Waren in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts im Bauhaus in Dessau Handwerk und Kunst gemeinsam unterwegs, gilt seit langem Kunsthandwerk als eine etwas minderwertige Form der Kunst. Das beginnt sich langsam zu verändern. Immer öfter finden sich wieder gehäkelte und genähte Werke in Kunstausstellungen. Diese Strömung wollte das Freie Museum Berlin aufnehmen.
Es zeigte die Ausstellung EXTREME CRAFTS. Im Museum gab es ein Begleitprogramm mit Workshops. Ich besuchte die Finissage zusammen mit J. Die Ausstellung und ihr Ansatz erschloss sich mir nicht. KünsterInnen haben immer Techniken und Material aus der Produktion genutzt. Eine wiedererstehende Handwerkskultur kündigte sich schon mit der Ökobewegung an. Warum sollten wir auch auf persönlich hergestellte Waren verzichten und immer gleiche Industriewaren konsumieren. Nur der Preis der Produkte hindert mich oft am kaufen.
So sind die ausgestellten Arbeiten aus Rentierhaut des Design Collective Luja aus Norwegen gleichzeitig wunderschöne Kunstwerke und Schuhe, doch wer zieht sie an und kann sie sich leisten.
Über diese und ähnliche Fragen philosophierten wir noch eine Weile vor der Remise und Bar.
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