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Ganz schön unordentlich

04.07.2013

Sich in Ostberlin in einem von Ex DDR BewohnerInnen betriebenen Restaurant zum Essen zu verabreden, heißt immer noch nicht, dass man / frau etwas zu essen bekommt. So geschehen im "Der Thüringer" im Haus der selbigen Landesvertretung am Mohrenplatz. Dort wollte ich vor dem Kinobesuch speisen, wurde jedoch darauf hingewiesen, dass der Koch mit einer Abendveranstaltung beschäftigt ist und keine Zeit hat.
Ähnliches erlebte ich früher regelmäßig in der Hauptstadt der DDR.

Ja, Service wurde im Arbeiter- und Bauernstaat groß geschrieben.
Im Anschluss sahen wir um die Ecke im Kleisthaus, dem Sitz des Beauftragten der Bundesregierung für Belange behinderter Menschen, die schwedische Filmkomödie "Die Kunst, sich die Schuhe zu binden".

Im Kleisthaus wird in alle Vorführungen eingesprochener Text für Blinde angeboten und der Eintritt ist frei.
Passend zu Haus sind auch meist die Filmthemen in Behinderten Bereich angesiedelt. Wer als Normalo keine Angst vor Behinderten hat kann dieses Angebot ebenfalls nutzen.
So wird dort am 05. September die französische Komödie "Willkommen bei den Sch'tis" gezeigt.
Wer jedoch sicher sein möchte Einlass zu finden, melde sich bitte an.

Weil der schwedische Film wohl in Deutschland nicht so bekannt ist, war der Saal nicht bis zum letzten Platz gefüllt.
Zum Film:
Die Geschichte basiert auf der des Glada Hudik Theaters, eines bekannten Behinderten Ensemble aus Schweden.

Im Film nimmt ein junger Mann einen Job als Assistent in einer Betreungsgruppe an. Die Leiterin will die Behinderten durch gleichförmige Arbeiten, durch regelmäßiges Üben Schuhe zu binden lebensertüchtigen. Das Spaß und Kreativität zum Leben gehört passt nicht in ihre Welt

Auch den Eltern, die Ihre "Kinder" tagsüber abgeben, sind damit zufrieden. Der junge Mann fegt wie Wirbelwind durch diese erstarten Strukturen. Er singt und spielt mit ihnen und meldet sie zu Schweden sucht den Superstar an.

Natürlich wehren sich die Eltern und die Leiterin.
Aber wie in allen Behinderten Komödien gibt es ein Happy End.
Diese Film geht mir dabei zu seicht vor.
Bei allen Filmen mit Behinderten bemerke ich, dass es im Dunkeln des Kinos leichter ist über Behinderte zu lachen. So lösen sich vielleicht Ängste, aber warum müssen sie immer den Clown geben. Ich hoffe auf Filme in dem Behinderte tragisch spielen.


Kritiken zum Film: Süddeutsche Zeitung, Zeit, Focus

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