J. war in Berlin zu Besuch. Wir trafen uns in der Emerson Galerie, in der Nähe der Torstrasse zur Vernissage von Werken von Marco Goldenstein.
Dieser stellte unter dem Thema „BASÖRTÜSÜ“ (Kopftuch) Fotocollagen und Gemaltes aus.
Trümmerfrauen mit Kopftuch
Das Thema ist aktuell, obwohl ich die meisten Diskussionen darum für
dumm oder verlogen halte, z.B. hat es gar nichts mit dem Islam zu tun.
In der Generation meiner Großmutter trugen es fast alle Frauen bei der
Arbeit.
Außerdem gibt es Bekleidungsriten in allen Religionen. Verschleierte Nonnen tragen ähnlichen Mummenschanz wie strenggläubige Musliminnen.
Diese Debatten wurden jedoch nicht in der Ausstellung geführt. Der Künstler beschränkte sich leider darauf, das Dekorative von Kopftüchern darzustellen.
Dass sie ein schickes Mode Accessoire sein können, kann man / frau auch so jeden Tag auf den Straßen Berlins erleben.
Gelangweilt ob der nichtssagenden Kunst zogen wir in die Kneipe. Ich testete mit J. und Freunden das Sloppy Joe´s. Gegenüber der Elisabeth Kirche in Mitte ist es ein Kleinod im sonst sehr gestylten Bezirk. Hier hat sich kein Designer aus NY ausgetobt.
Preiswertes leckeres Essen und Getränke aus der Karibik, bei gutem Wetter unter Weinreben, werden hier geboten.
Ein Geheimtipp.
Zuerst besuchten wir im Rahmen des Festes der Nationen, div. Botschaften sind zu besichtigen, die Jamaikanische Botschaft in Friedenau. Das Jamaika nur zwei Kilometer vom Rathaus Steglitz entfernt liegt, wer hätte das gedacht.
Im zweiten Hof wurde Kulinarisches aus dem Land angeboten.
Bei dem leckeren Geruch der gebackenen Hähnchen, die im Ölfaß brutzelten, konnte ich kaum nein sagen, doch das Frühstück war gerade eine halbe Stunde her.
Nebenan wurden Fruchtsäfte angeboten.
Als der Schnulzenheini Vico Torriani in den 50er Jahren sang: "Schön und kaffeebraun, sind alle Frau´n in Kingston Town" war die Dame am Mixer wohl noch nicht geboren, doch anscheinend meinte er sie.
Dahinter steckte wohl, das Vico vom Verband der jamaikanischen Bordellbesitzer gesponsert wurde.
Er machte es wie Guido und Angela, die auch gerne für Geld Loblieder singen.
Weiter radelten wir in den Englischen Garten, um im Rahmen des Konzertsommers Musik zu lauschen.
Das Wetter spielte mit und wir ließen uns nah bei der Bühne nieder. Zuerst boten Joe & The Schmoes Jazziges vom Feinsten.
Die Stars des Abends waren jedoch die zehnköpfige Salsa Band Charanga Abreu.
Schon wegen der Instrumentierung mit Klavier, Querflöte, Geige und viel Blech konnte man / frau erkennen, dass sie sich in der Tradition der großen Charangas sehen.
Berühmte Orchester, wie Los Van Van, halten diese in Kuba aufrecht.
Ich bin nicht so ein großer Fan von deren eher konzertanter Variante des Salsa.
Jedoch, der Song, den ich euch ausgesucht habe, hat was.
Wir fuhren im Auto nach Polen. Magdalena und Kristian (Doras Sohn) heirateten in Poznán, einer Stadt in Westpolen.
Beide leben in dieser Stadt und Magdalena stammt von dort wie ihre Eltern. So wurde diese Multikulti Ehe in Poznán geschlossen. In dieser Gegend haben meine Vorfahren mütterlicherseits Fürchterliches getan. Die Deutschen hatten beschlossen die Region polenfrei zu machen.
Noch jubeln die Deutschen in Poznán
Sie jagten die nichtdeutschen Bewohner aus den Wohnungen und von den Höfen, vertrieben sie in Lager ins "Generalgouvernement" (Restpolen).
Um diesen Prozess zu beschleunigen, schreckten sie nicht vor Repressionen wie Massenerschießungen zurück
Flucht vor der Sowjetarmee
Aus dem Ausland heim ins Reich gelockte Volksdeutsche wurden dort angesiedelt.
Zum Glück ging die deutsche Schreckensherrschaft mit Befreiung durch die Sowjetarmee zu Ende. Viele Deutsche flohen vor ihr und den Rest vertrieben die Polen.
Wir erreichten Poznán und bezogen das gebuchte Zimmer im Hotel Obis Polonez. Das Gebäude wirkt schon wegen seiner Größe nicht sehr charmant. Das Haus ist ein typischer Plattenbau der 60er Jahre, Betonarchitektur und auch schon ein wenig bröckelig. Aber das Zimmer war preiswert, sauber, mit Dusche und die Innenstadt fußläufig in fünf Minuten zu erreichen.
So brachen wir bald zu einer kleinen Stadtbesichtigung auf. Die eleganten Bürgerhäuser aus der Zeit vor der ersten Besetzung durch Preußen (in der Folge das 2. Deutsche Reich) sind liebevoll restauriert worden. Die Häuser links stehen am Marktplatz.
Damals war Poznán ein bedeutendes und reiches Handelszentrum im polnischen Königreich. Rechts blickt ihr auf die Pfarrkirche, die im 17ten Jahrhundert gebaut wurde. Neben den hübschen Gebäuden befinden sich auch hunderte Cafés, Kneipen und Restaurants in der Altstadt. Toll ist, dass diese in vielen Hinterhöfen Terrassen besitzen, die nutzten wir wegen des guten Wetters während des Aufenthalts reichlich.
03.07.2010
Am nächsten Morgen tranken wir im fantasievoll gestalteten Weranda Café im Hof unseren Kaffee. Es ist nah am restaurierten Marktplatz beim Standesamt gelegen.
Die Touristenkneipen dort waren noch nicht so voll wie an Abend zuvor.
Doch auf den dort aufgestellten Leinwänden wurde schon wieder Fußball geschaut.
Als ich den in ca. fünf Meter Höhe am Rathaus angebrachten Regenspeier sah, hatte ich eine Ahnung, was es heißt vom Regen in die Traufe zu kommen.
Doch wenn Engel heiraten, scheint nun mal die Sonne.
So wurden wir nicht naß, als wir auf das Brautpaar warteten.
Dora war als Mutter des Bräutigams etwas angespannt, so waren wir, um nichts zu versäumen, schon eine Stunde zu früh beim Standesamt.
Die Brautleute dagegen fuhren mit einer großen Luxus Limousine, die sich prompt in den sehr engen Gassen mit einem anderen Auto verhakte.
Doch sie trafen zeitig ein, um sich das Jawort zu geben, und süß sahen sie aus.
Ich als alter Feind von bürgerlichen Ritualen muss zugeben, dass es schon ein wenig romantisch war.
Aber das Beste am Heiraten ist die Party danach.
Diese stieg in einem auf Rittersaal gestyltem Raum mit ca. sechzig Gästen. Nach den Reden der Eltern und dem Tanz des Brautpaares wurde das erste Mal Essen serviert. Nach polnischer Sitte standen dann bis drei Uhr alle halbe Stunde neue Speisen auf dem Tisch.
Diäten waren für diesen Abend ausgesetzt.
Nach dem Pflichtprogramm spielte die Manati Show Band mit Doras zweitem Sohn Markus an der Gitarre zu Tanz auf.
Dabei konnten wir das beim Hochzeits- Tanzkurs Gelernte gleich anwenden.
Im Laufe des Abends liefen wir dann immer mehr zur Form auf, das brachte uns am nächsten Tag ein Lob ob unserer Tanzleistung ein.
Leider gehört es zu einer guten polnischen Hochzeit ständig mit Wodka anzustoßen. Ein halber Liter war pro Person eingeplant.
So standen wir um drei Uhr morgens nicht mehr ganz sicher auf unseren Beinen.
04.07.2010
Nachdem wir die Trinkvorgabe der
polnischen Brauteltern übererfüllt hatten, wachte ich am Nachmittag mit einer Katze
auf, die sich in meine Kopfhaut gekrallt hatte.
Wir wollten deshalb an die frische Luft.
Nah beim Jezioro Maltanskie See befindet sich das wunderschöne, in einem alten Holzhaus untergebrachte Hotel / Café Mlynskie Kolo. Dort genossen wir Kaffee und Kuchen mit Wasserblick.
Im Anschluss besuchten wir die Jungvermählten zu Hause, aßen ein wenig vom Übriggebliebenen vom Vorabend und bekamen zu Abschied "Küsschen" auf die Wange. In Polen ist das unter Bekannten / Freunden durchaus üblich.
Wer ein wenig wissen möchte, wie man / frau sich in Polen benimmt, ohne den Dödel zu geben, wird auf www.info-polen.com fündig.
04.07.2010
Die letzten Stunden vor der Heimfahrt nutzten wir zu einem Stadtbummel.
Zuerst besuchten wir die Kirche des heiligen Joseph, die wir schon mehrmals links liegen gelassen hatten. Der Karmeliter Orden betreibt sie und das Kloster dahinter.
Dies wäre eine gute Gelegenheit gewesen die Sünden der letzten Tage zu beichten, wenn ich an so was glauben würde.
Kurze Zeit später passierten wir ein Büro der Solidarnosc, die einer der Totengräber des "real existierenden Sozialismus" war.
Ein wenig weiter entdeckten wir diesen Kampfhund. Aufmerksam betrachtete er alle Vorgänge auf der Strasse.
Dies gab zu Überlegungen Anlass, denn wir beobachteten so etwas mehrmals, auch wenn seine Rolle manchmal von Katzen übernommen wurde.
Fehlt in Polen das Geld für Überwachungskameras, die unsere Städte so sicher gemacht haben? Wie melden die Tiere Vorfälle an die staatlichen Behörden?
Und ist das alles mit den europäischen Tierschutz Richtlinien vereinbar?
Fragen über Fragen! Nicht einmal Wikipedia gab Antwort.
Wer oder was steckt dahinter?
Etwas verunsichert kauften wir auf dem Wochenmarkt Gemüse und Obst für Berlin ein.
Weiter gingen wir in die beliebte Fußgängerzone Polwiejska.
Läden und Cafés finden sich hier. Dort steht das Denkmal für die vom Heimatdichter Poznáns Juliusza Kubla erdachte Figur des Starego Marycha, der Bildhauer Robert Sobocinski schuf es.
Unser Ziel war das Einkaufszentrum Stary Browar.
Es ist in einer alten Brauerei untergebracht. In der Zeit des Art Deco Stils gebaut, ist sie zu einem architektonischen Kleinod umgebaut worden.
Die Umgestaltung wurde mehrfach prämiert.
Das Haus erhielt eine Auszeichnung als weltweit schönste Mall.
Im Center befinden sich leider die ewig gleichen langweiligen Läden der internationalen Ketten H&M, Zara und S.Oliver.
Auf vier Stockwerken sind über einhundert Geschäfte untergebracht.
Aber Galerien, Kinos und Bars sind auch vorhanden.
An mehreren Stellen im Gebäude ist Kunst ausgestellt.
Regelmäßig finden im Atrium Konzerte statt.
Langsam wurde es nun Zeit nach Berlin aufzubrechen, gerne wären wir noch geblieben.
Bei der Fahrt aus der Stadt wurden wir dann von einem Imbiss mit Reklame für Berliner Döner überrascht.
Unvorstellbar, aber wahr.
Türkische Nationalisten würden dort sicher eine Bombe legen.
Später an der Landstraße begegnete uns noch Besseres. Auf dem Balkon eines Bordells lag diese übergroße Puppe mit Dessous bekleidet und hoffte auf Kundschaft. Ob Mann sie mieten / kaufen kann, erfährt er auf der Site vom Alibi Night Club.
Ich frage mich, ob unser Papst die Puppe bei seinem letzten Polenbesuch gesehen hat. Für das erzkatholische Land ist die Reklame eigenartig.
Zum Glück gibt´s so was in Berlin nicht. Wir essen ja auch türkisches Döner.
Kurz nach 15:00 Uhr flogen wir mit airberlin von Tegel ab, um gegen 16:00 Uhr in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, zu landen.
Wir wurden von der Tochter einer Freundin von Dora mit dem Auto abgeholt und in den Vorort Puistola gebracht.
Dort bezogen wir das leer stehenden Haus der Eltern. Gleich nach dem ersten Ausruhen liefen wir zum nächsten Supermarkt. Dora kaufte ein und ich bestaunte die wundersamen Dinge, die den FinnInnen dort angeboten werden.
Neben den allgegenwärtigen Mumins lieben die Eingeborenen
Lakritz in allen möglichen Formen. Diese Liebe geht so weit, dass ein
überall angebotener Süßholz Bonbon Sisu heißt, Sisu soll eine finnische nationale Eigenschaft sein.
„Kraft“, „Ausdauer“ oder „Beharrlichkeit“, auch „Unnachgiebigkeit“ oder
„Kampfgeist“ sollen dahinter stecken. Da bin ich ja etwas skeptisch, wenn Menschengruppen spezielle Fähigkeiten oder Mängel verordnet werden. Selbst wenn die historischen Erfahrungen von Nationen sich in ihren Angehörigen widerspiegeln, wie z.B. die deutsche Pünktlichkeit, sind ihre Mitglieder nicht gleich geschaltet. Ich kenne leider viele DeutschInnen, die regelmäßig zu spät kommen.
Unsere erste Fahrt mit dem Vorortzug endete im Helsinkier Hauptbahnhof. Alleine das Restaurant ist schon ein Juwel. 1919 fertiggestellt, ist er kulturhistorisch zwischen Jugendstil und Art Deco einzuordnen.
Auch die Aussenfassade ist beachtenswert.
Sie ist in rotem Granit gehalten und stark verziert.
Weshalb allerdings die beiden Herren, die ihre Lampen so halten, dass der Vorplatz beleuchtet wird, so ernst drein blicken, erschloss sich mir nicht.
Ein paar Lichtgöttinnen hätten mir besser gefallen. So wirkt es zu streng protestantisch.
Unser erstes Ziel von dort aus war die Esplanade, ein doppelter Boulevard mit einem Park in der Mitte, der zum Flanieren einlädt.
Dies taten wir auch, gemeinsam mit vielen Touristen der Kreuzfahrtschiffe und Fähren, die nicht weit davon entfernt anlegen.
Am Wege befinden sich süße kleine Kioske, die zu Cafés ausgebaut sind, die zum Verweilen einladen.
Auf halber Strecke steht ein Musikpavillon, auf dem im Sommer Veranstaltungen stattfinden. Diesmal zu Gunsten einer Organisation, die Gewalt an alten Menschen thematisiert. Hier verweilten wir ein wenig und lauschten einer flotten Swing Kapelle.
Das Kappeli Café ist sicher einer der chicsten Plätze, die Helsinki zu bieten hat.
Leider passte ein Besuch nicht in unser Programm, wir schauten nur und ich staunte.
Beim nächsten Helsinki Besuch möchte ich dort Kaffee trinken und die tollen Torten probieren.
Kurz vor dem Neuen Hafen stießen wir auf den Havis Amanda Brunnen.
Offensichtlich sind die FinnInnen nicht immer nur prüde. Die Figur stellt eine Meerjungfrau vor, die nackt an Land gekommen ist.
1908, bei der Aufstellung, löste sie jedoch einen Skandal aus.
Am ersten Mai pflegen die Studenten ein nettes Ritual um sie. Die Figur wird gewaschen und sie bekommt eine Studentenmütze aufgesetzt.
Zur Mittagszeit erreichten wir den Hafen. Dort liegen die dicken Pötte vor Anker, die Touristen u.a. aus Rostock bringen. Entsprechend war das Sprachgewirr, die Händler vom Markt hatten Waren in Finnisch, Schwedisch und Englisch ausgezeichnet.
Am Hafen entdeckten wir einen Kutter mit Fischfrau an Bord, die aus diesem verkaufte. Ihre offensichtlich Hand gemachten Lachsbuletten hätte ich am liebsten alle aufgegessen, nachdem ich eine gekostet hatte.
Mhmmmm... wie lecker***
Dann beschauten wir die Stände, neben Gemüse wurde Touristen Kitsch angeboten. Doch meist regionaler Kitsch, überwiegend aus dem Norden (Lappland).
Dora aß Lachs mit Backkartoffeln, ich das Gleiche nur mit Rentier Buletten.
Später betraten wir noch ein Geschäft für biologische Bauernprodukte aus dem Umland. Im Maatilatori, in der Mannerheimintie 22-24, bieten sie Brot, Gemüse, Fleisch und div. andere Waren an. Sonst sind Bioprodukte eher Mangelware im Land.
Die FinnInnen glauben noch den Lügen der Lebensmittelindustrie.
Am Bahnhof spielte dann eine Kapelle ein Abschieds Ständchen. Die Porkka Playboys boten einen typisch finnischen, hemmungslosen Spaßrock dar. Beim Auftritt bildete sich eine große ZuhörerInnen Traube, die wie wir Geld gaben.
Als erstes entdeckte ich das Reiterstandbild des Generals und Staatsmannes Carl Gustaf Emil Mannerheim.
Seine Karriere begann er in der Armee des Zaren bis zum Rang eines General Leutnant. Als 1917 Russland sich von seinem widerlichen Despoten befreite, Finnland sich unabhängig erklärte und die Sowjetmacht es als erste anerkannte, hatte er nichts Besseres zu tun als eine weisse Armee aufzustellen.
Das Ziel war die aufkeimende Rebellion im Land zu ersticken und Karelien zu erobern.
Als Befehlshaber dieser Mörderbande gelang es ihm die Arbeiteraufstände im Süden zu beenden und das Land mit Terror zu überziehen.
70.000 Revolutionäre wurden in Lagern inhaftiert und so schlecht behandelt, dass 12.000 starben.
Mindestens 3000 wurden gleich umgebracht und so erhielt Mannerheim den Ehrentitel „der blutige Baron“. Das Denkmal oben für die Ermordeten sahen wir in Tammisaari.
Dabei halfen ihm die 2000 finnischen Jäger. Diese von Nationalisten (Karelismus) gebildete Geheimarmee kämpfte im ersten Weltkrieg an der Seite Deutschlands mit dem Ziel langfristig ein großfinnisches Reich zu erobern.
Diese Terrortruppe bildete später den Kern der finnischen Armee mit Mannerheim als Befehlshaber.
Auf den Krieg gegen die Arbeiterschaft folgten Versuche Karelien (rosa) mit freiwilligen Truppen aus Anhängern der Großfinnland Bewegung zu besetzen, der sogenannte Ostkriegszug.
Mannerheim unterstützte die Intervention mir regulären Truppen.
Die Bevölkerung Kareliens begrüßte die Besatzer jedoch kaum und die Rote Armee jagte die weißen Truppen auf finnisches Gebiet zurück.
1920 musste die finnische Regierung einen Friedensvertrag unterzeichnen, in dem das Staatsgebiet in den alten Grenzen festgeschrieben wurde.
Nachdem die Deutschen und die Sowjetunion (SU) Polen 1939 okkupiert und in einem Vertrag Finnland als sowjetisches Einflussgebiet festgelegt hatten, verlangte die SU ein Teilgebiet Finnlands, um Leningrad besser schützen zu können, dafür boten sie Ersatzland im Norden.
Um diese Forderung gegen den Widerstand Finnlands durchzusetzen, begann die SU den Winterkrieg gegen das Land. Für diesen gegen das internationale Recht verstoßenden Krieg wurde die SU aus dem Volkerbund geworfen.
Nun hatte die finnische Regierung alles Recht der Welt die Forderung der SU zurückzuweisen, doch stand die finnische Armee einer riesigen Übermacht gegenüber, so dass der Ausgang des ungleichen Kampfes klar war. Im Ergebnis verlor Finnland erheblich mehr Staatsgebiet (rot), als wenn es gleich auf die Forderung eingegangen wäre.
Wieder war Mannerheim für den Krieg zentral verantwortlich.
Nach dem Angriff Deutschlands auf die SU unterstützte er den Kriegseintritt an der Seite der Achse im Fortsetzungskrieg, um endlich sein Großfinnland zu bekommen. Rechts fahren finnische Panzer gen Osten.
Zu unser aller Glück begann die deutsche Armee in der SU unterzugehen, weshalb Finnland auf die Seite der Alliierten wechselte.
Im folgenden Lapplandkrieg an der Seite der SU gegen Deutschland waren die Finnen endlich mal "Sieger".
Im Friedensvertrag musste Finnland schon wieder Land an die SU abtreten. Weshalb die FinnInnen General Mannerheim zum Nationalhelden erhoben, verstehe wer will. Seine nationalistische / konservative Gesinnung brachte ihn dazu, ständig Zoff mit der SU zu suchen und als Folge kam es immer wieder zu Gebietsverlusten.