagskultur ab. 
Leider ist die Ausstellung in Berlin nicht mehr zu sehen.
Den zweisprachigen Katalog unter dem Titel "Wir sind hier" könnt ihr erwerben.


- Anbaden bei 8,4° Wassertemperatur und 9° Außentemperatur ist nicht jederfraus Sache.
Meine auf alle Fälle nicht, doch meine Frau kennt da kein Pardon. Also begleitete ich sie am Karfreitag ins Strandbad Wannsee, um zu sehen, wie sie mit vielen anderen Verrückten zusammen planschte.
Das Ereignis hat eine lange Tradition und findet jährlich statt.

Das Video unten zeigt das Geschehen im Jahr 2019.


- Am selben Ort zeigt eine Ausstellung unter dem Titel „Am Lido“ gezeichnete Bademode aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts und Fotos von Bädern in Frankreich und vom Wannseebad. Die Fotografien stammen von Christine Kisorsy
Geöffnet: Mai - August 2023 (jedes 3. Wochenende im Monat)
20. - 21. 05. / 17. - 18. 06. / 15. - 16. 07. / 19. - 20. 08. jeweils von 11 - 18 Uhr

- Im Nachgang der MeToo Aufrufe und der Verurteilung von einigen Männern, die ihre Machtpositionen Frauen gegenüber ausgenutzt haben, schwappte die Debatte auch in die Schwul/ Lesben Szene über.
Bald wurde bekannt, dass auch schwule Ballet Direktoren, dass eine oder andere mal Tänzer gegen sexuelle Leistungen bevorzugt haben. Eigentlich keine weltbewegende Erkenntnis, wenn davon auszugehen ist, dass Macht korrumpiert, bedeutet das doch das alle Geschlechter betroffen sind.
Im Film Tar ist eine lesbische Dirigentin die Person, der ihre Macht zu Kopf steigt. Nachdem sie ihr anvertraute StudentInnen grob beleidigt hat und eine Musikerin mit der sie wohl eine Beziehung hatte Selbstmord begeht, verliert sie ihren Job.
So weit gut und berechtigt. Doch Tar ist eine gefeierte Dirigentin, mit Preisen überhäuft, sie hat gerade eine Autobiografie auf den Markt gebracht, da ist die Fallhöhe beträchtlich.
Mir hat am Film gefallen, dass er viel aus der Welt Orchestermusik zu berichten weiß und Tar von Cate Blanchett wunderbar gespielt wird. An ihrer Seite als Ehefrau ist Nina Hoss ebenfalls erste Sahne.
So hat es sich gelohnt 150 Minuten auf einem Kinosessel zu sitzen, aber Mesch sollte ein Klassikfan sein.

Die Kritiken der Anderen: epd, BR, TAZ

- Robins Nest heißt die wöchentliche Jazz Session im b-flat in Mitte. Jeden Mittwoch eröffnet Robin Draganic mit anderen MusikerInnen den Abend.Seine Auswahl fand ich bisher ausnahmlos gut.
Danach stürzen verschiedenste Instrumente auf die Bühne. Auch dieser Teil des Abends bringt Ohrengenuss.
Mit einem Eintritt von zwei Euro ist die Veranstaltung sehr günstig und so besuchen auch viele Touris die Session. Deshalb ist es klug frühzeitig zu erscheinen, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Sich um 19:45 Uhr anzustellen erhöht die Chance darauf.


- das Theater Cottbus besuche ich leider nicht oft, obwohl es Einiges spannendes zu bieten hat.
Dort war ein philharmonisches Konzert unter der Überschrift "Wiener Liebelei" zu hören.
Der Komponist Alexander Zemlinsky hat sich unsterblich in seine Schülerin Alma Schindler verliebt. Die lässt sich von ihm auch eine Weile den Hof machen, bevor sie anstelle des „kleinen, hässlichen“ Mannes doch lieber den stattlicheren Gustav Mahler ehelicht.
Dieses Liebesdreieck wurde mit ihren Kompositionen aus der Zeit vorgestellt.
Die Vortragende ist die Mezzosopranistin Rahel Brede.
Das Konzert hat das Theater Cottbus für euch ins Netz gestellt.


Jazz in Berlin in Bild+Ton

29.03.2023

- Jazzer im Bilde,- in der Browse Gallery wurden Fotos von Jazzern gezeigt. Sie wurden während der Berliner Jazztage in den 60er und 70er Jahren von Axel Benzmann aufgenommen. Der Titel der Austellung lautete "VIBES, the Essenz of the Moments".
Dem Fotografen gelang es, die MusikerInnen in genialen Momenten abzulichten. Darunter Miles Davis, Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Count Basie, Roberta Flack, Charles Mingus, Thelonious Monk, Sarah Vaughan und viele andere.
Leider waren die Bilder nur bis zum 24.März 2023 in der Gallerie zu sehen.

Axel Benzmann - Dave Brubeck am Klavier

- Jazzer mit Hund, das Jugend(widerstands)museum in Friedrichshain kannte ich bisher nur aus den Internet. Es ist in einer umgewidmeten Kirche in der Rigaer Straße untergebracht.
Vor dem Konzert schauten wir dort die Schautafeln zum Widerstand der Jugend in der DDR. Viele der dargestellten Fakten waren mir bekannt, doch einiges konnte ich dazu erfahren. Das Anschauen lohnt sich.
Die Temperatur an diesem Abend war im Konzertraun recht kalt, doch der günstige Rotwein und die Band entschädigten dafür.Es traten auf Keys & Screws, das sind Thomas Borgmann (Sax und Flöte), Jan Roder (Bass), Willi Kellers (Schlagzeug) und der Hund des Saxofonisten Goyin.

- Theater ohne Probleme zu reflektieren, das gibt es selten. Das Schauspiel Ich hab die Nacht geträumt im BE soll unterhalten, ohne das Probleme angesprochen werden.
Ab und zu gibt es in der Theaterlandschaft solche Stücke, die überwiegend unterhalten sollen. Aktuell ist Herbert Fritsch eigentlich der Spezialist für so etwas. Doch die Regisseurin Andrea Breths hatte das Bedürfnis, in dieser widerlichen Weltlage mal was zu machen, das Freude in die Herzen trägt. Dies ist ihr auch gelungen. Auf eine grauen Bühne mit vielen Türen und verschiebbaren Wänden wird mit viel Gesang und Slapstick ein unterhaltsamer Abend geboten.
Doch wer sich durch das Theater Denkanstöße erwartet, ist hier fehl am Platz.
Nur eimal wurde der seichte Inhalt für mich unterbrochen. Als eine Frau mit einen Koffer in der Hand von zwei Männern in die Mitte genommen wurde und von der Bühne geführt wurde, kam mir in den Sinn, dass eine Jüdin festgenommen wurde, um deportiert zu werden.
Die Besetzungsliste: Adam Benzwi, Corinna Kirchhoff, Peter Luppa, Martin Rentzsch, Alexander Simon, Johanna Wokalek, Irina Fedorova, Catriona Gallo, Birgit Heinecke, Dennis Jankowiak, Frank Michael Jork, Tomoya Kawamura, Ahmet Özer, Heidrun Schug, Sonia Wagemans, Günther Weidmann.

Foto Ruth Walz

Kritik der Anderen: rbb24, Berliner Zeitung, Nachtkritik

- Tanzen ist gesund und macht mir Spaß. So besuchte ich eine Veranstaltung der Abraxas Partyreihe. Dort stept der Bär. Es wird meist Disco aus meiner Jugend gespielt, und so hottete ich zu nostalgischen Funk und Soul Musik.
Leider war der Veranstaltungsort im Quasimodo mit BesucherInnen so vollgestopft, dass meine Begleiterin klaustrophobische Probleme bekam. So verließen wir die Bar schon nach zwei Stunden.
Wer in den Mai tanzen will, kann dies mit Abraxas im Silverwings Club am 30. April tun.



Kunst auf Ohren und Augen

 19.03.2023

- Nach der Corona Epedemie das erste Mal wieder im Artenschutztheater. Das findest du in einem der  Bögen unter den Bahngleisen nicht weit vom Hauptbahnhof.
Die Gruppe Mel & Michel luden mit Rock und Blues zum Tanz ein.
Die Band sind Melanie, akustische Gitarre und Gesang, Michel Diederich E-Gitarre, Chris Kraus E-Bass, Katharina Lemmer Saxophon, Carlos Laengert Schlagzeug.
Die Sängerin ist eine echte Rockröhre kann aber auch leise Töne. Nicht nur wegen ihr hatte ich ein gutes Abendvergnügen.


- Als der Skulpteur Georg Kolbe ungefähr 1930 genug verdient hatte, baute er sich nah bei der S-Bahn Station Heerstraße ein Atelierhaus und sein Wohnhaus. Heute befinden sich im Atelier das Kolbe-Museum und im ehem. Wohnhaus, das bezaubernde Cafe Benjamine.
Im Museum werden zur Zeit Skulpturen und Gemahltes von Leiko Ikemura gezeigt. Die Dame hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, obwohl sie schon lange in Berlin lebt. Ich fand ihre Arbeiten sehr spannend, ihre Skulpturen decken ein Spektrum von Mangafigur ähnlichen Wesen meist mit Hasenohren bis zu abgeschnittenen Körperteilen, die in einem dunkelen Raum von der Decke hängen. Ich musste an den Serienmörder Hannibal Lector aus dem Film das Schweigen der Lämmer denken.
Besonders erlebnisfördend ist die Ausstellung an Sonntagen um 14:00 Uhr mit Führung zu besuchen. So erfährt man / frau viel wissenswertes über die Kunstwerke.
Ihr habt die Möglichkeit die Werke dort bis zum 01.Mai anzuschauen.

- Wieder Jam-Session im ZigZag Club. Diesmal mit eine neuen Vorband.
Die Mitspieler: Tal Arditi Gitarre, Sebastian Merk Schlagzeug und ein Bassist, dessen Namen ich nicht verstand. Ein geniales Trio. In der Folge traten weitere MusikerInnen auf, alle erzeugten ein gutes Klangerlebnis.


- Vier Ausstellungen auf einen Schlag, hoffentlich muss ich deshalb keinen Drachen töten.
In der Kommunalen Galerie Berlin sah ich:


1. Photoplatz 2006 - 2013 Hotel Bogota
In diesem Hotel wurden in einem Raum regelmäßig Fotografien gezeigt. Künstler wie Gerhard Kassner, Robert Lebeck, Ursula Kelm, Ina Schröder, Antoine D`Agata, Amélie Losier haben hier ausgestellt.
Die Klammer, dass Arbeiten im Bogota gezeigt wurden, klemmte sehr locker. Es hingen viele Fotos nebeneinander, einige von besonderer Qualität, aber ohne Bezug zueinander.

2. Mikrokosmos Westberlin - Malerei, Grafik und Fotografie
Eine Ausstellung die mein westberliner Herz erwärmte. Das war Nostalgie pur.
Künstler*innen - Gerhard Andrées, Jérémie Aubouin, Hannah Becher, Norbert Behrend, Christa Biederbick, Hans-Jürgen Diehl, Eberhard Franke, János Frecot, Efraim Habermann, Mila Hacke, Manfred Hamm, Gisa Hausmann, Werner Heldt, K. H. Hödicke, André Kirchner, Matthias Koeppel, Rudolf Kügler, Sigurd Kuschnerus, Evelyn Kuwertz, Karl-Ludwig Lange, Anna Lehmann-Brauns, Susanne Ludwig, Hans W. Mende, Loredana Nemes, Michael Otto, Wolfgang Petrick, Paul Pfarr, Barbara Quandt, Friederike von Rauch, Klaus Roenspieß, Gerda Rotermund, Karsten Schalicke, Gottfried Schenk, Lothar Seruset, Monika Sieveking, Silvia Sinha, Hans Stein, Horst Strempel, Reimar Venske, Wolf Vostell, Gottfried Weinmann, Matthias Wild, Kurt Wolff, Karlheinz Ziegler, Heinrich Zille. Anschauen lohnt sich bis zum 02. Juli 2023.

3.  Chez Icke, Die Kneipe - ein paralleles Universum
Endlich eine Fotodokumentation über berliner Kneipen. In die Kneipenkultur haben sich drei Frauen gewagt. Es sind Anna Lehmann-Brauns, Friederike von Rauch und Stefanie Schweiger.
Löblich, denn immer mehr dieser Orte verschwinden aus dem Stadtbild. Einige von den 26 besuchten sind mir persönlich bekannt, z.B. das Leydicke in Schöneberg. Von den dort angebotenen Obstweinen hatte ich schon als Jugendlicher einen Kater. Aber ich habe auch liebenswerte Erinnerungen an viele Kneipen.
Die Ausstellung zeigt BesucherInnen, Budiker und das Interieur der Kneipen. Ich war dadurch so animiert, dass ich danach eine Kneipe aufsuchte. Anschauen lohnt sich bis zum 28. Mai 2023.

4. Artothek
Diese Institution in der Kommunalen Galerie kauft Kunst auf und verleiht diese auf Zeit gegen eine geringe Gebühr an Interessierte. 1400 Objekte befinden sich im Lager. In den Räumen werden diese zum Teil ausgestellt und sind mitzunehmen.
Ich schlug zu. Bezahlte 5€ und konnte die Minotauraia von Bärbel Dieckmann mit nach Hause nehmen.

 
 
- Manchmal stelle ich mir vor, dass Wesen aus dem All in einigen Hundert Jahren auf der Erde landen. Diese ist dann wohl ein Planet mit ganz viel Wasserflächen und wüstenähnlichen Kontinenten. Es werden dort nur wenige Vögel und Säugetiere übrig sein.
Dann entdecken sie einen Computer Chip, den sie auslesen können. Der enthält folgenden Film. Nachdem sie ihn angesehen haben, werden sie sich fragen, weshalb wir so blöd waren zuzuschauen, wie so ein Paradies durch Gier venichtet wurde.

Babylon ohne Verständigungsprobleme

 13.03.2023

-  Im Kühlhaus Berlin nah beim Gleisdreieck sah und hörte ich das New Babylonia Orchestra. Das sind Kinan Azmeh – Klarinette, Sanaz Sotoudeh – Klavier, Naghib Shanbehzadeh – Perkussion, Mischa Tangian – Violine, Kundri Lu Emma Schäfer - Viola,  Martin Knörzer – Violoncello, Valentin Link – Kontrabass/Moog Synth. Wie ihr an den Namen seht, ein bunter Haufen MusikerInnen mit einem Schwerpunkt aus dem Orient.
Alles klasse Einzel KünstlerInnen die zusammen ein klasse Programm ablieferten. Mir blieben der Trommler und der Klarinettist besonders in Erinnerung. Leider oder vielleicht auch zum Glück wechseln die Beteiligten des Ensembles regelmäßig. So das man/frau nie weiß wer beim Konzert zu hören ist, aber das macht den Aufritt gerade nicht langweilig. Nutzt die nächsten Gelegenheiten sie zu genießen, es lohnt sich.

- Auch auf dem platten Land gibt es kulturelle Ereignisse. Ich besuchte einen sorbischen Fastnachts Umzug in Turnow in der Lausitz. In der gesamten Region finden jedes Wochenende solche Ereignisse statt.
Die Sorben leben als ethnische Minderheit in Brandenburg und Sachsen. Sie stehen heute nicht mehr unter staatlichem Druck wie in Preußen und wie im dritten deutschen Reich. Auch stehen sie nicht mehr unter Druck, dass ihre Dörfer für den Abbau von Braunkohle zerstört werden. Das war in der DDR ihr Hauptproblem.
Heute sind sie dem Rassismus der AfD und anderen Nazis und einem allgemeinen Anpassungsdruck ausgesetzt.
In den Dörfern versuchen sie jedoch, als Ethnie zu überleben.
Sie pflegen ihre sorbischen Bräuche und freuen sich über Gäste.

 







 

- Immer wieder besuche ich gerne am Montagabend den Jazz-club a-train nah beim Sarvigniplatz. Denn dort spielte Andreas Schmidt mit Freunden auf. Dieses Konzert ist immer kostenlos. Die Freunde waren diesmal Jan Roder am Bass und John Schröder am Schlagzeug und als Gast Schlagzeugerin Anna Gelyuk.
Die drei älteren Herren kannte ich bereits aus anderen Jazz Zusammenhängen. Frau Gelyik sprang nur nach der Pause beim ersten Song ein. Das tat sie jedoch sehr ordentlich, ich denke, sie ist ein aufstrebender Stern am Jazzhimmel.
Im Video unten seht ihr den kompletten Mitschnitt des Konzerts.