10.07.2023
- Euch über eine Ausstellung zu informieren, die ausgelaufen ist, mag euch komisch erscheinen. Doch die Ausstellenden sind Stipendiaten der Akademie der Künste und tauchen bestimmt wieder auf und das Thema war spannend.
Das Thema lautete: "Broken Machines & Wild Imaginings", es setzte sich mit der KI als Mittel der Kunst auseinander.
Umgesetzt haben das: Sarah Ciston, Sara Culmann, D’Andrade & Walla Capelobo, Petja Ivanova, Pedro Oliveira, Sahej Rahal, Aarti Sunder, SONDER (Peter Behrbohm und Anton Steenbock), Natasha Tontey, Tin Wilke & Laura Fong Prosper.
Wie das so unter jungen KünstlerInnen üblich ist, wurden oft von ihnen heutige Themen behandelt.
So schaute ich auf einem Sessel liegend eine am Rechner erzeugten Animationsfilm über die Erde, wie sie aussehen kann, wenn es uns nicht mehr gibt. Es gab viele Bäume, zerstörte Hochhäuser und merkwürdige, mannshohe, durchscheinend blaue Pilze zu sehen. Dazu erklang spärische Musik aus dem Kopfhörer.
Sehr schön anzusehen war unserer Planet auch ohne uns.
Spannend aber auch etwas gaga wurde es beim Stand von SONDER. Dort war eine Art Messestand aufgebaut und einer der Macher empfing uns. Die angebotene Dienstleistung war kostenlos.
Es ging darum, die gesammelten Erfahrungen nach dem Tod Sonder zu überlassen, diese sollen dann in ein rechnergestütztes Gesamtbewustsein der Menschheit einfließen, um die Menschen bereit für einen Kommunismus zu machen. Dazu zeigte er auf der Rückseite des Standes eine Vitrine mit Schriften verschiedener russischer Utopisten des beginnenden 20. Jahrhunderts, Alexander Bogdanov, Kasimir Malewitsch und Maxim Gorki.
Er versprach mir nach der Anmeldung eine mit einer einmaligen Zahl beschriftete Marke zuzusenden , damit ich mich als Mitglied ausweisen kann???
- Jetzt im Sommer ist die schöne Zeit der Outdoor Konzerte, und oft sind sie ohne Eintritt.
Im Englischen Garten im Tiergarten finden solche Konzerte immer am Wochenende unter freiem Himmel statt.
Hier das Programm des Konzertsommer, es geht noch bis zum 20.08.23. Ich hörte die Band Dobranotch aus Nizza. Sie spielte eine Mixtour aus Jüdischen, Russischen, Balkan, Roma Klängen.
Dazu hüpften die ersten Reihen vor der Bühne wild, ganz anders als auf den Video unter, wo sie in einem Konzertsaal in Petersburg auftraten.
-Wieder umsonst und draußen, diesmal in Schöneweide.
Das liegt etwas jottwede an der S-Bahnlinie nach Königswusterhausen und zum BER.
In der DDR war das ein Zentrum der Elektroindustrie, das von der BRD nach der Übernahme zerstört wurde. Heute werden die historischen Industriedenkmäler von einer Hochschule, div. Kleinbetrieben und vielen Kunstprojekten genutzt.
Nach der Wende hatten sich dort einige Nazis angesiedelt, unbeschwert konnte man / frau sich dort nicht bewegen. Dank der Arbeit verschiedener Antifa-Gruppen ist das Quartier heute weitgehend Nazifrei.
Nicht weit vom S-Bahnhof gibt es im Garten einer ehemaligen Kita nah beim Kaisersteig regelmäßig Jazzkonzerte.
Ich sah das Stefan Schulze Large Ensemble, eine kleine Bigband. Diese begeisterte mich durch fantasievolle Kompositionen und einen ungewöhnlichen Einsatz der Instrumente. Die Mitglieder wechseln oft, die Band ist auch eine Art Kaderschmiede für junge MusikerInnen. Mir vielen besonders Els Vandeweyer am Vibraphone und die Sängerin Almut Kühne auf. Aber auch alle Anderen leisteten hervorragendes.
- Die zweite Band der Nachmittags war das The Nick Haywood - Niko Schauble Quintet. Sie spielten eher klassischen Jazz. Es waren alle sehr gute Musiker, Nick Haywood am Bass, Niko Schauble am Schlagzeug, Burghard Jasper am Piano, Christoph Griese am Saxophone und Adrian Sherriff an der Trompete. Nach der Bigband waren sie mir zu brav.
- Ein Film über eine der Frauen von Pablo Picasso zeichnet ein Bild des Supermachos. Pablo Picasso & Françoise GilotDie Frau, die Nein sagt.