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es weihnachtet etwas

02.12.08

Wiedermal bei und mit G. im Bergstrassen Kiez unterwegs.

Wenn man / frau in der Wohnung sitzt und draußen Sambatrommeln hört ist es nicht Wilmersdorf.
Auf dem Kultur Weihnachtsmarkt Marheinecke Platz spielte Blocco Explosao auf der Freilichtbühne. Wir tanzten uns etwas warm.
Danach schon wieder Jam Session im Anno 64, diesmal mit Hattie St. John und Kat Baloun. Zusammen ein tolles Blues Duo, weshalb diesmal kein einziger Musiker zu jamen kam, war nicht zu erfahren, wir waren trotzdem zufrieden kauften eine CD und zogen glücklich von dannen.

Wellness und Cultur in Cottbus

28.11 - 30.11.08

Angeregt durch die Werbung "Winterliches Brandenburg" mieteten wir (m1ao and I) uns für zwei Nächte gegen 59,- Euro pro Nase im Best Western Parkhotel Branitz bei Cottbus ein.
Sauna, Schwimmbad und Kultur hatten wir uns vorgenommen. Zuerst suchten wir die Touristen Information auf, dort entdeckte ich die Stadtzeitung Hermann, so hatten wir einen guten Überblick über das kulturelle Angebot.
Im Hotel angekommen war Wellness angesagt und danach aßen wir (ich fand es schlecht und teuer) im Hotel.

Am Sa. Vormittag besuchten wir den Weihnachts Markt in der City (langweilig) und sahen uns in der Stadt um. Besonders fielen uns das Staatstheater Cottbus (im Jugendstil gebaut) und das toll zu einem Museum umgebaute Dieselkraftwerk an der Spree.

Überhaupt die Spree sorgt für wild romantische Momente im Stadtbild.
Mittags genossen wir wieder Wellness mit Sauna und Schwimmen im Hotel.
Das Abend Programm begann mit einem Essen im einem sorbischen Restaurant, es war sehr lecker.

Es folgte ein Besuch in der Kammerbühne. Wir sahen eine nach art der Brodway Stücke aufgebautes Schauspiel.
"Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" erzählt die Geschichte von zwei einsamen Menschen die sich trotz großer Verschiedenheit über das Tanzen annähern.
Er ist eine Schwul, braucht Geld und verdingt sich als Tanzlehrer für Einzelunterricht Daheim beim Kunden. Sie kann tanzen, bestellt ihn trotzdem, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Nach Irrungen und Wirrungen finden sie zueinander. Klingt und ist vieleicht auch trivial, aber die Geschicht hatte auch Tiefgang und die Darsteller, besonders die der alten Dame, waren überzeugend.

Zum Schluß ging es zu einer Ü30 Party in die Stadthalle. Da muß ich 56 werden, um das erste mal bei Ü30 zu tanzen.
Also eigendlich sind wir nur dort hin weil es in Cottbus das Angebot begrenzt ist. Aber schon das Zuschauen lohnte sich, es gab zum Beisiel in der Haupthalle einen Schlager Dancrfloor.

Ca. 1000 Menschen liesen sich von einen RBB Duddelfunk DJ berieseln und tanzten zu der für mich doch sehr gewöhnungsbedürftigen Muke.
Zum Glück gab's drei weitere Dancefloors u.a. Latino. Dort schwoften wir zu Salsa und Merenge bis 2 Uhr.

Sonntag nach dem Auschecken, sahen wir uns in Branitz das Schloss von Fürst Pückler an. Der hat neben dem von ihm Fürst Pückler Eis, unter anderem englische Gartenarchitektur in Preußen bekannt gemacht. Er war aber auch Bildungs Reisender im vorderen Orient, auf einer Reise kaufte er eine 14jährige nubische Sklavin, wohl um ihren Körperbau zu studieren. Aber seine Bibliothek war bedeutend und seine GästInnen genossen viel Freiheit, nur über die Arbeitsbedingungen seiner Angestellten ist wenig bekannt.

Den Garten besichtigten wir wegen des ungemütlichen Wetters nicht.
Doch endeckte ich am Schlossportal eine Warnung an Männer, die sich einer Frau verweigern. Eine gewisse Salome soll das Vorbild sein. Sie schlug einem Mann, der nicht ihr Liehaber sein wollte, den Kopf ab.
Im Schloss besuchten wir eine Ausstellung mit Bildern von Carl Blechen.
Dann ging's wieder nach Hause.

Die drei Pforten

27.11.08

Treffpunkt Marheineke Markthalle. Ich vermiße sie so sehr, seit ich im langweiligen Wilmersdorf wohne.
Freundin J. erwartete mich, und nach einem Imbiss besuchten wir ein Klavierkonzert in der Passionskirche nebenan.

Die Botschaft der Republik Zypern lud zu einem kostenlosen Event. Savvas Savva stellte sein Werk "Die drei Pforten", eine musikalische Beschreibung der drei Stadttore von Nikosia.
Wir hörten eine dreiteilige Klassik Komposition mit folkloristischen und jazzigen Elementen. Savvas Savva spielte selbst und so virtuos, wie ich es lange Zeit nicht mehr hörte, ich finde er übertrifft Keth Jarrett durch seine musikalische Vielfallt. Spätestens nachdem er "Guten Abend, Gute Nacht" während der Zugabe langsam in den Jazz entführte und zum Ende wieder zurück spielte war ich vollständig überzeugt.
Leider war im WEB nix über der Pianisten zu finden.

The golden Girls

25.11.08

Mit Freundin G. in K 61 unterwegs.
Diesmal zogen wir um die Ecke von ihrer Heimstatt ins Anno 64. Eine Kreuzberger Kneipe, wie Klaus aus Hintertupfingen sich eine Kreuzberger Kneipe vorstellt.
Normalerweise nicht mein Stil, aber die Golden Girls (three women get the blues) luden zu einer Blues Session. Wie bei den meisten Sessions war der Musikeranteil unter den Anwesenden über 80%.

Kultursonntag

23.11.08

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften läd regelmäßig zu Sondervorstellungen in den Zoopalast

Später ein Treffen mit J. im Cafe "Anderes Ufer" in Berlins schwulem Quartier Schöneberg. Es heißt seit ein paar Jahren "Neues Ufer" ist aber immer noch eine sympatischer Ort, in dem Mann auch mit Frau Kaffee genießen kann. Es wurde 77 in der Aufschwungzeit der neuen Schwulenbewegung eröffnet und ich war zu dieser Zeit häufig Gast.

Abends besuchte ich mit m1ao die Schaubude, ein Puppentheater in Prenzelberg. Wir sahen das Kasperspiel "über Klee", dieser hatte seinem Sohn in den 20er Jahren Handpuppen gebaut, mit diesen wurde Klees Lebensgeschichte nachgespielt.
Ein tolles Stück, fast immer ausverkauft, für den 25. Januar gibts noch Karten, unbedingt hingehen.

... wir hätten Dich sonst sehr vermißt!

22.11.08

Wenn Freundin G. Geburtstag feiert, ist die Party immer sehr nahrhaft, denn jede / jeder bringt etwas Leckeres zum essen mit.
Mein Beitrag bestand in Empanadas (Teigtaschen) sowohl mit vegetarischer, als auch mit fleischlicher Füllung. (Rezept auf Anfrage)

Viele Bekannte traf ich dort, es gab viel zu erzählen und der Abend verging unterhaltsam.
Ich blieb mit m1ao bis 1:30. Ich ging gut gesättigt und rotweinselig ins Bett.

Kindersoldat

15.11.08

Tanztheater kann auch richtig wehtun!
Für Samstagabend suchte ich mal wieder etwas richtiges Hartes aus, im HAU 2 wurde Nine Fingers, ein Stück nach einer Autobiografie eines Kindersoldaten, gesprochen und getanzt. J. und ein Schwarzwälder begleiteten mich.

Hier eine Kritik zu Aufführung:
Wie können wir uns über die Kunst mit den Grausamkeiten der Welt auseinandersetzen? Ausgangspunkt von „Nine Finger“ ist der Roman „Beasts of No Nation“ (deutsch: „Du sollst Bestie sein!“) des Autors Uzodinma Iweala. Darin beschreibt der US-Amerikaner mit nigerianischen Wurzeln die Perversität des Krieges aus dem Blick des zehnjährigen Kindersoldaten Agu, eine herzzerreißende Geschichte einer Kindheit in einem Land des Terrors. Ein hochbrisantes, hochaktuelles Sujet also, erzählt aus der Perspektive des Jungen, dem seine Unschuld mit jeder physischen wie psychischen Grausamkeit mehr und mehr entrissen wird. Am Ende, nach unzählbaren erlittenen und begangenen Gewalttaten, bleibt nur noch eine weit entfernte Erinnerung an das, was war und unwiederbringlich zerstört wurde.
Zur Adaption dieser literarischen Vorlage haben sich der Künstler Benjamin Verdonck, der mit Aktionen im öffentlichen Raum Furore machte, Fumiyo Ikeda, seit fast zwanzig Jahren Mitglied von Anne Teresa De Keersmaekers Kompanie Rosas, und der Choreograf Alain Platel erstmals zusammengeschlossen und ihre jeweiligen Ressourcen eingebracht. “Nine Finger” ist hoch emotional, ohne die thematisierten Gräueltaten zu illustrieren. Besonders beeindruckend ist das Zusammenspiel von Sprache und Bewegung: Gefühle werden in einer halb verständlichen Kindersprache ausgedrückt und brechen in körperlichen Eruptionen hervor. Dabei bilden Verdonck und Ikeda zwar ein Duett, aber eines, in dem Mann und Frau nicht zusammen kommen. „Was die beiden zeigen, nur mit einer fleckigen Matratze, einem Pappkarton und einem Mikrophon, ist faszinierend und komplex. Es ist ein Appel: Seht her! Werdet wütend! Handelt!” (Gudrun Norbisrath, Westdeutsche Allgemeine Zeitung)

Uns hat es auch umgehauen.

Hart und echt

14.11.08

In der Galerie Zeitzone hängen seit Freitag die Bilder von Judith Lenhardt. Zur Vernissage war ich eingeladen.
Wir trafen uns vorher zum Fastfood fassen im Kreuzburger, einem Imbiss mit Niveau, mein Hawaiburger mit Neuland Fleisch mundete vorzüglich.

Die Galerie füllte sich bei bei unserem Eintreffen mit Besuchern, ein Freund der Künstlerin trug Texte vor, ich nutzte die Gelegenheit mir die Bilder in Ruhe anzusehen.
























Lustig anzusehen sind ihre Bilder nicht, auch kein dekoratives Beiwerk, aber ihre Menschenansichten zeigen viel mehr, als Fotos bieten könnten.





Als mich die Langeweile übermannte, Vernissagen halte ich nur kurz aus, zog ich mit einer bezaubernden Begleitung in die Disco Cake Club gleich um die Ecke. Zum dort gespielten Soul + Funk tanzten wir wie John Travolta und Karen Lynn Gorney in Saturday Night Fever.
Einige der anwesenden Jugendlichen beglückwünschten uns zum Tanzstil.
Nachts um 2 Uhr begleitete ich die Begleitung heim.

Des Pudels CERN

12.11.08

Zum Start des Teilchenbeschleunigers CERN versucht uns das Bundesministerium für Bildung und Forschung davon zu überzeugen, das dort der Teufel dort nur im Detail drinsteckt. Na dann, hoffen wir das die Welt sich nicht in Luft auflöst.
Im seit mehreren Jahren fertig gestellten, aber nicht als Station genutzten, U-Bahnhof Bundestag, ist seit Jahren eine Berliner Lachnummer, besuchten G. and I die Ausstellung "Weltmaschine", die uns Nicht Physiker über die Hintergründe der Teilchenforschung aufklären will.
Richtig erfolgreich war dies nicht, ob ich mehr als 30 Prozent verstanden habe, bezweifele ich. Trotz der Teilnahme an einem von einer Physikerin angeführtem Rundgang blieb nicht viel hängen. Leider hatte ich vorher im Schulbuch nicht gelesen.
Ein qualifizierter Artikel zum CERN stand in der Telopolis.

Adolf ist mal wieder an allem Schuld

09.11.08

Wir Deutschen haben es nicht leicht mit unserer Geschichte, da hat doch der böse Führer den Juden alles weggenommen und dann einiges an die restlichen Deutschen weitergegeben. Und jetzt müssen wir uns rechtfertigen, das die Großeltern die Gaben nicht abgelehnt haben, dabei wäre das sicher gefährlich gewesen.
Wie wenig solche Lügen mit der Realität übereinstimmen zeigt der Film MENSCHLICHES VERSAGEN - Deutsche verwerten ihre jüdischen Nachbarn von Michael Verhoeven. m1ao und I schauten ihn uns in der Akademie der Künste bei einer Matinee zur Erinnerung an das Progrom vom November 1938 an. Eingeladen hatte DER KREIS DER FREUNDE DER HABIMAH.


Zu Fuß gingen wir danach zum KaDeWe, um LA RÉVOLTE DES MANNEQUINS anzuschauen.
Dort gestaltete die Company "Royal de Luxe" täglich eine Woche lang eine Bildergeschichte in den Schaufenstern des Kaufhauses.
Schaufensterpuppen beginnen sich zu wehren und brechen schlußendlich aus ihren Gefängniss und der Zwangsbestimmung durch die Menschen aus.
So eine eindringliches Puppenspiel sah noch nie. Schade das ich nicht jeden Tag Zeit hatte die Veränderungen zu beobachten.


Abend's Klassik in der Philharmonie, Schubert Messe As-Dur und Mozart Requien d-Moll. Die Sängerknaben des Windsbacher Knabenchors waren ein Ohrenschmaus. Ein anhöhrlicher Abend.