Wenn wir Deutschen von der Walpurgisnacht und dem 1. Mai reden, verstehen die FinnInnen immer Vappu. Im Gegensatz zu uns tanzen sie am Vorabend auf den Straßen und wenn sie Matura haben, tragen sie weiße Mützen. In Berlin kann ich das meiner Liebsten jedoch nicht bieten.
Den Samstag begannen wir mit einem Kunstfrühstück incl. Vernissage im me. 'Frühstück' war vermessen, es gab ganz leckere Schnittchen, Naturcroissants, leider nur einen sogenannten Kaffee. Ich hatte die Idee das Produkt mit "Heißes Wasser, kann Spuren von Kaffeegeschmack enthalten" zu bezeichnen.
Dafür waren die Ausstellungen sehr anregend.
Hervorragend ist die mit den Werken von drei Jungkuratorinnen einer englischen Kunstschule. Das Motto lautete "Private Exposé", was etwas nach Amateur Porno klingt. Zu mindestens bei einem Werk könnte man / frau auf die Idee kommen, schaut selbst!
Uwe Tim, Ich kann keine Kunst mehr sehen! 1975 |
Evan Penny, No One - in particular #15, Series 1, 2005 |
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John De Andrea, Sitting Woman, 1972 |
Gino Rubert, aus der Serie: Walks u. Heads, Point of no return, 2004 |
Leigh Ledare, Mom Spread with Red Heels, 2003 |
Die Liste der vertretenden KünstlerInnen enthält illustere Namen: Marina Abramović, Barry X Ball, Jeremy Blake, Don Brown, John De Andrea, Rineke Dijkstra, Charles Fréger, André Gelpke, Paul Graham, Victor Guidalevitch, Nicky Hoberman, John Isaacs, Johannes Kahrs, Alicja Kwade, Leigh Ledare, Zoe Leonhard, Philip-Lorca diCorcia, Tony Oursler, Evan Penny, Gerhard Richter, Pipilotti Rist, Zbigniew Rogalski, Gino Rubert, Sam Taylor-Johnson, Timm Ulrichs, Erwin Wurm, Jian Zhang.
Die Ausstellung ist bis zum 22.06.2016 zu sehen
Im UG des me schauten wir noch Fotos von Cindy Sherman. Auch an ihr hätte Freud seine Freude. Eine Person, die ausschließlich sich selbst in wechselnden Verkleidungen fotografiert, wäre ein interessantes Studienobjekt.
Die Fotos sind noch bis zum 28.08.2016 zu betrachten.
Als wir genug von den vermutlich etwas verrückten KünstlerInnen hatten, zogen wir weiter in die nahliegende Galerie Art Cru. Dort stellen sie Außenseiter Künstler aus.
Diesmal präsentierten sie Abram Wilhelm, dessen Arbeiten noch bis zum 22.05.2016 gezeigt werden. Nicht alles war gut gelungen, einige Bilder waren mir zu schlampig gemalt, doch insgesamt lohnt es sich wie immer einen Blick in die Galerie zu werfen.
Abends tanzten wir recht gesittet im Saal in den 1.Mai hinein. Unter dem Dach des Artenschutz Theaters spielten die Bokkombo zum Tanz auf. Der Veranstaltungsort liegt in einer recht verlorenen Ecke von Tiergarten in einem Bogen unter den Bahngleisen. Ein Verein betreibt ihn mit Ehrenamtlichen. Man / frau spürte dies an der freundlichen Atmosphäre.
Die Band kannte ich, sie covert Songs hauptsächlich aus den Achtzigern neben den Eigenkreationen. Sie spielt bunten Rock'n Roll und eignete sich gut als Stimmungsaufheller für Partys ohne Altersbegrenzung. So war das Publikumsspektrum zwischen von 20 bis 70 angesiedelt.
Wir tanzten in die Nacht hinein.
Alle Fotos Irmeli Rother
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