06.05.2016
R. animierte mich sie zum Konzert von Ed Motto im Rahmen des X(Kreuzberg)JAZZ Festivals zu begleiten. Ich muss sagen der Tipp von ihr war super.
Ort war das Bi Nuu, das alte Kaufhaus am Tor, unter dem U-Bahnhof Schlesisches Tor gelegen. Dort entstand später der Kulturbahnhof Kato.
Zur Zeit der großen Hausbesetzungswelle besuchte ich es oft.
Dort harrten wir mit mehreren hundert Menschen auf den Auftritt.
Ed Motta kann mit seiner Körperfülle eine kleinere Bühne sicher gut alleine ausfüllen. Doch stand er mit einem Pianisten, zwei Blechbläsern, einem Bassisten und dem Drummer auf den Bretter.
Dann ging die Band ab wie Luzie. Ich würde sagen, sie bewegten sich im Spektrum Afro Jazz, mit einem starken Einfluß von Funky Music.
Ed Motta ist jedoch auch ein Meister der leisen Töne, bei einem Medley imitierte er ganz alleine verschiedenste Instrumente und Stücke der Pop und Rock Geschichte als Beatboxer. Ich tanzte zwei Stunden und war traurig, dass das Konzert so schnell vorbei war.
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Japanische Schmetterlinge
04.06.2016
Wenn ein Komponist Anfang des 20. Jahrhunderts den kolonialistischen Blick der EuropäerInnen auf Japan bedienen wollte, bot sich als Hauptfigur eine junge Frau an, die unverschuldet im Elend landet. Sie soll zur Hure gemacht werden und bringt sich ob der angehäuften Schuld am Ende um.
Die Oper Iris Butterfly hat Pietro Mascagni 1898 uraufgeführt. Damals war der Fokus der Kunst in Richtung Japan gerichtet. Die dortige malerische Tradition schlug in Paris wie eine Bombe ein. Viele Expressionisten saugten sie auf, es entstand der Japonismus.
Das Kulturbürgertum war fasziniert, so dass auch Opern diese Mode aufnahmen.
Die Neuköllner Oper stülpte den SchauspielerInnen niedliche Manga Kostüme über. Eigentlich folgerichtig, denn die Story würde in dieses japanische Comic Genre passen. Aber auch eine Aktualisierung in Richtung einer jungen osteuropäischen Armutshure wäre möglich gewesen. Das hätte ich spannender gefunden.
Mir gefiel Bühnenbild, Musik und Schauspiel jedoch gut. Leider kam der Gesang schlecht herüber, teilweise deutlich, teilweise war der Text unverständlich. Am Mischpult hinter den ZuschauerInnen saß eine Person, die für das Aussteuern zuständig war. Sie hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und machte den Eindruck, als wenn sie die Vorstellung verschlief. Meiner Freundin und mir ging der kaum verständliche Gesang so auf die Nerven, dass wir die Vorstellung in der Pause verließen. Schade!
Musikalische Leitung: Hans Peter Kirchberg |Inszenierung: Fabian
Gerhardt | Text und Dramaturgie: Bernhard Glocksin |Film: Vincent Stefan
| Ausstattung: Rebekka Dornhege Reyes + Nina Thielen
Mit: SuJin Bae, Seri Baek, Yuri Mizobuchi; Till Bleckwedel, Gustavo Eda, Elias Han
Kritiken der anderen: RBB, NMZ,
A. Hohenstein |
Die Oper Iris Butterfly hat Pietro Mascagni 1898 uraufgeführt. Damals war der Fokus der Kunst in Richtung Japan gerichtet. Die dortige malerische Tradition schlug in Paris wie eine Bombe ein. Viele Expressionisten saugten sie auf, es entstand der Japonismus.
Das Kulturbürgertum war fasziniert, so dass auch Opern diese Mode aufnahmen.
Foto Irmeli Rother |
Mir gefiel Bühnenbild, Musik und Schauspiel jedoch gut. Leider kam der Gesang schlecht herüber, teilweise deutlich, teilweise war der Text unverständlich. Am Mischpult hinter den ZuschauerInnen saß eine Person, die für das Aussteuern zuständig war. Sie hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und machte den Eindruck, als wenn sie die Vorstellung verschlief. Meiner Freundin und mir ging der kaum verständliche Gesang so auf die Nerven, dass wir die Vorstellung in der Pause verließen. Schade!
Fotograf Matthias Heyde |
Mit: SuJin Bae, Seri Baek, Yuri Mizobuchi; Till Bleckwedel, Gustavo Eda, Elias Han
Kritiken der anderen: RBB, NMZ,
Vappu (nicht ganz gleich 1.Mai)
01.05.2016
Am Kampftag der Arbeiterklasse vernachlässigten wir diesmal die Demos und Straßenfeste, es fand ja auch das Gallery Weekend statt.
Zuerst besuchten wir das Kunstareal Pohlstr.11 unter den U-Bahnbögen am Gleisdreieckpark. Das ist dort, wo man / frau mit dem Zug vom Bahnhof Gleisdreieck durch ein Haus zum Bahnhof Kurfürstenstraße rast.
Leider ist das Kunstzentrum sehr klein, nur in wenigen Bögen sind KünstlerInnen untergebracht.
Ganz besonders bezaubernd fanden wir dort die fragilen Arbeiten von Bettina Lüdicke.
Unser nächster Anlaufort war die regelmäßig am 1. Mai stattfindende Ausstellungseröffnung im Finnland Zentrum in Kreuzberg. Wie jedes Jahr besuchte ich sie mit meiner Liebsten, die dort finnische Bekannte trifft. Wie immer stellten auch die gleichen KünstlerInnen Jorma Huusko, Aku Jääskeläinen und Marja-Liisa Skibba aus.
Nach mehreren Jahren kenne ich die KünstlerInnen, ihren Stil und viele BesucherInnen recht gut. Das Ereignis hat mittlerweile Tradition.
Wenn ihr nicht wisst, weshalb Jorma und Aku Mützen tragen, auch das ist eine Tradition. Diese Mützen bekommen AbiturientInnen zur Matura. Am 1. Mai setzen sie diese stolz auf. Die beiden Männer tragen die mit großen schwarzen Bommeln. Das sagt aus, dass sie einen Abschluss einer technischen Hochschule in der Tasche haben.
Danach waren wir etwas kunstfaul und flanierten die Bergmannstraße entlang in Richtung Schöneberg. Dabei fielen mir in fast allen Läden Plakate auf, die zu Einwohnerversammlungen wegen einer sogenannten Begegnungszone einluden. Offensichtlich wollen sich Straßenmöbelfabrikanten mit langweiligen Stadtlandschaften eine goldene Nase verdienen. Auf www.nollendorfkiez.de könnt ihr die "begeisterten" Kommentare der AnwohnerInnen der Maaßenstraße nachlesen.
Es entsteht gerade eine Initiative zur Abschaffung der Zone.
Alle Fotos: Irmeli Rother
Am Kampftag der Arbeiterklasse vernachlässigten wir diesmal die Demos und Straßenfeste, es fand ja auch das Gallery Weekend statt.
Zuerst besuchten wir das Kunstareal Pohlstr.11 unter den U-Bahnbögen am Gleisdreieckpark. Das ist dort, wo man / frau mit dem Zug vom Bahnhof Gleisdreieck durch ein Haus zum Bahnhof Kurfürstenstraße rast.
Leider ist das Kunstzentrum sehr klein, nur in wenigen Bögen sind KünstlerInnen untergebracht.
Ganz besonders bezaubernd fanden wir dort die fragilen Arbeiten von Bettina Lüdicke.
Unser nächster Anlaufort war die regelmäßig am 1. Mai stattfindende Ausstellungseröffnung im Finnland Zentrum in Kreuzberg. Wie jedes Jahr besuchte ich sie mit meiner Liebsten, die dort finnische Bekannte trifft. Wie immer stellten auch die gleichen KünstlerInnen Jorma Huusko, Aku Jääskeläinen und Marja-Liisa Skibba aus.
Nach mehreren Jahren kenne ich die KünstlerInnen, ihren Stil und viele BesucherInnen recht gut. Das Ereignis hat mittlerweile Tradition.
Wenn ihr nicht wisst, weshalb Jorma und Aku Mützen tragen, auch das ist eine Tradition. Diese Mützen bekommen AbiturientInnen zur Matura. Am 1. Mai setzen sie diese stolz auf. Die beiden Männer tragen die mit großen schwarzen Bommeln. Das sagt aus, dass sie einen Abschluss einer technischen Hochschule in der Tasche haben.
Maaßenstraße So. um 12:30 |
Es entsteht gerade eine Initiative zur Abschaffung der Zone.
Alle Fotos: Irmeli Rother
Vor Vappu
30.04.2016
Wenn wir Deutschen von der Walpurgisnacht und dem 1. Mai reden, verstehen die FinnInnen immer Vappu. Im Gegensatz zu uns tanzen sie am Vorabend auf den Straßen und wenn sie Matura haben, tragen sie weiße Mützen. In Berlin kann ich das meiner Liebsten jedoch nicht bieten.
Den Samstag begannen wir mit einem Kunstfrühstück incl. Vernissage im me. 'Frühstück' war vermessen, es gab ganz leckere Schnittchen, Naturcroissants, leider nur einen sogenannten Kaffee. Ich hatte die Idee das Produkt mit "Heißes Wasser, kann Spuren von Kaffeegeschmack enthalten" zu bezeichnen.
Dafür waren die Ausstellungen sehr anregend.
Hervorragend ist die mit den Werken von drei Jungkuratorinnen einer englischen Kunstschule. Das Motto lautete "Private Exposé", was etwas nach Amateur Porno klingt. Zu mindestens bei einem Werk könnte man / frau auf die Idee kommen, schaut selbst!
An Leigh Ledare hätte Freud sicher seine Freude gehabt. Zumindest ist der vermutete Skandal um sein Verhältnis zu seiner Mutter ein Verkaufsargument für seine Fotos. Sex sells wusten schon die Maler in der Renaissance. Doch stellten sie dafür eher historische Szenen nach....
Die Liste der vertretenden KünstlerInnen enthält illustere Namen: Marina Abramović, Barry X Ball, Jeremy Blake, Don Brown, John De Andrea, Rineke Dijkstra, Charles Fréger, André Gelpke, Paul Graham, Victor Guidalevitch, Nicky Hoberman, John Isaacs, Johannes Kahrs, Alicja Kwade, Leigh Ledare, Zoe Leonhard, Philip-Lorca diCorcia, Tony Oursler, Evan Penny, Gerhard Richter, Pipilotti Rist, Zbigniew Rogalski, Gino Rubert, Sam Taylor-Johnson, Timm Ulrichs, Erwin Wurm, Jian Zhang.
Die Ausstellung ist bis zum 22.06.2016 zu sehen
Im UG des me schauten wir noch Fotos von Cindy Sherman. Auch an ihr hätte Freud seine Freude. Eine Person, die ausschließlich sich selbst in wechselnden Verkleidungen fotografiert, wäre ein interessantes Studienobjekt.
Die Fotos sind noch bis zum 28.08.2016 zu betrachten.
Als wir genug von den vermutlich etwas verrückten KünstlerInnen hatten, zogen wir weiter in die nahliegende Galerie Art Cru. Dort stellen sie Außenseiter Künstler aus.
Diesmal präsentierten sie Abram Wilhelm, dessen Arbeiten noch bis zum 22.05.2016 gezeigt werden. Nicht alles war gut gelungen, einige Bilder waren mir zu schlampig gemalt, doch insgesamt lohnt es sich wie immer einen Blick in die Galerie zu werfen.
Abends tanzten wir recht gesittet im Saal in den 1.Mai hinein. Unter dem Dach des Artenschutz Theaters spielten die Bokkombo zum Tanz auf. Der Veranstaltungsort liegt in einer recht verlorenen Ecke von Tiergarten in einem Bogen unter den Bahngleisen. Ein Verein betreibt ihn mit Ehrenamtlichen. Man / frau spürte dies an der freundlichen Atmosphäre.
Die Band kannte ich, sie covert Songs hauptsächlich aus den Achtzigern neben den Eigenkreationen. Sie spielt bunten Rock'n Roll und eignete sich gut als Stimmungsaufheller für Partys ohne Altersbegrenzung. So war das Publikumsspektrum zwischen von 20 bis 70 angesiedelt.
Wir tanzten in die Nacht hinein.
Alle Fotos Irmeli Rother
Wenn wir Deutschen von der Walpurgisnacht und dem 1. Mai reden, verstehen die FinnInnen immer Vappu. Im Gegensatz zu uns tanzen sie am Vorabend auf den Straßen und wenn sie Matura haben, tragen sie weiße Mützen. In Berlin kann ich das meiner Liebsten jedoch nicht bieten.
Den Samstag begannen wir mit einem Kunstfrühstück incl. Vernissage im me. 'Frühstück' war vermessen, es gab ganz leckere Schnittchen, Naturcroissants, leider nur einen sogenannten Kaffee. Ich hatte die Idee das Produkt mit "Heißes Wasser, kann Spuren von Kaffeegeschmack enthalten" zu bezeichnen.
Dafür waren die Ausstellungen sehr anregend.
Hervorragend ist die mit den Werken von drei Jungkuratorinnen einer englischen Kunstschule. Das Motto lautete "Private Exposé", was etwas nach Amateur Porno klingt. Zu mindestens bei einem Werk könnte man / frau auf die Idee kommen, schaut selbst!
Uwe Tim, Ich kann keine Kunst mehr sehen! 1975 |
Evan Penny, No One - in particular #15, Series 1, 2005 |
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John De Andrea, Sitting Woman, 1972 |
Gino Rubert, aus der Serie: Walks u. Heads, Point of no return, 2004 |
Leigh Ledare, Mom Spread with Red Heels, 2003 |
Die Liste der vertretenden KünstlerInnen enthält illustere Namen: Marina Abramović, Barry X Ball, Jeremy Blake, Don Brown, John De Andrea, Rineke Dijkstra, Charles Fréger, André Gelpke, Paul Graham, Victor Guidalevitch, Nicky Hoberman, John Isaacs, Johannes Kahrs, Alicja Kwade, Leigh Ledare, Zoe Leonhard, Philip-Lorca diCorcia, Tony Oursler, Evan Penny, Gerhard Richter, Pipilotti Rist, Zbigniew Rogalski, Gino Rubert, Sam Taylor-Johnson, Timm Ulrichs, Erwin Wurm, Jian Zhang.
Die Ausstellung ist bis zum 22.06.2016 zu sehen
Im UG des me schauten wir noch Fotos von Cindy Sherman. Auch an ihr hätte Freud seine Freude. Eine Person, die ausschließlich sich selbst in wechselnden Verkleidungen fotografiert, wäre ein interessantes Studienobjekt.
Die Fotos sind noch bis zum 28.08.2016 zu betrachten.
Als wir genug von den vermutlich etwas verrückten KünstlerInnen hatten, zogen wir weiter in die nahliegende Galerie Art Cru. Dort stellen sie Außenseiter Künstler aus.
Diesmal präsentierten sie Abram Wilhelm, dessen Arbeiten noch bis zum 22.05.2016 gezeigt werden. Nicht alles war gut gelungen, einige Bilder waren mir zu schlampig gemalt, doch insgesamt lohnt es sich wie immer einen Blick in die Galerie zu werfen.
Abends tanzten wir recht gesittet im Saal in den 1.Mai hinein. Unter dem Dach des Artenschutz Theaters spielten die Bokkombo zum Tanz auf. Der Veranstaltungsort liegt in einer recht verlorenen Ecke von Tiergarten in einem Bogen unter den Bahngleisen. Ein Verein betreibt ihn mit Ehrenamtlichen. Man / frau spürte dies an der freundlichen Atmosphäre.
Die Band kannte ich, sie covert Songs hauptsächlich aus den Achtzigern neben den Eigenkreationen. Sie spielt bunten Rock'n Roll und eignete sich gut als Stimmungsaufheller für Partys ohne Altersbegrenzung. So war das Publikumsspektrum zwischen von 20 bis 70 angesiedelt.
Wir tanzten in die Nacht hinein.
Alle Fotos Irmeli Rother
Rotkäppchen andersrum (Wild)
16.04.2016
Das Märchen Rotkäppchen ist formell eine moralische Lehrfabel für junge Frauen nicht vom Wege der Tugend abzuweichen. Dass im Kostüm des Wolfs ein Mann steckt, ist nicht von der Hand zu weisen. Mensch könnte aber auch meinen, die Psychoklempner denken immer nur ans Eine.
- „Das ‚Rotkäppchen‘“, befand der Psychoanalytiker Erich Fromm, „ist ein Symbol der Menstruation. Das kleine Mädchen ist eine reife Frau geworden und sieht sich jetzt mit ihrer Sexualität konfrontiert.“
Der Psychologe Bruno Bettelheim sah in dem ominösen Kleidungsstück das „Symbol einer verfrühten Übertragung sexueller Anziehungskraft“. - Zitate aus Die Affäre Rotkäppchen (Zeit Online).
Im Film Wild ist der Wolf, den die Hauptdarstellerin ( Ania ) trifft, eher ein scheues Wesen. Sie begegnet ihm in einem Wäldchen bei einer Hochhaussiedlung in Halle und so beginnt das moderne Fantasiemärchen.
Ania fängt den Wolf und sperrt ihn in ihrer Neubauwohnung ein. Der ist jedoch kein wohlerzogener Schäferhund und zerlegt die Wohnung, pisst und scheißt alles voll. Lange geht das nicht gut und so endet die Geschichte damit, dass Ania mit ihrem Wolf in die "Wildniss" zieht.
Damit niemand / niefrau den Film psychologisch-sexuell deuten muss, ist im Film eine Traumsequenz eingeflochten, in der Anias Menstruationsblut beim Weg auf die Toilette auf den Boden tropft. Der Wolf leckt dieses auf und folgt ihr...
Nach dem Betrachten des Films hatte ich nicht das Gefühl einem Meilenstein der Filmgeschichte beigewohnt zu haben. Ein bisschen Sex mit Wolf reicht dafür nicht.
Ich will jedoch die Arbeit des Wolfes und seines Tiertrainers und der Hauptdarstellerin lobend erwähnen.
Drehbuch und Regie: Nicolette Krebitz
Kamera: Reinhold Vorschneider
Ton: Christoph Schilling
Ausstattung: Sylvester Koziolek
Kostüm: Tabassom Charaf
Schnitt: Bettina Böhler
Besetzung: Lilith Stangenberg (Ania), Georg Friedrich, Silke Bodenbender
Kritiken der Anderen: Zeit, FAZ, Spiegel
Gustave Dore |
- „Das ‚Rotkäppchen‘“, befand der Psychoanalytiker Erich Fromm, „ist ein Symbol der Menstruation. Das kleine Mädchen ist eine reife Frau geworden und sieht sich jetzt mit ihrer Sexualität konfrontiert.“
Der Psychologe Bruno Bettelheim sah in dem ominösen Kleidungsstück das „Symbol einer verfrühten Übertragung sexueller Anziehungskraft“. - Zitate aus Die Affäre Rotkäppchen (Zeit Online).
© 2016 NFP marketing und distribution |
Ania fängt den Wolf und sperrt ihn in ihrer Neubauwohnung ein. Der ist jedoch kein wohlerzogener Schäferhund und zerlegt die Wohnung, pisst und scheißt alles voll. Lange geht das nicht gut und so endet die Geschichte damit, dass Ania mit ihrem Wolf in die "Wildniss" zieht.
Damit niemand / niefrau den Film psychologisch-sexuell deuten muss, ist im Film eine Traumsequenz eingeflochten, in der Anias Menstruationsblut beim Weg auf die Toilette auf den Boden tropft. Der Wolf leckt dieses auf und folgt ihr...
Nach dem Betrachten des Films hatte ich nicht das Gefühl einem Meilenstein der Filmgeschichte beigewohnt zu haben. Ein bisschen Sex mit Wolf reicht dafür nicht.
Ich will jedoch die Arbeit des Wolfes und seines Tiertrainers und der Hauptdarstellerin lobend erwähnen.
Drehbuch und Regie: Nicolette Krebitz
Kamera: Reinhold Vorschneider
Ton: Christoph Schilling
Ausstattung: Sylvester Koziolek
Kostüm: Tabassom Charaf
Schnitt: Bettina Böhler
Besetzung: Lilith Stangenberg (Ania), Georg Friedrich, Silke Bodenbender
Kritiken der Anderen: Zeit, FAZ, Spiegel
Frauenbewegt und gewalttätig
04.03.2016
Dass Frauen keine dummen Schafe sind, konnte ich schon in der frühen Jugend erfahren, Frauen zogen mich auf.
Ein Teil der Geschichte der Frauenbewegung sind die Suffragetten. Ab etwa 1900 formatierten sich Gruppen die das Wahlrecht für Frauen einforderten. Das herrschende Patriachat verlachte sie am Anfang, erklärten Frauen für zu blöd zu wählen und nahm erst von ihnen Notiz, als sie begannen gewalttätigen Widerstand zu leisten. Das erste Land mit Frauenwahlrecht in Europa war übrigens1906 Finnland.
Der Film Suffragette – Taten statt Worte erzählt eine Geschichte um die englische Frauenbewegung in dieser Zeit.
Sehr gut am Film gefällt mir das sowohl die Unterschiede der bürgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung, als auch die Militanz der Frauen gezeigt werden. Die Hauptperson ist Wäscherin. Sie ist schlecht bezahlt und sexueller Ausbeutung unterworfen.
Mehr aus Zufall gerät sie in die eher bürgerliche Frauenbewegung. Nach mehreren Festnahmen wird sie von ihrem Mann hinausgeworfen, verliert ihren Job und ihr Kind wird adoptiert.
Mittellos geworden wird sie von Mitstreiterinnen unterstützt.
Um die Strukturen der Feministinnen zu zerschlagen, versucht ein Polizeikommissar sie als Spitzel zu gewinnen.
Sie läst sich aber nicht als Denunziantin anwerben.
Sie wird Militante und beteiligt sich an gewaltsamen Aktionen. So nimmt sie an einem Bombenanschlag gegen das Haus eines Politikers teil.
Sehr schön ist das der Film die Frauen nicht zu friedfertigen Schafen verbiegen will. Außerdem zeigt er die Polizei als Gewalttäter, was sie heute wie damals war und ist.
Leider hat sich die Situation von Frauen weltweit bis heute kaum geändert. Zwar dürfen sie in den bürgerlichen Demokratien ihre Stimme abgeben, doch proletarische Frauen werden heute immer noch unterdrückt. Wahrscheinlich ändert sich das erst, wenn wieder Bomben hochgehen.
Toll ist auch wie der Film die menschenverachtende Praxis der Zwangsernährung beschreibt. Diese Form der Folter hat ja auch die Bundesrepublik gegenüber den Gefangen der RAF angewendet.
So ist der Film wie eine Geschichtsstunde, die weit in die heutige Zeit und die Zukunft weißt.
Kritiken der Anderen: FAZ, Zeit, FR, critic, Spiegel, epd,
Alle Fotos © Concord Filmverleih
Dass Frauen keine dummen Schafe sind, konnte ich schon in der frühen Jugend erfahren, Frauen zogen mich auf.
Ein Teil der Geschichte der Frauenbewegung sind die Suffragetten. Ab etwa 1900 formatierten sich Gruppen die das Wahlrecht für Frauen einforderten. Das herrschende Patriachat verlachte sie am Anfang, erklärten Frauen für zu blöd zu wählen und nahm erst von ihnen Notiz, als sie begannen gewalttätigen Widerstand zu leisten. Das erste Land mit Frauenwahlrecht in Europa war übrigens1906 Finnland.
Der Film Suffragette – Taten statt Worte erzählt eine Geschichte um die englische Frauenbewegung in dieser Zeit.
Sehr gut am Film gefällt mir das sowohl die Unterschiede der bürgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung, als auch die Militanz der Frauen gezeigt werden. Die Hauptperson ist Wäscherin. Sie ist schlecht bezahlt und sexueller Ausbeutung unterworfen.
Mehr aus Zufall gerät sie in die eher bürgerliche Frauenbewegung. Nach mehreren Festnahmen wird sie von ihrem Mann hinausgeworfen, verliert ihren Job und ihr Kind wird adoptiert.
Mittellos geworden wird sie von Mitstreiterinnen unterstützt.
Um die Strukturen der Feministinnen zu zerschlagen, versucht ein Polizeikommissar sie als Spitzel zu gewinnen.
Sie läst sich aber nicht als Denunziantin anwerben.
Sie wird Militante und beteiligt sich an gewaltsamen Aktionen. So nimmt sie an einem Bombenanschlag gegen das Haus eines Politikers teil.
Sehr schön ist das der Film die Frauen nicht zu friedfertigen Schafen verbiegen will. Außerdem zeigt er die Polizei als Gewalttäter, was sie heute wie damals war und ist.
Leider hat sich die Situation von Frauen weltweit bis heute kaum geändert. Zwar dürfen sie in den bürgerlichen Demokratien ihre Stimme abgeben, doch proletarische Frauen werden heute immer noch unterdrückt. Wahrscheinlich ändert sich das erst, wenn wieder Bomben hochgehen.
Toll ist auch wie der Film die menschenverachtende Praxis der Zwangsernährung beschreibt. Diese Form der Folter hat ja auch die Bundesrepublik gegenüber den Gefangen der RAF angewendet.
So ist der Film wie eine Geschichtsstunde, die weit in die heutige Zeit und die Zukunft weißt.
Kritiken der Anderen: FAZ, Zeit, FR, critic, Spiegel, epd,
Alle Fotos © Concord Filmverleih
Kommunistische Zellen in Hollywood
26.02.2016
Wer mal wieder einen leichten fröhlichen Abend geniessen möchte, sitzt bei "Hail Caesar!" der Choen Brüder im richtigen Film.
Fast jeder Regisseur von Rang und Namen hat einmal einen Film im Film gedreht. Hellzapoppin, The Purple Rose of Cairo, Julietta und die Geister sind Beispiele.
Nun haben sich auch die Choens an das Genere gewagt.
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg erreichte die Studioproduktion in Hollywood einen Höhepunkt. Im Nachklang des Sieges der USA konnten die Studios den internationalen Markt so stark besetzen, wie nie zuvor. Entsprechend explodierten die Gewinne und die Filme wurden immer aufwendiger. Dramen mit ein paar tausend KomparsInnen oder mit hunderten von TänzerInnen waren Standard.
Sandalenfilme wie Ben Hur und Que Vadis werden heute noch gerne gesehen
Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte.
Der Hauptdarsteller eines solchen Sandalenfilms wird von einer Zelle kommunistischer Drehbuchschreiber entführt und das Studio erpresst. Der Sicherheitschef des Studios klärt den Fall auf und alles ist gut. Natürlich kommt es vorher zu allerlei Wirrungen und Irrungen, aber zum Schluss heißt es,- Ente gut, alles gut.
Leider beruht die Comedy fast ausschließlich darauf, dass SchauspielerInnen und Drehbuchschreiber geistig etwas beschränkt sind und sich auch so verhalten. Das mag zwar aus der Sicht von Regisseuren richtig erscheinen, aber ist fragwürdig.
Es gibt aber auch bezaubernde Szenen, die ich euch nicht verraten will.
In der Wirklichkeit brach die paranoide Kommunistenjagd und der folgende Ausschluss von vermeintlichen Staatsfeinden von Jobs in Hollywood der Filmindustrie fast das Rückgrat. Die Geschichten wurden immer flacher. Ohne die sich später entwickelnde Off Film Szene, die die Studios aufsaugte, wären die Majors längst tot.
© Universal Pictures |
Fast jeder Regisseur von Rang und Namen hat einmal einen Film im Film gedreht. Hellzapoppin, The Purple Rose of Cairo, Julietta und die Geister sind Beispiele.
Nun haben sich auch die Choens an das Genere gewagt.
© Universal Pictures |
Sandalenfilme wie Ben Hur und Que Vadis werden heute noch gerne gesehen
© Universal Pictures |
Der Hauptdarsteller eines solchen Sandalenfilms wird von einer Zelle kommunistischer Drehbuchschreiber entführt und das Studio erpresst. Der Sicherheitschef des Studios klärt den Fall auf und alles ist gut. Natürlich kommt es vorher zu allerlei Wirrungen und Irrungen, aber zum Schluss heißt es,- Ente gut, alles gut.
Leider beruht die Comedy fast ausschließlich darauf, dass SchauspielerInnen und Drehbuchschreiber geistig etwas beschränkt sind und sich auch so verhalten. Das mag zwar aus der Sicht von Regisseuren richtig erscheinen, aber ist fragwürdig.
Es gibt aber auch bezaubernde Szenen, die ich euch nicht verraten will.
© Universal Pictures |
Butt und Bass
21.02.2016
Wie fast immer begann mein Aufenthalt in Potsdam im vorzüglichen Fischrestaurant Butt. Meine BegleiterInnen waren dort Frischlinge und nach dem Speisen sehr angetan von Preis und Qualität.
Zwei mal Dorschfilet in Senfsosse und Gurkensalat und ein mal Zander auf Rieslingkraut verschwanden in unseren Mägen.
So gut abgefüttert genossen wir den fünf minütigen Spaziergang zum Nikolaisaal. Hinter der Fassade eines der Potsdamer Bürgerhäuser verbirgt sich ein recht großer moderner Konzertsaal.
Dort erwartete uns das leckere Hauptgericht des Abends, Renaud Garcia-Fons und das Filmorchester Babelsberg.
Der Solist am Bass gehört zu den weltweit innovativsten Virtuosen seines Instrument. Ich kenne seine Musik auf CD´s seit Jahren. So war ich sehr neugierig ihn live zu erleben.
Er entlockt seinem Bass Töne, die sonst kaum niemand zum klingen bringen kann.
Er selbst sagt schön "Unsere Seelen haben ein Bedürfnis nach Musik"
Bisher kannte ich ihn nur aus Duos und so wollte ich wissen wie er mit einem Orchester klingt. Ich kannte das Filmorchester bisher auch nur vom Namen.
Das es schon seit 1918 existiert wusste ich z.B. nicht. Damals begleitete es Stummfilme.
Als der Tonfilm aufkam erweiterte sich die Aufgabe schnell. Witzig ist, dass in der Geschichtsschreibung im WEB zwischen 33 - 45 nur die erfolgreichen Produktionen auftauchen. Irgendwie haben sie den Ausschluss der linken und jüdischen MusikerInnen wohl vergessen. Außerdem fehlt die Unterstützung der deutschen Weltherrschaftsfantasie. Irgendwie war das Orchester wohl unpolitisch und unschuldig, dass ich nicht lachte.
Natürlich hat es aber auch eine Geschichte in der DDR gegeben. Die war aber auch ganz unpolitisch und erfolgreich.
Aber gut, beim Konzert gefiel mir das Orchester musikalisch sehr gut. Was ich vorher nicht wusste, war das während des Konzerts ausschließlich Kompositionen Renaud Garcia Fons gespielt werden sollten. Das gelang super, auch wegen des Dirigenten Lorenz Dangel.
Beseelt von tollen Abend kehrten wir nach Berlin zurück.
Wie fast immer begann mein Aufenthalt in Potsdam im vorzüglichen Fischrestaurant Butt. Meine BegleiterInnen waren dort Frischlinge und nach dem Speisen sehr angetan von Preis und Qualität.
Zwei mal Dorschfilet in Senfsosse und Gurkensalat und ein mal Zander auf Rieslingkraut verschwanden in unseren Mägen.
© Michael Lüder |
© Renaud Garcia Fons |
Der Solist am Bass gehört zu den weltweit innovativsten Virtuosen seines Instrument. Ich kenne seine Musik auf CD´s seit Jahren. So war ich sehr neugierig ihn live zu erleben.
Er entlockt seinem Bass Töne, die sonst kaum niemand zum klingen bringen kann.
Er selbst sagt schön "Unsere Seelen haben ein Bedürfnis nach Musik"
Bisher kannte ich ihn nur aus Duos und so wollte ich wissen wie er mit einem Orchester klingt. Ich kannte das Filmorchester bisher auch nur vom Namen.
Das es schon seit 1918 existiert wusste ich z.B. nicht. Damals begleitete es Stummfilme.
Als der Tonfilm aufkam erweiterte sich die Aufgabe schnell. Witzig ist, dass in der Geschichtsschreibung im WEB zwischen 33 - 45 nur die erfolgreichen Produktionen auftauchen. Irgendwie haben sie den Ausschluss der linken und jüdischen MusikerInnen wohl vergessen. Außerdem fehlt die Unterstützung der deutschen Weltherrschaftsfantasie. Irgendwie war das Orchester wohl unpolitisch und unschuldig, dass ich nicht lachte.
Natürlich hat es aber auch eine Geschichte in der DDR gegeben. Die war aber auch ganz unpolitisch und erfolgreich.
Aber gut, beim Konzert gefiel mir das Orchester musikalisch sehr gut. Was ich vorher nicht wusste, war das während des Konzerts ausschließlich Kompositionen Renaud Garcia Fons gespielt werden sollten. Das gelang super, auch wegen des Dirigenten Lorenz Dangel.
Beseelt von tollen Abend kehrten wir nach Berlin zurück.
Kultur erlatschen in Schöneberg
20.02.2016
Der für MitläuferInnen kostenlose Schöneberger Artwalk ist eine Institution geworden. Seit 2011 begleitet eine Sachverständige, diesmal die Kunsthistorikerin Constanze Musterer, einen kleinen Trupp vor KunstliebhaberInnen beim Rundgang. Als Bewohner des Galerienviertel war es notwendig mindestens ein mal daran teilzunehmen.
Am 30.04.2016 findet der nächste Rundgang statt.
Wir starteten einhundert Meter von meinem Wohnsitz entfernt in der Galerie Gilla Lörcher in der Pohlstrasse. Die dort gezeigten Werke von Monika Romstein unter dem Titel Nach dem Lila links abbiegen schafften es auch beim zweiten Blick nicht, bei mir Begeisterung hervor zu rufen.
Ich sah sie schon auf den Weg zur U-Bahn, aber aus der Nähe wurden sie auch nicht besser. Einzig die im Hinterraum fast versteckten Collagen waren recht ansehnlich.
Als nächstes besuchten wir die Galerie Tanya Leighton in der Kurfürstenstrasse. Im ersten Laden stellte John Smith unter dem Titel Sign Language Videos und Fresken aus.
Die Galeristin erklärte zum Video White Hole, dass die Idee aus einem Ausspruch von Ex DDR BewohnerInnen entstand.
Diese meinten zuerst, dass durch die Übernahme der DDR Licht am Ende des Tunnels zu sehen sei. Doch es stellte sich für sie heraus, dass es nur immer dunkler wurde. Ähnlich hintersinnig waren seine anderen Arbeiten. Ein Künstler dem ich in Zukunft Beachtung schenken werde.
Im zweiten Laden auf der anderen Strassenseite war Sam Anderson Endless Love ausgestellt. Im Raum waren kleinere Objekte auf dem Boden, wie das Gerippe eines schwangeren Kiwis, ausgestellt. Außerdem waren Videos zu sehen. Die Künstlerin wohnt in New York und ist international aufgestellt.
Folgend besuchten wir den Projektraum insitu. Dort wurde eine Gruppenausstellung unter dem Titel Madaleine gezeigt. Wer dabei an süsses Gebäck denkt, liegt nicht ganz falsch. Kitschig waren die Objekte alle male, nur der wabbelige Fußboden im "Fernsehzimmer" war ganz lustig.
Weiter ging es in die Potsdamer Strasse. Dort besuchten wir das Highligth des Rundgangs. Die Kehrer Galerie ist Ableger des gleichnamigen Verlags, der auf Architektur- und Fotobücher spezialisiert ist.
Unter dem Titel Zimmer mit Aussicht sahen wir eine Gruppenausstellung mit teilweise sehr spannenden Aufnahmen von Räumen und Häusern. Die tollen Fotos sind noch bis zum 9. April anzuschauen.
Die KünstlerInnen sind: Alicja Dobrucka, Filip Dujardin, Claudio Gobbi, Kathrin Ganser, Antje Guenther, Beate Gütschow, Susan Hefuna, Rolf Julius, Steffi Klenz, Eva Leitolf, Gregor Neuerer, Roselyne Titaud, Thomas Weinberger.
Die letzten beiden Stationen waren keine Ladengeschäfte sondern in Etagen eines Hauses gegenüber untergebracht.
Die Galerie Guido W. Baudach stellte den von ihr vertretenen Künstler Erwin Kneihsl aus. Der Fotograf und Filmemacher präsentierte unter dem Titel nur schwarz / weiße Arbeiten aus. Jedoch nicht mit Digitalkameras, sondern mit analogem Equipment hergestellt. Dies scheint aktuell unter FotografInnen ein bisschen hip zu sein. Neben einigen Vorzügen der Digitaltechnik bietet die alte Technik eine sehr hohe Auflösung und vieles mehr.
Die letzte Station bildete Arriatia Beer. Dort war Skulpturales von Claudia Wieser ausgestellt. Der Titel lautete All that Is.
Spiegel und Säulen standen im Raum, Gemaltes hing an der Wand.
Dadurch sollte eine eigene kleine Welt entstehen. Leider konnte ich nicht recht in diese eintauchen.
Für mich stand alles unverbunden nebeneinander.
Doch die FotografInnen unter den MitläuferInnen waren ob der Spiegel begeistert.
Damit war der interessante Kunstrundgang zu Ende. Leider gab es keine vorgesehene Möglichkeit gemeinsam über das Gesehene zu reden. Es wäre gut, wenn die MacherInnen so etwas organisieren könnten.
Der für MitläuferInnen kostenlose Schöneberger Artwalk ist eine Institution geworden. Seit 2011 begleitet eine Sachverständige, diesmal die Kunsthistorikerin Constanze Musterer, einen kleinen Trupp vor KunstliebhaberInnen beim Rundgang. Als Bewohner des Galerienviertel war es notwendig mindestens ein mal daran teilzunehmen.
Am 30.04.2016 findet der nächste Rundgang statt.
ohne Titel, 2015 |
Ich sah sie schon auf den Weg zur U-Bahn, aber aus der Nähe wurden sie auch nicht besser. Einzig die im Hinterraum fast versteckten Collagen waren recht ansehnlich.
White Hole, 2014 |
Die Galeristin erklärte zum Video White Hole, dass die Idee aus einem Ausspruch von Ex DDR BewohnerInnen entstand.
Diese meinten zuerst, dass durch die Übernahme der DDR Licht am Ende des Tunnels zu sehen sei. Doch es stellte sich für sie heraus, dass es nur immer dunkler wurde. Ähnlich hintersinnig waren seine anderen Arbeiten. Ein Künstler dem ich in Zukunft Beachtung schenken werde.
Pregnant Kiwi Skeleton, 2015 |
Folgend besuchten wir den Projektraum insitu. Dort wurde eine Gruppenausstellung unter dem Titel Madaleine gezeigt. Wer dabei an süsses Gebäck denkt, liegt nicht ganz falsch. Kitschig waren die Objekte alle male, nur der wabbelige Fußboden im "Fernsehzimmer" war ganz lustig.
© Kehrer Galerie |
© Kehrer Galerie |
Die KünstlerInnen sind: Alicja Dobrucka, Filip Dujardin, Claudio Gobbi, Kathrin Ganser, Antje Guenther, Beate Gütschow, Susan Hefuna, Rolf Julius, Steffi Klenz, Eva Leitolf, Gregor Neuerer, Roselyne Titaud, Thomas Weinberger.
Die letzten beiden Stationen waren keine Ladengeschäfte sondern in Etagen eines Hauses gegenüber untergebracht.
Die Galerie Guido W. Baudach stellte den von ihr vertretenen Künstler Erwin Kneihsl aus. Der Fotograf und Filmemacher präsentierte unter dem Titel nur schwarz / weiße Arbeiten aus. Jedoch nicht mit Digitalkameras, sondern mit analogem Equipment hergestellt. Dies scheint aktuell unter FotografInnen ein bisschen hip zu sein. Neben einigen Vorzügen der Digitaltechnik bietet die alte Technik eine sehr hohe Auflösung und vieles mehr.
Die letzte Station bildete Arriatia Beer. Dort war Skulpturales von Claudia Wieser ausgestellt. Der Titel lautete All that Is.
Spiegel und Säulen standen im Raum, Gemaltes hing an der Wand.
Dadurch sollte eine eigene kleine Welt entstehen. Leider konnte ich nicht recht in diese eintauchen.
Für mich stand alles unverbunden nebeneinander.
Doch die FotografInnen unter den MitläuferInnen waren ob der Spiegel begeistert.
Damit war der interessante Kunstrundgang zu Ende. Leider gab es keine vorgesehene Möglichkeit gemeinsam über das Gesehene zu reden. Es wäre gut, wenn die MacherInnen so etwas organisieren könnten.
Ladegewicht
19.02.2016
Im Rahmen des Filmfestes Berlinale findet auch das Internationale Forum statt. Gerne schaue ich bei der Berlinale Filme, die vielleicht nie ins Kino kommen.
Da ich dort meist mit meiner liebsten Finnin unterwegs bin, ist es natürlich, dass wir gerne irgendwas finnisches beim Film haben. Diesmal gab es leider nur ein Film mit einem Hauptdarsteller aus Finnland, aber in der Not fressen die TeufelInnen Fliegen.
Der Film Deadweight (Ladegewicht) ist das Erstlingswerk von Axel Koenzen. Es ist ein sehr eindringlicher Film um den Tod eines philippinischen Seemannes auf einem riesigen Containerschiff.
In der ersten Sequenz wird ein solches Schiff bei Nacht beladen. Dabei fängt die Kamera beeindruckende Bilder ein. Die Kräne senken die Metallkisten mit beeindruckender Geschwindigkeit in den Laderaum.
Bei einem Telefongespräch übt die Reederei Druck auf den Käpitain aus, so dass dieser verbotenerweise Besatzungsmitglieder in den Laderaum zur Unterstützung schickt. Dabei kommt ein Seemann zu Tode.
Im folgenden geht es um die Verantwortlichkeit des Kapitäns und die Entschädigung für die Familie des Toten. Zwischendurch wird der Alltag auf einem solchen Schiffsriesen gezeigt.
Den Schluss verrate ich natürlich nicht, obwohl es sein kann das der Film nie wieder in Deutschland gezeigt wird. Doch da arte mitfinanziert hat, wird er hoffendlich wenigstens dort gezeigt. Schaut ins Programm.
Bei der im Berlinalecircus anschließenden Diskusion mit dem Publikum waren der Regisseur und der Kameramann anwesend. Sie beschrieben die Schwierigkeiten in einer faktisch dokumentarischen Situation zu drehen. Die Notwendigkeiten auf See und beim Laden / Entladen waren einzuflechten, aber auch mitbestimmend für das eindrucksvolle Ergebnis.
Deutschland / Finnland 2016, 88 Min.Kamera Alexander Gheorghiu
Tommi Korpela, Ema Vetean, Archie Alemania, Manuelito Acido, Frank Lammers
alle Fotos Alexander Gheorghiu
Im Rahmen des Filmfestes Berlinale findet auch das Internationale Forum statt. Gerne schaue ich bei der Berlinale Filme, die vielleicht nie ins Kino kommen.
Da ich dort meist mit meiner liebsten Finnin unterwegs bin, ist es natürlich, dass wir gerne irgendwas finnisches beim Film haben. Diesmal gab es leider nur ein Film mit einem Hauptdarsteller aus Finnland, aber in der Not fressen die TeufelInnen Fliegen.
Der Film Deadweight (Ladegewicht) ist das Erstlingswerk von Axel Koenzen. Es ist ein sehr eindringlicher Film um den Tod eines philippinischen Seemannes auf einem riesigen Containerschiff.
In der ersten Sequenz wird ein solches Schiff bei Nacht beladen. Dabei fängt die Kamera beeindruckende Bilder ein. Die Kräne senken die Metallkisten mit beeindruckender Geschwindigkeit in den Laderaum.
Bei einem Telefongespräch übt die Reederei Druck auf den Käpitain aus, so dass dieser verbotenerweise Besatzungsmitglieder in den Laderaum zur Unterstützung schickt. Dabei kommt ein Seemann zu Tode.
Im folgenden geht es um die Verantwortlichkeit des Kapitäns und die Entschädigung für die Familie des Toten. Zwischendurch wird der Alltag auf einem solchen Schiffsriesen gezeigt.
Den Schluss verrate ich natürlich nicht, obwohl es sein kann das der Film nie wieder in Deutschland gezeigt wird. Doch da arte mitfinanziert hat, wird er hoffendlich wenigstens dort gezeigt. Schaut ins Programm.
Bei der im Berlinalecircus anschließenden Diskusion mit dem Publikum waren der Regisseur und der Kameramann anwesend. Sie beschrieben die Schwierigkeiten in einer faktisch dokumentarischen Situation zu drehen. Die Notwendigkeiten auf See und beim Laden / Entladen waren einzuflechten, aber auch mitbestimmend für das eindrucksvolle Ergebnis.
Deutschland / Finnland 2016, 88 Min.Kamera Alexander Gheorghiu
Tommi Korpela, Ema Vetean, Archie Alemania, Manuelito Acido, Frank Lammers
alle Fotos Alexander Gheorghiu
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