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Ein Koffer in Neukölln

31.10.2014

Wieder eine Bar in Neukölln entdeckt. Zugegeben der Name Koffer ist nicht richtig originell, aber wenigstens waren in einer Ecke ein paar alte Koffer gestapelt. Außerdem sang ja schon die unsterbliche Marlene Dietrich : "Ich hab noch einen Koffer in Berlin".
Das Lokal liegt nicht direkt am touristischen Trampelpfad Weserstrasse. Von dort bis zum Ende der Fuldastrasse am Kanal sind es noch 5 Minuten zu Fuß.
Die Einrichtung der Bar ist vom Trödel, aber die Preise sind zivil.


Nett ist die Idee den Tresen aus Büchern zu bauen.
In den Koffer hatte mich ein Facebook Freund gelockt. Max Hartmann ist der Bassist und Sohn vom stadtbekannten Gitarristen Hans Hartmann.
Er spielt mit weiteren Musikern bei einer Swing und Jazz Manouche Jam Session.

Fotos © Irmeli Rother

Endlich nach Berlin

20. - 26.10.2014

Also ich kann niemandem empfehlen freiwillig nach Lagos zu reisen. Als verhältnismäßig gut betuchter Weißer ist es nur möglich sich in von Polizei und Sicherheitsdiensten bewachten Zonen zu bewegen.

Bright ist in der Mitte zu sehen.
Einzig bei der Arbeit kam ich in Kontakt zu schwarzen Kollegen. Sie waren teilweise sehr nett. Einer, mit dem hübschen Namen Bright (strahlend), machte mit meinen Kollegen und mir ein Gruppenfoto und schenkte uns am nächsten Tag Abzüge. Auf die Frage, ob er dafür Geld möchte, verneinte er dies. Doch ein paar Tage später fragte er mich, ob ich Euros für ihn hätte, er sagte er will ein Euro Konto eröffnen. Ich gab ihm mein gesamtes Kleingeld.
Wie bei vielen Schwarzen, die in der zukünftigen Getränkeabfüllanlage anwesend waren, war mir erst nicht klar in welcher Funktion er arbeitete. Er suchte sich aber kein ruhiges Plätzchen, wie viele Andere, sondern wuselte immer um meine Kollegen und mich herum. Manchmal, wenn ich versuchte hoch konzentriert zu arbeiten, musste ich ihn sogar verscheuchen, denn er redet gerne.

Durch Nachfragen erfuhr ich, dass er eine höhere technische Ausbildung hat, selbständig ist und die Firma, die mich entsandte, ihn bezahlt, um uns zu unterstützen. Das tat er teilweise auch sehr gut.
Ich schwatzte ganz gern mit ihm und so wurde er mein Facebook Bekannter Nr.515.
Wenn ich ein paar Tage länger geblieben wäre, hätte ich gerne mit ihm das Grab von Fela Kuti, dem bekanntesten nigerianischen Musikers besucht. Er erzählte mir davon, dass er die Begräbnisstätte kennt, nachdem ich ihm meine Liebe zu Felas Musik gestanden hatte.
Hoffentlich bekomme ich jetzt nicht laufend Angebote von Frauen aus Nigeria, die mich kennen lernen wollen. Als ich nämlich sagte, dass ich unverheiratet bin, wollte er mir seiner Schwester vorstellen ;-).
Bisher kannte ich NigerianerInnen nur aus den Internet, die mir für ein paar tausend Dollar zehntausende geben wollten.

Da ich mich ein wenig eingesperrt fühlte, nutzte ich jede Mittagspause, um die Ikeja City Mall zu besuchen. Der Parkplatz ist stets gut gefüllt. Das Publikum ist zwar ausgesucht, aber nicht sehr nach meinem Geschmack, doch mit meiner Auslösung von 60 Euro täglich bin ich für durchschnittliche BürgerInnen Nigerias wohlhabend.

Diese müssen pro Tag mit zwei Dollar auskommen.
Ich besuchte das Einkaufszentrum, um meine Handykarte aufzuladen, Geld abzuholen und / oder um im Supermarkt einzukaufen,
In den schicken Restaurants sitzen dann auch ab und zu Weiße oder Gelbe.

Die können es sich leisten fünfzehn Euro für einen Teller Penne Arrabiata zu bezahlen, dazu ertönt Latino Mucke aus den Boxen.
Ich habe mich ein wenig in einen Imbiss mit nigerianischer Küche verguckt. Mr. Biggs ist zwar auch eine Fastfood Kette, doch essen hier normalerweise keine Weißen. 
Der hygienische Standard dort ist sehr hoch, doch teilweise ist das Essen sehr scharf.

Gerne aß ich dort Fisch oder Huhn mit Reis oder gebratenen Süßkartoffeln
Das links nannten sie Crowfish. Leider konnte ich über das Tier nichts herauskriegen, es schmeckte aber sehr lecker. Das Fleisch ist fest und unter der schwarzen Haut ist ein dünnes Fettpolster, das ein guter Geschmacksträger ist.

So ein Teller war auch mit 1800 Naira (ca. 9 Euro) recht preiswert.


Jetzt nach zwei Wochen Aufenthalt im bewachten Luxus freue ich mich darauf auf einer Strasse ohne Bewacher schlendern zu können, endlich wieder Vollkornbrot zu essen und die Liebste in die Arme zu nehmen.

Noch ein paar Infos zu Nigeria:
Amnestie International, Reporter ohne Grenzen, Transparence International, Ärzte ohne Grenzen

Reisen bildet...

17. / 18.10.2014

... sagt der Gebildete, doch wer sich weigert etwas zu lernen, dem nützt die weiteste Reise nix.
Leider trifft das zweite auf die meisten meiner Kollegen zu.


Wir sind zehn Europäer, mit mir drei aus der BRD, sieben aus Tschechien und Bosnien.
Wieder mal bewahrheiten sich meine Vorurteile gegenüber Deutschen im Ausland.
Die beiden Kollegen aus Thüringen reden ständig über die faulen schwarzen Kollegen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, woran das liegen könnte oder ob das vielleicht überhaupt stimmt.
Sie behandeln die Bedienung im Hotel so, wie es in Filmen aus der Kolonialzeit gezeigt wird.
Mir ist deren Verhalten peinlich, ich bedanke mich regelmäßig für die Dienstleistungen.
Dass das Leben unserer Bediensteten nicht so einfach ist, kann ich mir vorstellen.
So erzählte mir zum Beispiel unser Fahrer, nachdem ich ihn auf dem Parkplatz wecken musste, dass er morgens und abends jeweils zwei Stunden zum Arbeitsplatz benötigt. Den Weg legt er in klapprigen vollgestopften Minibussen zurück, während wir nach dem Frühstück im Hotel von ihm zur Arbeit chauffiert werden. Er hat außerdem oft zwölf Stunden zu arbeiten.
Ich merke auch immer wieder, dass ich große Schwierigkeiten mit "normalen" Männern habe. Gerade wenn wir in Firmenbus fahren wird jede hübsch aussehende Frau mit sexistischen Sprüchen bedacht.
Ein Kollege aus Bosnien hält sich sogar eine junge Schwarze als private Hure während seines Aufenthalts.

An Tag fünf in Lagos bin ich "mutig" geworden und besuche fast täglich die Shopping Mall gegenüber der Arbeitstelle. Hier ist alles Luxus pur im Verhältnis zum Leben der meisten BewohnerInnen der Stadt, Es gibt ein Applestore, ein Addidas Point of Sale und div. andere Markenartikeler.
Aber auch einen Supermarkt.

Dort kaufe ich Dinge des täglichen Bedarfs wie Käse und Brot.


Am Samstag arbeiten wir hier auch, allerdings nur bis 13 Uhr.

Danach setzte ein fürchterlicher Wolkenbruch ein, der wohl eine kurze Rückkehr der Regenzeit ankündigte.
Nachdem wir in unserer Residenz eingetrudelt waren, schlüpfe ich, obwohl die Kollegen mir geraten hatten einen Wachmann mitzunehmen, kurz aus der Tür auf die Straße. Ich knipste einmal nach links die von Bewaffneten bewachte Schranke der O.P.R.A. Zone (Opoldo Phase Restricted Area) und einmal rechts den abfließenden Regen in den überall neben der Strasse vorhandenen Kanälen.

Ich hatte nicht das Gefühl allzu übermütig zu sein.

Am Samstag Abend stieg dann die von den Kollegen angekündigte Party. Es wurde ordentlich getrunken und ab und zu sprang mal einer in den Pool. Ich hielt mich sehr zurück, nur beim Wodka konnte ich nicht nein sagen.

Ich seilte mich schnell wieder ab und lag um 21 Uhr im Zimmer, als sich Afrika von seiner dunkelsten Seite zeigte.
Stromausfall im ganzen Stadtgebiet und auch der Hotelgenerator sprang nicht an.
So döste ich ein und wurde um 0 Uhr durch einen lauten Knall und ganz helles Licht geweckt.

Eine hohe Überspannung war aufgetreten.
In meinem Zimmer gingen zwei Netzteile für Laptops und das Handyladegerät hoch.

Am Sonntag bekam ich wie jeden Morgen Käse Omelett mit zwei Scheiben Toast zum Frühstück serviert.
Dazu gabt es den in vielen Ländern heiß geliebten Nescafe, der mir eigentlich abscheulich schmeckt.
Doch schwarz und warm ist das Gesöff und mit ein wenig Phantasie imaginierte ich Kaffee.

Ohne Laptops las ich den ganzen Tag in meinen aktuellen Lieblingsbuch 2666 von Roberto Bolano.
Die Geschichte kreist auf 1090 Seiten Dünndruck um einen verschwunden Dichter und die hunderte ermordeten Frauen in der mexikanischen Stadt Ciudad Juarez.
Dieser "Volkssport" von offensichtlich begüterten Männer dort findet weiter kontinuierlich statt.
Auch nach den Verdächtige gefasst wurden, ging er immer weiter.

Abends aß ich im Hotel Restaurant Meeresschnecken. Ich hatte entweder zweimal Pech mit dem Koch oder die Dinger sind immer so zäh. Ich stelle mir vor, dass die Schuhsohlen, die Charlie im Film Goldrausch verzehrte, ähnlich zäh waren..


Working for the Yankee Brause

15. / 16. 10.2010

Leider muss ich jetzt im Schweiße meines Angesichts arbeiten und bin ob der Hitze ganz schön geschafft.
Es ist schon etwas pervers für Coca Cola zu arbeiten und dazu noch in Nigeria, damit die Oberschicht ihre Zuckerbrause trinken kann.
Auch innerhalb der Fabrik ist die Situation stark von hemmungsloser kapitalistischer Ausbeutung bestimmt.
Wir Fremdarbeiter aus Europa sind vorher vergattert worden hohe Sicherheit Standards einzuhalten.

Die Schwarzen jedoch klettern ohne Schutzausrüstung auf wackligen Gerüsten herum. Offensichtlich kostet deren Leben und Gesundheit sehr viel weniger als unsere.
In der neuen Produktionslinie, die ihr rechts seht, ist es meine Aufgabe die elektrischen Geräte auf ihre Funktion zu testen.

Aber es gibt auch Lustiges in Lagos zu erleben. Gestern hatte die Stadtverwaltung einen Tag des BITTE NICHT HUPEN ausgerufen. Dafür trugen alle Uniformierten Warnwesten mit der entsprechenden Aufschrift. Das war lächerlich anzusehen, denn wild gehupt wurde wie immer. Bei solchen schwachsinnigen Ideen ist zu vermuten, dass die Berlin Marketing aus meiner Heimatstadt dahinter steckt. Wenn Wowi noch keine Lust auf Ruhestand hat, könnte er sich auch gut hier einbringen.



Die Stadt als "Centre of Excellence" anzupreisen, ist ungefähr so wie einen Hundehaufen als kleinen braunen Hügel zu vermarkten. Das ist Marketing in Reinkultur.

Damit die Ausgebeuteten still halten ist die Stadt voller Gotteshäuser. Von den Wänden lächeln einem Heilsprediger zu. Diejenigen die dort hingehen, erhalten aber noch nicht mal Opium, nur heiße Luft.
Doch schlimmer als die verlogene herrschende Klasse des Landes sind sie wohl auch nicht.

Nachdem wir die drei Sicherheitsperren passiert hatten, um den Apartment Komplex zu erreichen, freute ich mich auf die Dusche danach.
Derweil sitzen meist kleine Drachen auf dem Hof der Hotelanlage und sonnen sich. Leider sind die Biester kleiner als in Zentralamerika, zu klein um verspeist zu werden.
Nach der Dusche genieße ich ein warmes Essen und meist ein paar Savana (Cider aus der RSA) und überlege, was ich Euch schreiben kann.

Nachts Schlaf zu finden ist allerdings nicht einfach. Hier nervt nicht der Verkehrslärm. Die Klimaanlagen brummen ständig, dazu kommen die, immer mal wieder bei Stromausfällen anspringenden, recht lauten Stromgeneratoren. Wenn es dann mal ruhig ist, geht bestimmt eine der zahlreichen Alarmanlagen der Umgebung los.
Wenn ich dann schlafe, träume ich von Berlin. Hier ist das kulturelle Angebot sehr reduziert. Gerne würde ich eine Disco besuchen, aber ich bin nicht lebensmüde.

Am Tag vier schaute ich mich etwas auf den Fabrikgelände um.
Paletten mit der Brause stehen überall herum, dazwischen rasen Gabelstapler in einer Atemberaubenden Geschwindigkeit herum und beladen in Deutschland sicher nicht zulassbare LKW.
Seit gestern beherberge ich in meinem Appartement einen kleinen Gast. Frau oder Herr Maus hat ein wenig die Angst vor mir verloren und läuft auch, wenn ich auf dem Bett sitze, durchs Zimmer.

Lagoschaotika

13. / 14.10.1014

„Einheit und Glaube,
Friede und Fortschritt“
Nach einem chaotischen und viel zu langen Flug traf ich am Montag um kurz nach 0 Uhr in meinem Hotel in Lagos / Nigeria ein. War es eine freudsche Fehlleistung oder Glück; in der Herberge bemerkte ich dass ich den Koffer mit meinen Messgeräten mit einem gleich aussehenden mit Damenbekleidung vertauscht hatte. Das bedeutete fürs Erste arbeitsfrei.

Viel Zeit verbrachte ich allerdings damit, die Angestellten in der Gepäckstelle des Flughafens zu überzeugen mir meinen Koffer auszuhändigen. Dazu musste aber zuerst die Besitzerin des vertauschten Koffers bestätigen, dass ich nichts gestohlen habe. Auch hier arbeitet die Bürokratie gründlich nach Grundsätzen.
Am zweiten Tag erhielt ich dann die Arbeitsgeräte, so dass ich am dritten Tag hoffentlich schaffen konnte. Ente gut - Alles gut zubereitet.

Nach dem letzten Militärdiktator benannt
Bei der Übergabe stellte mir die Dame hinter dem Schalter ihre Schwester und ihre Mutter vor und fragte mich, ob ich sie alle bei der Rückreise mitnehmen würde. Einen Moment brauchte ich, um diesen Scherz in englischer Sprache zu verstehen.
Ja, mein Englisch verbessert sich erheblich, Übung macht den Meister. Hier sprechen viele Schwarzen sehr gut Englisch, vielleicht das einzig Positive, was die kolonialen Ausbeuter hinterlassen haben. Sonst wäre ich bei 514 verschiedenen Sprachen im Land auch wohl recht aufgeschmissen.

Der tägliche Stau
In den Tagen ist mir erst mal der heftige Autoverkehr aufgefallen, zehn Millionen Einwohner ohne nennenswerte Versorgung durch öffentlichen Nahverkehr, da sind die Staus vorprogrammiert. Der Zustand der Straßen ist nur wenig schlechter als in Berlin, doch sie sind geschätzt, fünf mal so voll.
So war ich auch lange mit dem Auto unterwegs, standesgemäß mit einem Schwarzen Fahrer der Firma. Aber ich würde mich auch hier nicht hinters Steuer setzen, selbst wenn ich einen Führerschein hätte.
Der Fahrer gehört übrigens zu Ethnie der Yoruba. Sie waren wegen ihrer Körpergröße die begehrtesten Sklaven und die Europäer exportierten sie zum Beispiel nach Kuba als Arbeitskräfte zum Zuckerrohranbau.
Die Yoruba brachten  ihre Religion auf die Insel und daraus entstand, gemischt mit dem Katholizismus, die Santeria.
Außerdem ist die Musik der Sklaven eine Wurzel der sehr erfolgreichen kubanischen Musikszene. Salsa, ick höre dir trommeln.
Als ich meinen Fahrer fragte, ob es problematisch wäre in der Stadt zu fotografieren, sagte er nein. Allerdings keine Banken, keine Armeeposten und Kasernen und auf keinen Fall die Polizei, sonst sitzt man / frau schnell im Gewahrsam.

Eines der vielen Polizeiautos
Das zu vermeiden, ist in einer Stadt voll mit Banken und Sicherheitskräften, recht schwierig. Menschen mit Waffenallergie ist das Land nicht zu empfehlen. Hier wird das Recht zur Ausbeutung noch direkt mit militärischen Mitteln verteidigt. Die Demokratie im Land wirkt etwas aufgesetzt.

Blick vom Hotelbalkon
Im Hotel Melos Villa lebe ich jedoch, wie ein Weißer sich das Leben in Afrika vorstellt. Die Klimaanlage kühlt den Raum auf 20 Grad, die Wäsche wird täglich gewaschen, die schwarzen Bediensteten versuchen einem jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Heute schleppte eine kleine zierliche Frau meinen schweren Werkzeugkoffer in den zweiten Stock herauf. Ich wusste nicht ob ich sie beleidige, wenn ich mich dagegen wehre.

Das Paradies
Im Innenhof gibt es einen Swimmingpool und eine Poolbar, an der sich die weißen Gäste am Abend einfinden und sich bedienen lassen.
Im selben Haus sind noch zehn Kollegen untergebracht, sie sind Facharbeiter wie ich und genießen den Luxus sichtlich.
Die Anlage befindet sich in einer so genannten restricted area (Sperrgebiet), die rund um die Uhr gewacht wird. Wohlhabende und deren Bedienstete dürfen herein.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist im Land noch größer als in Deutschland.


Ich genoss im Hotelrestaurant ein Fischgericht vom Croaker. Kannte ich nicht, aber Mut etwas Neues auszuprobieren gehört zum Leben. Das Tier wurde in Tomatensoße serviert und schmeckte lecker.

Meerrabe (Sciaena umbra)
Fortsetzung folgt!

Kunst, Film und Mucke

04.10.2014

Auf dem Weg zu meiner neuen Wohnung schaute ich in die Galerie cubus-m. Dort stellte Anne Duk Hee Jordan aus. Der Titel OF Bodies chang´d to varius forms, I sing wies schon auf Vielfalt hin.
Als erstes bewunderte ich die Installation, die sie in ein Kastenbett gebaut hatte. Der Boden bestand aus PC-Lüftern.

Diese wurden mit den beiden Fußschaltern vorn gestartet. Dann sprangen die auf ihnen liegenden gelben Tennisbälle wild herum.
Lustig anzusehen!
Im Keller wartete dann das Aquarium auf ZuschauerInnen. Links schwammen zwei Kartoffeln, rechts planschte ein Superhero. ????????????

Schön ist es, dass auf dem Weg von der U-Bahn Kurfürstenstraße nach Zuhause fünf Galerien zum Hineinsehen liegen, auch wenn die Kunst nicht immer leicht verdaulich ist.

Im Eva Kino sahen dann J. und ich Yaloms Anleitung zum Glücklichsein, eine Dokumentation über das Leben des inzwischen 80jährigen Psychoanalytikers. Wir beide mögen die Romane von Irvin d. Yalom. Sie vermitteln neben der Erzählung auch Kenntnisse über die menschliche Psyche und deren Analyse.
Im guten Sinn sind sie populärwissenschaftlich.
Irgendwie waren wir jedoch mit dem Film etwas unzufrieden. Er vermittelte keine neuen Erkenntnisse.

Wir erfuhren nur, dass Yalom eine bezaubernde Frau und sympathische Kinder hat.
Mir kam der Film wie ein vorproduzierter Nachruf vor. Ich denke wir werden ihn bald nach dem Tode Yaloms in vielen Fernsehkanälen sehen.

Im bezaubernden Ututut in Neukölln spielten später Max Hartmann Y Los Hombres Hartos, Juerga De Flamenco Fusion auf.
Das sind Max Hartmann (contrabajo), Abel Sánchez (guitarra), Joseph Carpentier (saxo), Romeo Natour (percu. ney flauta). Von den harten Jungs gab es ordentlich Flamenco auf die Ohren.
Leider kann ich den schwierigen Takt nicht mitklatschen.

Poesie + Musique

02.10.2014


In Antiquariat Morgenstern lauschten und schauten wir einer Perle der "Kleinkunst". Die Gruppe Poesique bringt poetische Texte mit Musikbegleitung zu Gehör.

An diesem Abend traten sie nur als Duo auf, was aber der Begeisterung von I. und mir keinen Abbruch tat.
Die Poesie war tiefgründig und die Akkordeonklänge herzerweichend.
Schade war, dass so wenig Steglitzer den Weg in das Morgenstern gefunden haben. Ein bisschen mehr Werbung wäre geschickt gewesen.
Aber vielleicht sind die SteglitzerInnen auch zu einfältig.
Wir fanden das Gehörte jedenfalls hervorragend.


Das Foto oben entnahm ich der Poesique WEB Seite.