25.11.2015
Der mittlerweile achtzigjährige Altmeister des britischen realististischen Kinos Ken Loach entspricht mit seinem neuen Film Ich, Daniel Blake den Erwartungen. Wie ebenfalls zu erwarteten war, sahen wir den Film im fsk Kino in Kreuzberg mit wenigen Betroffenen; die meisten waren wohl wie wir eher unter linkes Bürgertum zu subsummieren. Der Hartz IV Regelsatz enthält zwar einen Betrag für Kultur und so, aber bei insgesamt 404 € wird dieser wohl meist aufgegessen. Deshalb sollte man / frau den Filmemacher nicht verurteilen.
Der Film zeichnet das Leben seines fiktiven Protagonisten Daniel Blake von seiner Arbeitsunfähigkeit durch einen Herzifakt bis zum Tod nach. Es ist fast kafkaesk, wie ihn das Sozialamt für gesund erklärt, seine ärztlichen Gutachten aber sagen, dass er zu krank zum Arbeiten ist. So zahlt ihm das Sozialamt so lange bis sein Widerspruch bearbeitet ist nichts. Das Arbeitsamt versucht ihn dagegen auf Teufel komm raus in Arbeit zu vermitteln, für die er eigendlich zu krank ist. Er beginnt sich zu wehren.
Sein Kampf und auch der Überlebenskampf einiger anderer Bewohner in seinem Viertel wird im Film portraitiert.
Das tut der Filmemacher Ken Loach mit ähnlichem Arrangement und Genauigkeit wie seine Vorbilder im italienischen Neorealismus der Nachkriegszeit.
Doch im Gegensatz zu diesen versucht er nicht durch stark gefühlsbetonten Szenen die Herzen der ZuschauerInnen zu gewinnen. Sein Stil ist eher durch eine realistische Darstellung zu überzeugen. Doch ich empfinde seine Arbeit als ein wenig zu fantasielos. Warum etwa wurden die Bescheide des Arbeitsamts dem toten Blake nicht in den Himmel nachgesandt? So etwas geht, Vittorio de Sica mit seinem Wunder von Mailand ist ein Beispiel.
Ich will mich nicht dem widerlichen neoliberalen Journalistenpack anschließen, die die Filme von Ken Loach als langweilig kritisieren, weil sie die soziale Wirklichkeit beschreiben, aber der letzte Film von Ken Loach den ich sah, Jimmy´s Hall, gefiel mir besser. Er enthielt mehr Momente der Hoffnung.
Weitere Kritiken: critic.de, Rheinische Post, Tagesspiegel, TAZ, Süddeutsche
Alles Bildmaterial: © 2016 PROKINO Filmverleih GmbH
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KonzertmusikerInnen hemdsärmelig
11.11.2016
Im alter Tradition führen die Liebste und ich uns am Geburtstag gegenseitig aus.
Diesmal musste sie mich in ein Konzert begleiten.
Aus England, wo klassische Musik und die Bekleidungsvorschriften für MusikerInnen bei Konzerten nicht so quadratisch betrachtet wird, schwappt Casual Concert zu uns.
Also spielt das Orchester nicht im Frack oder kleinem Schwarzen, es gibt keine Platzkarten und im Anschluss spielt eine Band.
Die sonst übliche mündliche Einführung entfällt und wird durch eine Moderation während der Aufführung ersetzt.
Das Konzept dient wohl auch dazu neue Schäfchen der Klassik zuzuführen.
Das Deutsche Symphonie Orchester führte in der Philharmonie Teile des von Serge Prokofjew komponierten Balletts Romeo und Julia konzertant auf. Der richtige Stoff um das Herz einer Frau zu erweichen. Natürlich finde ich Shakesperes Stück auch ergreifend.
Aber als Mann lasse ich so was nicht gern so nah an mich heran.
Der Dirigent Stéphane Denéve erklärte zwischendurch Teile des Stückes und ruderte nicht nur mit den Armen. Ich fand das etwas zu viel des Guten, aber meine Freundin war begeistert.
Musikalisch war ich sehr zufrieden und nett war auch, dass ich meine Begeisterung mit Pfeifen und Johlen zum Ausdruck bringen konnte, ohne böse Blicke der Liebsten zu riskieren.
Danach spielte im Foyer die Max Graef Band Funky Music. Sie groovten ordentlich.
Nun waren die Kerle recht jung und wirkten wie brave Studenten. Da war es etwas lächerlich, dass sich zwei mit Perücken wild stylten.
Wir tranken noch etwas Wein, tanzten und liefen dann die paar Meter zu mir nach Hause.
Alle Fotos Irmeli Rother
Im alter Tradition führen die Liebste und ich uns am Geburtstag gegenseitig aus.
Diesmal musste sie mich in ein Konzert begleiten.
Aus England, wo klassische Musik und die Bekleidungsvorschriften für MusikerInnen bei Konzerten nicht so quadratisch betrachtet wird, schwappt Casual Concert zu uns.
Also spielt das Orchester nicht im Frack oder kleinem Schwarzen, es gibt keine Platzkarten und im Anschluss spielt eine Band.
Die sonst übliche mündliche Einführung entfällt und wird durch eine Moderation während der Aufführung ersetzt.
Das Konzept dient wohl auch dazu neue Schäfchen der Klassik zuzuführen.
Das Deutsche Symphonie Orchester führte in der Philharmonie Teile des von Serge Prokofjew komponierten Balletts Romeo und Julia konzertant auf. Der richtige Stoff um das Herz einer Frau zu erweichen. Natürlich finde ich Shakesperes Stück auch ergreifend.
Aber als Mann lasse ich so was nicht gern so nah an mich heran.
Der Dirigent Stéphane Denéve erklärte zwischendurch Teile des Stückes und ruderte nicht nur mit den Armen. Ich fand das etwas zu viel des Guten, aber meine Freundin war begeistert.
Musikalisch war ich sehr zufrieden und nett war auch, dass ich meine Begeisterung mit Pfeifen und Johlen zum Ausdruck bringen konnte, ohne böse Blicke der Liebsten zu riskieren.
Danach spielte im Foyer die Max Graef Band Funky Music. Sie groovten ordentlich.
Nun waren die Kerle recht jung und wirkten wie brave Studenten. Da war es etwas lächerlich, dass sich zwei mit Perücken wild stylten.
Wir tranken noch etwas Wein, tanzten und liefen dann die paar Meter zu mir nach Hause.
Alle Fotos Irmeli Rother
Zu vielgetrunken?
22.10.2016
ist ein mehrdeutiger Begriff, der als Motto für die Ausstellung im oberen Stockwerk einer der Einkaufszentren in der Steglitzer Schlossstraße diente.
Hier war nicht die begrenzte Definition der Bewusstseinstörung unter Alkoholeinfluss gemeint, sondern auch andere Aussetzer oder Blackouts. In den Abbildungen spiegelte sich dies wieder.
Die Linsenartisten dieser Ausstellung waren: Eva Brunner, Michele Caliari, Marion Elias, Jeroen Goulooze, Michael Hughes, Susanne Leibold, Amélie Losier, Lutz Matschke, Stephanie Neumann, Christian Reister, Christoph Schieder, Irina Tubbecke, Luca Vecoli, Nicole Woischwil.
Es war eine Ausstellung mit einigen ergreifenden Bildern.
Alle Fotos Irmeli Rother
ist ein mehrdeutiger Begriff, der als Motto für die Ausstellung im oberen Stockwerk einer der Einkaufszentren in der Steglitzer Schlossstraße diente.
Hier war nicht die begrenzte Definition der Bewusstseinstörung unter Alkoholeinfluss gemeint, sondern auch andere Aussetzer oder Blackouts. In den Abbildungen spiegelte sich dies wieder.
Die Linsenartisten dieser Ausstellung waren: Eva Brunner, Michele Caliari, Marion Elias, Jeroen Goulooze, Michael Hughes, Susanne Leibold, Amélie Losier, Lutz Matschke, Stephanie Neumann, Christian Reister, Christoph Schieder, Irina Tubbecke, Luca Vecoli, Nicole Woischwil.
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Es war eine Ausstellung mit einigen ergreifenden Bildern.
Alle Fotos Irmeli Rother
barcelona ocho - un artist de berlino en barcelona
05.10.2016
Am letzten Tag besuchten wir Morgens einen alten Bekannten aus Berlin. Daffke Holstein ist Fotograf und Maler und lebt mit seiner Freundin in Barcelona. Zusammen betreiben die beiden die Projekteria Art Galerie. Sie hatten sich auch am Young Gallery Weekend beteidigt
Es wurde die Ausstellung "CAMPO DE JUEGO" mit mystischen Natur- Fotos von Alberto Franco Díaz gezeigt. Aufgenommen wurden diese im La Hoz del Rio Dulce forest in Guadalajara.
Ich fand die Fotos ziemlich gut, aber schlecht sichtbar hinter spiegelndem Glas. Leider haben junge Galerien oft nicht das Geld für entspiegelte Bildträger. Wenn sich darin auch noch eine Strahler spiegelt, wird es traurig. Die Galeristin präsentierte uns den Unterschied.
Wir besichtigten dann noch Daffkes Atelier in selben Haus. Auf unseren Wunsch unsere Mägen zu füllen empfahl er ein typisches Restaurant um die Ecke. Hier gehen Handwerker und Angestellte aus der Umgebung essen. Der wechselnden Mittagstisch ist günstig.
Das Innere war dann recht schlicht ausgestattet, aber etwas anderes hatten wir auch nicht erwartet.
Leider habe ich eine Allergie gegen Fernseher und Glücksspielautomaten als Beilage zum Speisen.
Dies trübte das Vergnügen.
Das Essen war aber recht lecker. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang zur Kopfstation der Seilbahn auf dem Montjuic. Leider weigerte sich die Liebste in die "Blechkiste" zu steigen, um über die Stadt zu schweben. Ganz wohl war es mir beim Gedanken daran auch nicht.
Aber ich nutzte die Gelegenheit, bei einem der fliegenden Händler eine neue Ray Ban Sonnenbrille zu erstehen. Nicht das ich markengeil bin, aber 20 Euro für eine schicke echte Fälschung fand ich OK. Außerdem freute sich der wohl Illegale ohne Papiere über dem Umsatz.
Der Besuch der Kopfstation lohnt sich, denn von dort ist der Blick auf die Stadt und das Meer fantastisch.
Meiner Hausfotografin gelangen tolle Schnappschüsse.
Ich will mich hier mal bei ihr bedanken, ohne sie wäre hier nur Text zu lesen.
Zum Ende des Tages schauten wir uns von außen das Museum National d'Art de Catalunya (MNAC) an. Es entstand als Pavillon für die Weltausstellung 1929 und wurde 1990 als Kunsttempel eingeweiht. Wenn ich noch mal Barcelona besuche, schaue ich rein.
Alle Fotos Irmeli Rother bis auf Eins.
Am letzten Tag besuchten wir Morgens einen alten Bekannten aus Berlin. Daffke Holstein ist Fotograf und Maler und lebt mit seiner Freundin in Barcelona. Zusammen betreiben die beiden die Projekteria Art Galerie. Sie hatten sich auch am Young Gallery Weekend beteidigt
Es wurde die Ausstellung "CAMPO DE JUEGO" mit mystischen Natur- Fotos von Alberto Franco Díaz gezeigt. Aufgenommen wurden diese im La Hoz del Rio Dulce forest in Guadalajara.
Ich fand die Fotos ziemlich gut, aber schlecht sichtbar hinter spiegelndem Glas. Leider haben junge Galerien oft nicht das Geld für entspiegelte Bildträger. Wenn sich darin auch noch eine Strahler spiegelt, wird es traurig. Die Galeristin präsentierte uns den Unterschied.
Wir besichtigten dann noch Daffkes Atelier in selben Haus. Auf unseren Wunsch unsere Mägen zu füllen empfahl er ein typisches Restaurant um die Ecke. Hier gehen Handwerker und Angestellte aus der Umgebung essen. Der wechselnden Mittagstisch ist günstig.
Das Innere war dann recht schlicht ausgestattet, aber etwas anderes hatten wir auch nicht erwartet.
Leider habe ich eine Allergie gegen Fernseher und Glücksspielautomaten als Beilage zum Speisen.
Dies trübte das Vergnügen.
Das Essen war aber recht lecker. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang zur Kopfstation der Seilbahn auf dem Montjuic. Leider weigerte sich die Liebste in die "Blechkiste" zu steigen, um über die Stadt zu schweben. Ganz wohl war es mir beim Gedanken daran auch nicht.
Aber ich nutzte die Gelegenheit, bei einem der fliegenden Händler eine neue Ray Ban Sonnenbrille zu erstehen. Nicht das ich markengeil bin, aber 20 Euro für eine schicke echte Fälschung fand ich OK. Außerdem freute sich der wohl Illegale ohne Papiere über dem Umsatz.
Der Besuch der Kopfstation lohnt sich, denn von dort ist der Blick auf die Stadt und das Meer fantastisch.
Meiner Hausfotografin gelangen tolle Schnappschüsse.
Ich will mich hier mal bei ihr bedanken, ohne sie wäre hier nur Text zu lesen.
Zum Ende des Tages schauten wir uns von außen das Museum National d'Art de Catalunya (MNAC) an. Es entstand als Pavillon für die Weltausstellung 1929 und wurde 1990 als Kunsttempel eingeweiht. Wenn ich noch mal Barcelona besuche, schaue ich rein.
Alle Fotos Irmeli Rother bis auf Eins.
barcelona siete, arte profan y sacrale
04.10.2016
Zwei bedeutende Kunstorte standen auf dem Programm.
- Zuerst kletterten wir wieder auf den Hausberg Bacelonas, den Montjuic. Gut zu Fuß zu sein ist in Barcelona notwendig.
Dort besuchten wir die Fundacio Joan Miro. Miro war ein überzeugter Katalane und so ist es folgerichtig, dass in Barcelona ein Museum für ihn gebaut wurde.
Josep Lluís Sert (1909–1983), einem Schüler von Le Corbusier entwarf es und übergab den ersten Bauabschnitt 1975. Beendet wurde es im Jahr 2000.
Schon auf den ersten Blick erinnert der Bau stark an das Jahre vorher fertiggestellte Bauhaus Archiv Berlin. Wie es aussieht, hat sich der Architekt stark am Entwurf von Walter Gropius orientiert, man / frau könnte auch sagen, er hat etwas abgepaust.
Doch er hat wohl nur die damals überaus beliebten Sheddächer integriert, die die beste Lösung für Lichtverteilung in Gebäuden sein sollten.
Gelungen ist das Gemäuer alle Male; es passt sich gut in die Landschaft und bietet im Inneren ideale Ausstellungflächen für Miros Arbeiten.
So viel Miro wie dort sah ich noch nie und ich war rundrum begeistert, schaut selbst -
Die 12 € Eintritt waren mehr als gerechtfertigt.
- Nach diesem Genuss strebten wir zur Basilica de la Sagrada Familia.
Wir hatten vor dem Besuch des Miro Museum die Karten für ein Zeitfenster am Nachmittag gebucht. Der noch nicht fertige Dom ist der Touristenmagnet der Stadt. Mit der von Antoni Gaudi architektonisch gestalteten Kathedrale ist der Katholischen Kirche eine Gelddruckmaschiene in die Hände gefallen. Sonst aus religiösen Gründen um eine entsprechende Kleiderordnung besorgt, fallen für 15 € Eintritt zahlende Menschen alle Barrieren.
Das Betreten des Sakralraumes mit Basecap, Hotpans usw. ist gestattet. Die Katholische Kirche gebärdet sich wie eine Hure. Bei ca. zwei Millionen BesucherInnen pro Jahr beträgt der Umsatz etwa 36 Mill. Euro.
Ablasshandel wie beim Bau des Petersdoms?!
Zum Glück habe ich mit religiösen Mummenschanz nichts an Hut, sonst wäre ich wütend.
Aber die Kirche selbst ist von Außen und Innen betrachtet ein Wunderwerk. Dem genialen, tief religiösen und wohl auch etwas verrückten katholischen Architekten ist etwas gelungen, was fast jedem und auch mir dazu bringt es mit offenem Mund zu betrachten.
Einiges war genial einfach, anderes war mir einfach zu überladen und kitschig.
Alle Fotos Irmeli Rother
Zwei bedeutende Kunstorte standen auf dem Programm.
- Zuerst kletterten wir wieder auf den Hausberg Bacelonas, den Montjuic. Gut zu Fuß zu sein ist in Barcelona notwendig.
Dort besuchten wir die Fundacio Joan Miro. Miro war ein überzeugter Katalane und so ist es folgerichtig, dass in Barcelona ein Museum für ihn gebaut wurde.
Josep Lluís Sert (1909–1983), einem Schüler von Le Corbusier entwarf es und übergab den ersten Bauabschnitt 1975. Beendet wurde es im Jahr 2000.
Schon auf den ersten Blick erinnert der Bau stark an das Jahre vorher fertiggestellte Bauhaus Archiv Berlin. Wie es aussieht, hat sich der Architekt stark am Entwurf von Walter Gropius orientiert, man / frau könnte auch sagen, er hat etwas abgepaust.
Doch er hat wohl nur die damals überaus beliebten Sheddächer integriert, die die beste Lösung für Lichtverteilung in Gebäuden sein sollten.
Gelungen ist das Gemäuer alle Male; es passt sich gut in die Landschaft und bietet im Inneren ideale Ausstellungflächen für Miros Arbeiten.
So viel Miro wie dort sah ich noch nie und ich war rundrum begeistert, schaut selbst -
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Die 12 € Eintritt waren mehr als gerechtfertigt.
- Nach diesem Genuss strebten wir zur Basilica de la Sagrada Familia.
Wir hatten vor dem Besuch des Miro Museum die Karten für ein Zeitfenster am Nachmittag gebucht. Der noch nicht fertige Dom ist der Touristenmagnet der Stadt. Mit der von Antoni Gaudi architektonisch gestalteten Kathedrale ist der Katholischen Kirche eine Gelddruckmaschiene in die Hände gefallen. Sonst aus religiösen Gründen um eine entsprechende Kleiderordnung besorgt, fallen für 15 € Eintritt zahlende Menschen alle Barrieren.
Das Betreten des Sakralraumes mit Basecap, Hotpans usw. ist gestattet. Die Katholische Kirche gebärdet sich wie eine Hure. Bei ca. zwei Millionen BesucherInnen pro Jahr beträgt der Umsatz etwa 36 Mill. Euro.
Ablasshandel wie beim Bau des Petersdoms?!
Zum Glück habe ich mit religiösen Mummenschanz nichts an Hut, sonst wäre ich wütend.
Aber die Kirche selbst ist von Außen und Innen betrachtet ein Wunderwerk. Dem genialen, tief religiösen und wohl auch etwas verrückten katholischen Architekten ist etwas gelungen, was fast jedem und auch mir dazu bringt es mit offenem Mund zu betrachten.
Einiges war genial einfach, anderes war mir einfach zu überladen und kitschig.
Alle Fotos Irmeli Rother
barcelona seis - tienes de morir
03.10.2016
Neben den recht freundlichen BewohnerInnen, bauen diese, bei dem nötigen Kleingeld, gerne imposante Gräber für die Leichen und für sich selbst. Alle sollen sehen wie sehr man / frau den Toten liebte.
Gerne schaue mit der Liebsten Begräbnisstätten an.
Besonders in den südlichen Ländern bieten sie Interessantes, manchmal Kitsch, und / oder Lächerliches, wenn ich sie durch meine Augen betrachte.
Der 1883 eingeweihte Cementiri de Montjuïc ist in den recht steilen Hausberg Barcelonas hineingebaut.
Auf dem Montjuic befindet sich die Kopfstation der Seilbahn und die bröckelnden Sportstädten von Olympia.
Als wir am Friedhofseingang eine Busstation entdeckten, setzten wir uns und warteten, auf das was kommen würde. Uns gefiel die Idee nach oben gefahren zu werden und dann den Berg herunter zu schlendern.
Leider war der Fahrplan in Katalan, so dass wir nicht alles verstanden.
Als nach zwanzig Minuten nichts kam, fragten wir den Wachmann, der den Eingang bewachte und der hauptsächlich damit beschäftigt war, angepflanzte Kakteen zu wässern.
Der klärte uns auf, dass der Bus nur am Sonntag fährt. Also für euch der Tipp, Sonntags besichtigen!
Blöd gelaufen, wir mussten uns auf Schusters Rappen nach oben begeben.
Wie ihr seht gibt es beim Besuch viel zu schauen.
Leider war der Weg recht anstrengend, so dass wir zu müde waren die Gräber der im Kampf gegen Franco gefallen sind, zu suchen. Gerne hätte ich ihnen die Ehre erwiesen, ihre Gräber zu besuchen. Obwohl es ihnen wohl scheissegal ist. Tot ist man / frau nun mal tot.
Bei der Kraxelei war es verständlich, dass der Friedhof wie ausgestorben wirkte. Mit Krückstock und Rollator wird wohl kaum einer / eine nach oben kommen.
Ich denke, dass am Sonntag hier mehr los ist, besonders an den kleinen Urnengräbern.
Über den chaotischen Rückweg ins Zentrum berichte ich lieber nicht. Wir waren so lange unterwegs, dass unser Lieblingsrestaurant die Bodega la Palma geöffnet hatte.
Patatas Bravas, Croquette und Carpaccio bildeten einen sehr leckeren Abschluß.
Alle Fotos Irmeli Rother
Neben den recht freundlichen BewohnerInnen, bauen diese, bei dem nötigen Kleingeld, gerne imposante Gräber für die Leichen und für sich selbst. Alle sollen sehen wie sehr man / frau den Toten liebte.
Gerne schaue mit der Liebsten Begräbnisstätten an.
Besonders in den südlichen Ländern bieten sie Interessantes, manchmal Kitsch, und / oder Lächerliches, wenn ich sie durch meine Augen betrachte.
Der 1883 eingeweihte Cementiri de Montjuïc ist in den recht steilen Hausberg Barcelonas hineingebaut.
Auf dem Montjuic befindet sich die Kopfstation der Seilbahn und die bröckelnden Sportstädten von Olympia.
Als wir am Friedhofseingang eine Busstation entdeckten, setzten wir uns und warteten, auf das was kommen würde. Uns gefiel die Idee nach oben gefahren zu werden und dann den Berg herunter zu schlendern.
Leider war der Fahrplan in Katalan, so dass wir nicht alles verstanden.
Der Hafen von oben vom Friedhof |
Der klärte uns auf, dass der Bus nur am Sonntag fährt. Also für euch der Tipp, Sonntags besichtigen!
Blöd gelaufen, wir mussten uns auf Schusters Rappen nach oben begeben.
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Leider war der Weg recht anstrengend, so dass wir zu müde waren die Gräber der im Kampf gegen Franco gefallen sind, zu suchen. Gerne hätte ich ihnen die Ehre erwiesen, ihre Gräber zu besuchen. Obwohl es ihnen wohl scheissegal ist. Tot ist man / frau nun mal tot.
Bei der Kraxelei war es verständlich, dass der Friedhof wie ausgestorben wirkte. Mit Krückstock und Rollator wird wohl kaum einer / eine nach oben kommen.
Ich denke, dass am Sonntag hier mehr los ist, besonders an den kleinen Urnengräbern.
Über den chaotischen Rückweg ins Zentrum berichte ich lieber nicht. Wir waren so lange unterwegs, dass unser Lieblingsrestaurant die Bodega la Palma geöffnet hatte.
Patatas Bravas, Croquette und Carpaccio bildeten einen sehr leckeren Abschluß.
Alle Fotos Irmeli Rother
barcelona cinco - santo domingo
02.10.2016
Auch am heiligen Sonntag machten wir die Stadt unsicher..
Nach einem Frühstück auf der sonnenbeschienenen Terrasse zogen wir los.
Zuerst lockte uns das Stadtteilfest auf dem Betonplatz gleich um die Ecke bei unserer U-Bahnstation El Carmel. Das Fest war winzig im Vergleich zu dem in Gràcia gestern, ein paar Trödelstände, Kinderkaraoke und Spiele für die Kleinen.
So etwas hätte ein Dorf in Brandenburg auch hingekriegt.
Das war für uns verwöhnte Berliner Kulturnudeln nicht der große Bringer.
Nett war es trotzdem, besonders als meine liebste Begleiterin eine junge Dame entdeckte, deren T-Shirt sie stark an ihre Heimat erinnerte. Diese erklärte uns bei einem Schüleraustausch in Finnland gewesen zu sein.
Es ist schon merkwürdig, wie das doch sehr kleine Volk der Finnen es schafft stets auf sich aufmerksam zu machen. Ich denke, die Überlegenheit bei den PISA Ergebnissen haben sie ehrlich erworben, doch ich fühle mich manchmal wie der Hase - der Igel ist immer schon da.
Wir fuhren wieder mit der Metro ins Zentrum. Unsere Line 5 war sehr neu,
aber auch sehr tief gegraben. Mehrere solcher Roll- und Treppen führten hinauf / hinunter. Sie überbrückten einen Höhenunterschied von ca. 30 Metern.
Waren wir vor zwei Tagen im Museum für zeitgenössische Kunst MACBA, besuchten wir diesmal das nebenan gelegene CCCB (Centre de Cultura Contemporània de Barcelona). Es ist ein Kulturzentrum, in dem Konferenzen, Konzerte und Filme ihren Platz finden.
Wir schauten die Ausstellung "Die Denkmaschine: Ramon Llull". Der war ein Philosoph, Logiker und franziskanischer Theologe. Er lebte in der Zeit der etwa 700 Jahre bis 1492 dauernden Reconquista als christliche Armeen muslimische Armeen von der iberischen Halbinsel vertrieben. Anders als bei Kriegen zwischen Königen kam hier noch die ideologische Komponente, Christen gegen Ungläubige, hinzu.
Nun hatten die maurischen Herrscher wohl recht tolerant geherrscht. Dagegen setzten die neuen Herrscher auf unbedingte Treue zum Christentum. Um die deshalb Unzufriedenen zu knebeln, entwickelte Rom ja die Heilige Inquisition.
Ramon Llull wurde in diese Zeit 1232 geboren und verstarb 1316.
Deshalb verwunderte es mich, dass er sowohl mit christlichen als auch muslimischen Philosophen in Korrespondenz stand. Er besuchte sogar maurische Herrscher. Diesen Teil der Ausstellung fand ich spannend und er war verständlich aufgearbeitet.
Als Logiker entwickelte er eine virtuelle Denkmaschine, war somit ein Vordenker der IT. In diesem Teil der Ausstellung befanden sich Rechenmaschinen, z.B. die von Wilhelm Leibnitz, bis hin zum modernen PC. Leider reichten unsere spanisch / englisch Kenntnisse nicht aus, um die zugeordneten Texte vollständig zu verstehen. Schade, aber es war schön Llull kennengelernt zu haben ;-)
Die Katalanen lieben ihn besonders, weil er viel in Katalan schrieb.
Auf dem Vorplatz wurde Anderes geboten. Ein japanisches Comic Fest, mit allem was dazu gehört.
Weibliche Jugendliche, die sich zu Cosplays verwandeln, Jungmänner als Superhelden verkleidet, sind mir etwas suspekt. Aber vielleicht bin ich für so was auch zu alt. Ich in einem Supermann Kostüm, mit einer zwar kleinen aber vorhandenen Bauchmurmel, NEIN!
Man / frau müsste mich schon zwingen, in so etwas auf die Straße zu gehen.
Nach einem Spaziergang über die wenig gefüllte Rambla fuhren wir Heim.
Alle Fotos Irmeli Rother
Auch am heiligen Sonntag machten wir die Stadt unsicher..
Nach einem Frühstück auf der sonnenbeschienenen Terrasse zogen wir los.
Zuerst lockte uns das Stadtteilfest auf dem Betonplatz gleich um die Ecke bei unserer U-Bahnstation El Carmel. Das Fest war winzig im Vergleich zu dem in Gràcia gestern, ein paar Trödelstände, Kinderkaraoke und Spiele für die Kleinen.
So etwas hätte ein Dorf in Brandenburg auch hingekriegt.
Das war für uns verwöhnte Berliner Kulturnudeln nicht der große Bringer.
Nett war es trotzdem, besonders als meine liebste Begleiterin eine junge Dame entdeckte, deren T-Shirt sie stark an ihre Heimat erinnerte. Diese erklärte uns bei einem Schüleraustausch in Finnland gewesen zu sein.
Es ist schon merkwürdig, wie das doch sehr kleine Volk der Finnen es schafft stets auf sich aufmerksam zu machen. Ich denke, die Überlegenheit bei den PISA Ergebnissen haben sie ehrlich erworben, doch ich fühle mich manchmal wie der Hase - der Igel ist immer schon da.
Wir fuhren wieder mit der Metro ins Zentrum. Unsere Line 5 war sehr neu,
aber auch sehr tief gegraben. Mehrere solcher Roll- und Treppen führten hinauf / hinunter. Sie überbrückten einen Höhenunterschied von ca. 30 Metern.
Waren wir vor zwei Tagen im Museum für zeitgenössische Kunst MACBA, besuchten wir diesmal das nebenan gelegene CCCB (Centre de Cultura Contemporània de Barcelona). Es ist ein Kulturzentrum, in dem Konferenzen, Konzerte und Filme ihren Platz finden.
Wir schauten die Ausstellung "Die Denkmaschine: Ramon Llull". Der war ein Philosoph, Logiker und franziskanischer Theologe. Er lebte in der Zeit der etwa 700 Jahre bis 1492 dauernden Reconquista als christliche Armeen muslimische Armeen von der iberischen Halbinsel vertrieben. Anders als bei Kriegen zwischen Königen kam hier noch die ideologische Komponente, Christen gegen Ungläubige, hinzu.
Nun hatten die maurischen Herrscher wohl recht tolerant geherrscht. Dagegen setzten die neuen Herrscher auf unbedingte Treue zum Christentum. Um die deshalb Unzufriedenen zu knebeln, entwickelte Rom ja die Heilige Inquisition.
Ramon Llull wurde in diese Zeit 1232 geboren und verstarb 1316.
Deshalb verwunderte es mich, dass er sowohl mit christlichen als auch muslimischen Philosophen in Korrespondenz stand. Er besuchte sogar maurische Herrscher. Diesen Teil der Ausstellung fand ich spannend und er war verständlich aufgearbeitet.
Als Logiker entwickelte er eine virtuelle Denkmaschine, war somit ein Vordenker der IT. In diesem Teil der Ausstellung befanden sich Rechenmaschinen, z.B. die von Wilhelm Leibnitz, bis hin zum modernen PC. Leider reichten unsere spanisch / englisch Kenntnisse nicht aus, um die zugeordneten Texte vollständig zu verstehen. Schade, aber es war schön Llull kennengelernt zu haben ;-)
Die Katalanen lieben ihn besonders, weil er viel in Katalan schrieb.
Auf dem Vorplatz wurde Anderes geboten. Ein japanisches Comic Fest, mit allem was dazu gehört.
Weibliche Jugendliche, die sich zu Cosplays verwandeln, Jungmänner als Superhelden verkleidet, sind mir etwas suspekt. Aber vielleicht bin ich für so was auch zu alt. Ich in einem Supermann Kostüm, mit einer zwar kleinen aber vorhandenen Bauchmurmel, NEIN!
Man / frau müsste mich schon zwingen, in so etwas auf die Straße zu gehen.
Nach einem Spaziergang über die wenig gefüllte Rambla fuhren wir Heim.
Alle Fotos Irmeli Rother
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