11.03.2013
Als Nachtrag zum Weltfrauentag veranstaltete die Isländische Botschaft Berlin ein Konzert von zwei Frauen, die ausschließlich isländische Komponistinnen spielten. Laufey Sigurdardottir an der Violine und Elisabet Waage an der Harfe waren die Besetzung des Duos.
Ich musste früher ab und zu feststellen, dass Musikerinnen hinter dem Schild des Feminimus schlechte Musik produzierten. Diesmal war dies überhaupt nicht so.
Vom Alter und von der Kleidung her waren die beiden Damen zwar sofort als 68er Blaustrümpfe zu identifizieren, doch tat dies der Qualität ihres Auftritts keinen Abbruch, warum auch.
Ich war wie meine BegleiterInnen ziemlich begeistert.
Wir bekamen Musik von vier Kompositionen Jorunn Vidar, Puridour Jonsdittor, Mist Porkelsdottir und Ragnhidur Gisladottir aus dem letzten Jahrhundert auf die Ohren. Die hatten wenig von meiner geliebten Björk, aber waren gut hörbar. Aber wenn ich ehrlich bin, kenne ich auch nicht viel mehr Musikalisches aus dem fernen Island.
Leider gab es beim Umtrunk danach keine isländischen Getränke, aber der Rotwein machte mich auch glücklich.
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Performance - ansehen und mittanzen
09.03.2013
Wer wagt, gewinnt, manchmal. Das Glück war auf meiner Seite als ich die Karten für das Stück Dancing About der Gob Squad auswählte. Der Gruppe geht zwar ein legendärer Ruf voraus, doch bei Performance bin ich sonst sehr zurückhaltend.
Die Vorstellung begann mit einer Prozession von fünf Personen in Insektenkostümen. Sie stellten einen Glaszylinder auf einen Sockel vor den Zuschauern ab. Der sich anschließende Gruppentanz stellte eine Lobpreisung der Natur dar und bezog sich eindeutig auf den Zylinder.
Zu diesem Zeitpunkt beschlich mich die Ahnung, dass irgend etwas Lebendiges darin sein muss. Einzeln legten die TänzerInnnen ihre Masken ab und begannen sich dem Wesen, das sie Natur nannten, zu erklären. Es war ein wenig als wenn sie Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen und dabei versuchten von sich zu berichten.
Dabei konnten die ZuschauerInnen sie nicht nur direkt beobachten, sie wurden auch von Kameras verfolgt. Die Bilder wurden an die Rückwand der Bühne projiziert.
Es folgt eine Bekenntnisorgie, in der Ich aber auch Wir Sätze formulieren wie "Wir haben Angst, dass unsere Kinder uns bald peinlich finden" oder "Wir denken zu viel". Die Generation der Tanzwütigen bespiegelt sich selbst, mal banal, mal philosophisch, und tanzt zu Discoklängen. Mir juckten die Hufe, ich wollte mitzappeln.
In der Pause durfte die Natur dann auch besichtigt werden. In dem Zylinder saß eine Gottesanbeterin oder Mantodea. Diese Insekten verharren ruhig bis etwas Essbares vorbei kommt, um dann zuzuschlagen.
So sparen sie Energie und verhungern ob ihrer guten Tarnung nicht.
Der perfekte Gegensatz zu den zappeligen und immer sich zeigen wollenden Bühnenegos. Sicher sah und hörte das Tier alles was gespielt wurde, doch leider konnte ich nicht ergründen, was es von der Vorstellung dachte.
Mir und der Liebsten gefiel das Stück im Gegensatz zu den KritikerInnen gut.
Die Meinungen der Anderen: Taz, Tagesspiegel, Nachtkritik
Einen heftigen Bocksprung leistete sich die Kritikerin der Nachtkritik, sie hielt das Insekt für eine Heuschrecke!?! Wenn das einer Fliege passiert endet es tödlich.
... lautet das Motto der Techno Generation, welche das Stück darstellte. Deshalb erschien nach Ende der Verstellung ein DJ und heizte den Roten Salon mit Elektroswing ein. Wir schwangen das Tanzbein unter dem Diskofirmament, bis wir die nötige Bettschwere erreicht hatten.
Wer wagt, gewinnt, manchmal. Das Glück war auf meiner Seite als ich die Karten für das Stück Dancing About der Gob Squad auswählte. Der Gruppe geht zwar ein legendärer Ruf voraus, doch bei Performance bin ich sonst sehr zurückhaltend.
© David Baltzer |
© Irmeli Rother |
Dabei konnten die ZuschauerInnen sie nicht nur direkt beobachten, sie wurden auch von Kameras verfolgt. Die Bilder wurden an die Rückwand der Bühne projiziert.
© Irmeli Rother |
© Thomas Huntke |
So sparen sie Energie und verhungern ob ihrer guten Tarnung nicht.
Der perfekte Gegensatz zu den zappeligen und immer sich zeigen wollenden Bühnenegos. Sicher sah und hörte das Tier alles was gespielt wurde, doch leider konnte ich nicht ergründen, was es von der Vorstellung dachte.
Mir und der Liebsten gefiel das Stück im Gegensatz zu den KritikerInnen gut.
Die Meinungen der Anderen: Taz, Tagesspiegel, Nachtkritik
Einen heftigen Bocksprung leistete sich die Kritikerin der Nachtkritik, sie hielt das Insekt für eine Heuschrecke!?! Wenn das einer Fliege passiert endet es tödlich.
... lautet das Motto der Techno Generation, welche das Stück darstellte. Deshalb erschien nach Ende der Verstellung ein DJ und heizte den Roten Salon mit Elektroswing ein. Wir schwangen das Tanzbein unter dem Diskofirmament, bis wir die nötige Bettschwere erreicht hatten.
© Irmeli Rother |
Knipsen und klecksen
08.03.2013
Freitag und Vernissage passt fast immer. Diesmal waren wir wieder in der netten KunstProjekt forma:t zu Besuch. Wir sahen dort Fotografiertes von Daffke Hollstein und Gemaltes von Jaume Munoz. Die Galeristin stellte die beiden in ihrer angenehm knuffigen Art und Weise kurz vor.
Meiner Hausfotografin und mir gefielen die Fotos. Sie waren raffinierte Doppelbelichtungen unter dem Gesamttitel "Züricher Konstruktionen". Der Künstler nutzte eine Reise in die schweizer Stadt für diese Serie. Durch geschickte Auswahl der übereinander fotografierten Szenen entstehen phantastische Eindrücke. Schon am Anfang der Geschichte der Kameras entdeckten Fotografen, wahrscheinlich durch Zufall, dass wenn das gleiche Stück Film öfter belichtet wird, entsteht Neues. Sicher war der Zufall hier ein Geburtshelfer der Fotografie als Kunst.
Die Gemälde von Jaume Munoz waren eigentlich auch nicht schlecht. Es gelang ihm mit groben Umrissen und Farben intensive Momentaufnahmen zu gestalten. Was wir jedoch beide nicht mochten, waren die Beschriftungen im Bild. Wir fanden, dass ein Kunstwerk aus sich zu den BetrachterInnen sprechen sollte. Sprechblasen passen besser zum Comic.
© Irmeli Rother |
P / 2012 / 35 Foto: Irmeli Rother |
"Sag die Wahrheit" Foto: Irmeli Rother |
Daffke Hollstein - Jaume Munoz Foto: Irmeli Rother |
Venedig wird Disneyland
06.03.2013
Das geflügelte Wort "Venedig sehen und sterben" müsste in "Venedig an Profitgier sterben sehen" angepasst werden. In Venedig plant die Stadtregierung Hand in Hand mit der Tourismusindustrie die Vertreibung der BewohnerInnen aus der Stadt.
Darüber berichtet der Dokumentarfilm "Das Venedig Prinzip". Den sah ich mit der Liebsten im ACUD Kino.
Der Film ergreift klar Partei für die verbliebenen 60.000 BewohnerInnen.
Diese sehen sich täglich einer ebenso großen Schar TouristInnen gegenüber. Die Stadt ist in einigen Teilen unerträglich voll. Die BesucherInnen mögen das wohl, die VenezianerInnen hassen es.
Aber auch die steigenden Mieten sorgen dafür, dass immer mehr die Stadt verlassen. Außerdem schließt die Stadtregierung Märkte, Post Filialen und kommunale Einrichtungen.
Im Hafen machen ebenso viele Kreuzfahrer fest wie in New York.
Wird deren Fracht auf die Lagunenstadt abladen, wird es ungemütlich. Und die Stadtverwaltung will den Hafen weiter ausbauen.
Derweil verrottet die Bausubstanz der Stadt.
Wenn die BewohnerInnen endgültig vertrieben sind, wird es aber auch keine typischen Geschäfte mehr geben.
Alle Läden werden nur noch Souvenirs verkaufen und in den Restaurants gibt es nur noch Touristenmenü. Zum Schluss wird dann die Stadt abgerissen und die Deutsche Bahn baut eine Shoppingmall mit Gleisanschluss wie in Stuttgart..
Nach dem Kino zogen wir ins Sloppy Joe auf zwei Rotwein und zum After Movie Talk. Die kleine Bar ist hübsch gestylt, die Decke ist eine Hintergrund beleuchtete Karte Kubas. Leider waren jedoch die Wassergläser schmuddelig und nach einer halben Stunde wurde eine Leinwand herunter gezogen und wir durften ungefragt Fußball anschauen. So schafft es ein Wirt, dass wir nicht wiederkommen werden.
Für meinem Geschmack war der Film zu stark auf visuelle Effekte ausgerichtet. Einige Interviews, z.B. mit dem Bürgermeister und mit Vertreten der Widerstandsbewegung, hätten etwas mehr Informationen über die Situation gebracht. Ohne viele Vorabinformationen, wie ich sie besitze, ist der Film unverständlich. Die Liebste war sehr deprimiert, ob dem was Venedig geschieht.
Die Kritiken der Anderen: Zeit, Hessischer Rundfunk, Critic
Das geflügelte Wort "Venedig sehen und sterben" müsste in "Venedig an Profitgier sterben sehen" angepasst werden. In Venedig plant die Stadtregierung Hand in Hand mit der Tourismusindustrie die Vertreibung der BewohnerInnen aus der Stadt.
Darüber berichtet der Dokumentarfilm "Das Venedig Prinzip". Den sah ich mit der Liebsten im ACUD Kino.
Der Film ergreift klar Partei für die verbliebenen 60.000 BewohnerInnen.
Diese sehen sich täglich einer ebenso großen Schar TouristInnen gegenüber. Die Stadt ist in einigen Teilen unerträglich voll. Die BesucherInnen mögen das wohl, die VenezianerInnen hassen es.
Aber auch die steigenden Mieten sorgen dafür, dass immer mehr die Stadt verlassen. Außerdem schließt die Stadtregierung Märkte, Post Filialen und kommunale Einrichtungen.
Im Hafen machen ebenso viele Kreuzfahrer fest wie in New York.
Wird deren Fracht auf die Lagunenstadt abladen, wird es ungemütlich. Und die Stadtverwaltung will den Hafen weiter ausbauen.
Derweil verrottet die Bausubstanz der Stadt.
Wenn die BewohnerInnen endgültig vertrieben sind, wird es aber auch keine typischen Geschäfte mehr geben.
Alle Läden werden nur noch Souvenirs verkaufen und in den Restaurants gibt es nur noch Touristenmenü. Zum Schluss wird dann die Stadt abgerissen und die Deutsche Bahn baut eine Shoppingmall mit Gleisanschluss wie in Stuttgart..
Nach dem Kino zogen wir ins Sloppy Joe auf zwei Rotwein und zum After Movie Talk. Die kleine Bar ist hübsch gestylt, die Decke ist eine Hintergrund beleuchtete Karte Kubas. Leider waren jedoch die Wassergläser schmuddelig und nach einer halben Stunde wurde eine Leinwand herunter gezogen und wir durften ungefragt Fußball anschauen. So schafft es ein Wirt, dass wir nicht wiederkommen werden.
Für meinem Geschmack war der Film zu stark auf visuelle Effekte ausgerichtet. Einige Interviews, z.B. mit dem Bürgermeister und mit Vertreten der Widerstandsbewegung, hätten etwas mehr Informationen über die Situation gebracht. Ohne viele Vorabinformationen, wie ich sie besitze, ist der Film unverständlich. Die Liebste war sehr deprimiert, ob dem was Venedig geschieht.
Die Kritiken der Anderen: Zeit, Hessischer Rundfunk, Critic
Malerei und Nostalgie
02.03.2013
Einmal im Jahr stellen ein mir bekannte FinnInnen im Finnlandzentrum in Kreuzberg ihre neuen Werke aus. Dieses Mal waren es drei. Marja-Liisa Skibba, Jorma Huusko, beide aus Berlin und Asko Jääskelainen aus Finnland. Links ist die Bande bei der Laudatio zu bestaunen.
Anschließend performte eine Freundin von Jorma.
Ein Tangotroubador sang zur Gitarre. Dann wurden zum eröffneten Büffet die Bilder betrachtet und die Liebste redete mit vielen FreundInnen. Inzwischen kennen mich auch viele FinnInnen und so fühlte ich mich nicht einsam.
Außerdem stießen bald auch noch drei jüngere Deutsche dazu, die mit uns Wein und Speisen genossen.
Da die MalerInnen mehr oder weniger Laien sind, erwarteten wir keinen Picasso und wurden so auch nicht enttäuscht.
Die beiden Bilder oben von Marja Liisa gefielen mir recht gut, obwohl ich sonst der Naiven Malerei, wenn sie öffentlich ausgestellt wird, sehr kritisch gegenüber stehe.
Nach dem das Büffet vertilgt und der Wein getrunken waren, zogen meine Liebste begleitet von zwei jüngeren und mir weiter ins Leydicke. Diese Kneipe ist für uns beide stark nostalgisch aufgeladen. Auch wenn wir uns zu dieser Zeit noch nicht kannten, verbrachten wir vielleicht dort schon mal einen Abend gemeinsam und tranken den berühmt berüchtigten Obstwein. So viel Torkeln für wenig Geld gab es damals nirgendwo. Vielleicht haben wir uns schon damals angeblitzt, doch mehr war nicht.
Sonst könnten wir uns wohl daran erinnern.
Schon wegen der mumifizierten Kater, aber auch weil mich seit Jahrzehnten nicht erneuerte Tapeten nicht wehmütig stimmen, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Der genossene Obstwein schmeckte scheußlich und brachte ebenfalls keine good memories. Leider ist der Laden dann auch noch eine Raucherkneipe, Igitt!!!
Nur unsere rauchenden BegleterInnen waren recht zufrieden.
© Irmeli Rother |
Anschließend performte eine Freundin von Jorma.
Außerdem stießen bald auch noch drei jüngere Deutsche dazu, die mit uns Wein und Speisen genossen.
Da die MalerInnen mehr oder weniger Laien sind, erwarteten wir keinen Picasso und wurden so auch nicht enttäuscht.
© Christoph Miera |
Sonst könnten wir uns wohl daran erinnern.
Schon wegen der mumifizierten Kater, aber auch weil mich seit Jahrzehnten nicht erneuerte Tapeten nicht wehmütig stimmen, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Der genossene Obstwein schmeckte scheußlich und brachte ebenfalls keine good memories. Leider ist der Laden dann auch noch eine Raucherkneipe, Igitt!!!
Nur unsere rauchenden BegleterInnen waren recht zufrieden.
Kunstparty
28.02.2013
Die aktuelle Gruppenausstellung im Freien Museum Berlin kommt unter dem auf dem ersten Blick für mich unverständlichen Motto Synekdoche daher. Zum Glück gibt´s Wikipedia. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, rhetorische Begriffsbestimmungen sind nicht meine Stärke, handelt sich um eine Ersetzung einer Definition durch eine ähnliche.
Werke von einundzwanzig KünstlerInnen waren in den drei Stockwerken ausgestellt. Eine große Klammer unter dem Titel Synekdoche konnte ich nicht erkennen, aber vielleicht sollte uns der Name auch nur auf die Rolle schicken.
Nichtsdestotrotz gefiel mir Einiges.
Diese Werke sprangen mir ins Objektiv. Zu besichtigen ist alles noch bis zum 16.03.2013.
Zu der sichtbaren Kunst wurde auch noch Hörbares geboten. Leider kreischte und quietschte die Band so laut und wild durcheinander, dass bei mir bald die Nerven angespannt waren. Ein Horde Kids hätte sicher vergleichbare Schallbewegungen zu Stande gebracht.
Jetzt hießen die Alternativen nur mitmachen oder flüchten. Ich verzog mich in die Hausbar.
Später performte einer der Musiker noch solo. Er lehnte sich rücklings an eine Mauer, setzte sich einen bestimmt fünf Kilo schweren Hammer auf den Kopf und küsste laufend einen stachligen Kaktus. Da wurde es recht still im Raum, alles wartete darauf, wann und ob ihn der Hammer auf die Füße fällt. Leider nahm er ihn sich nach ca. einer Halben Stunde von Schädel.
Sein Gesicht wirkte schmerzverzerrt. Bitte fragt mich nicht nach der Sinnhaftigkeit des Ganzen. Auf einer Kleinkunstbühne hätte die Nummer jedoch gute Figur gemacht.
Wieder im Partyraum legte der DJ bereits geile Soul und House Mucke auf.
An der Bar entdeckte ich, dass die gleiche Menge Rotwein und Rum mit nur einem Euro Preisunterschied verkauft wurde. So stieg ich schon aus wirtschaftlichen Gründen auf Rum um. Der finnische Einfluss scheint sich langsam bei mir immer stärker durchzusetzen.
Als ich später bemerkte, dass dies die Folge hatte, dass sich beim Tanzen meine Beine verknoteten, schnürte ich mein Ränzlein. Bis ins letzte Detail kann ich die Heimfahrt nicht mehr rekonstruieren.
Die aktuelle Gruppenausstellung im Freien Museum Berlin kommt unter dem auf dem ersten Blick für mich unverständlichen Motto Synekdoche daher. Zum Glück gibt´s Wikipedia. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, rhetorische Begriffsbestimmungen sind nicht meine Stärke, handelt sich um eine Ersetzung einer Definition durch eine ähnliche.
Werke von einundzwanzig KünstlerInnen waren in den drei Stockwerken ausgestellt. Eine große Klammer unter dem Titel Synekdoche konnte ich nicht erkennen, aber vielleicht sollte uns der Name auch nur auf die Rolle schicken.
Nichtsdestotrotz gefiel mir Einiges.
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"la Cathartique" 2012 Öl auf Leinwand |
"le Hooligan" 2012 Öl auf Leinwand |
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Zu der sichtbaren Kunst wurde auch noch Hörbares geboten. Leider kreischte und quietschte die Band so laut und wild durcheinander, dass bei mir bald die Nerven angespannt waren. Ein Horde Kids hätte sicher vergleichbare Schallbewegungen zu Stande gebracht.
Jetzt hießen die Alternativen nur mitmachen oder flüchten. Ich verzog mich in die Hausbar.
Später performte einer der Musiker noch solo. Er lehnte sich rücklings an eine Mauer, setzte sich einen bestimmt fünf Kilo schweren Hammer auf den Kopf und küsste laufend einen stachligen Kaktus. Da wurde es recht still im Raum, alles wartete darauf, wann und ob ihn der Hammer auf die Füße fällt. Leider nahm er ihn sich nach ca. einer Halben Stunde von Schädel.
Sein Gesicht wirkte schmerzverzerrt. Bitte fragt mich nicht nach der Sinnhaftigkeit des Ganzen. Auf einer Kleinkunstbühne hätte die Nummer jedoch gute Figur gemacht.
Wieder im Partyraum legte der DJ bereits geile Soul und House Mucke auf.
An der Bar entdeckte ich, dass die gleiche Menge Rotwein und Rum mit nur einem Euro Preisunterschied verkauft wurde. So stieg ich schon aus wirtschaftlichen Gründen auf Rum um. Der finnische Einfluss scheint sich langsam bei mir immer stärker durchzusetzen.
Als ich später bemerkte, dass dies die Folge hatte, dass sich beim Tanzen meine Beine verknoteten, schnürte ich mein Ränzlein. Bis ins letzte Detail kann ich die Heimfahrt nicht mehr rekonstruieren.
2 x Schluss an Tag
23.02.2013
Zwei Endtage von Ausstellungen hatten wir, die Liebste und ich, uns vorgenommen zu besuchen.
Zuerst brachen wir ins Museum für Kommunikation nah beim Potsdamer Platz auf. Das ist in einem prunkvollen alten Gebäude an der Leipziger Strasse untergebracht. Es wurde 1898 als Postmuseum eröffnet. Einige der Exponate wirkten wie Werbeblöcke für die Telekom und Deutsche Post.
Bei einem Zwischenstopp im preiswerten vietnamesichen Restaurant Lac Viet in Friedenau an der Rheinstrasse verzehrten wir Leckeres und zogen so gestärkt zur nächsten Finissage.
Nach dem wir ein paar Minuten gegen flach von vorne angreifenden Schneeregen gekämpft hatten, erreichten wir den Kunstraum Fröauf beim Walter-Schreiber-Platz. In der ehemaligen Fleischerei wird im Ladenraum ausgestellt.
Die bisher dort von mir besuchten Ausstellungen waren klein aber fein. Dieses mal war ich nicht ganz zufrieden.
Der bekannte Dokumentarfilmer Andreas Fischer zeigte die Fotoserie Tante Hilde. Sie hatte ihn aufgezogen und um ihr zu huldigen, hat er nach ihren Tod die Dinge ihres Lebens fotografiert. Zu sehen sind Alltagsgegenstände eines Haushalts, der sehr lange unverändert blieb.
Ich kenne solche Interieurs und kann nicht sagen, dass sie mich ästhetisch ansprechen oder Nostalgie bei mir auslösen. Wegen der engen persönlichen Beziehung mögen die Fotos für den Fotografen eine Bedeutung haben. Für mich sind sie Zeugnisse einer Zeit voll Lügen und Bigottie.
Zwei Endtage von Ausstellungen hatten wir, die Liebste und ich, uns vorgenommen zu besuchen.
Zuerst brachen wir ins Museum für Kommunikation nah beim Potsdamer Platz auf. Das ist in einem prunkvollen alten Gebäude an der Leipziger Strasse untergebracht. Es wurde 1898 als Postmuseum eröffnet. Einige der Exponate wirkten wie Werbeblöcke für die Telekom und Deutsche Post.
GLÜCKSFÄLLE – STÖRFÄLLE. Facetten interkultureller Kommunikation
So hieß die Sonderausstellung im MfK, die zu Ende ging. Dort hin begleitete uns der Sohn der Liebsten.
Die Ausstellung beleuchtete Aspekte der menschlichen Kommunikation im internationalen Maßstab. Unterschiede beruhen auf verschiedenen kulturellen Hintergründen.
Missverständnisse und Fettnäpfchen sind da nicht weit.
Die herrschende deutsche Ignoranz gegenüber anderen Kulturen ist dabei nicht hilfreich.
Das Kapital ist an das deutsche Überlegenheitsgefühl natürlich nicht gebunden. Würde Alice Schwarzer sicher keine Barbie mit Schleier akzeptieren, haben Kapitalisten keine Probleme zu verkaufen was Geld bringt.
Einige Ausstellungsstücke gefielen mir besonders, weil sie neben der inhaltlichen Aussage auch künstlerische Qualität zeigten. Die Liebste mochte den kleinen Berg mit schwierigen deutschen Wörtern besonders, da steckt wohl leidvolle Erfahrung dahinter. Denn Bleistiftspitze und schnurstracks sind sicher herrliche Zungenbrecher für Menschen die Deutsch lernen.
Das kann ich nachvollziehen, besonders beim Finnischen hatte ich Schwierigkeiten, die Knoten aus der Zunge aufzuknüpfen.
Der Wortsalat war eine Auftragsarbeit der Telecom.
Mir persönlich gefiel die Transformation einer Skulptur des lateinischen Götterboten Merkur. Dieser morst seinen ChefInnen gerade eine Nachricht. Da wir heute wissen, dass es keinen Gott oder GöttInnen gibt, stellt sich mir die Frage, was er sendet. Vielleicht informiert er die da oben, die es sie nicht gibt und dass wir deshalb nicht mehr auf sie reinfallen.
Eine traurige Aufgabe für den bedauernswerten Überbringer der schlechten Nachricht.
Möglicherweise wurde er deshalb in Stein verwandelt. Zeuss war ja für seinen Jähzorn bekannt.
Auch die Skulpturen unten stellen eine erstarrte Person dar. Der Besondere bei dem "Stille Post" genannten Werk ist, dass es unsere kulturelle Bestimmtheit demonstriert. Alle Arbeiten wurden von afrikanisch stämmigen Künstlern gefertigt. Die linke Büste wurde als Abbild einer weißen Frau gefertigt. Die zweite von links wurde von der ersten Büste kopiert und so weiter. So bekam die Skulptur immer mehr die Züge einer Afrikanerin.
Als ich danach mit dem Sohn der Liebsten die Ausstellung besprach, kritisierte er, dass das Thema interkulturelle Kommunikation mit zu wenig Empathie rüber kam. Als alternatives Gegenbeispiel führte er den Film Angst essen Seele auf von Rainer Fassbinder an. Da musste ich ihm Recht geben.
Die Ausstellung beleuchtete Aspekte der menschlichen Kommunikation im internationalen Maßstab. Unterschiede beruhen auf verschiedenen kulturellen Hintergründen.
Missverständnisse und Fettnäpfchen sind da nicht weit.
Die herrschende deutsche Ignoranz gegenüber anderen Kulturen ist dabei nicht hilfreich.
Das Kapital ist an das deutsche Überlegenheitsgefühl natürlich nicht gebunden. Würde Alice Schwarzer sicher keine Barbie mit Schleier akzeptieren, haben Kapitalisten keine Probleme zu verkaufen was Geld bringt.
Scheiterhaufen - Zungenbrecher Jean-Luc Cornec, 2000 |
Das kann ich nachvollziehen, besonders beim Finnischen hatte ich Schwierigkeiten, die Knoten aus der Zunge aufzuknüpfen.
Emma Cadwallader-Guild Merkur drückt Taster, 1985 |
Mir persönlich gefiel die Transformation einer Skulptur des lateinischen Götterboten Merkur. Dieser morst seinen ChefInnen gerade eine Nachricht. Da wir heute wissen, dass es keinen Gott oder GöttInnen gibt, stellt sich mir die Frage, was er sendet. Vielleicht informiert er die da oben, die es sie nicht gibt und dass wir deshalb nicht mehr auf sie reinfallen.
Eine traurige Aufgabe für den bedauernswerten Überbringer der schlechten Nachricht.
Möglicherweise wurde er deshalb in Stein verwandelt. Zeuss war ja für seinen Jähzorn bekannt.
Auch die Skulpturen unten stellen eine erstarrte Person dar. Der Besondere bei dem "Stille Post" genannten Werk ist, dass es unsere kulturelle Bestimmtheit demonstriert. Alle Arbeiten wurden von afrikanisch stämmigen Künstlern gefertigt. Die linke Büste wurde als Abbild einer weißen Frau gefertigt. Die zweite von links wurde von der ersten Büste kopiert und so weiter. So bekam die Skulptur immer mehr die Züge einer Afrikanerin.
Angelika Böck, Dramane Kolo-Zie Coulibaly, Amadou Coulibaly, Dosso N´Gouamué, Gboungué Louna Pascal, Bidije Goure |
Bei einem Zwischenstopp im preiswerten vietnamesichen Restaurant Lac Viet in Friedenau an der Rheinstrasse verzehrten wir Leckeres und zogen so gestärkt zur nächsten Finissage.
© epha |
Die bisher dort von mir besuchten Ausstellungen waren klein aber fein. Dieses mal war ich nicht ganz zufrieden.
© Andreas Fischer, 2010 |
© Andreas Fischer, 2010 |
Zigarettenwerbung
20.02.2013
GASTBEITRAG
Der letzte Tag der Berlinale ist ein Publikumstag.
Wettbewerbsfilme werden nochmal gezeigt und das zu einem sehr moderaten Preis von sechs Euro. Für das Geld kann man einen Hauch von Filmglamour in Berlinale Palast am Potsdamer Platz schnuppern. Im Riesensaal des Musicaltheaters fühlt es sich anders an, als in allen anderen sonst von mir besuchten Berliner Kinosälen.
Die Menschenmassen wurden zügig auf die verschiedenen Etagen geleitet. Alles perfekt organisiert.
Elle se'n va (on my way) hieß der Film, den ein Freund sich ausgesucht hatte. Die große Diva des französischen Films, Catherine Deneuve, war der Grund für seine Filmauswahl.
Die inzwischen siebzigjährige Madame Deneuve stammt aus einer Schauspielerfamilie und steht - sage und schreibe - seit fünfzig Jahren vor der Kamera. Sie hat in über hundert Filmen mitgespielt, oft die Hauptrolle.
In meiner Jugend haben die ersten ihrer Filme mich schwer beeindruckt. Die Regenschirme von Cherbourg war noch harmlos. Aber dann kamen von Roman Polanski Ekel und von Luis Buñuel Belle de Jour, die dann die Basis für meine cineastischen Vorlieben bildeten.
Der Film erzählt eine zigmal gesehene Geschichte von einer Frau, die aus einem Impuls heraus das Alltagsleben verlässt, um „kurz mal Zigaretten zu holen“. In Brot und Tulpen wird die Mutti an einer Tankstelle vergessen, hier verlässt die Chefin Bettie ihr bretonisches Restaurant und bricht auf zu neuen Ufern. Gründe hat sie genug: der Job ist langweilig, ihre alte Mutter stresst und ihr Lover hat sie gegen eine Fünfundzwanzigjährige getauscht. So lässt sie sich in ihrem Daimler durch die Landschaften treiben.
Auf der Suche nach Zigaretten landet sie in einer Dorfkneipe, wo die Hölle los ist. Sie taucht für einen Abend in eine andere Welt und betrinkt sich. Nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen hat, den Jüngling der Nacht aus dem Bett gejagt hat, begibt sie sich wieder auf die Landstraße.
Zur großen Überraschung ihrer Tochter übernimmt sie die Betreuung ihres zehnjährigen Enkels, den sie vor Jahren zuletzt gesehen hat. Da das Mutter-Tochter-Verhältnis zerrüttet ist, hatte die Tochter mit ihrer Hilfe gar nicht gerechnet. Der rebellische Enkel soll zum Großvater väterlicherseits gebracht werden, da die ständig arbeitslose Mutter wieder auf Jobsuche muss.
So fahren Enkel und Großmutter zusammen durch Landschaften, zanken miteinander, lernen sich kennen und kommen sich näher. So lange Bettie Zigaretten hat und die Geldkarte noch funktioniert, ist alles in Ordnung.
Zwischendurch nimmt sie als ehemalige Miss Bretagne an einem Treffen der Schönheitsköniginnen von 1969 teil. Das Ende des Films ist vorhersehbar.
Bettie verliebt sich nochmal mal.
In wen, wird hier nicht verraten.
Die Themen dieses Wettbewerbsfilms sind kaputte Beziehungen innerhalb einer Familie, die Vergänglichkeit der Schönheit, Sexualität im Alter. Und da es sich um einen französischen Film handelt, spielen Zigaretten wieder eine große Rolle: es wird ständig geraucht. Diesmal hat Lucky Strike seine Produkte gut platziert. Catherine Deneuve ist einfach schön, auch nach einer durchgezechten Nacht. Die Liebeserklärung der Tochter am Ende des Films: „Im Sarg wirst du auch noch schön sein.“ Die Regisseurin Emmanuelle Bercot hat sich wohl in ihr Haar verliebt da sie unzählige Nahaufnahmen von ihrem fülligen Kopf zeigt
Am Ende der Reise berührt es Bettie eigentlich gar nicht mehr, als sie erfährt, dass ihr Restaurant endgültig pleite ist. Sie hat neue, aufregende Lebensperspektiven. Der Film endet in bester Asterix-und-Obelix-Manier: alle sitzen zusammen an einer langen Tafel unter schattigen Bäumen. Es wird gegessen, getrunken, gelacht und alle sind glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Oh, wie spannend.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Tip
GASTBEITRAG
© Irmeli Rother |
Wettbewerbsfilme werden nochmal gezeigt und das zu einem sehr moderaten Preis von sechs Euro. Für das Geld kann man einen Hauch von Filmglamour in Berlinale Palast am Potsdamer Platz schnuppern. Im Riesensaal des Musicaltheaters fühlt es sich anders an, als in allen anderen sonst von mir besuchten Berliner Kinosälen.
© Irmeli Rother |
Elle se'n va (on my way) hieß der Film, den ein Freund sich ausgesucht hatte. Die große Diva des französischen Films, Catherine Deneuve, war der Grund für seine Filmauswahl.
In meiner Jugend haben die ersten ihrer Filme mich schwer beeindruckt. Die Regenschirme von Cherbourg war noch harmlos. Aber dann kamen von Roman Polanski Ekel und von Luis Buñuel Belle de Jour, die dann die Basis für meine cineastischen Vorlieben bildeten.
Der Film erzählt eine zigmal gesehene Geschichte von einer Frau, die aus einem Impuls heraus das Alltagsleben verlässt, um „kurz mal Zigaretten zu holen“. In Brot und Tulpen wird die Mutti an einer Tankstelle vergessen, hier verlässt die Chefin Bettie ihr bretonisches Restaurant und bricht auf zu neuen Ufern. Gründe hat sie genug: der Job ist langweilig, ihre alte Mutter stresst und ihr Lover hat sie gegen eine Fünfundzwanzigjährige getauscht. So lässt sie sich in ihrem Daimler durch die Landschaften treiben.
Auf der Suche nach Zigaretten landet sie in einer Dorfkneipe, wo die Hölle los ist. Sie taucht für einen Abend in eine andere Welt und betrinkt sich. Nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen hat, den Jüngling der Nacht aus dem Bett gejagt hat, begibt sie sich wieder auf die Landstraße.
Zur großen Überraschung ihrer Tochter übernimmt sie die Betreuung ihres zehnjährigen Enkels, den sie vor Jahren zuletzt gesehen hat. Da das Mutter-Tochter-Verhältnis zerrüttet ist, hatte die Tochter mit ihrer Hilfe gar nicht gerechnet. Der rebellische Enkel soll zum Großvater väterlicherseits gebracht werden, da die ständig arbeitslose Mutter wieder auf Jobsuche muss.
So fahren Enkel und Großmutter zusammen durch Landschaften, zanken miteinander, lernen sich kennen und kommen sich näher. So lange Bettie Zigaretten hat und die Geldkarte noch funktioniert, ist alles in Ordnung.
Zwischendurch nimmt sie als ehemalige Miss Bretagne an einem Treffen der Schönheitsköniginnen von 1969 teil. Das Ende des Films ist vorhersehbar.
Bettie verliebt sich nochmal mal.
In wen, wird hier nicht verraten.
Die Themen dieses Wettbewerbsfilms sind kaputte Beziehungen innerhalb einer Familie, die Vergänglichkeit der Schönheit, Sexualität im Alter. Und da es sich um einen französischen Film handelt, spielen Zigaretten wieder eine große Rolle: es wird ständig geraucht. Diesmal hat Lucky Strike seine Produkte gut platziert. Catherine Deneuve ist einfach schön, auch nach einer durchgezechten Nacht. Die Liebeserklärung der Tochter am Ende des Films: „Im Sarg wirst du auch noch schön sein.“ Die Regisseurin Emmanuelle Bercot hat sich wohl in ihr Haar verliebt da sie unzählige Nahaufnahmen von ihrem fülligen Kopf zeigt
Am Ende der Reise berührt es Bettie eigentlich gar nicht mehr, als sie erfährt, dass ihr Restaurant endgültig pleite ist. Sie hat neue, aufregende Lebensperspektiven. Der Film endet in bester Asterix-und-Obelix-Manier: alle sitzen zusammen an einer langen Tafel unter schattigen Bäumen. Es wird gegessen, getrunken, gelacht und alle sind glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Oh, wie spannend.
Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Tip
© Irmeli Rother |
Thüringer Blutkrapfen
18.02.2013
Schon wieder ne sympathische Lesebühne. So neu, dass sie sich noch nicht mal einen richtigen Namen geben konnte.
Der Name Literatur Lesung Nr.1 ist ja wohl nicht ganz erst gemeint. Er ist mehr was für Posemuckel, wo es sonst nix gibt.
Gelesen wurde im Antiquariat / Café Morgenstern.
Einer der beiden AutorInnen des Abends Christian Wöllecke hat seine Wurzeln in der ostdeutschen Provinz. Friederike Kenneweg stammt aus einer westdeutschen Kleinstadt.
Der Schriftsteller las hervorragend. Doch waren seine Geschichten für meinen Geschmack zu männerorientiert. Seebären auf dem Schiff, Seebären mit Huren, ein Krapfenkönig kurz vor dem Ableben, zwei Kumpels, die zum Abschied für einen Dritten, der von ihnen ging, ein Besäufnis veranstalten. Typisch postpubertäres Männergehabe. Solche Geschichten finde ich eher langweilig.
Ich ziehe es vor mit Damen bei Lesungen Rotwein zu schlürfen.
Der Flyer, zu dem von ihm mit herausgegebenen Literaturmagazin Schmalspur, zeigt schon wo es bei ihm langgeht. Aber vielleicht ist sein Stil ja auch ein Wiederhall des proletarischen Realismus der DDR. Die Spur der Steine könnte den Weg gewiesen haben.
Die Schriftstellerin las etwas gehemmt und leise. Doch die Geschichten waren mehr nach meinem Geschmack.
Zum Beispiel beschreibt sie die Reise von zwei Frauen und einem Mann nach Transsilvanien. Die eine Frau ist ziemlich vampirofil und verliert, was sie sich wünscht.
Hintersinnige Beschreibungen sind wohl Frederike Kennewegs Spezialität.
Schon wieder ne sympathische Lesebühne. So neu, dass sie sich noch nicht mal einen richtigen Namen geben konnte.
Der Name Literatur Lesung Nr.1 ist ja wohl nicht ganz erst gemeint. Er ist mehr was für Posemuckel, wo es sonst nix gibt.
Gelesen wurde im Antiquariat / Café Morgenstern.
Einer der beiden AutorInnen des Abends Christian Wöllecke hat seine Wurzeln in der ostdeutschen Provinz. Friederike Kenneweg stammt aus einer westdeutschen Kleinstadt.
Der Schriftsteller las hervorragend. Doch waren seine Geschichten für meinen Geschmack zu männerorientiert. Seebären auf dem Schiff, Seebären mit Huren, ein Krapfenkönig kurz vor dem Ableben, zwei Kumpels, die zum Abschied für einen Dritten, der von ihnen ging, ein Besäufnis veranstalten. Typisch postpubertäres Männergehabe. Solche Geschichten finde ich eher langweilig.
Ich ziehe es vor mit Damen bei Lesungen Rotwein zu schlürfen.
Der Flyer, zu dem von ihm mit herausgegebenen Literaturmagazin Schmalspur, zeigt schon wo es bei ihm langgeht. Aber vielleicht ist sein Stil ja auch ein Wiederhall des proletarischen Realismus der DDR. Die Spur der Steine könnte den Weg gewiesen haben.
© Martina Simkova |
Zum Beispiel beschreibt sie die Reise von zwei Frauen und einem Mann nach Transsilvanien. Die eine Frau ist ziemlich vampirofil und verliert, was sie sich wünscht.
Hintersinnige Beschreibungen sind wohl Frederike Kennewegs Spezialität.
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