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Walpurga trifft Rock

21.01.2015

Skulpturalles von Walpurga Pauels und Fotos aus der Zeitschrift www.rockinberlin.pl wurden bei einer Vernissage im Freien Museum Berlin präsentiert.

1. Die polnisch / deutsche Zeitschrift Rockin Berlin.

c/o Marek Szlachcic-Tritscher
In diesem Teilbereich  wurden Fotos von mehr oder weniger prominenten BerlinerInnen gezeigt.
Die Fotos fand ich eher durchschnittlich, was aber auch daran liegen mag, dass mich Promis nur sehr wenig interessieren, ich finde sie langweilig.
Besonders doof fand ich die Fotos einer polnischen Misswahl. Ich dachte die Welt ist über solchen Schwachsinn hinaus gewachsen.
Die Malerei / Foto Colagen gefielen mit dagegen recht gut.

2. Der Ausstellungsteil von Walpurga Pauels firmiert unter dem Titel "Cutis Chrys(t)alis - Broken Characters"

Sie ist eine KonzeptkünstlerIn, die in einem Raum das Thema Wasser mit dem Thema Salz und Zucker verknüpfte.
So war die links liegende Freya aus salzigen Nori Algen geformt und mit Kandis Zucker Stücken bestreut.
Die anwesende Künstlerin erklärte sehr gut ihre Arbeiten.
So verstand ich ihre Kunstwerke besser und fühlte mich gut informiert.
Auch die im Nachbarraum zu sehenden aus textilen Netzen gefertigten Figuren waren sehr ansehnlich.
Insgesamt waren ihre "Gebrochen Charakter" sehr phantasievoll gestaltet und professionell ausgeführt.
Walpurga Pauels ist für mich eine künstlerische Entdeckung.

Zeit sich zu häuten

Aus der Vogelperspektive betrachtet

17.01.2015

I und ich schauten im Babylon Kreuzberg "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach".
Ein schwedischer Episodenfilm mit schwarzem Humor.

Die Hauptpersonen sind zwei Herren, die sich als Scherzartikel Verkäufer versuchen. Sie leben in einem Männerheim und ihre Verkaufsschlager ( Vampirzähne, Lachsack und eine Gummimaske) sind keine Bringer.

Die beiden Komiker tauchen jedoch nur in einigen Szenen auf, denn im Film gibt es keine durchgehende Handlung.
Er beginnt mit drei Szenen, in denen Menschen sterben. Ganz alltägliche Menschen, die ganz alltäglich sterben. Der Regisseur Roy Andersson inszeniert dies genauso lakonisch wie den Rest des Films. So stirbt ein Passagier einer Fähre beim Einkauf am Selbstbedienungstresen. Da er sein Bestelltes schon bezahlt hat, fragt die Kassiererin die anderen Mitfahrer, wer das Bier und das Krabben Brötchen geschenkt haben möchte.

Einzig den Scherzartikel Verkäufern bietet sich die Chance den ZuschauerInnen näher zu kommen. Das liegt daran, dass die anderen SchauspielerInnen meist kurz und oft auch in verschiedenen Rollen auftauchen.

Außerdem hält die Kamera immer viel Abstand. Sie steht immer statisch im Raum, insgesamt soll es nur neununddreißig Einstellungen geben.

Eine Klammer im Film ist der Satz: "Es freut mich zu hören, dass es euch gut geht". Dieser wird von Personen in verschiedenen Szenen gesprochen. Jedesmal ist deutlich zu sehen, dass er nur eine Floskel ist, eigentlich verlogen.

Das Setting, in dem die Schauspieler sich bewegen, ist recht spärlich ausgestattet.

Doch als an der Kneipe der König Karl XII, geboren 1697, mit seiner Armee vorbei in die Schlacht zieht, wird es zu einen Kostümfilm. Da der König wenig von Frauen hielt, nimmt er den hübschen jungen Kellner gleich mit.

Irgendwie sind die Bilder und Handlungen auch verstörend und teilweise unverständlich. Wer eine Komödie erwartet, dem wir das Lachen mit Sicherheit im Hals stecken bleiben.


Spätestens wenn zur Unterhaltung einer Geburtstagsfeier Sklaven in einen Kupferkessel getrieben werden. Nachdem darunter Benzin entzündet wird, bringen die Eingeschlossenen den Zylinder in Rotation und aus den Löchern ertönt ein Konzert des Leidens.

I. und ich empfehlen den Film uneingeschränkt!

Kritiken der Anderen: Spiegel, Stuttgarter Zeitung, critic, FAZ, NDR,



Zeichnet Kunst Coupons

15.01.2015

Dass die finanziell prekäre Lage von KünstlerInnen kreative Ideen gebiert, ist folgerichtig.
Im Haus am Lützowplatz versuchte Erik Niedling unter dem Motto "Eine Pyramide für mich" endlich mal nicht mehr auf KäuferInnen für seine Werken zu warten. Er entwarf ein Projekt, bei dem man / frau für 35 Euro Anteilscheine an einer Pyramide erwerben konnten, in der er sich bestatten lassen will.
Ich war sehr skeptisch ob dies funktioniert.
Irgendwann saß er mit seinem Mitstreiter Ingo Niermann hinter einem Schreibtisch. Zu meinem großen Erstaunen setzten sich immer wieder neue KundInnen davor und erwarben Anteile.
Zum Ende der Performance waren wohl fünfzehn Coupons verkauft, 525 Euro umgesetzt. Nicht schlecht!



Das Setting wirkte professionell. Die Coupons waren eindrucksvoll und KäuferInnen erhielten eine angeblich beim Finanzamt absetzbare Quittung gestempelt und unterschrieben. Nur bei der Frage, ob und wie man das eingesetztes Vermögen zurück erhält, waren die Antworten der Künstler recht ungenau.

Aber darauf kam es vielleicht auch nicht an. Es war nur zu erfahren, dass der Wert des Anteilscheins sich jährlich verdoppelt, d.h. er ist hypothetisch in fünf Jahren 560 Euro Wert. In zwanzig Jahren sind dies 36.700.160 Euro.

Nachdem alle Kaufwünsche befriedigt waren, traten hintereinander zwei KünstlerInnen an den Schreibtisch. Beide sind mit ähnlichen Konzepten unterwegs und tauschen ihre Aktien gegen Pyramiden Coupons.
Ich sprach sie daraufhin an.
1. Georg Johann Geißelmann steckt hinter dem Dollar / Yuan / Euro Projekt. Er druckt seine eigene Währung, die er gerne gegen andere eintauscht. Er demaskiert damit den Popanz Geld und den Hype darum und nimmt damit hoffentlich so viel ein, dass es zum Lebensunterhalt reicht.




2. Doris Koch gibt Kochscheine aus. Wer diese zum Ausgabekurs von 35 Euro kauft, wird Teil des Kunstprojektes und ermöglicht der Künstlerin ein Leben als Künstlerin. Ein sympathisches Projekt. Man / Frau kann so, ohne sich die Wohnung mit Krempel vollzuhängen, mit einem kleinen Geldbeitrag Kreativität unterstützen.

Drei auf einen Streich

08.01.2015

Sogar im verschlafenen Steglitz blüht vereinzelt spannende Kultur. Nicht mal hundert Meter vom Händelplatz entfernt, dort bin ich aufgewachsen, befindet sich die Galerie der Moderne. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung Wolfgang Leber (Malerei), Ludmila Seefried-Matejkova (Skulpturen) und Silvia Sinha (Fotos) fand dort ein Künstlergespräch statt.

Die Schöpferin der Skulpturen war leider nicht anwesend. Wir, I. + ich, erkannten ihre Arbeiten, gesehen hatten wir sie bereits in einer Jahrespräsentation des Künstlersonderbundes in den Uferhallen im Wedding. Sie waren mir schon damals positiv aufgefallen.
Der Maler wurde am Anfang in einem Video vorgestellt. Er studierte in den sechziger Jahren Malerei in Berlin und orientierte sich seit dem besonders am Stil Picassos.
In Lebers Werken sind die Körper ähnlich "verdreht".
Die Fotografin kennen wir von einem Atelierbesuch.
Sie ist eine Vertreterin einer eher abstrakten Bildtechnik.
Strukturen stehen bei ihr im Fokus.
Uns beiden gefällt dies gut.

Die ca. zwanzig TeilnehmerInnen an der Diskussion waren, wie wir, mindestens kurz vor der Rente und wie ich nebenbei erfuhr, meist keine SteglitzerInnen.
Das tat dem Gespräch keinen Abbruch.
Doch fiel mir wieder auf, dass Steglitz eigentlich eine Einkaufsmeile mit angrenzendem Wohnumfeld ist. Total langweilig, auch weil die BewohnerInnen überwiegend keinen Emigrationshintergrund haben. Das einzig Gute ist die Verkehrsanbindung, wer weg will, hat vielfältige Möglichkeiten zu verschwinden.

Töne die Geschichten erzählen.

06.01.2015

Weil die Liebste Urlaub hatte, konnte ich sie um 13 Uhr zum Lunchkonzert in die Philharmonie ausführen.
Unter dem Motto "Gedichte ohne Worte" spielte das ELSE ENSEMBLE in dem Foyer. Es hat den Namen von der Schriftstellerin Else Lasker Schüler abgeleitet.
Die Mitglieder sind Franziska Hölscher - Violine, Hed Yaron-Mayersohn - Violine,

Avishai Chameides, Viola, Daniela Shemer - Violoncello, Teddy Ezra - Klarinette, Mor Biron - Fagott, Caspar Frantz - Kavier, Naaman Wagner - Klavier.
Auf dem Programm standen ausschließlich lyrische Kompositionen aus der Zeit der Romantik von
Felix Mendelssohn Bartholdy:

- Konzertstück Nr. 1 f-Moll op. 113
- Lieder ohne Worte op. 102 Nrn. 1 und 4
- Klavierquartett Nr. 2 f-Moll op. 2
- Konzertstück Nr. 2 d-Moll op. 114

wir beiden
Die musikalische Qualität der Aufführung war hervorragend und dadurch, dass in jedem Stück andere Instrumente beteiligt waren, war die Klangfärbung sehr facettenreich.
Die kostenlosen Lunchkonzerte finden fast jede Woche statt (Genaues findet ihr im Programmkalender auf dem Blog) und sind recht gut besucht, deshalb ist es klug um 12 Uhr zu erscheinen, um sich einen Sitzplatz auf der Treppe zu sichern.
Wir waren leider etwas zu spät und mussten stehen.

Fotos © Irmeli Rother

Scheinbar komisch

03.01.2015

Auf Drängen eines Freundes besuchte ich mit I. ein Comedy Programm im Theater Scheinbar, einer winzigen Bühne in Schöneberg. Drängen musste man mich, weil ich Comedy nicht besonders mag und genüsslich das Vorurteil pflege, dass Comedy eher was für Flachbrett BohrerInnen ist. Besonders wenn sie rassistische Vorurteile bedient und dann alle herzlich lachen. So war meine letzte einschlägige Veranstaltung bestimmt zehn Jahre her.

Damals riss der US-amerikanische Comedian Chin Meyer ziemlich dumme Witze über polnische Mitbürger.
Zum Glück geschah dies an dem Abend in der Scheinbar nicht.
Trotzdem war ich vom gebotenen Kessel Buntes nicht wirklich begeistert.
Masud Akbarzadeh versuchte den gelangweilten Conferencier zu geben und kam dabei teilweise langweilig rüber. Die anderen Auftretenden waren schlecht bis mittelmäßig.

Ausschließlich Heinz Blue konnte richtig überzeugen. Seine Präsenz in einem silbertürkisen Anzug war heftig und seine denglisch vorgetragene Geschichte herzzerreißend. In dieser Story gelang seiner Nachbarin trotz Hartz4 und Depris durch seine Unterstützung der Aufstieg zum Star einer Astro TV Sendung.

Ich weiß zwar nicht, ob es anständig ist über Menschen zu lachen, die so doof sind ihr Geld für Hokuspokus auszugeben und sich davon Hilfe zu versprechen, aber zumindest hatte die Nachbarin damit ihre Depris verloren. Ein kleines Happyend auf Kosten von Anderen.

Das turnt gut

28.12.2014


Nach vielen Empfehlungen von Bekannten sah ich mit I. den Film Mr. Turner, Meister des Lichts von Mike Leigh. William Turner war der Maler (1775 - 1851), der zum Ende seines Lebens den Übergang vom abbildenden Stil zum Impressionismus einleitete. Er gilt als einer der Väter der Moderne. Nicht umsonst ist er der Namensgeber des heute wichtigsten Kunstpreises Großbritanniens.


Der Film beleuchtet die letzten 25 Jahre des Künstlers. Wie viel davon der Realität entspricht und wie viel davon der Fantasie des Regisseur entspringt, konnten wir nicht nachvollziehen.
Der Maler war durch seine Arbeit recht bekannt und wohlhabend. Seine Seeschlachten verkauften sich gut und er studierte bei Reisen nach Italien und den Niederlanden die Alten Meister.
Leider erfuhren wir nicht, aus welchem Grund sich Turner sich vom  realistischen Malstil entfernte.
In dem Erzählzeitraum fiel der Aufstieg der Fotografie, die innerhalb der MalerInnen eine Sinnkrise auslöste.
Es wird vermutet, dass diese das Entstehen der Moderne befeuerte.


Mir gefiel der Film in erster Linie wegen der genialen Filmbilder, die die Bilder von Turner spiegelten.
Im Film wird Turner als ein grantelnder Stinkstiefel gezeigt, sein Englisch war zum Weinen und oft grunzt er anstatt zu antworten. Sein gezeigtes Verhalten Frauen gegenüber würden wir heute als widerlich bezeichnen. Eine Künstlerfreundin Sandra Hübner äußerte zum Film: Unwissenheit erhält bisweilen das Staunen und den Zauber.


Ich dagegen finde, dass die fantastischen Werke Turners durchaus vom Stinkstiefel Turner getrennt betrachtet werden können.
Außerdem hat er zum Ende seines Lebens die noch nicht verkauften Arbeiten dem Staat geschenkt und verfügt, dass der Zugang für die Bevölkerung kostenfrei ist.

Kritiken: Spiegel, Stuttgarter Nachrichten, Süddeutsche,

Im Video seht ihr eine Künstlervorstellung des National Gallery London



Mehr Schein als Sein?

02.12.2014


In der Kunst zeigen die KünstlerInnen immer ihre persönlichen Ansichten.
Von der Wirklichkeit wird dagegen behauptet, dass sie objektiv ist. Doch sie ist immer auch eine Vereinbarung der gemeinsamen Sichtweise. Als die Erde noch eine Scheibe war, war das die herrschende Wirklichkeit.
Eines der großen Probleme der Kunstvermittlung ist es den Menschen, die an das "objektiv" Richtige glauben, die Sinne für Infragestellungen zu öffnen.
KünstlerInnen erfahren, wenn sie es zulassen, im Schaffensprozess notwendigerweise, dass sie schwindeln. Oft spielen sie auch mit den BetrachterInnen und diese spielen mit.
Um das Thema Schwindel der Wirklichkeit kreiste die gleichnamige Ausstellung in der Akademie der Künste im Hansaviertel. Ein Metabolisches Büro zur Reparatur von Wirklichkeit zog ins Haus am Tiergarten.
Dort wurde ein breites Spektrum von Arbeiten unterschiedlicher KünstlerInnen, die von Malerei bis Installation reichten, gezeigt.
Die hervorragend kuratierte Ausstellung war in sechs Untergruppen gegliedert.
1. Videos unter dem Motto: Spielweisen - Gespräche mit Schauspielern
Josef Bierbichler, Edith Clever, Maren Eggert, Jens Harzer, Fabian Hinrichs, Sandra Hüller, Signa Köstler, Ulrich Matthes, Joachim Meyerhoff und Wiebke Puls wurden befragt.



2.  Closed Circuits - Einzelne in sich geschlossene Werke
Alex Hay, Art+Com, Bruce Nauman, Dan Graham, Franz Reimer, Giny Vos, Jochen Gerz, Nam June Paik,
Peter Campus, Richard Kriesche, Servaas, Valie Export
Viele Bekannte Namen waren dabei.

Nam June Paik, Three Camera Participation, 1969/2000© Maja Hitij
3. Game Art - Spiele in der Kunst
Alexander Bruce, Bill Viola and the USC Game Innovation Lab, Daniël Ernst / The Shoebox Diorama,
Lynn Hershman Leeson, Paidia Institute, Paolo Pedercini/ Molleindustria, Robin Arnott, Tale of Tales, gold extra

Daniel Ernst, The Shoebox Diorama,
Der große Gottlieb, 2014

Eine Person durfte auf einem Stuhl Platz nehmen und eine Datenbrille aufsetzen. Diese schuf die Illusion auf einem hohen Berg von Stühlen zu sitzen.
Wind wurde hinter dem Rücken durch einen Ventilator erzeugt und das perfektionierte den Schwindel.

4. Mediale Schwelle - Wie sind Massenmedien strukturiert und wie beschwindeln sie uns.
Andrea Clemens, Ariana Dongus, Bjørn Melhus, Harun Farocki u. Trevor Paglen, Herman Asselberghs, Julian Oliver und Danja Vasiliev, Lars Harzem, Bastian Schmidt, Lohner Carlson, Men in Grey, Rosa Feigs, Sarah Möller, Studiengang Europäische Medienwissenschaft, Thomas Demand, Thomas Wrede, Ulrike Rosenbach

Harun Farocki und Trevor Paglen

In parallelen Videos sind US Soldaten beim virtuellen Kriegsspielen zu sehen und auf dem zweiten Bildschirm sind die Szenarien zu sehen, in denen sie sich bewegen.

Schade, echte tote Soldaten sind mir lieber.
5. Mirrors - Was spiegelt der Spiegel
Jeppe Hein, Magdalena Jetelová, Michelangelo Pistoletto, Olafur Eliasson, Sophia Pompéry

© Roman März
Olafur Eliason,
Concentric mirror, 2004

Einer der großen Lichtkünster der Gegenwart lud uns ein, dem eigenen Spiegelbild nicht allzu viel zu vertrauen.
6. Participations - der Zuschauer wird einbezogen.
Christian Falsnaes, Hamish Fulton, Marina Abramović, Tino Sehgal

© Christian Falsnaes, Just Belief
Der Künstler ließ BesucherInnen nach seinen über Kopfhörer gegebene Anweisungen performen.
Insgesamt eine tolle Ausstellung, doch weniger wäre mehr gewesen. Um alles komplett zu sehen, schätze ich einen Zeitaufwand von zwei bis drei Tagen. Dies ist einfach zu viel.
Leider ist die Ausstellung Vergangenheit.

Nichts vergeben, nichts vergessen

01.12.2014

Im Film "Im Labyrinth des Schweigens" wird 1953 ein junger ambitionierter Staatsanwalt von seinem Vorgesetzten darauf angesetzt die Mörder von Auschwitz hinter Gitter zu bringen.
Der Film beginnt damit, dass ein Ex-Häftling einen Lehrer als einen der Mörder aus Auschwitz wiedererkennt.
Ein mit ihm bekannter Journalist versucht den SS-Mann anzuzeigen, aber der mit vielen Ex-Nazis durchsetzte Justizapparat versucht dies zu verhindern. Doch unser redlicher Hauptdarsteller durchkreuzt das Ansinnen und erhebt mit Unterstützung seines Vorgesetzten Anklage gegen die KZ-Aufseher. Der Film beschreibt sehr gut die verdrängende deutsche Bevölkerung, die solche Ankläger als Netzbeschmutzer ansahen. Neben einer wohl notwendigen Liebesgeschichte wird sehr gut dargestellt, wie der Hauptdarsteller sich immer mehr einigelt, weil ihm klar wird, dass er unter Mördern lebt. Ein toller Film und es gibt sogar ein Happy End, soweit es bei dem Thema möglich ist.

Die Geschichte beruht auf den Erlebnissen von Fritz Bauer, der damals Staatsanwalt wurde und den Prozess gemeinsam mit Anderen durchsetzte. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Journalist Thomas Gnielka, der als Flakhelfer im KZ-Werk der IG Farben Auschwitz Birkennau eingesetzt war und der sich in der Nachkriegszeit dem deutschen Wunsch wiedersetze, die eigenen Taten zu verdrängen. Die so genannten Auschwitz Prozesse fanden in Frankfurt nach zehn Jahren Ermittlung statt.

Andere Kritiken: Zeit, Spiegel, Stuttgarter Zeitung, Frankfurter Rundschau

Lecker Prinzenrolle

29.11.2114


Durch Zufall bin ich auf eine Perle der deutschen musikalischen Unterhaltung gestoßen. Prinz Chaos der Zweite spielte in der Kellerbar DoDo. Teilweise unterstützte ihn Simon Blüthner am E-Piano.
Bei dem Namen Prinz Chaos hegte ich zuerst Zweifel, ob was Gutes geboten wird. Doch den Wirten des Dodo ist ein super Konzert zu verdanken. Der Prinz spielt mit seiner Band als Vorgruppe von Konstantin Wecker.
Die Songs waren meist selbst geschrieben oder sonst oft von Franz Josef Degenhardt. Der junge Mann kann gut singen und sieht auch noch ziemlich gut aus.
Da dachte ich, dass er, wenn er so durch die Lande zieht, sicher schon viele Frauenherzen gebrochen hat. Pustekuchen, - er outete sich als Schwuler. Da bekam ich Zweifel, ob es so gut ist, dass ich ausschließlich Frauen mag ;-)