02.11.08
Um 14:00 Uhr traf ich mich zu einem Antimilitaristischen Stadtspaziergang rund um die Strasse unter den Linden.
Zuerst ging es zur Neuen Wache, einem merkwürdig wandlungsfähigem Ort. Am Anfang waren die Wachsoldaten der widerwärtigen deutschen Kaiser dort untergebracht, nachdem wir die Monarchie verjagt hatten, machte die erste deutsche Republik daraus eine Gedenkstätte für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, warum sie die Räuberbanden der Reichswehr ehren wollte, erschließt sich mir nicht. Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus war das Haus in der DDR Zeit, um unter Helmut Kohl in eine Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland umbenannt zu werden. Mördern und Opfer gemeinsam zu ehren, ist ein Trick, mit dem Deutschland von seiner Verantwortung ablenken will.
Am Bahnhof Friedrichstrasse besahen wir eine Gedenktafel für zwei Wehrmachts Deserteure, die Stunden vor der Kapitulation dort erhängt wurden.
Weiter ging es zu Repräsentanzen verschiedener Hersteller von Militärtechnik (rheinmetall, eads, man), die unter anderem am Krieg im Irak und Afghanistan profitieren, also neben der Bundeswehr sinnvolle Ziele für antimilitaristischen Widerstand sind.
Zum Schluß gabs Infos zu einem aktuellen Prozess gegen AntimilitaristInnen, die leider bei Brandanschlägen gegen die Bundeswehr erwischt worden sind. Es wird versucht sie zu einer kriminellen Vereingung abzustempeln.
Die nächsten Termine des Stadtrundganges findet Ihr unter den Link oben.
Der zweite Programmpunkt am Sonntag war mehr kulturell.
Am Wochenende bot die Akademie der Künste Freien Eintritt zur Ausstellung Notationen, Kalkül und Form in den Künsten. Sie wurde in Cooperation mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe kuratiert.
Für alle, denen Kunst nicht nur dekoratives bieten soll, eine spannende Ausstellung. Also Zeit mitbringen und das Gehirnschmalz vorglühen.
Neben anderen berühmten Werken wurde auch der wegweisende Film"Ballet Mechanic" von Ferdinand Leger gezeigt.
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