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Hamburg Ade

01.05.2012

Nach dem Bezahlen des Hotels rollten wir unsere Koffer in Richtung Bahnhof. Dabei passierten wir das Chilehaus. Das Bürohaus wurde in der Art des Backsteinexpressionismus gebaut, ein in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts viel benutzten Architekturstils.

Hauptsächlich im Norden Europas wurde so gebaut.
Die Gebäude stellen eine witzige Mischung aus klaren Linien und verspielten Details dar. Wiederkehrende Muster und Kurven prägen die Fassade. Das Gesamtbild prägen die Farbnuancen der Backsteine.

Ein wenig spürt man / frau noch den vergangenen Jugendstil, doch der heraufziehende Bauhausstil kündigt sich schon an.

Weiter rollten unsere Koffer zu den Deichtorhallen.  - Haus der Photographie.Diese Gebäude beheimateten früher Märkte und sind jetzt für die Kunst erschlossen. Die Ausstellung "Gute Aussichten, Junge Deutsche Fotografie 2011 / 2012" stellte NachwuchsfotografInnen aus.

Am Eingang fiel mir mal wieder auf, weshalb ich die rebellischen HamburgerInnen so mag. Auf unsere Frage weshalb Fotografieren verboten sei, schließlich hängen dort keine Rembrandts und wir würden den Blitz abschalten, antwortete die Aufsicht: "Fotografieren sie ruhig, wir schauen weg." So etwas kann einem im Kernland des Obrigkeitsstaates Preussen nicht passieren!

Leider hatten die Fotos nicht die von uns erhoffte Qualität.
Die meistem Motive und Abzüge waren langweilig anzuschauen. Nur die Kompositionen von Sebastian Lang fand ich des Fotografierens wert. Das Haus und die geschickte Ausleuchtung sind jedoch bemerkenswert.

Folgerichtig besuchten wir eine andere Halle und die Installation "ANTONY GORMLEY – HORIZON FIELD" Antony Gormley ist ein Waghalsiger. Er hat auf halber Höhe einen Schwingboden einbauen lassen, der fast die ganze innere Fläche der Halle ausfüllt.

Die Fläche ist an Federn aufgehängt, das erinnert etwas an ein Trampolin, aber der Boden ist stabiler, jedoch nicht starr. So bringt eine einzelne hüpfende Person die ganze, bestimmt 2000 qm Fläche zum Schwingen. Auf das Kunstwerk gelangt man / frau über zwei Treppen

Der Zugang ist streng limitiert, damit die Anzahl der zulässigen NutzerInnen nicht überschritten wird. Oben angekommen waren wir überwältigt. Der schwarze spiegelnde Boden und das leichte Schwanken des Untergrundes irritierte uns. Schön ist die Deckenbeleutung.

Diese wird unten verdoppelt. Zwei Reaktionen der Menschen waren zu sehen. Nach den ersten unsicheren Schritten legten sich einige hin, um die Bewegung der Fläche zu spüren, andere, z.B. Kinder, hüpften und sprangen herum. Die Stirnfenster produzierten schöne Effekte.

Am Rand konnten wir auf den Hallenboden blicken. Wieviel Gehirnschmalz diese Installation gekostet hat, kann man / frau sich kaum vorstellen. Wie der Künstler in Interview sagt, stand das Projekt oft auf der Kippe. So etwas Verrücktes hatte wohl noch niemand gewagt zu bauen.

 

Danach speisten wir lecker in Fillet of Soul, dem im Hause angesiedelten Restaurant. Preislich leider nur zwischen 12:00 und 15:00 Uhr interressant. Der sogenannte Mittagstisch bietet Tellergerichte zwischen 6,- und 12.- Euro. Auf der Abendkarte kosten Gerichte doppelt so viel.



















Wenn euch jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, müsst ihr das Restaurant besuchen. Wir trollten uns gut gesättigt zum Bahnhof.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Große Kunst