Es wird gesagt der Mörder kehrt immer wieder an den Ort seines Verbrechens zurück.
Ich kehrte an diesem Samstag an den Ort zurück, wo ich aufgewachsen bin.
Die ersten acht Jahre meines Lebens verbrachte ich nah beim S-Bahnhof Lichterdelde West.
Mutter, Tante und ihr Mann waren wie ich in einem Stockwerk einer verlassenen Villa untergekommen. Der sie umgebene Garten war so groß, dass seit einiger Zeit dort ein weiteres Haus gebaut werden konnte.
So wurde ich in eine recht privilegierten Situation hineingeboren. 1952 wohnten noch viele BerlinerInnen sehr beengt und in den Resten der Mietskasernen war kaum Grün vorhanden.
Nun durften die Deutschen wahrlich nicht so tun als wären sie Opfer, der Bombenkrieg gegen des Deutsche Reich war berechtigt und eine Reaktion auf die Verbrechen der deutschen Luftwaffe!
Berlin war damals in Sektoren geteilt, Lichterfelde gehörte zum so genannten Amerikanischen Sektor. USA Sektor wäre präziser gewesen.
In der Umgebung der Villa waren viele Kasernen der Yankies und meine Mutter stand auf Männern in Uniform. So war mein Vater ein GI aus Puerto Rico, den ich nie kennenlernte. Aber es erschienen immer wieder neue GI´s zu Hause.
Verlag: Photo R. Lissner Berlin-Lichterfelde |
Das Kino Spiegel war in der Drakestrasse 50 gelegen, ca. 100 Meter vom Bahnhof entfernt.
Meine Kinoleidenschaft wurde damals begründet.
Foto: Triebwagen für US Offiziere |
Dort befand sich aber auch ein frei zugänglicher Automat, der gegen die Viertel Dollar Stücke lecker Schokoladeneis ausgab. Dank der Freunde meiner Mutter hatte ich davon genug.
Der Anlass zum Bahnhofs zu radeln war diesmal ein Fest zu dem der Bürgertreff Lichterfelde West einlud. Es gab ein Musikprogramm und viele Stände von lokaler Initiativen. Kunst im Kiez war das Motto der Veranstaltung, und in einigen Läden der Umgebung wurde Kunst ausgestellt.
Neben den musikalischen Darbietungen begeisterte uns besonders das die AG Märkische Kleinbahn auf einem Nebengleis Fahrten anboten. Die vom Verein restaurierten Gefährte waren bezaubernd.
Das rote fuhr zum Bahnhof Steglitz das schwarze in die Gegenrichtung.
Die unteren Fotos Irmeli Rother
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