02.12.2017
Ein Zeppelin, ein Zeppelin!
Im Zuschauerraum der Schaubühne schauten wir zuerst auf einen weißen Vorhang. Als er sich senkte blickten wir auf ein fast die ganze Bühne ausfüllendes Skelett eines Zeppelins. Dieser ist auch Namensgeber des Fragments eines Stücks von Ödön von Horváth. Der lebte zwischen 1901 und 1938 in Europa und gilt als linker Volkstheater Autor. Sein bekanntestes Werk ist Geschichten aus dem Wienerwald.
Herbert Fritsch, der Regisseur des Abends, ist viel vom Stummfilm Slapstick inspiriert worden.
Wie in seinen bisherigen Stücken agieren die Schauspieler mit übertrieben Gesten, wie sie in den Filmen benutzt wurden als die Bilder laufen lernten.
Es fehlt diesmal auch wieder eine zusammenhängende Handlung und selten agieren die Mimen miteinander, meist nutzen sie das Skelett als Klettergerüst.
Aber immer wieder werden kleine Sketche gespielt, so das der Abend nicht langweilig wird.
Dies ist die erste Arbeit von Fritsch an der Schaubühne, nach den die Volksbühne als Theater abgewickelt wurde und er diese verlassen hat.
Der Schlussapplaus war sehr ordentlich, hingehen lohnt sich.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Nachtkritik, Deutsche Bühne, Berliner Zeitung, TAZ
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Husten in Peitz
19. - 24.2017
Mit Atemwegskrankheiten die Lausitz zu besuchen ist wohl noch blöder als Eulen nach Athen zu tragen. Trotzdem verbrachte ich ein paar Tage von Grippe lahmgelegt in Peitz, einem Ort nah beim Kraftwerk Jänschwalde. Der Aufenthalt war natürlich nicht ganz freiwillig, meine Ricola pflegte mich armen kranken Freund in ihrer Zweitwohnung.
Das Kraftwerk sieht aus der Ferne, wenn es sonnenbeschienen die giftigen Abgase in dem Himmel abdampft, ganz schön aus. Als jedoch bei entsprechender Windrichtung den Rauch ins zum Lüften geöffnete Fenster kroch, stank es.
Es roch wie in Berlin 1970 im Winter, als in West und Ost noch mit Braunkohle verheizt wurde.
Das Städtchen ist mit etwa 4500 Einwohnern klein, langweilig außer einer nur noch teilweise erhaltenen Festung eines italienischen Baumeisters. Außerdem ist das Nest ein wichtiger Produzent von Karpfen. Viele BewohnerInnen hängen finanziell von der Braunkohlenförderung und den stinkenden Kraftwerken ab. Leider hat sich die Erkenntnis noch nicht durchgesetzt, das die Braunkohle nicht nur die Menschen in der Umgebung vergiftet sondern auch viel CO2 emittiert und das Klima nachhaltig erwärmt.
Damit ist diese Energieerzeugung tot, doch die die von der Braunkohle abhängig sind stecken den Kopf in den Sand.
Man / frau sieht von Außen dem hübschen Städtchen nicht an, dass es eine Stadt mit fielen Nazis ist. Die Peitzer machten die AfD mit 30,4 % bei der Bundestagswahl zur stärksten Partei. Den einzigen Hinweis darauf entdeckte ich einer Kleingartensiedlung, dort flatterte eine Reichskriegsflagge fröhlich im Wind.
Eine Entschuldigung dafür erscheint mir der hohe Quecksilberausstoß der Kohlenkraftwerke, davon soll auch wenig zu Gehirnschäden führen.
Doch leider wirken Nazis nicht Tourismusfördernd und sind sie neben dem Gestank der Braunkohle sicher kein Grund die Gegend zu besuchen.
Doppelt Braun ist doppelt doof, Schade!
Da hilft es auch nicht das 70% der EinwohnerInnen anders gewählt haben, wenn diese "ihre" Nazis tolerieren, lassen sie ihnen den Raum für rassistische Angriffe.
Mit Atemwegskrankheiten die Lausitz zu besuchen ist wohl noch blöder als Eulen nach Athen zu tragen. Trotzdem verbrachte ich ein paar Tage von Grippe lahmgelegt in Peitz, einem Ort nah beim Kraftwerk Jänschwalde. Der Aufenthalt war natürlich nicht ganz freiwillig, meine Ricola pflegte mich armen kranken Freund in ihrer Zweitwohnung.
Das Kraftwerk sieht aus der Ferne, wenn es sonnenbeschienen die giftigen Abgase in dem Himmel abdampft, ganz schön aus. Als jedoch bei entsprechender Windrichtung den Rauch ins zum Lüften geöffnete Fenster kroch, stank es.
Es roch wie in Berlin 1970 im Winter, als in West und Ost noch mit Braunkohle verheizt wurde.
Das Städtchen ist mit etwa 4500 Einwohnern klein, langweilig außer einer nur noch teilweise erhaltenen Festung eines italienischen Baumeisters. Außerdem ist das Nest ein wichtiger Produzent von Karpfen. Viele BewohnerInnen hängen finanziell von der Braunkohlenförderung und den stinkenden Kraftwerken ab. Leider hat sich die Erkenntnis noch nicht durchgesetzt, das die Braunkohle nicht nur die Menschen in der Umgebung vergiftet sondern auch viel CO2 emittiert und das Klima nachhaltig erwärmt.
Damit ist diese Energieerzeugung tot, doch die die von der Braunkohle abhängig sind stecken den Kopf in den Sand.
Man / frau sieht von Außen dem hübschen Städtchen nicht an, dass es eine Stadt mit fielen Nazis ist. Die Peitzer machten die AfD mit 30,4 % bei der Bundestagswahl zur stärksten Partei. Den einzigen Hinweis darauf entdeckte ich einer Kleingartensiedlung, dort flatterte eine Reichskriegsflagge fröhlich im Wind.
Eine Entschuldigung dafür erscheint mir der hohe Quecksilberausstoß der Kohlenkraftwerke, davon soll auch wenig zu Gehirnschäden führen.
Doch leider wirken Nazis nicht Tourismusfördernd und sind sie neben dem Gestank der Braunkohle sicher kein Grund die Gegend zu besuchen.
Doppelt Braun ist doppelt doof, Schade!
Da hilft es auch nicht das 70% der EinwohnerInnen anders gewählt haben, wenn diese "ihre" Nazis tolerieren, lassen sie ihnen den Raum für rassistische Angriffe.
Bei der Karpfenernte |
Persische Laute
07.11.2017
Um meinem iranischen Flüchtlings Girlie auch mal neben Deutschunterricht etwas Kultur zu bieten, schleppte ich sie in ein Tar Konzert. Sie war sofort bereit mit zu kommen, ist das Instrument doch eines der wichtigsten in der klassischen Persischen Musik.
Die Tar ist mit ihrem doppelten Klangkörper ungewöhnlich, andere Lauten haben nur einen.
Ihr Klang erinnerte mich etwas an ein indische Sitar, doch hat sie nur sechs Saiten..
Die Künstlerin Elshan Ghasimi spielt die Tar virtuos und leidenschaftlich.
Blumige Klangbögen schwebten im Raum.
Sie lebt in Berlin und Teheran.
Ihre Stücke begeisterten uns und die anderen ZuhörerInnen.
Am Ende wurde heftig geklatscht und zwei Zugaben herraus geholt.
Endlich habe ich durch das Konzert den Literatursalon Lettretage kennen gelernt.
Um meinem iranischen Flüchtlings Girlie auch mal neben Deutschunterricht etwas Kultur zu bieten, schleppte ich sie in ein Tar Konzert. Sie war sofort bereit mit zu kommen, ist das Instrument doch eines der wichtigsten in der klassischen Persischen Musik.
Die Tar ist mit ihrem doppelten Klangkörper ungewöhnlich, andere Lauten haben nur einen.
Ihr Klang erinnerte mich etwas an ein indische Sitar, doch hat sie nur sechs Saiten..
Die Künstlerin Elshan Ghasimi spielt die Tar virtuos und leidenschaftlich.
Blumige Klangbögen schwebten im Raum.
Sie lebt in Berlin und Teheran.
Ihre Stücke begeisterten uns und die anderen ZuhörerInnen.
Am Ende wurde heftig geklatscht und zwei Zugaben herraus geholt.
Endlich habe ich durch das Konzert den Literatursalon Lettretage kennen gelernt.
Balkan ohne Brass
14.10.2017
Diesmal schleppte ich Ricola mit ihrem Bruder in die Galatea Wine Bar nach Neukölln.
Ein netter Ort nicht weit vom Hermannplatz entfernt, an dem es oft spannende Live Musik gibt.
Der Wein ist so spanisch wie das Essen.
Diesmal waren die Speisen jedoch nicht so lecker wie sonst, teilweise waren sie zu lange im Ofen.
Der Wein war jedoch gut und die Band super. Trotzdem sie balkanisches ohne Blechblasinstumente spielten kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass eine Tuba fehlte.
Ich zahlte deshalb reichlich in den herumgehenden Hut.
Angenehm beduddelt fuhren wir Heim.
Diesmal schleppte ich Ricola mit ihrem Bruder in die Galatea Wine Bar nach Neukölln.
Ein netter Ort nicht weit vom Hermannplatz entfernt, an dem es oft spannende Live Musik gibt.
Der Wein ist so spanisch wie das Essen.
Diesmal waren die Speisen jedoch nicht so lecker wie sonst, teilweise waren sie zu lange im Ofen.
Der Wein war jedoch gut und die Band super. Trotzdem sie balkanisches ohne Blechblasinstumente spielten kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass eine Tuba fehlte.
Ich zahlte deshalb reichlich in den herumgehenden Hut.
Angenehm beduddelt fuhren wir Heim.
Zwitschern auf der Potse
08.10.2017
Das auf der Potsdamer Straße in Schöneberg / Mitte Vögel zwitschern ist eher ungewöhnlich. Ich denke das sie nach kurzer Zeit, wegen der giftigen Autoabgase, tot von den Ästen fallen.
Nur die Bordsteinschwalben, BerlinerInnen nennen so Straßenstrich Huren, sprechen Männer an.
Dort nah bei der Göbenstraße befindet sich eine Galerie mit dem eigenartigem Namen Zwitschermaschine. Mein Besuch dort war schon lange vorher geplant gewesen.
Die Vorführung des Anitationsfilms 1917 - Der wahre Oktober in der Ausstellung von Druckgrafik der Susanne Pönisch animierte mich schlussendlich..
Die Künstlerin hat Hintergrund Grafiken zum Film beigetragen. Diese sind ansehnlich und wenn ihr sie noch sehen wollt müßt ihr euch sputen, sie hängen nur noch bis zum 15. Oktober.
Die Regisseurin Kathrin Rothe hat die Vormonate des Sturm auf Winterpalais aus der Sicht russischer KünstlerInnen geschildert. Diese gehörten zur politischen Bewegung, die den Sturz des Zaren herbeisehnte und den Krieg beenden wollte. Doch einige der Zitierten befanden sich in Opposition zu den Bolschewiki, die am Ende die Macht an sich rissen.
Es ist eine spannende Sicht auf die Ereignisse aus dem Mund von KünstlerInnen der Zeit.
U.a. Gorki, Malewitsch und Majakowski treten auf. Die Animation dazu ist gut gelungen. Auch die hervorragenden Sprecher haben viel zum Gelingen beigetragen. So möchte ich euch ans Herz legen den Film anzuschauen.
Das auf der Potsdamer Straße in Schöneberg / Mitte Vögel zwitschern ist eher ungewöhnlich. Ich denke das sie nach kurzer Zeit, wegen der giftigen Autoabgase, tot von den Ästen fallen.
Nur die Bordsteinschwalben, BerlinerInnen nennen so Straßenstrich Huren, sprechen Männer an.
Dort nah bei der Göbenstraße befindet sich eine Galerie mit dem eigenartigem Namen Zwitschermaschine. Mein Besuch dort war schon lange vorher geplant gewesen.
Die Vorführung des Anitationsfilms 1917 - Der wahre Oktober in der Ausstellung von Druckgrafik der Susanne Pönisch animierte mich schlussendlich..
Die Künstlerin hat Hintergrund Grafiken zum Film beigetragen. Diese sind ansehnlich und wenn ihr sie noch sehen wollt müßt ihr euch sputen, sie hängen nur noch bis zum 15. Oktober.
Die Regisseurin Kathrin Rothe hat die Vormonate des Sturm auf Winterpalais aus der Sicht russischer KünstlerInnen geschildert. Diese gehörten zur politischen Bewegung, die den Sturz des Zaren herbeisehnte und den Krieg beenden wollte. Doch einige der Zitierten befanden sich in Opposition zu den Bolschewiki, die am Ende die Macht an sich rissen.
Es ist eine spannende Sicht auf die Ereignisse aus dem Mund von KünstlerInnen der Zeit.
U.a. Gorki, Malewitsch und Majakowski treten auf. Die Animation dazu ist gut gelungen. Auch die hervorragenden Sprecher haben viel zum Gelingen beigetragen. So möchte ich euch ans Herz legen den Film anzuschauen.
Wiedergeburt
22.09.2017
Immer wenn ich in Neukölln von U-Bahnhof Rath. Neukölln durch die Fuldastraße schlenderte erinnerte mich an die kleine bezaubernde Galerie DasLabor. Ein Treffpunkt der neukölner Künstler Boheme.
Neben der ausgestellten Werken waren die Anwesenden ansehenswert. Das Publikum war nicht vergleichbar mit den doch sehr bürgerlich gekleideten BesucherInnen der Galerien in meinem Wohnumfeld. Armani Anzüge und der Porsche vor der Tür waren dort extrem selten.
Erfreut war ich als mich über Facebook die Nachricht erreichte, das die Galerie wieder eröffnet. Nett war es einige alte Bekannte wieder zu sehen. Aber es waren auch mir unbekannte bunte Vögel und da Wein und Bier auch immer noch günstig sind werde ich gerne wieder kommen.
Den MacherInnen Christine Balbach, Cornelius Perino und Christian Appl wünsche ich viel Fortun. Geöffnet ist die Galerie Donnerstags 17:00 -19:00 Uhr und zu zahlreichen Veranstaltungen.
Tragt euch auf der Mailingliste ein oder liked die Galerie auf Facebook.
Einer der BesitzerInnen performte zwischen seiner ausgestellten Kunst. Seht selbst.-
Video Copywrite DasLabor
Immer wenn ich in Neukölln von U-Bahnhof Rath. Neukölln durch die Fuldastraße schlenderte erinnerte mich an die kleine bezaubernde Galerie DasLabor. Ein Treffpunkt der neukölner Künstler Boheme.
Neben der ausgestellten Werken waren die Anwesenden ansehenswert. Das Publikum war nicht vergleichbar mit den doch sehr bürgerlich gekleideten BesucherInnen der Galerien in meinem Wohnumfeld. Armani Anzüge und der Porsche vor der Tür waren dort extrem selten.
Erfreut war ich als mich über Facebook die Nachricht erreichte, das die Galerie wieder eröffnet. Nett war es einige alte Bekannte wieder zu sehen. Aber es waren auch mir unbekannte bunte Vögel und da Wein und Bier auch immer noch günstig sind werde ich gerne wieder kommen.
Den MacherInnen Christine Balbach, Cornelius Perino und Christian Appl wünsche ich viel Fortun. Geöffnet ist die Galerie Donnerstags 17:00 -19:00 Uhr und zu zahlreichen Veranstaltungen.
Tragt euch auf der Mailingliste ein oder liked die Galerie auf Facebook.
Einer der BesitzerInnen performte zwischen seiner ausgestellten Kunst. Seht selbst.-
Video Copywrite DasLabor
Schrammeln und so...
21.09,2017
Das Gute liegt nicht immer fern. Dreihundert Meter von meiner Einraumwohnug befindet sich die Botschaft Östereichs. Aber eigentlich kenne ich nur was die Kulturabteilung der Botschaft nach Berlin bringt, doch das hat mich bisher nicht enttäuscht.
Bisher sah und hörte ich von der Kulturabteilung ausgewähltes nur an anderen Orten, so war ich auch ein wenig neugierig war, die Botschaft von innen kennen zu lernen. Von außen ist sie überwiegend ein unattraktiver Betonklotz, mit einem recht hübschen Anbau hin zum Tiergarten.
In diesem haben die Architekten Hübsches einbauen lassen. Weshalb jedoch der Veranstaltungsraum den Charme einer Kältekammer haben musste verstand ich nicht.
Doch die Musik der Band Vienna Folk brachte eine warme Stimmung in die Bude, es gab Stühle und der Raum war geheizt.
Die Songs chargierten zwischen Schrammelmusik, Balkan und einen Schuss Jazz.
Eine Mischung, die mir richtig gut gefällt, die Band empfehle ich vorbehaltlos.
Die vier Maria Stippich – Gesang, Johannes Dickbauer – Violine, Helmut Th. Stippich – Knopfharmonika, Gesang, Peter Havlicek – Kontragitarre sind ausgezeichnete MusikerInnen.
Das Gute liegt nicht immer fern. Dreihundert Meter von meiner Einraumwohnug befindet sich die Botschaft Östereichs. Aber eigentlich kenne ich nur was die Kulturabteilung der Botschaft nach Berlin bringt, doch das hat mich bisher nicht enttäuscht.
Bisher sah und hörte ich von der Kulturabteilung ausgewähltes nur an anderen Orten, so war ich auch ein wenig neugierig war, die Botschaft von innen kennen zu lernen. Von außen ist sie überwiegend ein unattraktiver Betonklotz, mit einem recht hübschen Anbau hin zum Tiergarten.
In diesem haben die Architekten Hübsches einbauen lassen. Weshalb jedoch der Veranstaltungsraum den Charme einer Kältekammer haben musste verstand ich nicht.
Doch die Musik der Band Vienna Folk brachte eine warme Stimmung in die Bude, es gab Stühle und der Raum war geheizt.
Die Songs chargierten zwischen Schrammelmusik, Balkan und einen Schuss Jazz.
Eine Mischung, die mir richtig gut gefällt, die Band empfehle ich vorbehaltlos.
Die vier Maria Stippich – Gesang, Johannes Dickbauer – Violine, Helmut Th. Stippich – Knopfharmonika, Gesang, Peter Havlicek – Kontragitarre sind ausgezeichnete MusikerInnen.
Hoffest im Haus Schwarzenberg.
09.09.2017
Im mittlerweile kapitalorientierten zerstörten und so auch uninteressanten Hackeschem Markt befindet sich ein Hof der sich de Gentrifizierung widersetzen konnte.
Das Haus Schwarzenberg wurde in der Mitte der 90er Jahre von einem Verein gekauft der alternative Projekte unterstützt. In Hof befinden sich unter anderem das Anne Frank Zentrum, das Kino Central, der Club Eschschloraque Rümschrümp, die Galerie neurotitan und vieles mehr. Spannend sind auch die vielen Grafitti im Hof.
Um von den einlaufenden Touristen etwas Bares abzuschöpfen zu können, wurden auch wir gebeten etwas in den Klingelbeutel zu werfen. Ein wenig pervers, doch ich entrichtete meinen Beitrag, den ich aber lieber erst beim Gehen gegeben hätte.
Nach einem Rundgang besuchten wir die Vernissage in der Galerie neurotitan. Eine Gruppenausstellung war angekündigt. Leider fehlten Namensschildern, so dass ich euch nicht mitteilen kann wer diesen Kuschelbär geschaffen hat.
Am Samstag den 30. September ist die Finissage angekündigt, dabei gibt es auch Performances, hingehen lohnt sich.
Der Boxring unten ist dann auch zu besichtigen.
Im mittlerweile kapitalorientierten zerstörten und so auch uninteressanten Hackeschem Markt befindet sich ein Hof der sich de Gentrifizierung widersetzen konnte.
Das Haus Schwarzenberg wurde in der Mitte der 90er Jahre von einem Verein gekauft der alternative Projekte unterstützt. In Hof befinden sich unter anderem das Anne Frank Zentrum, das Kino Central, der Club Eschschloraque Rümschrümp, die Galerie neurotitan und vieles mehr. Spannend sind auch die vielen Grafitti im Hof.
Um von den einlaufenden Touristen etwas Bares abzuschöpfen zu können, wurden auch wir gebeten etwas in den Klingelbeutel zu werfen. Ein wenig pervers, doch ich entrichtete meinen Beitrag, den ich aber lieber erst beim Gehen gegeben hätte.
Nach einem Rundgang besuchten wir die Vernissage in der Galerie neurotitan. Eine Gruppenausstellung war angekündigt. Leider fehlten Namensschildern, so dass ich euch nicht mitteilen kann wer diesen Kuschelbär geschaffen hat.
Am Samstag den 30. September ist die Finissage angekündigt, dabei gibt es auch Performances, hingehen lohnt sich.
Der Boxring unten ist dann auch zu besichtigen.
documenta 14.0
27.08.2017
Als wir mittags in Kassel eintrudelten, war unser Quartier bezugsbereit.
Unser Quartier - wir hatten diesmal ein Appartement im afrikanischen Stil, in einer originellen Anlage mit dem Namen Fenster zum Hof gemietet.
Die VermieterInnen waren, Pitze, ein Altachtundsechziger, von Beruf Fotograf und seine Frau Elfi, die mich ein wenig an Pippi Langstrumpf erinnerte.
Ungewöhnlich wie sie sind auch die Wohneinheiten, die sie vermieten. Unsere Unterkunft hatte Elfi gestaltet. Das gemauerte Hochbett und der gemalte grinsende Esel sind bezaubernd.
Leider wirkten unsere Wirtsleute manchmal leicht überfordert, die Professionalität fehlt ihnen.
Unsere temporäre Wohnung war nicht unterkellert und auf Grund des verregneten Sommers ein wenig feuchtkalt. Ich musste ihnen Bescheid geben, dass sie die Heizung anstellen.
Auch die Kücheneinrichtung war für ein Appartement extrem spartanisch.
Besonders meine Begleiterin war ob des am zweiten Tag einsetzenden Besuchs von mehren Dutzend Kellerasseln im Wohnzimmer nicht begeistert.
Der Preis pro Nacht von 100 € war so wohl etwas überzogen.
Im Anschluss folgte ein kurzes Anschnuppern der documenta. Wir fuhren zum Friedrichsplatz, schauten den Pantheon der Bücher, der in der Realität viel imposanter war, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Der ist ein stilisierter griechischer Tempel, an dessen Säulen 10.000 einst und heute in verschiedenen Ländern der Erde verbotene Bücher angebracht sein werden. Die argentinische Künstlerin Marta Minujín reflektiert damit auch die Zensur, die unter der von den USA initialisierten Militärdiktatur in ihrem Land herrschte.
Auch die aufgeschichteten Kanalisationsröhren von Hiwan K reflektieren eine persönliche Geschichte. Der Künstler hatte bei seiner Flucht öfter in ähnlichen Röhren übernachtet / gewohnt. Hier sind sie innen ganz wohnlich gestaltet. Diese Arbeit offenbart aber auch die Unzulänglichkeit von Kunst als pures Anschauungsmaterial. Spätestens als ich ein paar Meter entfernt davon einen Bettler sah, der wohl keine Unterkunft für die Nacht hatte, wurde es mir klar wie weit sich auch politische Kunst von der Realität entfernen kann. Konsequent wäre es die Röhren als Nachtquartier für Obdachlose auszulegen.
Hungrig kehrten wir in das Restaurant Abessina ein. In der sehr beliebten Gaststätte (vorbestellen!) wird äthiopisches serviert. Auf der bestellten Platte mit verschiedenen Fleischgerichten war vieles lecker, aber teilweise mörderscharf.
Fotos Irmeli Rother
Als wir mittags in Kassel eintrudelten, war unser Quartier bezugsbereit.
Unser Quartier - wir hatten diesmal ein Appartement im afrikanischen Stil, in einer originellen Anlage mit dem Namen Fenster zum Hof gemietet.
Die VermieterInnen waren, Pitze, ein Altachtundsechziger, von Beruf Fotograf und seine Frau Elfi, die mich ein wenig an Pippi Langstrumpf erinnerte.
Ungewöhnlich wie sie sind auch die Wohneinheiten, die sie vermieten. Unsere Unterkunft hatte Elfi gestaltet. Das gemauerte Hochbett und der gemalte grinsende Esel sind bezaubernd.
Leider wirkten unsere Wirtsleute manchmal leicht überfordert, die Professionalität fehlt ihnen.
Unsere temporäre Wohnung war nicht unterkellert und auf Grund des verregneten Sommers ein wenig feuchtkalt. Ich musste ihnen Bescheid geben, dass sie die Heizung anstellen.
Auch die Kücheneinrichtung war für ein Appartement extrem spartanisch.
Besonders meine Begleiterin war ob des am zweiten Tag einsetzenden Besuchs von mehren Dutzend Kellerasseln im Wohnzimmer nicht begeistert.
Der Preis pro Nacht von 100 € war so wohl etwas überzogen.
Im Anschluss folgte ein kurzes Anschnuppern der documenta. Wir fuhren zum Friedrichsplatz, schauten den Pantheon der Bücher, der in der Realität viel imposanter war, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Der ist ein stilisierter griechischer Tempel, an dessen Säulen 10.000 einst und heute in verschiedenen Ländern der Erde verbotene Bücher angebracht sein werden. Die argentinische Künstlerin Marta Minujín reflektiert damit auch die Zensur, die unter der von den USA initialisierten Militärdiktatur in ihrem Land herrschte.
Auch die aufgeschichteten Kanalisationsröhren von Hiwan K reflektieren eine persönliche Geschichte. Der Künstler hatte bei seiner Flucht öfter in ähnlichen Röhren übernachtet / gewohnt. Hier sind sie innen ganz wohnlich gestaltet. Diese Arbeit offenbart aber auch die Unzulänglichkeit von Kunst als pures Anschauungsmaterial. Spätestens als ich ein paar Meter entfernt davon einen Bettler sah, der wohl keine Unterkunft für die Nacht hatte, wurde es mir klar wie weit sich auch politische Kunst von der Realität entfernen kann. Konsequent wäre es die Röhren als Nachtquartier für Obdachlose auszulegen.
Hungrig kehrten wir in das Restaurant Abessina ein. In der sehr beliebten Gaststätte (vorbestellen!) wird äthiopisches serviert. Auf der bestellten Platte mit verschiedenen Fleischgerichten war vieles lecker, aber teilweise mörderscharf.
Fotos Irmeli Rother
Ein altes Kraftwerk
06.08.2017
Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus ist wie schon der Name sagt in einem ehemaligem Kraftwerk untergebracht. Es liegt malerisch an einem der kleinen Spreearme in der Innenstadt.
Auf dem Weg zum Bahnhof machten wir dort einen Zwischenstopp. Leider hatte das bezaubernde Museumscafé nicht geöffnet, aber die Ausstellung Zirkuszauber entschädigte wenigstens visuell.
Doch war Fotografieren verboten. Ich verstehe nicht, weshalb ein Museum es nicht mag, wenn über es berichtet wird.
Doch Verbote zu ignorieren gefällt mir und so knipste ich fleißig. Aber viele Bilder steckten hinter spiegelndem Glas, so das sie nicht zu fotografieren waren.
c/o Kunstmuseum |
Auf dem Weg zum Bahnhof machten wir dort einen Zwischenstopp. Leider hatte das bezaubernde Museumscafé nicht geöffnet, aber die Ausstellung Zirkuszauber entschädigte wenigstens visuell.
Doch war Fotografieren verboten. Ich verstehe nicht, weshalb ein Museum es nicht mag, wenn über es berichtet wird.
Doch Verbote zu ignorieren gefällt mir und so knipste ich fleißig. Aber viele Bilder steckten hinter spiegelndem Glas, so das sie nicht zu fotografieren waren.
Arminius Hasemann 17. Hundedressur |
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Hans Ticha Gaukler mit Pferd |
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Victor Vasarely Harlekin mit Ball |
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Auf dem Schleppseil |
Kunst im rohen Bau
05.8.2017
In diesem Jahr beherbergte das Schloss Lieberose die sich jährlich wiederholende zentrale Ausstellung für aktuelle Kunst Brandenburgs. Der Name Rohkunstbau weist auf die halbfertig restaurierten Schlösser hin, in denen sie residiert.
Das 1500 EinwohnerInnen Örtchen Lieberose liegt in der Lausitz, ist hübsch anzusehen, wäre aber für mich ohne die Ausstellung sicher kein Ziel.
Die Anreise war diesmal auch ohne Auto möglich, Über den Hbf Cottbus kommt man / frau mit dem Bus 21 ans Ziel. Aber wie es dem neoliberalen Konzept entspricht ist der öffentliche Transport stark eingeschränkt (ohne PKW ist kaum noch eine Bewegung möglich) und der ÖPNV ausgedünnt. Wer ohne Auto kommt sollte den Fahrplan studieren. Aber zumindest ist die Anreise ohne Auto möglich, anders als beim letzten Ausstellungsort im Schloss Roskow. Und mit einem Drahtesel ist der Ort auch nur 1,5 Std. oder ca. 30 km von Cottbus entfernt.
Schloss im See gespiegelt |
Diesmal lohnte sich der Besuch deshalb auch wegen der spannenden Kunstwerke. Unter den Motto "Die Schönheit im Anderen" – The Beauty of Difference werden sie präsentiert. Die elf gezeigten KünstlerInnen sind Elmgreen und Dragset (Dänemark/Norwegen), Simon English (Großbritannien), Shahram Entekhabi (Iran), Jeanno Gaussi (Afghanistan/Deutschland), Pélagie Gbaguidi (Benin (Senegal)), Andrew Gilbert (Großbritannien), Ivan Gorshkov (Russland), Amélie Grözinger (Deutschland), Tatiana Macedo (Portugal), Emo De Medeiros (Benin), Toshihiko Mitsuya (Japan).
Von den USA nach Südafrika am Wasser entlang
04.08.2017
Diesen Freitag stand bei der Wassermusik Jazz auf dem Programm.
Das Wetter spielte wieder mit, so das die Konzerte auf dem Dach des Hauses der Kulturen stattfinden konnten.
- Zuerst trat Idris Ackarmmor and The Pyramids auf. Es ist oft keine dankbare Aufgabe als Vorband das Publikum zu verzaubern. Die Band versucht sich in die Fußstapfen von Sun Ras Arkestra zu stellen. Richtig gut gelang dies nicht, bald waren die ZuhöherInnen mit Anderem beschäftigt. Aber ich mochte auch Sun Ras spirituellen Mummenschanz nie besonders.Nach eineinhalb Stunden ging der Gig zu Ende und aus dem lauen Applaus entwickelte sich auch keine Forderung nach Zugabe.
- Als Abdullah Ibrahim sich an den Flügel setzte, war es kurze Zeit später mucksmäuschen still. Sein langes Solo reichte fast an Keith Jarrett heran und bezauberte die Anwesenden. Später erschienen Bläser, ein Schlagzeuger und ein Bassist auf der Bühne und trotzden war die Musik sehr ruhig und entspannt. Abdujah Ibraim alias Dollar Brand ist aber auch nach 50 Platten ein Altmeister und mit den Mitstreitern seiner Band Ekaya hatte er exzellentes Personal an Bord.
Leider ging auch dieses Konzert zu Ende, meinetwegen hätte Mr. Ibrahim bis zu Sonnenaufgang weiter spielen können. Der Mond wäre sicher einverstanden gewesen.
Diesen Freitag stand bei der Wassermusik Jazz auf dem Programm.
Das Wetter spielte wieder mit, so das die Konzerte auf dem Dach des Hauses der Kulturen stattfinden konnten.
- Zuerst trat Idris Ackarmmor and The Pyramids auf. Es ist oft keine dankbare Aufgabe als Vorband das Publikum zu verzaubern. Die Band versucht sich in die Fußstapfen von Sun Ras Arkestra zu stellen. Richtig gut gelang dies nicht, bald waren die ZuhöherInnen mit Anderem beschäftigt. Aber ich mochte auch Sun Ras spirituellen Mummenschanz nie besonders.Nach eineinhalb Stunden ging der Gig zu Ende und aus dem lauen Applaus entwickelte sich auch keine Forderung nach Zugabe.
- Als Abdullah Ibrahim sich an den Flügel setzte, war es kurze Zeit später mucksmäuschen still. Sein langes Solo reichte fast an Keith Jarrett heran und bezauberte die Anwesenden. Später erschienen Bläser, ein Schlagzeuger und ein Bassist auf der Bühne und trotzden war die Musik sehr ruhig und entspannt. Abdujah Ibraim alias Dollar Brand ist aber auch nach 50 Platten ein Altmeister und mit den Mitstreitern seiner Band Ekaya hatte er exzellentes Personal an Bord.
Leider ging auch dieses Konzert zu Ende, meinetwegen hätte Mr. Ibrahim bis zu Sonnenaufgang weiter spielen können. Der Mond wäre sicher einverstanden gewesen.
Mit Seele und Funk
12.07.2017
Mensch, im kleinen ZigZag Club schaffen die Macher mich immer wieder mit Konzerten zu begeistern. Mittwoch treten dort immer Funk und Soul Formationen auf. Das Besondere diesmal war zum Ersten, dass die fünf Musiker noch nie als Band zusammen gespielt hatten und zum Zweiten, dass sie ein Konzert zum Ausflippen und Tanzen hinlegten.
Sie stiegen mit Stevie Wonder Songs ein. Der Sänger überzeugte mit dem ersten Ton. Sie coverten ausschließlich bekannte Hits, sie spielten sie jedoch nicht einfach nach. Es wurde ordentlich improvisiert, es war zu spüren, dass Profis am Werk waren.
Die fünf waren Sketch Walton (Gesang), Max Hughes (Bass),Timothy Seier (Guitar), Andreas Hoyer (Keyboards) und der leider auf dem Foto nicht sichtbare Conner Fitzgeralds (Drums).
Mensch, im kleinen ZigZag Club schaffen die Macher mich immer wieder mit Konzerten zu begeistern. Mittwoch treten dort immer Funk und Soul Formationen auf. Das Besondere diesmal war zum Ersten, dass die fünf Musiker noch nie als Band zusammen gespielt hatten und zum Zweiten, dass sie ein Konzert zum Ausflippen und Tanzen hinlegten.
Sie stiegen mit Stevie Wonder Songs ein. Der Sänger überzeugte mit dem ersten Ton. Sie coverten ausschließlich bekannte Hits, sie spielten sie jedoch nicht einfach nach. Es wurde ordentlich improvisiert, es war zu spüren, dass Profis am Werk waren.
Die fünf waren Sketch Walton (Gesang), Max Hughes (Bass),Timothy Seier (Guitar), Andreas Hoyer (Keyboards) und der leider auf dem Foto nicht sichtbare Conner Fitzgeralds (Drums).
Töne die törnen
01.07.2017
Bei Nieselwetter geht's eigentlich ins Kino, doch hatte mir eine Facebook "Freundin" den Tipp gegeben, doch in ihr Konzert ins Maxim-Gorki-Theater zu kommen. Als ich dann sah, dass auch der in Berlin ansässige Gitarrist Kalle Kalima an ihrer Seite im Quartett KUU! spielt, war ich so neugierig, dass ich lieber aufs Kino verzichtete.
Der Auftritt fand ja auch im Saale statt. Die Sängerin der Band, Jelena Kuljić, hatte ich zwar schon mal in einer meiner Meinung nach etwas verunglückten Musical Adaption von Macbeth mit dem Titel Das Schottenstück gesehen.
Die beiden anderen Musiker sind Frank Möbus (Gittare) und Christian Lillinger (Schlagzeug). Alle zusammen bilden eine exzellente Jazz Combo. Doch es wurden nicht die Hits der alten Stars variiert, sondern Eigenkompositionen geboten.
Manchmal war die Musik ein wenig wild, so wie ich es mag, der Vortrag der Sängerin erinnerte mich ein wenig an Laurie Anderson und der Musikstil an King Crimson.
Doch das tat dem Spaß keinen Abbruch, eher im Gegenteil und ich hoffe, die Band fühlt sich durch meine Bezugsgrößen eher geehrt.
Wer etwas unangepasste Musik spannend findet, höre sich bitte das Video an und besuche die Konzerte!
Bei Nieselwetter geht's eigentlich ins Kino, doch hatte mir eine Facebook "Freundin" den Tipp gegeben, doch in ihr Konzert ins Maxim-Gorki-Theater zu kommen. Als ich dann sah, dass auch der in Berlin ansässige Gitarrist Kalle Kalima an ihrer Seite im Quartett KUU! spielt, war ich so neugierig, dass ich lieber aufs Kino verzichtete.
Der Auftritt fand ja auch im Saale statt. Die Sängerin der Band, Jelena Kuljić, hatte ich zwar schon mal in einer meiner Meinung nach etwas verunglückten Musical Adaption von Macbeth mit dem Titel Das Schottenstück gesehen.
Die beiden anderen Musiker sind Frank Möbus (Gittare) und Christian Lillinger (Schlagzeug). Alle zusammen bilden eine exzellente Jazz Combo. Doch es wurden nicht die Hits der alten Stars variiert, sondern Eigenkompositionen geboten.
Manchmal war die Musik ein wenig wild, so wie ich es mag, der Vortrag der Sängerin erinnerte mich ein wenig an Laurie Anderson und der Musikstil an King Crimson.
Doch das tat dem Spaß keinen Abbruch, eher im Gegenteil und ich hoffe, die Band fühlt sich durch meine Bezugsgrößen eher geehrt.
Wer etwas unangepasste Musik spannend findet, höre sich bitte das Video an und besuche die Konzerte!
ep.
01.07.2017
Im Vorbeigehen, en passant, mit dem Samstagseinkauf im Stoffbeutel besuchte ich die Galerie ep.contemporary. In der Pohlstraße gelegen gehe ich dort regelmäßig vorbei, oft riskiere ich einen Blick.
Diesmal saß dort jemand, von dem ich dachte, dass ist bestimmt der Künstler und ich behielt recht. Matthias Hagemann ist der Fotograf der ausgestellten Fotopanoramen. Er ist noch einer von denen, die mit analogen Kameras arbeiten. Bei seinen S/W Bildern knipst er einfach eine Serie während einer 360° Drehung und setzt sie ohne Persepektivkorrektur zusammen. Diese Panoramen sind bis zu 3,6 Meter lang.
Die farbigen Panoramen entstehen mit einer Spezial Kamera, die sich selbständig auf einer Achse dreht.
Doch die große Leidenschaft des Fotografen ist wohl die Lochkamera bzw. Camera Obscura.
Damit begab er sich "Auf den Spuren der Todesmärsche von Auschwitz 1945"
Ein Bildband zu der Serie liegt in der Galerie aus.
Beim Galerie Weekend 2017 hatte der Fotograf eine kleine Lochkamera aus einem Karton gebaut.
Meine Freundin testete diese und sah so alles auf dem Kopf stehend.
Die Arbeiten könnt ihr bis zum 22.Juli zu sehen. Ihr könnt sie auch je nach Länge für 200,- bis 1000,- Euro kaufen.
Foto Matthias Hagemann |
Diesmal saß dort jemand, von dem ich dachte, dass ist bestimmt der Künstler und ich behielt recht. Matthias Hagemann ist der Fotograf der ausgestellten Fotopanoramen. Er ist noch einer von denen, die mit analogen Kameras arbeiten. Bei seinen S/W Bildern knipst er einfach eine Serie während einer 360° Drehung und setzt sie ohne Persepektivkorrektur zusammen. Diese Panoramen sind bis zu 3,6 Meter lang.
Die farbigen Panoramen entstehen mit einer Spezial Kamera, die sich selbständig auf einer Achse dreht.
Doch die große Leidenschaft des Fotografen ist wohl die Lochkamera bzw. Camera Obscura.
Damit begab er sich "Auf den Spuren der Todesmärsche von Auschwitz 1945"
Ein Bildband zu der Serie liegt in der Galerie aus.
Beim Galerie Weekend 2017 hatte der Fotograf eine kleine Lochkamera aus einem Karton gebaut.
Meine Freundin testete diese und sah so alles auf dem Kopf stehend.
Die Arbeiten könnt ihr bis zum 22.Juli zu sehen. Ihr könnt sie auch je nach Länge für 200,- bis 1000,- Euro kaufen.
Finnen im Sicherheitswahn
21.06.2017
Mit ihrer Mitsommerfeier in Berlin hat sich die finnische Botschaft ordentlich lächerlich gemacht.
Als ich um 19:45 Uhr dort eintraf, eine Viertelstunde vor dem Beginn der Veranstaltung, standen etwa.dreihundert Menschen vor dem Eingang. Ich gesellte mich dazu. Als ich mich nach einiger Zeit wunderte, dass es kein Vorankommen gab, erfuhr ich, dass der Einlass streng von einem Sicherheitsdienst kontrolliert wird.
So waren zur Eröffnung wohl höchstens zehn BesucherInnen anwesend. Ich stand noch bis 21:15 Uhr an bis ich Einlass fand und hinter mir warteten noch viele. Wahrscheinlich kamen die letzten erst um 22:00 Uhr aufs Gelände.
Bis dahin hatten es viele, besonders ältere Menschen, aufgegeben zu warten und waren gegangen.
Dabei waren die Sicherheitskontrollen nicht langsam, es gelangten ca. drei BesucherInnen pro Minute aufs Fest. Eigentlich leicht vorher zu berechnen, dass bei dieser Geschwindigkeit zwei Stunden vergehen bis dreihundert Menschen durchsucht sind.
Eine echte Glanzleistung der Botschaft war auch, dass es wenig Informationen für die Wartenden gab.
Besonders schwachsinnig war das Ganze, weil es wohl um Abwehr von Attentätern ging. Jeder minimal denkender IS-Trottel hätte sich mit seinem Bombengürtel mitten in der dicht gedrängten Menge vor dem Eingang postiert.
Vater Tod hätte reichliche Ernte erhalten, dafür braucht der nicht aufs Gelände zu gelangen.
Zum Glück entschädigte das Fest.
Es gab einen Stand mit leckerem Weizenbier von der Nordig Brewery aus Lempäälä bei Tampere. Dass es so gutes Bier in Finnland gibt, war für mich eine neue positive Erkenntnis.
Ein Stand war auf kulinarische Genüsse spezialisiert, ich aß karelische Piroggen mit Eibutter und Rentier Bratwurst.
Die Wurst war im Gegensatz zu den sonst in Finnland üblichen ungewürzten, mit einem hohen Mehlanteil gefüllten Kunstdärmen richtig gut.
Als ich den großen Durst und Hunger hinter mir gelassen hatte, spielte Dalindeo mit jazzigen Tönen auf. Die Band stellte ihr neues Album Slavic Souls vor.
Guter handgemachter Jazz auf hohem Niveau.
Teilweise recht gut tanzbar, aber niemand wollte das Tanzbein schwingen.
Sie spielten bis kurz vor 24:00 Uhr und erzeugten gute Stimmung.
Fotos: Irmeli Rother
Mit ihrer Mitsommerfeier in Berlin hat sich die finnische Botschaft ordentlich lächerlich gemacht.
Als ich um 19:45 Uhr dort eintraf, eine Viertelstunde vor dem Beginn der Veranstaltung, standen etwa.dreihundert Menschen vor dem Eingang. Ich gesellte mich dazu. Als ich mich nach einiger Zeit wunderte, dass es kein Vorankommen gab, erfuhr ich, dass der Einlass streng von einem Sicherheitsdienst kontrolliert wird.
So waren zur Eröffnung wohl höchstens zehn BesucherInnen anwesend. Ich stand noch bis 21:15 Uhr an bis ich Einlass fand und hinter mir warteten noch viele. Wahrscheinlich kamen die letzten erst um 22:00 Uhr aufs Gelände.
Bis dahin hatten es viele, besonders ältere Menschen, aufgegeben zu warten und waren gegangen.
Dabei waren die Sicherheitskontrollen nicht langsam, es gelangten ca. drei BesucherInnen pro Minute aufs Fest. Eigentlich leicht vorher zu berechnen, dass bei dieser Geschwindigkeit zwei Stunden vergehen bis dreihundert Menschen durchsucht sind.
Eine echte Glanzleistung der Botschaft war auch, dass es wenig Informationen für die Wartenden gab.
Besonders schwachsinnig war das Ganze, weil es wohl um Abwehr von Attentätern ging. Jeder minimal denkender IS-Trottel hätte sich mit seinem Bombengürtel mitten in der dicht gedrängten Menge vor dem Eingang postiert.
Vater Tod hätte reichliche Ernte erhalten, dafür braucht der nicht aufs Gelände zu gelangen.
Zum Glück entschädigte das Fest.
Es gab einen Stand mit leckerem Weizenbier von der Nordig Brewery aus Lempäälä bei Tampere. Dass es so gutes Bier in Finnland gibt, war für mich eine neue positive Erkenntnis.
Ein Stand war auf kulinarische Genüsse spezialisiert, ich aß karelische Piroggen mit Eibutter und Rentier Bratwurst.
Die Wurst war im Gegensatz zu den sonst in Finnland üblichen ungewürzten, mit einem hohen Mehlanteil gefüllten Kunstdärmen richtig gut.
Als ich den großen Durst und Hunger hinter mir gelassen hatte, spielte Dalindeo mit jazzigen Tönen auf. Die Band stellte ihr neues Album Slavic Souls vor.
Guter handgemachter Jazz auf hohem Niveau.
Teilweise recht gut tanzbar, aber niemand wollte das Tanzbein schwingen.
Sie spielten bis kurz vor 24:00 Uhr und erzeugten gute Stimmung.
Fotos: Irmeli Rother
Auf der Märkischen Eisbahn...
10.06.2017
Es wird gesagt der Mörder kehrt immer wieder an den Ort seines Verbrechens zurück.
Ich kehrte an diesem Samstag an den Ort zurück, wo ich aufgewachsen bin.
Die ersten acht Jahre meines Lebens verbrachte ich nah beim S-Bahnhof Lichterdelde West.
Mutter, Tante und ihr Mann waren wie ich in einem Stockwerk einer verlassenen Villa untergekommen. Der sie umgebene Garten war so groß, dass seit einiger Zeit dort ein weiteres Haus gebaut werden konnte.
So wurde ich in eine recht privilegierten Situation hineingeboren. 1952 wohnten noch viele BerlinerInnen sehr beengt und in den Resten der Mietskasernen war kaum Grün vorhanden.
Nun durften die Deutschen wahrlich nicht so tun als wären sie Opfer, der Bombenkrieg gegen des Deutsche Reich war berechtigt und eine Reaktion auf die Verbrechen der deutschen Luftwaffe!
Berlin war damals in Sektoren geteilt, Lichterfelde gehörte zum so genannten Amerikanischen Sektor. USA Sektor wäre präziser gewesen.
In der Umgebung der Villa waren viele Kasernen der Yankies und meine Mutter stand auf Männern in Uniform. So war mein Vater ein GI aus Puerto Rico, den ich nie kennenlernte. Aber es erschienen immer wieder neue GI´s zu Hause.
Ich war darüber recht glücklich. Sonntags, wenn meine Mutter
mit den Männern allein sein wollte, stecken diese mir Geld zu, so das ich kaum eine Kindervorstellung in dem Kino versäumte, in
dem heute ein Bio Lüske untergebracht ist.
Das Kino Spiegel war in der Drakestrasse 50 gelegen, ca. 100 Meter vom Bahnhof entfernt.
Meine Kinoleidenschaft wurde damals begründet.
Der Bahnhof Lichterfelde hatte aber auch ein Gütergleis der RTO. Die US Army wurden darüber mit Kriegsgerät und Soldaten versorgt.
Dort befand sich aber auch ein frei zugänglicher Automat, der gegen die Viertel Dollar Stücke lecker Schokoladeneis ausgab. Dank der Freunde meiner Mutter hatte ich davon genug.
Der Anlass zum Bahnhofs zu radeln war diesmal ein Fest zu dem der Bürgertreff Lichterfelde West einlud. Es gab ein Musikprogramm und viele Stände von lokaler Initiativen. Kunst im Kiez war das Motto der Veranstaltung, und in einigen Läden der Umgebung wurde Kunst ausgestellt.
Neben den musikalischen Darbietungen begeisterte uns besonders das die AG Märkische Kleinbahn auf einem Nebengleis Fahrten anboten. Die vom Verein restaurierten Gefährte waren bezaubernd.
Das rote fuhr zum Bahnhof Steglitz das schwarze in die Gegenrichtung.
Die unteren Fotos Irmeli Rother
Es wird gesagt der Mörder kehrt immer wieder an den Ort seines Verbrechens zurück.
Ich kehrte an diesem Samstag an den Ort zurück, wo ich aufgewachsen bin.
Die ersten acht Jahre meines Lebens verbrachte ich nah beim S-Bahnhof Lichterdelde West.
Mutter, Tante und ihr Mann waren wie ich in einem Stockwerk einer verlassenen Villa untergekommen. Der sie umgebene Garten war so groß, dass seit einiger Zeit dort ein weiteres Haus gebaut werden konnte.
So wurde ich in eine recht privilegierten Situation hineingeboren. 1952 wohnten noch viele BerlinerInnen sehr beengt und in den Resten der Mietskasernen war kaum Grün vorhanden.
Nun durften die Deutschen wahrlich nicht so tun als wären sie Opfer, der Bombenkrieg gegen des Deutsche Reich war berechtigt und eine Reaktion auf die Verbrechen der deutschen Luftwaffe!
Berlin war damals in Sektoren geteilt, Lichterfelde gehörte zum so genannten Amerikanischen Sektor. USA Sektor wäre präziser gewesen.
In der Umgebung der Villa waren viele Kasernen der Yankies und meine Mutter stand auf Männern in Uniform. So war mein Vater ein GI aus Puerto Rico, den ich nie kennenlernte. Aber es erschienen immer wieder neue GI´s zu Hause.
Verlag: Photo R. Lissner Berlin-Lichterfelde |
Das Kino Spiegel war in der Drakestrasse 50 gelegen, ca. 100 Meter vom Bahnhof entfernt.
Meine Kinoleidenschaft wurde damals begründet.
Foto: Triebwagen für US Offiziere |
Dort befand sich aber auch ein frei zugänglicher Automat, der gegen die Viertel Dollar Stücke lecker Schokoladeneis ausgab. Dank der Freunde meiner Mutter hatte ich davon genug.
Der Anlass zum Bahnhofs zu radeln war diesmal ein Fest zu dem der Bürgertreff Lichterfelde West einlud. Es gab ein Musikprogramm und viele Stände von lokaler Initiativen. Kunst im Kiez war das Motto der Veranstaltung, und in einigen Läden der Umgebung wurde Kunst ausgestellt.
Neben den musikalischen Darbietungen begeisterte uns besonders das die AG Märkische Kleinbahn auf einem Nebengleis Fahrten anboten. Die vom Verein restaurierten Gefährte waren bezaubernd.
Das rote fuhr zum Bahnhof Steglitz das schwarze in die Gegenrichtung.
Die unteren Fotos Irmeli Rother
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