06.06.2014
Wie es euch gefällt wurde von der Shakespeare Company gegeben.
Die Vorstellung fand in einem offenen Amphitheater auf dem Südgelände beim Bahnhof Priesterweg statt. Das Stück ist eine Verwechslungskomödie aus den Elisabethanischen Zeitalter. Ein komischer Moment dabei ist, dass das Publikum immer weiß, wer Mann ist und sich als Frau verkleidet und umgekehrt. Das muss zu bei Shakespeare doppelt witzig gewesen sein, denn damals spielten nur Männer.
Aber auch mit Frauen war das Stück leicht verdaulich. Viele Andere hatten mit uns das Bedürfnis nach Unterhaltung. Leider hatten wir Karten vorbestellt. Dabei war die Vorstellung nicht ausverkauft und bei Regen wäre der Rahmen schlechter gewesen.
Im Lokschuppen nebenan hätte das Schauspiel nicht so nett angesehen. Der Hauptteil der Handlung spielt ja im Wald und die Bäume rund um die Bühne und die zwitschernden Vögel passten da fantastisch.
Deshalb ist es wohl besser die Karten an der Abendkasse zu kaufen.
Es wurde ein schöner Abend und wir können den Besuch bei schönem Wetter empfehlen.
Alle Fotos © Irmeli Rother
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Verrückte Kunst
05.06.2014
Bei dieser Vernissage in der Galerie Art Cru waren Arbeiten von Ali Ekber Güzelarslan (Keramik) und Reinhard Wilhem (Aquarelle) unter den Titel Hallo Berlin Berlin Hallo! zu entdecken. Beide sind Mitarbeiter in den geschützten Werkstätten der Union Sozialer Einrichtungen.
Auf den Foto seht ihr die Vorstellung der Künstler. Rechts steht die Vorsitzende des Galerie Vereins, daneben Hr. Wilhem, der dritte ist der Vorsitzende des UsE und vorne steht Hr. Güzelarslan.
Das OEvre der beiden war sehr unterschiedlich.
Reinhard Wilhem schafft Aquarelle. Er malt nach eigenen Worten schon seit seiner Kindheit, aber erst im künstlerischen Bereich der UsE ergriff er die Gelegenheit seine Technik zu vervollkommenen.
Mir persönlich sagt Malerei in Aquarell nicht zu, mir ist das Ergebnis zu wässerig. Auch empfinde ich seine Motive (Parklandschaften mit Besuchern und Berliner Architektur) eher als langweilig.
Dagegen platzen die Keramiken von Ali Ekber Güzelarslan nur so vor Kreativität.
In seinen ordentlich gekämmten Igel mit Glupschaugen habe ich mich sofort verliebt.
Zwar sind alle seine Skulpturen gegenständlich und oft erkennt man / frau erst auf den zweiten Blick das Objekt, doch sie sind so bezaubernd am Realismus vorbei gefertigt, dass ich öfter kurz davor war laut loszuprusten.
Auch sein Telefonapparat unten schrappt an der Wirklichkeit vorbei.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Juli anzuschauen.
Bei dieser Vernissage in der Galerie Art Cru waren Arbeiten von Ali Ekber Güzelarslan (Keramik) und Reinhard Wilhem (Aquarelle) unter den Titel Hallo Berlin Berlin Hallo! zu entdecken. Beide sind Mitarbeiter in den geschützten Werkstätten der Union Sozialer Einrichtungen.
Auf den Foto seht ihr die Vorstellung der Künstler. Rechts steht die Vorsitzende des Galerie Vereins, daneben Hr. Wilhem, der dritte ist der Vorsitzende des UsE und vorne steht Hr. Güzelarslan.
Das OEvre der beiden war sehr unterschiedlich.
Reinhard Wilhem schafft Aquarelle. Er malt nach eigenen Worten schon seit seiner Kindheit, aber erst im künstlerischen Bereich der UsE ergriff er die Gelegenheit seine Technik zu vervollkommenen.
Mir persönlich sagt Malerei in Aquarell nicht zu, mir ist das Ergebnis zu wässerig. Auch empfinde ich seine Motive (Parklandschaften mit Besuchern und Berliner Architektur) eher als langweilig.
Dagegen platzen die Keramiken von Ali Ekber Güzelarslan nur so vor Kreativität.
In seinen ordentlich gekämmten Igel mit Glupschaugen habe ich mich sofort verliebt.
Zwar sind alle seine Skulpturen gegenständlich und oft erkennt man / frau erst auf den zweiten Blick das Objekt, doch sie sind so bezaubernd am Realismus vorbei gefertigt, dass ich öfter kurz davor war laut loszuprusten.
Auch sein Telefonapparat unten schrappt an der Wirklichkeit vorbei.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Juli anzuschauen.
Tango Finlandes
01.06.2014
Die Sonntagsradeltour führte uns zuerst zum Brandenburger Tor. Auf der Straße des 17. Junis waren die Stände des Umweltfestes aufgebaut. Leider hatten wir nur Zeit für einen kurzen Gang über die Festmeile.
Im Anschluss besuchten wir den Bürgerpark Pankow. In dem gibt es einen Rosengarten mit einem überdachten Pavillon. Dort lauschten wir Tangos von Tango Finlandes. Frau Castro sang die argentinischen Tangos, Herr Turunen die finnischen, machmal erklangen sie auch im Duett.
Die MusikerInnen waren: Gabriela Merina Castro, Taneli Turunen, Jarkko Riihimäki (Piano), Alvaro Parra (Geige), Valentin Butt (Bajan), Janne Saksala (Kontrabass).
Es war ein sehr ansprechendes Konzert mit ans Herz gehender Musik.
Leider war die Tanzfläche aus Sand gebaut
Was aber eine echte Tanguera nicht abhält, die Augen zu schließen und sich über den Platz schieben zu lassen.
I. und ich können nur finnischen Tango und Humppa und da tanzten wir mit.
Alle Fotos © Irmeli Rother
Die Sonntagsradeltour führte uns zuerst zum Brandenburger Tor. Auf der Straße des 17. Junis waren die Stände des Umweltfestes aufgebaut. Leider hatten wir nur Zeit für einen kurzen Gang über die Festmeile.
Im Anschluss besuchten wir den Bürgerpark Pankow. In dem gibt es einen Rosengarten mit einem überdachten Pavillon. Dort lauschten wir Tangos von Tango Finlandes. Frau Castro sang die argentinischen Tangos, Herr Turunen die finnischen, machmal erklangen sie auch im Duett.
Die MusikerInnen waren: Gabriela Merina Castro, Taneli Turunen, Jarkko Riihimäki (Piano), Alvaro Parra (Geige), Valentin Butt (Bajan), Janne Saksala (Kontrabass).
Es war ein sehr ansprechendes Konzert mit ans Herz gehender Musik.
Leider war die Tanzfläche aus Sand gebaut
Was aber eine echte Tanguera nicht abhält, die Augen zu schließen und sich über den Platz schieben zu lassen.
I. und ich können nur finnischen Tango und Humppa und da tanzten wir mit.
Alle Fotos © Irmeli Rother
Kunstgang im Wedding
30.05.2014
Die rührige KünstlerInnen Zusammenschluss Kolonie Wedding e.V. lud aus Anlass des regelmäßig stattfindenenden Eröffnungswochenende zu einem Galerienrundgang durch den Kiez rund um die Soldiner Straße. Ein ziemlich schweigsamer Führer schleppte uns durch mehrere Kunstorte.
Dadurch erkundeten wir nebenbei diese uns unbekannte Ecke des als Schmuddelkind verschrieenen Bezirks.
1. Werk-Raum, das Skulpturen Atelier von Josef Vilser
Der präsentierte die Arbeiten von Achim Kühn.
Ansehnliche Stahlkunstwerke mit Preisen zwischen 1000,- und 6000,- €.
Der Titel der Ausstellung lautete Gedanken in Stahl / Aus der Ferne - In die Ferne.
2. Art Laboratory Berlin
Hier kreisten die Werke unter dem Titel [macro]biologies II: organisms um das Thema Biologische Organismen. Suzanne Anker, Brandon Ballengee, Maja Smrekar stellten aus.
So etwas ist gerade in der Kunstwelt sehr beliebt. Teilweise haben Werke zum Thema hohe ästhetische Qualität, aber weshalb die Welle der Kunstwerke mit Pflanzen und Tiere heranschwappt, verstehe ich nicht so recht. Ich vermute für diese Bewegung stand unter anderem die Garten Guerilla Pate. Ein wenig ideologischer Unterbau muss wohl dabei sein, denn sonst wären AquarianerInnen automatisch KünstlerIn und der Zooladen eine Kunstgalerie.
3. Atelier Soldiner
Hier zeigte Undine Weyers unter dem etwas in die falsche Richtung weisenden Titel umsonst und draußen Häkel- und Stickarbeiten. Die Strickliesel TerroristInnen aus der Stadtlandschaft haben es geschafft mit gehäkelten Pflastersteinen und Molotowcocktails in die heiligen Hallen der Kunst einzudringen.
Was ist nur aus der Kunst geworden?!?
4. Uhrwerk
In diesem Laden wurden Papiercollagen von Jing Liu und Misha Shenbrot gezeigt. Visible / Invisible war der Titel der Ausstellung.
Herr Shenbrot begrüßte uns persönlich.
Am Tresen verkaufte auch sein Sohn Kunstwerke.
Schlüsselanhänger aus farbigen Filzscheiben (Abfälle aus der Kunstproduktion seiner Mutter) bot er für je 2 € an.
Wir kauften ihm welche ab.
Er war stolz wie Oscar.
Manchmal muss es schön sein ein KünstlerInnenkind zu sein.
5. GAD
Hier arbeiteten die Künstler Eisrmann (Maler) und Witzmann (Fotograf) zusammen. Der eine stellte seine gebrauchten Farbmischeimer aus, der andere hat diese fotografiert. Toll war zu sehen, wie es ihm gelang aus den eher pastelligen Farben der Eimer durch digitale Bearbeitung intensiv leuchteten Bilder zu zaubern.
6. Spor Klübü
Ziemlich uninteressant war die Ausstellung einer Klasse der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Studenten auf Kunst als Lehramt stellten aus. Togetherness war der Titel. Voll war der Raum wohl nur, weil sechzehn KünstlerInnen beteiligt waren und mit ein paar Freunden füllen diese einen kleinen Laden gut.
Nach der Kunst überfiel uns die Lust was zu knabbern und Wein zu genießen.
Beim Anmarsch hatten wir in der Prinzenallee eine Tapasbar entdeckt. Im El Pepe speisten und tranken wir vorzüglich und wie meist im Wedding recht preiswert.
Den Abend beendeten wir in der Kugelbahn.
Diese ist eine Galerie, eine Kneipe mit Garten, eine Disko, ein Veranstalltungsort und schlussendlich eine richtige alte Kegelbahn.
Eigentlich ein bezaubernder und vielfältiger Ort, wenn nicht geraucht werden dürfte.
Als wir eintrafen spielte im Keller das Tom Dekas Manouche 4tet feinen Gypsy Swing a la francaise. Empfehlenswert!
Danach gab´s auch noch Funky Disko von der Konserve. Wir tanzten bis wir müde waren.
So war der Abend, auch dank der Kolonie Wedding, sehr gelungen.
© Irmeli Rother |
Dadurch erkundeten wir nebenbei diese uns unbekannte Ecke des als Schmuddelkind verschrieenen Bezirks.
© Irmeli Rother |
Der präsentierte die Arbeiten von Achim Kühn.
Ansehnliche Stahlkunstwerke mit Preisen zwischen 1000,- und 6000,- €.
Der Titel der Ausstellung lautete Gedanken in Stahl / Aus der Ferne - In die Ferne.
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2. Art Laboratory Berlin
Hier kreisten die Werke unter dem Titel [macro]biologies II: organisms um das Thema Biologische Organismen. Suzanne Anker, Brandon Ballengee, Maja Smrekar stellten aus.
So etwas ist gerade in der Kunstwelt sehr beliebt. Teilweise haben Werke zum Thema hohe ästhetische Qualität, aber weshalb die Welle der Kunstwerke mit Pflanzen und Tiere heranschwappt, verstehe ich nicht so recht. Ich vermute für diese Bewegung stand unter anderem die Garten Guerilla Pate. Ein wenig ideologischer Unterbau muss wohl dabei sein, denn sonst wären AquarianerInnen automatisch KünstlerIn und der Zooladen eine Kunstgalerie.
3. Atelier Soldiner
© Irmeli Rother |
Was ist nur aus der Kunst geworden?!?
4. Uhrwerk
In diesem Laden wurden Papiercollagen von Jing Liu und Misha Shenbrot gezeigt. Visible / Invisible war der Titel der Ausstellung.
Herr Shenbrot begrüßte uns persönlich.
© Irmeli Rother |
© Irmeli Rother |
Schlüsselanhänger aus farbigen Filzscheiben (Abfälle aus der Kunstproduktion seiner Mutter) bot er für je 2 € an.
Wir kauften ihm welche ab.
Er war stolz wie Oscar.
Manchmal muss es schön sein ein KünstlerInnenkind zu sein.
5. GAD
Hier arbeiteten die Künstler Eisrmann (Maler) und Witzmann (Fotograf) zusammen. Der eine stellte seine gebrauchten Farbmischeimer aus, der andere hat diese fotografiert. Toll war zu sehen, wie es ihm gelang aus den eher pastelligen Farben der Eimer durch digitale Bearbeitung intensiv leuchteten Bilder zu zaubern.
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6. Spor Klübü
© Irmeli Rother |
Nach der Kunst überfiel uns die Lust was zu knabbern und Wein zu genießen.
Beim Anmarsch hatten wir in der Prinzenallee eine Tapasbar entdeckt. Im El Pepe speisten und tranken wir vorzüglich und wie meist im Wedding recht preiswert.
© Irmeli Rother |
Diese ist eine Galerie, eine Kneipe mit Garten, eine Disko, ein Veranstalltungsort und schlussendlich eine richtige alte Kegelbahn.
Eigentlich ein bezaubernder und vielfältiger Ort, wenn nicht geraucht werden dürfte.
© Irmeli Rother |
Danach gab´s auch noch Funky Disko von der Konserve. Wir tanzten bis wir müde waren.
So war der Abend, auch dank der Kolonie Wedding, sehr gelungen.
im Jahr 2666
24.05.2014
Einen über tausend Seiten Roman in eine viereinhalb stündige Theatervorstellung zu gießen, dazu gehört Mut.
An das Buch 2666 von Roberto Bolaño hat sich der spanische Regiseur Àlex Rigola gewagt. Wir sahen das Stück in der Schaubühne.
Die Geschichte um mindestens dreihundert unaufgeklärten Frauenmorde in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez teilt sich in fünf Aufzüge, die miteinander verwoben sind.
Hier umkreisen sich vier Germanisten, eine davon eine Frau, und reden über den fiktiven Autor Benno von Archimboldi, der eigentlich der ebenfalls fiktive deutsche Hans Reiter ist. Dieser gilt als in Cuidad Juarez verschollen. Nebenbei hat die Germanistin mit allen Kollegen Sex. Kongresse in London und anderswo bilden die Folie.
2. Der Teil von Amalfitano
Wir sind in Cuidad Juárez angekommen. Aus Kummer darum, weil seine Frau ihn verließ, hat der Philosoph Amalfitanto dort eine Professur angenommen. Bei ihm ist seine Tochter Rosa, die auf einer Gitarre klimpert und sich von Männern bewundern läßt.
3. Der Teil von Fate
Rosa ist die Geliebte eines Reporters und zieht mit ihm durch die Nacht. Ein junger Kollege aus den USA stößt dazu. Die Feiernden werden dann in einem Raum gefercht, dessen Decke langsam herabkommt und sie immer mehr zusammenquetscht.
4. Der Teil von den Verbrechen
Hier wurde es hart. Auf dem Bühnenhintergrund wurden die Namen der ermordeten Frauen in Cuidad Juárez projiziert. Die Liste ist auf The Mexican Wall of Remembrance nachzulesen.
5. Der Teil von Archimboldi
Die Geschichte von Benno von Archimboldi alias Hans Reiter bekommt hier Raum. Er war deutscher Soldat während des 3. Reichs und wurde danach Schriftsteller und verschwand zum Schluss in Mexiko.
Alle Fotos © Gianmarco Bresadola
Im Jahr 2666 werden die ermordeten Frauen wohl vergessen sein, so wie sie heute verdrängt werden.
Die Geschichte ist null heiter und soll es auch nicht sein. Sie richtet den Blick auf die rechtlosen mexikanischen Frauen und entlarvt dem Machismus, der die Morde gebiert.
Leider spielen die SchauspielerInnen kaum, sie wirken hölzern. Das macht es über die lange Spielzeit schwierig der Handlung aufmerksam zu folgen. Aber vielleicht war die Aufführung ja in erster Linie eine Werbung für das Buch 2666. Das soll laut KritikerInnen genial sein.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschland Radio, NZZ, Nachtkritik
Einen über tausend Seiten Roman in eine viereinhalb stündige Theatervorstellung zu gießen, dazu gehört Mut.
An das Buch 2666 von Roberto Bolaño hat sich der spanische Regiseur Àlex Rigola gewagt. Wir sahen das Stück in der Schaubühne.
Die Geschichte um mindestens dreihundert unaufgeklärten Frauenmorde in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez teilt sich in fünf Aufzüge, die miteinander verwoben sind.
Hier umkreisen sich vier Germanisten, eine davon eine Frau, und reden über den fiktiven Autor Benno von Archimboldi, der eigentlich der ebenfalls fiktive deutsche Hans Reiter ist. Dieser gilt als in Cuidad Juarez verschollen. Nebenbei hat die Germanistin mit allen Kollegen Sex. Kongresse in London und anderswo bilden die Folie.
2. Der Teil von Amalfitano
Wir sind in Cuidad Juárez angekommen. Aus Kummer darum, weil seine Frau ihn verließ, hat der Philosoph Amalfitanto dort eine Professur angenommen. Bei ihm ist seine Tochter Rosa, die auf einer Gitarre klimpert und sich von Männern bewundern läßt.
3. Der Teil von Fate
Rosa ist die Geliebte eines Reporters und zieht mit ihm durch die Nacht. Ein junger Kollege aus den USA stößt dazu. Die Feiernden werden dann in einem Raum gefercht, dessen Decke langsam herabkommt und sie immer mehr zusammenquetscht.
4. Der Teil von den Verbrechen
Hier wurde es hart. Auf dem Bühnenhintergrund wurden die Namen der ermordeten Frauen in Cuidad Juárez projiziert. Die Liste ist auf The Mexican Wall of Remembrance nachzulesen.
5. Der Teil von Archimboldi
Die Geschichte von Benno von Archimboldi alias Hans Reiter bekommt hier Raum. Er war deutscher Soldat während des 3. Reichs und wurde danach Schriftsteller und verschwand zum Schluss in Mexiko.
Alle Fotos © Gianmarco Bresadola
Im Jahr 2666 werden die ermordeten Frauen wohl vergessen sein, so wie sie heute verdrängt werden.
Die Geschichte ist null heiter und soll es auch nicht sein. Sie richtet den Blick auf die rechtlosen mexikanischen Frauen und entlarvt dem Machismus, der die Morde gebiert.
Leider spielen die SchauspielerInnen kaum, sie wirken hölzern. Das macht es über die lange Spielzeit schwierig der Handlung aufmerksam zu folgen. Aber vielleicht war die Aufführung ja in erster Linie eine Werbung für das Buch 2666. Das soll laut KritikerInnen genial sein.
Von
Roberto Bolaño
Regie Àlex Rigola
Bühne Max Glaenzel
Kostüme Nina Wetzel
Dramaturgie Florian Borchmeyer
Licht Albert Faura
Mit Robert Beyer, Jule Böwe, Christoph Gawenda, Franz Hartwig, Ingo Hülsmann, Urs Jucker, Eva Meckbach, Sebastian Schwarz, Regine Zimmermann
Regie Àlex Rigola
Bühne Max Glaenzel
Kostüme Nina Wetzel
Dramaturgie Florian Borchmeyer
Licht Albert Faura
Mit Robert Beyer, Jule Böwe, Christoph Gawenda, Franz Hartwig, Ingo Hülsmann, Urs Jucker, Eva Meckbach, Sebastian Schwarz, Regine Zimmermann
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschland Radio, NZZ, Nachtkritik
Eine kleine Tänzerin
18.05.2014
Aus Anlass der Fertigstellung der von ihr finanzierten Restaurierung des Brunnens im Garten des Kolbe Museums lud die Theatergemeinde Berlin zu einem Empfang. Nach Reden von der Direktorin des Hauses Dr. Julia Wallner und dem Vorsitzenden der Gemeinde Martin Holländer hieß es Wasser Marsch.
Goerg Kolbe schuf ihn 1922 für den jüdischen Industriellen Heinrich Stahl. Auf meine Nachfrage wie der Brunnen in den Besitz des Museums geriet, versicherte die Direktorin, dass alles legal verlief.
Hoffentlich sehen das die Erben von Heinrich Stahl nicht anders. Es wäre nicht das erste Mal das Museen keine Lust haben Geklautes zurück zu geben.
Zu Sekt und Häppchen spielte dann das Jazz Duo Chestnut (Kastanie) auf. Achim Kleiner am Piano und Gregor Fuhrmann am Cello sorgten für gute Stimmung.
Der Festakt und das Konzert fanden zwischen den tollen Skulpturen von Robert Metzkes statt. Er ist ein Künstler mit DDR Hintergrund.
Seine Figuren sind aus Terracotta hergestellt.
Obwohl er fast ausschließlich mit den selben Modell arbeitete, konnte ich mich an seinen Plastiken nicht sattsehen. Teilweise erinnern der Gesichter an altägyptische Artefakte. Der Titel der Arbeit links lautet "Der Schal" der von der unten "Räkelnde in türkischer Hose".
© Irmeli Rother |
Goerg Kolbe schuf ihn 1922 für den jüdischen Industriellen Heinrich Stahl. Auf meine Nachfrage wie der Brunnen in den Besitz des Museums geriet, versicherte die Direktorin, dass alles legal verlief.
Zu Sekt und Häppchen spielte dann das Jazz Duo Chestnut (Kastanie) auf. Achim Kleiner am Piano und Gregor Fuhrmann am Cello sorgten für gute Stimmung.
Seine Figuren sind aus Terracotta hergestellt.
Obwohl er fast ausschließlich mit den selben Modell arbeitete, konnte ich mich an seinen Plastiken nicht sattsehen. Teilweise erinnern der Gesichter an altägyptische Artefakte. Der Titel der Arbeit links lautet "Der Schal" der von der unten "Räkelnde in türkischer Hose".
Irgendwas mit Pilzen
17.05.2014
Das gerade fertig renovierten Heizhaus der Uferstudios Berlin im Wedding wurde mit einer Ausstellung mit dem Titel Mykorrhiza: Ein Apparat eingeweiht. Nach dem Lesen des Infoblattes und den Besuch der Vernissage war ich armer Tor, nicht klüger als zuvor.
Ich weiß das biologisches im Augenblick in der Kunst aktuell recht beliebt ist und öfter kommt ansehnliches dabei heraus. Hier war die Objekte Pilze, die MacherInnen hatten hübsch aussehende Baumpilze in Kleiderschränke vom Trödel gehängt. Das war durchaus eine Augenweide. Der Raum ist ebenfalls interessant.
Trotzdem, weshalb können die Pilze nicht so einfach schöne Kunst sein, weshalb muss eine weitschweifige Erklärung sozusagen als intellektueller Überbau daherkommen.
Die Kuratorin Stefanie Wenner bemüht sich redlich einen globalen Zusammenhang bis hin zum Internet zu konstruieren.
Vernetzen tun sich bestimmte Pilze ja gerne, ich nehme an sie sollen als Vorbild für die Kunst gelten. Doch leider sind da Baumpilze biologisch nicht ganz die Richtigen. Steinpilz und Co. bilden Quadratkilometer große Netze.
Sei es drum, das Ausgestellte ist hübsch anzusehen.
Bis 5. Juli finden diverse Veranstaltungen in den Räumen statt und ab und zu gibt es Pilzgerichte zu geniessen.
© Atia Trofimoff |
Ich weiß das biologisches im Augenblick in der Kunst aktuell recht beliebt ist und öfter kommt ansehnliches dabei heraus. Hier war die Objekte Pilze, die MacherInnen hatten hübsch aussehende Baumpilze in Kleiderschränke vom Trödel gehängt. Das war durchaus eine Augenweide. Der Raum ist ebenfalls interessant.
Trotzdem, weshalb können die Pilze nicht so einfach schöne Kunst sein, weshalb muss eine weitschweifige Erklärung sozusagen als intellektueller Überbau daherkommen.
Die Kuratorin Stefanie Wenner bemüht sich redlich einen globalen Zusammenhang bis hin zum Internet zu konstruieren.
Vernetzen tun sich bestimmte Pilze ja gerne, ich nehme an sie sollen als Vorbild für die Kunst gelten. Doch leider sind da Baumpilze biologisch nicht ganz die Richtigen. Steinpilz und Co. bilden Quadratkilometer große Netze.
Sei es drum, das Ausgestellte ist hübsch anzusehen.
Bis 5. Juli finden diverse Veranstaltungen in den Räumen statt und ab und zu gibt es Pilzgerichte zu geniessen.
Der Tod törnt an
11.05.2014
Die US Fernsehserie Six feet under hat uns gelehrt, dass es viel Slapstick im Beerdigungsgewerbe zu entdecken gibt.
Das Stück Sarg niemals nie der Neuköllner Oper knüpft ein wenig an die Erfolgsidee der Fernsehserie an. Das gelingt den Regisseuren und den drei Akteuren mehr als gut.
Im Stück ist der Papa und Beerdigungsinstitutsbesitzer verstorben. Der eine Sohn, der schüchterne und ängstliche, führt den Betrieb mit einer bezaubernden Angestellten weiter.
Beide lieben sich, doch er traut sich nicht, ihr das zu gestehen. Leider ist der Laden fast Pleite und dann taucht auch noch der nach Indien abgetauchte Bruder auf, der etwas vom nicht vorhandenen Erbe ab haben will und seine Kamasutra Kenntnisse gerne der Angestellten vorführen würde. Das ist der Stoff aus dem Komödien gestrickt sind. Apropos Stoff, es wird auch fleißig gekifft im Stück und beinahe saniert der Stoff, aus dem die Träume sind, auch das Geschäft. Mehr verrate ich nicht.
Idee/Regie: Dominik Wagner und Jörn-Felix Alt
Komposition: Christoph Reuter und Cristin Claas
Musikalische Leitung: Nikolai Orloff
Choreographie: Jörn-Felix Alt
Regieassistenz: Anna Roller
Mit: Yvonne Greitzke, Patrik Cieslik, Maximilian Mann
Das kleine Opernhaus an der Karl-Marx-Straße schafft es immer wieder, dass ich mir die Hände rot klatsche. Besonders nett war, dass es im Anschluss an die Vorstellung einen Umtrunk und ein kaltes Büfett gab. Maximilian Mann, einen der Darsteller, kannte ich witzigerweise als Leiter eines Chores aus Steglitz, in dem ich mal sang.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Kulturradio, Livekritik, Berliner Zeitung
Die US Fernsehserie Six feet under hat uns gelehrt, dass es viel Slapstick im Beerdigungsgewerbe zu entdecken gibt.
© Matthias Heyde |
Im Stück ist der Papa und Beerdigungsinstitutsbesitzer verstorben. Der eine Sohn, der schüchterne und ängstliche, führt den Betrieb mit einer bezaubernden Angestellten weiter.
Beide lieben sich, doch er traut sich nicht, ihr das zu gestehen. Leider ist der Laden fast Pleite und dann taucht auch noch der nach Indien abgetauchte Bruder auf, der etwas vom nicht vorhandenen Erbe ab haben will und seine Kamasutra Kenntnisse gerne der Angestellten vorführen würde. Das ist der Stoff aus dem Komödien gestrickt sind. Apropos Stoff, es wird auch fleißig gekifft im Stück und beinahe saniert der Stoff, aus dem die Träume sind, auch das Geschäft. Mehr verrate ich nicht.
Idee/Regie: Dominik Wagner und Jörn-Felix Alt
Komposition: Christoph Reuter und Cristin Claas
Musikalische Leitung: Nikolai Orloff
Choreographie: Jörn-Felix Alt
Regieassistenz: Anna Roller
Mit: Yvonne Greitzke, Patrik Cieslik, Maximilian Mann
Das kleine Opernhaus an der Karl-Marx-Straße schafft es immer wieder, dass ich mir die Hände rot klatsche. Besonders nett war, dass es im Anschluss an die Vorstellung einen Umtrunk und ein kaltes Büfett gab. Maximilian Mann, einen der Darsteller, kannte ich witzigerweise als Leiter eines Chores aus Steglitz, in dem ich mal sang.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Kulturradio, Livekritik, Berliner Zeitung
Kunstverrückt
01.-09.05.2014
Zum jährlich stattfindenden Gallery Weekend wollen alle in Berlin Bildende Kunst verkaufen. Ich dehnte das Wochenende auf eine Woche aus. Ich sah einiges und möchte euch davon berichten.
Finnland Zentrum
Neben den sonstigen verrückten Ritualen, die FinnInnen so zum 1. Mai anstellen, wird in Kreuzberg eine Ausstellung zur Besichtigung freigegeben.
Dieses Mal stellten Marja-Liisa Skibba und drei Männer, Aku Jääskeläinen, Erkki Aarti und Jorma Huusko, aus. Zwei sind aus Finnland, zwei aus Berlin.
Die weißen Mützen der Künstler (Abimützen) sind so ein 1. Mai-Ritual aus Finnland.
Es wurde wie jedes Jahr eine schöne Vernissage mit Sekt und Häppchen. Dazu wurde gesungen und performt.
Von den Bildern gefiel uns das von Erkki Aarti Moon River besonders gut.
Black Market
In einer Fabriketage in Moabit fand diese Veranstaltung statt. Die Halle war etwas ranzig, aber das liebt der Kunstbegeisterte ja.
Weshalb allerdings elf als KuratorInnen Genannte bestimmt hundert Kunstobjekte wild durcheinander an die Wände nagelten, verstand ich nicht. Die elf schafften es noch nicht mal alle Objekte mit Namen zu beschriften und Titel und Entstehungsdatum waren nirgendwo zu finden.
Aber es war voll, die KünstlerInnen waren alle gekommen und ich kannte sogar einige.
Leider ging der Bar nach einer Stunde der Wein aus, da wollte ich nicht mehr bleiben, trotz der teilweise sehr guten Kunst.
P 103 Mischkonzern
In dem recht großen Caféhaus wirkt große Kunst erst richtig groß. Für die großen Tapisserien von Margret Eicher ein angemessener Ort. Sie montiert digital Vorgefundenes zu Collagen meist mit einem großen, wie gemalt wirkenden Rahmen. Manches fand ich witzig, manches kitschig.
Galerie forma:t
In der kleinen Galerie am Dennewitzplatz wurde Abstraktes von einem meiner Lieblingskünstler, Daffke Hollstein, und Fotoarbeiten von Rosemarie Berger gezeigt. Die Fotos zeigten marode Schiffe.
Zur Eröffnung gab es Sekt und eine knackige Rede der Galeristin
Suomesta
Nicht ganz zufällig landete ich in dieser finnischen Galerie. Unter dem Titel Heilige Orte stellten Vater und Tochter aus.
Die Künstlerin ging mit Gemaltem an den Start.
Ich fand die Arbeiten ein wenig langweilig.
Die Motive waren zu viel mit Naturkitsch aufgeladen.
Die Arbeiten des Vaters waren dagegen bemerkenswert. Meine Begleiterin wusste, dass er ein sehr bekannter Fotograf ist. Durch ihre Sprachkenntnis erfuhren wir, wie das Foto entstand. Was ihr seht, war ein Feuerwerk in einem See, mit einer längeren Verschlusszeit aufgenommen.
Gallery Paolo Erbetta
Durch einen Aufsteller vor der Potsdamer Strasse 107 wurden wir auf die Ausstellung von Rieko Hotta aufmerksam. In ersten Stock fanden wir die Galerie.
Unter dem Titel Mash (manschen, matschen) zeigte sie sehr ansehnliche Strukturarbeiten.
Den Namen der Künstlerin werde ich mir merken.
Freies Museum
Die Galerie sollte man / frau bei einem Rundgang nicht versäumen.
Im Erdgeschoss waren an den russischen Konstruktivismus erinnernde Arbeiten von Serge Vorontsov zu besichtigen. Er machte sich jedoch über die Vorbilder lustig. Ich verstand allerdings die russischen Späße nicht.
Im Obergeschoss befand sich eine Gruppenausstellung der Kunsthochschule Weißensee. Dabei gefiel uns diese Arbeit von Amelie Kemmerzehl gut. Sie hat einfach einen der üblichen Sockel für Skulpturen zerbohrt.
Zum jährlich stattfindenden Gallery Weekend wollen alle in Berlin Bildende Kunst verkaufen. Ich dehnte das Wochenende auf eine Woche aus. Ich sah einiges und möchte euch davon berichten.
Finnland Zentrum
© Irmeli Rother |
Dieses Mal stellten Marja-Liisa Skibba und drei Männer, Aku Jääskeläinen, Erkki Aarti und Jorma Huusko, aus. Zwei sind aus Finnland, zwei aus Berlin.
© Irmeli Rother |
Es wurde wie jedes Jahr eine schöne Vernissage mit Sekt und Häppchen. Dazu wurde gesungen und performt.
Von den Bildern gefiel uns das von Erkki Aarti Moon River besonders gut.
Black Market
In einer Fabriketage in Moabit fand diese Veranstaltung statt. Die Halle war etwas ranzig, aber das liebt der Kunstbegeisterte ja.
Weshalb allerdings elf als KuratorInnen Genannte bestimmt hundert Kunstobjekte wild durcheinander an die Wände nagelten, verstand ich nicht. Die elf schafften es noch nicht mal alle Objekte mit Namen zu beschriften und Titel und Entstehungsdatum waren nirgendwo zu finden.
Aber es war voll, die KünstlerInnen waren alle gekommen und ich kannte sogar einige.
Leider ging der Bar nach einer Stunde der Wein aus, da wollte ich nicht mehr bleiben, trotz der teilweise sehr guten Kunst.
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P 103 Mischkonzern
Galerie forma:t
In der kleinen Galerie am Dennewitzplatz wurde Abstraktes von einem meiner Lieblingskünstler, Daffke Hollstein, und Fotoarbeiten von Rosemarie Berger gezeigt. Die Fotos zeigten marode Schiffe.
Zur Eröffnung gab es Sekt und eine knackige Rede der Galeristin
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Suomesta
Nicht ganz zufällig landete ich in dieser finnischen Galerie. Unter dem Titel Heilige Orte stellten Vater und Tochter aus.
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Die Künstlerin ging mit Gemaltem an den Start.
Ich fand die Arbeiten ein wenig langweilig.
Die Motive waren zu viel mit Naturkitsch aufgeladen.
Die Arbeiten des Vaters waren dagegen bemerkenswert. Meine Begleiterin wusste, dass er ein sehr bekannter Fotograf ist. Durch ihre Sprachkenntnis erfuhren wir, wie das Foto entstand. Was ihr seht, war ein Feuerwerk in einem See, mit einer längeren Verschlusszeit aufgenommen.
Gallery Paolo Erbetta
© Irmeli Rother |
Unter dem Titel Mash (manschen, matschen) zeigte sie sehr ansehnliche Strukturarbeiten.
Den Namen der Künstlerin werde ich mir merken.
© Irmeli Rother |
Freies Museum
Die Galerie sollte man / frau bei einem Rundgang nicht versäumen.
Im Erdgeschoss waren an den russischen Konstruktivismus erinnernde Arbeiten von Serge Vorontsov zu besichtigen. Er machte sich jedoch über die Vorbilder lustig. Ich verstand allerdings die russischen Späße nicht.
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Im Obergeschoss befand sich eine Gruppenausstellung der Kunsthochschule Weißensee. Dabei gefiel uns diese Arbeit von Amelie Kemmerzehl gut. Sie hat einfach einen der üblichen Sockel für Skulpturen zerbohrt.
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