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Viel Harmonie

 20.04.2024

- In der Berliner Philharmonie besuchte ich ein Konzert des West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim.
Vor Beginn war meine Stimmung etwas gedrückt. Ich ahnte das dies das letzte mal sein könnte, bei dem ich den Dirigenten lebend sehe. Er ist 82 Jahre Alt und schon stark von Krankheit gezeichnet.
Aber offensichtlich erweckt das Dirigieren seines Orchestras die Lebensgeister in ihm.
Das Konzert war musikalisch sehr gelungen und besonders der Geiger Yamen Saadi hatte einen fulminanten Auftritt.
Gegeben wurde:
1. Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64
2. Anton Bruckner, Symphonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische«
Das Publikum war begeistert und aplaudierte stehend.

Im Video unten seht ihr einen anderen Soloauftritt von Yamen Saadi.

- Im Rahmen eines Potsdam Ausflugs erwartete der türkische Pianist Facil Say und Friends mich und viele Andere zu einem Konzert im Nikolaisaal. Die FreundInnen waren: Sernad Bagcan (Gesang), Nil Kocamangil (Violoncello) und Aykut Köselerli  (Perkussion).
Der ersten Teil vor der Pause war überwiegend dem Klavier und der Cellospielerin vorbehalten.
Im zweiten kamen auch der Percsionist und die Sängerin zum Einsatz.
Diesen Teil genossen die überwiegend türkisch sprechenden BesucherInnen besonders euphorisch. Da ich es bis heute versäumt habe türkisch zu lernen, blieben mir die Liedtexte unerschlossen.
Doch das Konzert hat sich auch für mich sehr gelohnt.

- Einer der schönsten und klügsten Filme des Jahres ist Morgen ist auch ein Tag.
Während heute in Italien eine Freundin des Faschismus gewählt wurde und an der Spitze der Regierung steht, beginnt die Filmgeschichte 1945. Der Faschist Mussolini wurde damals in Mailand an einer Laterne aufgehängt. Die amerikanische Armee hatte, mit Unterstützung der Partisanen, die deutsche Armee aus dem Land vertrieben.
Doch an Los der italienischen Frauen hatte sich wenig geändert. Die Hauptperson (Paola) wird in einer römischen Mietskasene von ihrem Mann als Haussklavin gehalten. Er schlägt und erniedrigt sie ständig. Aber sie beginnt sich zu wehren.



Kritiken der Anderen: epd, taz, ndr,

- Wenn ihr wissen wollt, wie sich die Probleme von modernen Frauen mit Männern heute entwickeln können, die komödiantische Serie Sexuell verfügbar bietet Einblicke. Hinschauen lohnt sich.








Bewegende Bilder

 03.04.2024

 - Das Städtchen Neuzelle ist ein touristisches High Lite an der Bahnstrecke von Frankfurt Oder nach Cottbus gelegen. Den Mittelpunkt bildet eine katholische Klosteranlage im protzigen Barock-Stil.
Diese ist einzigartig in ansonsten von Protestanten dominierten Brandenburg, wo sonst die Kirchen eher puritanisch ausgestattet sind.
Die Äbte von Neuzelle hatten großen Landbesitz und pressten ihre Bauern gründlich aus.
Wenn man/frau die Anlage besucht, kann sie sehen, wofür das Ausgepresste u.A. verwendet wurde. Dafür versprach die Kirche den Leibeigenen das Seelenheil. 
Kulturhistorisch ist die Anlage aber sehenswert und am vor dem Tor liegenden Teich haben sich ein paar ganz passable Restaurants angesiedelt.
Neuzelle ist somit das Richtige für einen Sonntagsausflug bei schönem Wetter.

 Foto c/o Gottfried Hoffmann



 

 

 

 

 

 

 

 

 - Der Film Dream Scenario geht von der etwas absurden Annahme aus, dass jemand immer wieder und sogar weltweit in den Träumen anderer Menschen auftaucht. Dieser Jemand ist ein recht biederer Biologie  Professor an einer kleinen Universität in den USA. Niclas Cage spielt ihn.
Am Anfang fühlt er sich sehr gebauchpinselt, als ihn seine Studentinnen beklatschen, als er die Veranstaltung betritt. In den Träumen von fast allen war er passiv präsent.
So bekannt geworden, versucht ihn eine Agentur dazu zu gewinnen, immer mit einer Sprite Dose in den Träumen von Menschen aufzutauchen.
Doch als er später in den Träumen als Gewalttäter auftaucht, er den Menschen Angst macht, wendet sich das Blatt. Die StudentInnen meiden seine Vorlesungen, viele "FreundInnen" wollen ihn nicht mehr kennen.
Seine Frau verliert ihren Job und die Töchter werden in der Schule gemobbt.
Die Familie wirft ihn raus.
Eine Geschichte aus der Abteilung: "Unverdienter Ruhm vergeht sehr schnell".
Der Film kommt als Komödie daher und ist als solche gut anzuschauen.


Die Kritiken der Anderen: NDR, epd, WDR

- Mit einer Freundin bei der von  Mari Bobel kuratierten Konzertreihe jazzexzess ins House of Music. In dem kleinen fast familären Veranstaltungsraum trat Amirtha Kidambi mit ihrer Band Elder Ones auf. Neben dem facettenreichen Gesang von Frau Kidambi, begleitete sie sich selbst auf einem indischen Harmonium.
Im Video unten wird eins vorgeführt.


Ihre Band sind Lester St. Louis (Cello) und Jason Nazary (Drums), Alfredo Colon und Matt Nelson an den Saxofonen. Wie die Sängerin sehr gute Musiker mit großer Improvisationsfähigkeit. Die Band kommt aus NY, aber ihre indischen Wurzeln sind sehr präsent. Teilweise hatte der Sound dadurch etwas meditatives, zumindest für unsere Ohren.
Doch die Texte waren sehr politisch. Es ging unter anderem um den Kampf gegen Rassismus.
Im Video unten seht ihr den Mitschnitt eines Konzerts in Bonn.


- Wenn ihr mal wieder was kiffen wollt, ist es gut die gesetzlichen Vorgaben zu kennen!
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/detail/cannabisgesetz.html
Spannend sind die Angaben in §5 wo es verboten ist Haschich zu konsumieren, z.B. ist von Schulen mindestens 100 Meter Abstand zu halten, gilt das auch in den Ferien und Nachts und wie ist das mit Bildungseinrichtungen für Erwachsene? Da wird auf  RichterInnen eine Menge Entscheidungsfindung zurollen.

Mach nicht so ein Theater!

 22.03.2022

- Kamera DDR war eine Reihe mit 40 Filmen des DEFA Kameramanns Thomas Plenert im Kino Babylon Mitte.
Überwiegend waren dies Dokumentationen.
Ich schaute vier Filme
1. Rangierer, DDR 1984, 22 Min.
Eine Reportage über die Arbeit im Güterbahnhof, die Jungs dort sorgen dafür, dass Waggons und Waren landen, wo sie hin gehören..


2.  Wer fürchtet sich vorn Schwarzen Mann, DDR 1989, 52 Min.
Eine Milieustudio aus Prenzelberg, gezeigt wird eine Kohlenhandlung mit "echten" BerlinerInnen.
Manchmal echt zum Quiecken.


3. Berlin - Stettin, BRD 2010, 110 Min.
Der Regisseur Volker Koepp poträtiert drei seiner Wohnorte.


 4. Die Wismut, BRD 1993, 114 Min.
Der Uranabbau in der DDR began 1946. In den Bergwerken gab es zu beginn wenig Arbeitsschutz, so das sich bei vielen Kumpels neben der in Bergbau üblichen Berufskrankheiten auch viele Nukleoide in deren Lungen ansammelten.
Daneben starben viele an Leukämie und Krebs.
Im Film werden viele ArbeiterInnen der Wismut interviewt, aber auch Medziner und Wissenschaftler kommen zu Wort.


- Das Streamline Orchestra spielte groovenden Jazz in der Musikalienhandlung Die Holzbläser.
Die Band sind: Drums Denis Stilke, Bass Gerhardt Kubach, Piano Oliver Lepinat, Gitarre Rüdiger Krause, Posaune Nils Marquardt, Tenorsax Andreas Bicking, Tenorsax Axel-Glenn Müller, Trompete Jan Kaiser







- Die eine sang, die andere cellote, das war der Anlaß meines erster Besuch in der spanischen Botschaft.
Es fand die Finissage einer für mich nicht so interessanten Fotoausstellung statt. Zu sehen waren Aufnahmen, die der Region Kantabrien vorstellten. Die Abzüge waren aber ganz hübsch anzusehen.
Bemerkenswert war das Konzert von Celina Jimenez (Sopran) und Elisabet Iserte (Cello).
Die Musik der beiden verzauberte mich. Sie brachten eine Mischung von Garcia Lorca bis sephardischer Volksmusik zu Gehör.
Im Anschluss gab es Wein und Häppchen für lau, was will ich mehr.

- Zu einem erfüllten Kulturleben gehören für mich auch Theaterbesuche.
Diesmal ging es ins Gorki. Gegeben wurde das Stück Streulicht nach dem Roman von Deniz Ohde.
Im Buch und im Stück ist die Hauptperson die Tochter einer Arbeitsmigrantin. Sie studierte und kehrte zu einem Besuch in ihre alte Heimat zurück. Dort trifft sie zwei FreundInnen von Damals, die immer noch vor Ort verharren. Sie ist zu deren Hochzeit angereist. 
Sie erinnert sich an die Tristes der Verhältnisse, unter denen sie aufwuchs.
Viele gute und teilweise witzige Regie Ideen machen das Anschauen des Elends des Prekariats erträglich.
Der Besuch der Aufführung lohnt sich.

Kritiken der Anderen: RBB, Nachtkritik

- Die Erzählungen von Kafka muss man/frau nicht lieben Wer aber etwas über das Leben des etwas schrulligen Autors erfahren will, schaue diese Serie an.