15.05 - 17.05.09
Können Tiere lügen? Eigentlich nicht, obwohl die Geschichte mit den Stadtmusikanten klingt, als wäre sie von Bremen Marketing in die Welt gesetzt worden, um leibeigenen Arbeitskräften vom Land Jobs in Bremen schmackhaft zu machen.
Was mich an der Story auch misstrauisch macht, ist, dass der Esel die Tiere getragen haben soll, weiß doch jedes Kind, dass Esel in Hierarchien die Spitze besetzen.
Ich verbrachte das Wochenende bei einem Schwarzwald Mädel, das über Berlin in die Hafenstadt an der Weser zog, um zu studieren.
Bis auf das Bremer Wetter ist die Stadt ganz schnuckelig, natürlich ist es mit seiner 1/2 Million EinwohnerInnen ein relatives Provinznest, doch die Altbauten sind mit ihren 3 Stockwerken nett anzuschauen und es gibt das so genannte Viertel. Dort bezog ich Quartier.
Hier gibt es in den Seitenstraßen viele gut sanierte Gebäude und eine Hauptstraße, die ein wenig an die Oranien Straße in Kreuzberg erinnert.
Bremen sieht hier etwas wie Berlin aus, nur nach einer 100° Wäsche eingelaufen.
Es findet sich im Viertel ein buntes Durcheinander von Trendläden bis zu den oft von EmigrantInnen betriebenen Gemischtwaren Läden. Cafés, Bars, Restaurants, Imbisse und Veranstaltungsorte sorgen dafür, dass auch nachts was los ist. Ein Platz so ganz nach meinem Geschmack.
FREITAG
Nach einem Milchkaffee in einem Café lief ich an der wegen Erweiterung geschlossenen Kunsthalle vorbei über den Wall (ehemalige Befestigungsanlage) in die Altstadt zum Domplatz.
Der architektonisch spannende Neubau rechts lag an meinem Weg.
Auf dem Domplatz steht der Neptun Brunnen, ein Werk von Waldemar Otto.
Er löste bei mir einen Heißhunger auf Fisch aus. Liebe ich doch das Meer wegen des meist leckeren Getiers, was es bevölkert. Es war Markttag und ein Stand bot Filets frisch aus der Pfanne an. Ich speiste vorzüglich Pangasius mit Kartoffelsalat.
So gestärkt stand mir der Sinn nach Kunst, doch vorher wollte ich noch schnell eine Bank überfallen. Erst das Geld und dann die Kultur! Ich konnte das Vorhaben dank der mitgebrachten Waffe gut ausführen.
Das Bremer Ordnungsamt störte dies nicht, denn die Domuhr schlug gerade 13:00 Uhr.
Unter dem Künstlerhaus Bremen, an den Bahngleisen beim Hauptbahnhof, fand in dem ehm. Güterbahnhof der Kunstfrühling Bremen statt.
Einzel, in Gruppen oder an Ständen von Galerien präsentierte sich die Bremer Szene.
Ein Potpori von figürlich bis abstrakt, Installationen und Video, Kunst zum Mitmachen wurde geboten. Was mir in diesem Durcheinander ins Auge fiel ist mit Fotos dokumentiert.
Z. B. die Plastik links von Jana Przygodzki.
Ele Hermel verarbeitet in ihrer Installation offensichtlich Erinnerungen an ihre Jugend im Schwarzwald, toll anzusehen.
Jub Mönster war mit einem Wandbild vertreten.
150 KünstlerInnen in einer 10.000 Quadratmeter großen ziemlich nach Renovierung schreienden, aber durch die Deckenlichter erhellten Halle anzusehen, hatte morbiden Charme.
Doch wer sich der Kunst versichert wird schnell verunsichert. Unweit vom oben zu sehenden Schießstand, 10 Schuss auf eine signierte Scheibe 1 Euro, lief ein Video wo eine junge Frau in einem Schulmädchenkostüm in der Schweiz versuchte in Cafés Buttons für einen Franken zu verkaufen.
Ich nahm einen solchen unbesehen mit und steckte ihn an meine Tasche. Mit Brille wäre das nicht passiert, später mit Sehhilfe sah ich auf dem Anstecker das selbe Schulmädchen breitbeinig vor einer Geburtagstorte sitzen, allerdings ohne Slip.
Das liebe ich an den KünstlerInnen, man / frau wird konditioniert genau hinzusehen.
Am Abend, nachdem wir einige Kisten aus dem Keller geschleppt und schlecht portugiesisch gegessen hatten, besuchten wir eine Vernissage in alten Bremer Hafengelände.
Videos mit Bildern aus den alten Hafenbetrieb und auf dem Boden verteilte Papierschiffe begeisterten mich wenig.
Dafür hatten wir auf dem Rückweg das Glück eine halbe Stunde im Bremer Regen daheim zu radeln.
Dieser ist so sprichwörtlich das eine Pferdedecke Bremer Regen (Aus wasserabweisendem 420 Denier Nylon-Ripstop-Außenmaterial) seinen Namen trägt und der so genannte Ostfriesennerz kommt ja auch aus der Gegend. Puddelnaß kam ich Heim und laboriere seit dem am Bremer Husten. Die Friesen nennen so ein Wetter Schietwetter.
SAMSTAG
Am Morgen beim Spargeleinkauf in Viertel entdeckte ich einen Berliner Modeladen. Schön die Heimat in der Fremde zu treffen und das Geschäft sah so vertraut angeranzt aus. Es bröckelte der Putz von den Wänden.
Zum Glück war das Wetter erträglich, es nieselte nur selten, so konnte ich zu einer Erkundung des Weser Wiesen aufbrechen. Dabei geriet ich in einen Strom von Werder Bremen Fans. Diese zogen zum Spiel gegen den Karlsruher SC um eine 3:1 Niederlage zu kassieren.
Wenn die Massen Fans so durch die Stadt strömen gewinnt man / frau einen Eindruck was so ein Fußballclub für eine Bedeutung für eine Kleinstadt wie Bremen hat.
Als Fußball Feind setze ich mit der Fähre zur Werderinsel über.
Um bei Milchkaffee und Bratwurst auf den trägen Fluss zu schauen und dem aus den nicht sehr fernen Stadion zu vernehmenden Wehklagen der Werderfans zu lauschen ist das Cafe Sand der rechte Ort. Und als sich dann noch die Sonne zeigte ...
Abends gab es dann Spargel und Mangososse beim Schwarzwald Mädel und später besuchten wir eine super coole Künstler Party die im Rahmen des Kunst Frühlings stattfand. Gepflegtes Rumstehen mit Musikbegleitung war angesagt.
Schnell zog es uns von Dannen. Wir zogen weiter ins Kulturzentrum Lagerhaus um bei Rotwein zu schwatzen.
Ein richtig guter Platz in Bremen und die Kunst ( Ildikò Puskàs ) an den Wänden war auch OK. Nette GästInnnen und moderate Preise in tollen Räumen.
Danach versackten wir gepflegt im sehr gemütlichen Wohnzimmer bei Mojito um den Kater für Morgen gut vorzubereiten.
SONNTAG
Der teuer erkaufte Kater krallte sich am Morgen in die der Kopfhaut. Selbst das Frühstück war anstrengend.
Was hilft da besser als ein Spaziergang ins nächste Museum?
Über den Vorplatz des Hauptbahnhofs, dort begrüßte ich die Affen der Skulptur von Jörg Immendorf, steuerte ich das Überseemuseum an.
Dort findet man unter anderem was der Norddeutscher Lloyd weltweit so zusammengeklaut hat.
Die Ausstellung der Exponate im Haus ist sehr gut gegliedert und durch Diarahmen, Nachbauden und reichlich Multimedia ergänzt.
Ich hörte mir zum Beispiel eine Serie von Kommentaren und Reden von Ureinwohnern aus Neuseeeland an, in denen sie beschreiben wie sie die Kolonialzeit erlebten und wie sie den Kampf um die Rückgabe ihres Eigentums angehen.
Hier ein paar Fotos aus dem Museum:
Danach zwang ich mir trotz Widerstand meines Magens ein leckeres Gemüsecurry im Museumsrestaurant Übersee hinein. Traf das Schwarzwald Mädel und wartete bald darauf auf meine Mitfahrgelegenheit nach Berlin.
Mein Ausflug hat sich gelohnt.
Dieses Blog durchsuchen
Theatertreffen
09.05 - 10.05.09
SAMSTAG
Mittags besuchte ich zuerst das Frühlingsfest auf dem Chamissoplatz.
Neben dem dort jeden Samstag stattfindenden Ökomarkt waren zwei Bühnen aufgebaut.
Auf der ersten Bühne spielten KlavierHelmut & Susanna (Klavier und Klarinette) eher Klassisches
Auf der zweiten jazzten "TRIANGEL" mit special guests: Ron Randolf (voc), Joe Kucera (sax,flute), Martina Gebhardt (voc),
Süleyman Celik (perc.), Hans Hartmann (bass/chapmanstick) auf hohem Niveau.
Auf den Fest traf ich viele Bekannte aus alter und neuer Zeit im Chamissokiez. Nach eine Begrüssungsrunde wollte ich Politik und Kunst schauen.
An den Ständen von Stadtteilinitiativen und KünstlerInnen fand ich viel Spannendes.
Als Parteienverächter ließ ich diese links liegen. Die Initiativen bieten Reelleres. Durch die von der Politik zu verantwortenden Haushaltslöche stehen sie oft mit dem Rücken zur Wand.
Selbst das einzige Jugendzentrum Wasserturm Kreuzberg steht wohl mal wieder zur Disposition.
Last but not least bildende Kunst (gibt es auch unbildende?)
Von Skulptur (hier Gabriela Welter) bis Malerei und Performten war Interessantes zu entdecken. Ich hätte gut einen Leiterwagen voll damit nach Hause nehmen wollen.
Zum Beispiel die behäkelten Gartenwerkzeuge (Elisabeth Thiesssen), hübsch anzusehen, aber auch unpraktisch. Auch die Kisten mit Herz waren hübsch und ein wenig trashig, das Richtige für die Mutter zum Ehrentag.
Zum Glück wurden Kleinigkeiten wie bedruckte Streichholz Schachteln und Postkarten angeboten.
Ich kaufte einiges zum Verschenken für die Lieben.
Nach Frankfurter Grüne Soße mit Pellkartoffeln bei M1ao fuhren wir zu einem neuen Veranstaltungsort am U-Bahnhof Gleisdreieck. Im alten Postbahnhof wurde im Rahmen des Theater Treffens 2009 "Hier und Jetzt" von Roland Schimmelpfennig gegeben. Eine Inszenierung des Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Jürgen Gosch.
Leider ist der Ort für Sprechtheater wegen der direkt an der Halle vorbeifahrenden U-Bahn ungeeignet.
Schlimmer noch war das Stück, in einem der Comedy entlehnten Stil wurde eine Hochzeitgesellschaft vorgeführt. Ein Versuch an absurdes Theater zu erinnern, mit sehr geringem Erfolg. Kleine Aktionszenen sollten die Langeweile vertreiben. In diese Soße wurden Liebe und Trennung eingerührt, ich verließ nach einer halben Stunde genervt die Vorstellung.
Lange nicht so Schlechtes gesehen.
Aber vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, ich hatte mir so etwas wie den Dogma95 Film "Das Fest" vorgestellt.
Andere Kritiker sind meist nicht meiner Meinung.
Ich erwartete die Liebste in der Karakas Bar, bei Mojito und leckerer Latino Mucke.
Danach hörten wir zum Abschluss des Abends Nachtmusik im Haus der Berliner Festspiele. Eine Jazzkapelle mit dem Namen Lisa Bassenge Trio groovte ordentlich.
SONNTAG
Am Sonntag nach Kartoffelbrei mit Spinat und Spiegelei der nächste Versuch beim Theatertreffen.
Im Deutschen Theater sahen wir "Die Möwe" von Anton Cechov.
Das war ein gelungener Ausgleich für den misslungenen Vortag.
Es war der gleiche Regisseur Jürgen Gosch wie bei "Hier und Jetzt", doch offensichtlich ist die Vorlage besser.
Zum Inhalt:
Das Stück spielt in der Zarenzeit, wenige Jahre bevor die Russen diese Tyrannen verjagten.
Eine Schauspielerin besucht mit ihrem Geliebten, einem Schriftsteller, den Bruder auf dessen Landgut. Dort lebt auch ihr vielleicht 18jähriger Sohn. Dieser führt sein erstes Stück (erinnert an schwülstigen Jugendstilkitsch) auf. Ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft (von ihm geliebt) spielt die einzige Rolle.
Die Mutter zerreißt das Stück mit harten Worten, der Sohn ist verzweifelt, die junge Frau wird die Geliebte des Schriftstellers, der Sohn schießt eine Möwe (so hieß auch der Literaten Club, in dem Cechow verkehrte) und zum Ende sich selbst.
Eine herzzerreißende Geschichte um das Leid junger Kunst.
Ein paar Kritiken.
SAMSTAG
Mittags besuchte ich zuerst das Frühlingsfest auf dem Chamissoplatz.
Neben dem dort jeden Samstag stattfindenden Ökomarkt waren zwei Bühnen aufgebaut.
Auf der ersten Bühne spielten KlavierHelmut & Susanna (Klavier und Klarinette) eher Klassisches
Auf der zweiten jazzten "TRIANGEL" mit special guests: Ron Randolf (voc), Joe Kucera (sax,flute), Martina Gebhardt (voc),
Süleyman Celik (perc.), Hans Hartmann (bass/chapmanstick) auf hohem Niveau.
Auf den Fest traf ich viele Bekannte aus alter und neuer Zeit im Chamissokiez. Nach eine Begrüssungsrunde wollte ich Politik und Kunst schauen.
An den Ständen von Stadtteilinitiativen und KünstlerInnen fand ich viel Spannendes.
Als Parteienverächter ließ ich diese links liegen. Die Initiativen bieten Reelleres. Durch die von der Politik zu verantwortenden Haushaltslöche stehen sie oft mit dem Rücken zur Wand.
Selbst das einzige Jugendzentrum Wasserturm Kreuzberg steht wohl mal wieder zur Disposition.
Last but not least bildende Kunst (gibt es auch unbildende?)
Von Skulptur (hier Gabriela Welter) bis Malerei und Performten war Interessantes zu entdecken. Ich hätte gut einen Leiterwagen voll damit nach Hause nehmen wollen.
Zum Beispiel die behäkelten Gartenwerkzeuge (Elisabeth Thiesssen), hübsch anzusehen, aber auch unpraktisch. Auch die Kisten mit Herz waren hübsch und ein wenig trashig, das Richtige für die Mutter zum Ehrentag.
Zum Glück wurden Kleinigkeiten wie bedruckte Streichholz Schachteln und Postkarten angeboten.
Ich kaufte einiges zum Verschenken für die Lieben.
Nach Frankfurter Grüne Soße mit Pellkartoffeln bei M1ao fuhren wir zu einem neuen Veranstaltungsort am U-Bahnhof Gleisdreieck. Im alten Postbahnhof wurde im Rahmen des Theater Treffens 2009 "Hier und Jetzt" von Roland Schimmelpfennig gegeben. Eine Inszenierung des Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Jürgen Gosch.
Leider ist der Ort für Sprechtheater wegen der direkt an der Halle vorbeifahrenden U-Bahn ungeeignet.
Schlimmer noch war das Stück, in einem der Comedy entlehnten Stil wurde eine Hochzeitgesellschaft vorgeführt. Ein Versuch an absurdes Theater zu erinnern, mit sehr geringem Erfolg. Kleine Aktionszenen sollten die Langeweile vertreiben. In diese Soße wurden Liebe und Trennung eingerührt, ich verließ nach einer halben Stunde genervt die Vorstellung.
Lange nicht so Schlechtes gesehen.
Aber vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, ich hatte mir so etwas wie den Dogma95 Film "Das Fest" vorgestellt.
Andere Kritiker sind meist nicht meiner Meinung.
Ich erwartete die Liebste in der Karakas Bar, bei Mojito und leckerer Latino Mucke.
Danach hörten wir zum Abschluss des Abends Nachtmusik im Haus der Berliner Festspiele. Eine Jazzkapelle mit dem Namen Lisa Bassenge Trio groovte ordentlich.
SONNTAG
Am Sonntag nach Kartoffelbrei mit Spinat und Spiegelei der nächste Versuch beim Theatertreffen.
Im Deutschen Theater sahen wir "Die Möwe" von Anton Cechov.
Das war ein gelungener Ausgleich für den misslungenen Vortag.
Es war der gleiche Regisseur Jürgen Gosch wie bei "Hier und Jetzt", doch offensichtlich ist die Vorlage besser.
Zum Inhalt:
Das Stück spielt in der Zarenzeit, wenige Jahre bevor die Russen diese Tyrannen verjagten.
Eine Schauspielerin besucht mit ihrem Geliebten, einem Schriftsteller, den Bruder auf dessen Landgut. Dort lebt auch ihr vielleicht 18jähriger Sohn. Dieser führt sein erstes Stück (erinnert an schwülstigen Jugendstilkitsch) auf. Ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft (von ihm geliebt) spielt die einzige Rolle.
Die Mutter zerreißt das Stück mit harten Worten, der Sohn ist verzweifelt, die junge Frau wird die Geliebte des Schriftstellers, der Sohn schießt eine Möwe (so hieß auch der Literaten Club, in dem Cechow verkehrte) und zum Ende sich selbst.
Eine herzzerreißende Geschichte um das Leid junger Kunst.
Ein paar Kritiken.
Deutsche Herrenmenschen
06.05.09
Im Willi Brandt Haus, der in Kreuzberg gelegenen schicken Parteizentrale der SPD , ist bis zum 03.06.09 eine Ausstellung mit dem Titel "Im Objektiv des Feindes" zu sehen.
Die Propaganda Abteilungen der deutschen Wehrmacht und SS dokumentierten vom Beginn der Besetzung, bis sie vertrieben wurden, ihre Gräueltaten und mit gestellten Bilder, wie zum Beispiel lächelnden Polen bei einer Brotausgabestelle der Wehrmacht, die Ohnmacht der Untermenschen.
Aber nebenbei zeigten sie auch den Widerstand vieler Polen gegen die Besatzung, die zur Warnung aufgehängten Geiseln sind so dokumentiert.
Auch die Zerstörung Warschaus wurde so festgehalten.
Schon bei der Besetzung wurde die Stadt wegen des Widerstands der polnischen Armee von den Deutschen stark beschädigt.
Als das Judenghetto von der Wehrmacht liquidiert wurde, zerstörte sie nebenbei den ganzen Stadtteil, um schlussendlich vor dem Abzug die Reste in die Luft zu sprengen.
Mit diesen Fotodokumenten sollte sich das Gejammere der Deutschen über ihre zerbombten Städte endgültig erledigt haben, sie hatten es verdient.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt ist mit einem Personaldokument frei.
Im Willi Brandt Haus, der in Kreuzberg gelegenen schicken Parteizentrale der SPD , ist bis zum 03.06.09 eine Ausstellung mit dem Titel "Im Objektiv des Feindes" zu sehen.
Die Propaganda Abteilungen der deutschen Wehrmacht und SS dokumentierten vom Beginn der Besetzung, bis sie vertrieben wurden, ihre Gräueltaten und mit gestellten Bilder, wie zum Beispiel lächelnden Polen bei einer Brotausgabestelle der Wehrmacht, die Ohnmacht der Untermenschen.
Aber nebenbei zeigten sie auch den Widerstand vieler Polen gegen die Besatzung, die zur Warnung aufgehängten Geiseln sind so dokumentiert.
Auch die Zerstörung Warschaus wurde so festgehalten.
Schon bei der Besetzung wurde die Stadt wegen des Widerstands der polnischen Armee von den Deutschen stark beschädigt.
Als das Judenghetto von der Wehrmacht liquidiert wurde, zerstörte sie nebenbei den ganzen Stadtteil, um schlussendlich vor dem Abzug die Reste in die Luft zu sprengen.
Mit diesen Fotodokumenten sollte sich das Gejammere der Deutschen über ihre zerbombten Städte endgültig erledigt haben, sie hatten es verdient.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt ist mit einem Personaldokument frei.
Pfeifer mit Akkordeon
03.05.09
Am Sonntag Abend besuchten M1ao and I den Jazzclub b-flat in Mitte.
Ein sehr netter Platz zum Musikhören. Vor der Bühne sitzt man / frau an kleinen Tischen und kann ohne Gedränge lauschen.
Hier treten viele gute Jazzer der verschiedenen Stile auf.
Die legendäre Jam Session mit Robin Draganic findet hier jeden Mittwoch bei freiem Eintritt statt.
Diesmal lud Cathrin Pfeifer mit ihrem Akkordeon und Band zum Konzert.
Als die Dame loslegte, war ich verzaubert.
Die begleitenden Musiker (Eudinho Soares - Gitarre, Topo Gioia - Percussion, Andreas Henze - Bass) waren gut, aber Frau Pfeifer war eindeutig die Hauptperson. Sie spielte Samba, Tango, Salsa und vieles andere virtuos und durchaus tanzbar. Leider wollte die Begleiterin nicht tanzen.
Es war ein super Abend.
Am Sonntag Abend besuchten M1ao and I den Jazzclub b-flat in Mitte.
Ein sehr netter Platz zum Musikhören. Vor der Bühne sitzt man / frau an kleinen Tischen und kann ohne Gedränge lauschen.
Hier treten viele gute Jazzer der verschiedenen Stile auf.
Die legendäre Jam Session mit Robin Draganic findet hier jeden Mittwoch bei freiem Eintritt statt.
Diesmal lud Cathrin Pfeifer mit ihrem Akkordeon und Band zum Konzert.
Als die Dame loslegte, war ich verzaubert.
Die begleitenden Musiker (Eudinho Soares - Gitarre, Topo Gioia - Percussion, Andreas Henze - Bass) waren gut, aber Frau Pfeifer war eindeutig die Hauptperson. Sie spielte Samba, Tango, Salsa und vieles andere virtuos und durchaus tanzbar. Leider wollte die Begleiterin nicht tanzen.
Es war ein super Abend.
Myday
01.05.09
Ein Fest der Unterdrückten gegen die Herrschenden sollte es sein, so richtig kam dies an diesem Tag in dem, was ich sah, nicht zum Ausdruck.
Zuerst besuchte ich die DGB Kundgebung rund ums Brandenburger Tor.
Dort endet die Latschdemo der Gewerkschaften mit einem Strassenfest, begleitet von Reden gewohnt langweilig.
Doch die Waldmeisterbowle bei der Verdi Abteilung Abfall und eine Bratwurst sorgen für Ablenkung.
Zur nächsten Etappe fuhr ich Unter den Linden entlang nach Kreuzberg zum MyFest rund um die Oranienstrasse.
Ich steuerte den Mariannenplatz an, der noch nicht blau von Bullen war.
Sonne und viele bunte BesucherInnen sorgten für gute Stimmung. Initiativen waren an den Marktständen rund um die Wiese präsent. Sie sammelten Unterschriften, weil Spekulanten nach den Projekten greifen.
Ich unterschrieb unter anderem für das Kulturensemble RAW. Es sind trotz der Finanzkrise viele Projekte bedroht. Auch die Konzerthalle SO36 soll wegen Lärmbelästigung schließen.
Dies und die Verdrängung waren Themen beim MyFest 2009.
Eine Gruppe zeigte eine Performance zur Spekulation. Die Kasse war ein Spielautomat, Zuschauer wurden gebeten eine Taste zu drücken, zeigte das Display Niete, heulten die Spieler auf. Bei einem Gewinner jubelten sie und der erhielt eine überdimensionale Banknote.
Die Rauchschwaden der bestimmt 50 Grillstände auf dem Platz machten den Rundgang jedoch trotz der Leckerein, die auf ihnen brieten, nicht zum reinen Vergnügen. Teilweise verdunkelten sie die Sonne und für Vegetarier war der Geruch sicher lästig.
Aber die Informationsangebote, hier zur Situation illegaler Flüchtlinge in Deutschland, entschädigten dafür.
Nach einer Runde ging ich weiter zum legendären Heinrichplatz, dort haben wir so manche Wannenbesatzung blau gehauen, da meine Begleitung sich verspätete, knipste ich in der Gegend herum. Es boten sich entspannte Motive.
Man / frau relaxten in der Sonne und lauschten der Damen Ska Kapelle.
Ich dachte noch einmal darüber nach, weshalb ich so gar keine Lust verspürte, zur später folgenden Demo zu gehen.
Irgendwie finde ich den Kampf Gewalttäter gegen Gewalttäter auch spannend, aber es gibt immer wieder massenhaft verprügelte Demonstranten. Es mag ja in Wanne Eickel chic aussehen mit einer kleinen Platzwunde von der Maidemo heimzukommen, in Berlin kann ich damit nicht auftrumpfen.
Ich halte es lieber mit Võ Nguyên Giáp, dem genialen General der nordvietnamesischen Armee, der gesagt haben soll: "Wenn der Feind angreift und stark ist, ziehe dich zurück, wenn er sich sicher fühlt, beobachte ihn, wenn du seine Schwächen erkannt hast, schlage zu".
Als die Begleiterin eintraf, fuhren wir weg von der Demo zum Pfefferberg, wo die Eröffnung der Biergarten Saison gefeiert wurde. Beim Fahrrad anschließen bemerkten wir ein paar Meter weiter in der Galerie Mikael Andersen eine Vernissage.
Kunst tut ja meist gut und außerdem gab es leckeren Rotwein, also nix wie hin. In der Gruppen Ausstellung sagt mir Malte Urbschat am meisten zu. Ungewöhnliche, aber bezaubernde Wesen hatte er im Raum verteilt.
Als wir nach einem Mahl beim Thailänder im Biergarten eintrafen, entlockte Till Bommer seiner afrikanischen Harfe Kora melancholische Melodien.
Als nächstes trat in der herabsinkenden Dämmerung eine Trommelgruppe auf, die mehr Feuer einbrachte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Leider wurde uns trotz der heißen Rhythmen der Big Drums kalt. Aber ab 22:00 Uhr ging es im Haus 13 weiter. Mit einem Mix von Samba, Funk und Elektro trugen Tambor Elektra (Marie L. und Debora Saraiva) dazu bei, dass mir beim Tanzen warm wurde.
Bald nach Mitternacht radelte ich heim.
Ein Fest der Unterdrückten gegen die Herrschenden sollte es sein, so richtig kam dies an diesem Tag in dem, was ich sah, nicht zum Ausdruck.
Zuerst besuchte ich die DGB Kundgebung rund ums Brandenburger Tor.
Dort endet die Latschdemo der Gewerkschaften mit einem Strassenfest, begleitet von Reden gewohnt langweilig.
Doch die Waldmeisterbowle bei der Verdi Abteilung Abfall und eine Bratwurst sorgen für Ablenkung.
Zur nächsten Etappe fuhr ich Unter den Linden entlang nach Kreuzberg zum MyFest rund um die Oranienstrasse.
Ich steuerte den Mariannenplatz an, der noch nicht blau von Bullen war.
Sonne und viele bunte BesucherInnen sorgten für gute Stimmung. Initiativen waren an den Marktständen rund um die Wiese präsent. Sie sammelten Unterschriften, weil Spekulanten nach den Projekten greifen.
Ich unterschrieb unter anderem für das Kulturensemble RAW. Es sind trotz der Finanzkrise viele Projekte bedroht. Auch die Konzerthalle SO36 soll wegen Lärmbelästigung schließen.
Dies und die Verdrängung waren Themen beim MyFest 2009.
Eine Gruppe zeigte eine Performance zur Spekulation. Die Kasse war ein Spielautomat, Zuschauer wurden gebeten eine Taste zu drücken, zeigte das Display Niete, heulten die Spieler auf. Bei einem Gewinner jubelten sie und der erhielt eine überdimensionale Banknote.
Die Rauchschwaden der bestimmt 50 Grillstände auf dem Platz machten den Rundgang jedoch trotz der Leckerein, die auf ihnen brieten, nicht zum reinen Vergnügen. Teilweise verdunkelten sie die Sonne und für Vegetarier war der Geruch sicher lästig.
Aber die Informationsangebote, hier zur Situation illegaler Flüchtlinge in Deutschland, entschädigten dafür.
Nach einer Runde ging ich weiter zum legendären Heinrichplatz, dort haben wir so manche Wannenbesatzung blau gehauen, da meine Begleitung sich verspätete, knipste ich in der Gegend herum. Es boten sich entspannte Motive.
Man / frau relaxten in der Sonne und lauschten der Damen Ska Kapelle.
Ich dachte noch einmal darüber nach, weshalb ich so gar keine Lust verspürte, zur später folgenden Demo zu gehen.
Irgendwie finde ich den Kampf Gewalttäter gegen Gewalttäter auch spannend, aber es gibt immer wieder massenhaft verprügelte Demonstranten. Es mag ja in Wanne Eickel chic aussehen mit einer kleinen Platzwunde von der Maidemo heimzukommen, in Berlin kann ich damit nicht auftrumpfen.
Ich halte es lieber mit Võ Nguyên Giáp, dem genialen General der nordvietnamesischen Armee, der gesagt haben soll: "Wenn der Feind angreift und stark ist, ziehe dich zurück, wenn er sich sicher fühlt, beobachte ihn, wenn du seine Schwächen erkannt hast, schlage zu".
Als die Begleiterin eintraf, fuhren wir weg von der Demo zum Pfefferberg, wo die Eröffnung der Biergarten Saison gefeiert wurde. Beim Fahrrad anschließen bemerkten wir ein paar Meter weiter in der Galerie Mikael Andersen eine Vernissage.
Kunst tut ja meist gut und außerdem gab es leckeren Rotwein, also nix wie hin. In der Gruppen Ausstellung sagt mir Malte Urbschat am meisten zu. Ungewöhnliche, aber bezaubernde Wesen hatte er im Raum verteilt.
Als wir nach einem Mahl beim Thailänder im Biergarten eintrafen, entlockte Till Bommer seiner afrikanischen Harfe Kora melancholische Melodien.
Als nächstes trat in der herabsinkenden Dämmerung eine Trommelgruppe auf, die mehr Feuer einbrachte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Leider wurde uns trotz der heißen Rhythmen der Big Drums kalt. Aber ab 22:00 Uhr ging es im Haus 13 weiter. Mit einem Mix von Samba, Funk und Elektro trugen Tambor Elektra (Marie L. und Debora Saraiva) dazu bei, dass mir beim Tanzen warm wurde.
Bald nach Mitternacht radelte ich heim.
Der doppelte Blick
27.04.09
Bin nochmal in die Ausstellung Picturing America in das Guggenheim Museum gekommen, um mit dem doppelten Blick und zwei weiteren Augenpaaren die Bilder nachzusehen.
Wie immer am Montag bei freiem Eintritt ist der Besuch besonders empfehlenswert.
So schlenderten wir trotz der vielen anderen Schaulustigen entspannt durch die Räume und betrachteten die Werke des Fotorealismus der 60er Jahre aus den USA.
Neben den unterschiedlichen Motivgruppen der Maler waren auch verschiedene Malstile zu erkennen.
Bei einem waren die Bilder in überrealistische Färbung getaucht und es fehlten die Menschen, andere malten Tiefenschärfen, die ein Foto nie erreichen kann, so dass beim zweiten Blick zu erkennen war, dass es kein Foto war.
Auf dem Rückweg zum Ausgang fanden wir einen der Guides herumstehend und die junge Kunstgeschichte Studentin plauderte munter über die Geschichte der Fotorealisten und über deren Maltechniken. So sagte sie, dass alle vorzüglich ausgebildete Maler waren, der Schöpfer des Portraits wegen der erforderlichen Detailtreue zum Teil bis zu 6 Monate für ein Bild benötigte.
Im Anschluss schlürfte ich mit meinen beiden Begleiterinnen noch etwas Leckeres an der Spree.
Bin nochmal in die Ausstellung Picturing America in das Guggenheim Museum gekommen, um mit dem doppelten Blick und zwei weiteren Augenpaaren die Bilder nachzusehen.
Wie immer am Montag bei freiem Eintritt ist der Besuch besonders empfehlenswert.
So schlenderten wir trotz der vielen anderen Schaulustigen entspannt durch die Räume und betrachteten die Werke des Fotorealismus der 60er Jahre aus den USA.
Neben den unterschiedlichen Motivgruppen der Maler waren auch verschiedene Malstile zu erkennen.
Bei einem waren die Bilder in überrealistische Färbung getaucht und es fehlten die Menschen, andere malten Tiefenschärfen, die ein Foto nie erreichen kann, so dass beim zweiten Blick zu erkennen war, dass es kein Foto war.
Auf dem Rückweg zum Ausgang fanden wir einen der Guides herumstehend und die junge Kunstgeschichte Studentin plauderte munter über die Geschichte der Fotorealisten und über deren Maltechniken. So sagte sie, dass alle vorzüglich ausgebildete Maler waren, der Schöpfer des Portraits wegen der erforderlichen Detailtreue zum Teil bis zu 6 Monate für ein Bild benötigte.
Im Anschluss schlürfte ich mit meinen beiden Begleiterinnen noch etwas Leckeres an der Spree.
Lecker Geburtstag
26.04.09
Der Freund der Freundin meiner Freundin G. lud zum Brunch ins Boheemielämää nach Kreuzberg um seinen Geburtstag zu begehen. Unweit des Urbanhafens am einem Park gelegen ist dies ein idyllischer Fleck.
Wir saßen die meiste Zeit unter den vier Linden im Biergarten. Besonders an diesem Fest war, dass es durch eine Klezmer Band begleitet wurde und das Geburtstagskind mitspielte.
Lang soll er leben und noch viele Feste geben!
Der Freund der Freundin meiner Freundin G. lud zum Brunch ins Boheemielämää nach Kreuzberg um seinen Geburtstag zu begehen. Unweit des Urbanhafens am einem Park gelegen ist dies ein idyllischer Fleck.
Wir saßen die meiste Zeit unter den vier Linden im Biergarten. Besonders an diesem Fest war, dass es durch eine Klezmer Band begleitet wurde und das Geburtstagskind mitspielte.
Lang soll er leben und noch viele Feste geben!
Abonnieren
Posts (Atom)