09.05 - 10.05.09
SAMSTAG
Mittags besuchte ich zuerst das Frühlingsfest auf dem Chamissoplatz.
Neben dem dort jeden Samstag stattfindenden Ökomarkt waren zwei Bühnen aufgebaut.
Auf der ersten Bühne spielten KlavierHelmut & Susanna (Klavier und Klarinette) eher Klassisches
Auf der zweiten jazzten "TRIANGEL" mit special guests: Ron Randolf (voc), Joe Kucera (sax,flute), Martina Gebhardt (voc),
Süleyman Celik (perc.), Hans Hartmann (bass/chapmanstick) auf hohem Niveau.
Auf den Fest traf ich viele Bekannte aus alter und neuer Zeit im Chamissokiez. Nach eine Begrüssungsrunde wollte ich Politik und Kunst schauen.
An den Ständen von Stadtteilinitiativen und KünstlerInnen fand ich viel Spannendes.
Als Parteienverächter ließ ich diese links liegen. Die Initiativen bieten Reelleres. Durch die von der Politik zu verantwortenden Haushaltslöche stehen sie oft mit dem Rücken zur Wand.
Selbst das einzige Jugendzentrum Wasserturm Kreuzberg steht wohl mal wieder zur Disposition.
Last but not least bildende Kunst (gibt es auch unbildende?)
Von Skulptur (hier Gabriela Welter) bis Malerei und Performten war Interessantes zu entdecken. Ich hätte gut einen Leiterwagen voll damit nach Hause nehmen wollen.
Zum Beispiel die behäkelten Gartenwerkzeuge (Elisabeth Thiesssen), hübsch anzusehen, aber auch unpraktisch. Auch die Kisten mit Herz waren hübsch und ein wenig trashig, das Richtige für die Mutter zum Ehrentag.
Zum Glück wurden Kleinigkeiten wie bedruckte Streichholz Schachteln und Postkarten angeboten.
Ich kaufte einiges zum Verschenken für die Lieben.
Nach Frankfurter Grüne Soße mit Pellkartoffeln bei M1ao fuhren wir zu einem neuen Veranstaltungsort am U-Bahnhof Gleisdreieck. Im alten Postbahnhof wurde im Rahmen des Theater Treffens 2009 "Hier und Jetzt" von Roland Schimmelpfennig gegeben. Eine Inszenierung des Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Jürgen Gosch.
Leider ist der Ort für Sprechtheater wegen der direkt an der Halle vorbeifahrenden U-Bahn ungeeignet.
Schlimmer noch war das Stück, in einem der Comedy entlehnten Stil wurde eine Hochzeitgesellschaft vorgeführt. Ein Versuch an absurdes Theater zu erinnern, mit sehr geringem Erfolg. Kleine Aktionszenen sollten die Langeweile vertreiben. In diese Soße wurden Liebe und Trennung eingerührt, ich verließ nach einer halben Stunde genervt die Vorstellung.
Lange nicht so Schlechtes gesehen.
Aber vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, ich hatte mir so etwas wie den Dogma95 Film "Das Fest" vorgestellt.
Andere Kritiker sind meist nicht meiner Meinung.
Ich erwartete die Liebste in der Karakas Bar, bei Mojito und leckerer Latino Mucke.
Danach hörten wir zum Abschluss des Abends Nachtmusik im Haus der Berliner Festspiele. Eine Jazzkapelle mit dem Namen Lisa Bassenge Trio groovte ordentlich.
SONNTAG
Am Sonntag nach Kartoffelbrei mit Spinat und Spiegelei der nächste Versuch beim Theatertreffen.
Im Deutschen Theater sahen wir "Die Möwe" von Anton Cechov.
Das war ein gelungener Ausgleich für den misslungenen Vortag.
Es war der gleiche Regisseur Jürgen Gosch wie bei "Hier und Jetzt", doch offensichtlich ist die Vorlage besser.
Zum Inhalt:
Das Stück spielt in der Zarenzeit, wenige Jahre bevor die Russen diese Tyrannen verjagten.
Eine Schauspielerin besucht mit ihrem Geliebten, einem Schriftsteller, den Bruder auf dessen Landgut. Dort lebt auch ihr vielleicht 18jähriger Sohn. Dieser führt sein erstes Stück (erinnert an schwülstigen Jugendstilkitsch) auf. Ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft (von ihm geliebt) spielt die einzige Rolle.
Die Mutter zerreißt das Stück mit harten Worten, der Sohn ist verzweifelt, die junge Frau wird die Geliebte des Schriftstellers, der Sohn schießt eine Möwe (so hieß auch der Literaten Club, in dem Cechow verkehrte) und zum Ende sich selbst.
Eine herzzerreißende Geschichte um das Leid junger Kunst.
Ein paar Kritiken.
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Deutsche Herrenmenschen
06.05.09
Im Willi Brandt Haus, der in Kreuzberg gelegenen schicken Parteizentrale der SPD , ist bis zum 03.06.09 eine Ausstellung mit dem Titel "Im Objektiv des Feindes" zu sehen.
Die Propaganda Abteilungen der deutschen Wehrmacht und SS dokumentierten vom Beginn der Besetzung, bis sie vertrieben wurden, ihre Gräueltaten und mit gestellten Bilder, wie zum Beispiel lächelnden Polen bei einer Brotausgabestelle der Wehrmacht, die Ohnmacht der Untermenschen.
Aber nebenbei zeigten sie auch den Widerstand vieler Polen gegen die Besatzung, die zur Warnung aufgehängten Geiseln sind so dokumentiert.
Auch die Zerstörung Warschaus wurde so festgehalten.
Schon bei der Besetzung wurde die Stadt wegen des Widerstands der polnischen Armee von den Deutschen stark beschädigt.
Als das Judenghetto von der Wehrmacht liquidiert wurde, zerstörte sie nebenbei den ganzen Stadtteil, um schlussendlich vor dem Abzug die Reste in die Luft zu sprengen.
Mit diesen Fotodokumenten sollte sich das Gejammere der Deutschen über ihre zerbombten Städte endgültig erledigt haben, sie hatten es verdient.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt ist mit einem Personaldokument frei.
Im Willi Brandt Haus, der in Kreuzberg gelegenen schicken Parteizentrale der SPD , ist bis zum 03.06.09 eine Ausstellung mit dem Titel "Im Objektiv des Feindes" zu sehen.
Die Propaganda Abteilungen der deutschen Wehrmacht und SS dokumentierten vom Beginn der Besetzung, bis sie vertrieben wurden, ihre Gräueltaten und mit gestellten Bilder, wie zum Beispiel lächelnden Polen bei einer Brotausgabestelle der Wehrmacht, die Ohnmacht der Untermenschen.
Aber nebenbei zeigten sie auch den Widerstand vieler Polen gegen die Besatzung, die zur Warnung aufgehängten Geiseln sind so dokumentiert.
Auch die Zerstörung Warschaus wurde so festgehalten.
Schon bei der Besetzung wurde die Stadt wegen des Widerstands der polnischen Armee von den Deutschen stark beschädigt.
Als das Judenghetto von der Wehrmacht liquidiert wurde, zerstörte sie nebenbei den ganzen Stadtteil, um schlussendlich vor dem Abzug die Reste in die Luft zu sprengen.
Mit diesen Fotodokumenten sollte sich das Gejammere der Deutschen über ihre zerbombten Städte endgültig erledigt haben, sie hatten es verdient.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt ist mit einem Personaldokument frei.
Pfeifer mit Akkordeon
03.05.09
Am Sonntag Abend besuchten M1ao and I den Jazzclub b-flat in Mitte.
Ein sehr netter Platz zum Musikhören. Vor der Bühne sitzt man / frau an kleinen Tischen und kann ohne Gedränge lauschen.
Hier treten viele gute Jazzer der verschiedenen Stile auf.
Die legendäre Jam Session mit Robin Draganic findet hier jeden Mittwoch bei freiem Eintritt statt.
Diesmal lud Cathrin Pfeifer mit ihrem Akkordeon und Band zum Konzert.
Als die Dame loslegte, war ich verzaubert.
Die begleitenden Musiker (Eudinho Soares - Gitarre, Topo Gioia - Percussion, Andreas Henze - Bass) waren gut, aber Frau Pfeifer war eindeutig die Hauptperson. Sie spielte Samba, Tango, Salsa und vieles andere virtuos und durchaus tanzbar. Leider wollte die Begleiterin nicht tanzen.
Es war ein super Abend.
Am Sonntag Abend besuchten M1ao and I den Jazzclub b-flat in Mitte.
Ein sehr netter Platz zum Musikhören. Vor der Bühne sitzt man / frau an kleinen Tischen und kann ohne Gedränge lauschen.
Hier treten viele gute Jazzer der verschiedenen Stile auf.
Die legendäre Jam Session mit Robin Draganic findet hier jeden Mittwoch bei freiem Eintritt statt.
Diesmal lud Cathrin Pfeifer mit ihrem Akkordeon und Band zum Konzert.
Als die Dame loslegte, war ich verzaubert.
Die begleitenden Musiker (Eudinho Soares - Gitarre, Topo Gioia - Percussion, Andreas Henze - Bass) waren gut, aber Frau Pfeifer war eindeutig die Hauptperson. Sie spielte Samba, Tango, Salsa und vieles andere virtuos und durchaus tanzbar. Leider wollte die Begleiterin nicht tanzen.
Es war ein super Abend.
Myday
01.05.09
Ein Fest der Unterdrückten gegen die Herrschenden sollte es sein, so richtig kam dies an diesem Tag in dem, was ich sah, nicht zum Ausdruck.
Zuerst besuchte ich die DGB Kundgebung rund ums Brandenburger Tor.
Dort endet die Latschdemo der Gewerkschaften mit einem Strassenfest, begleitet von Reden gewohnt langweilig.
Doch die Waldmeisterbowle bei der Verdi Abteilung Abfall und eine Bratwurst sorgen für Ablenkung.
Zur nächsten Etappe fuhr ich Unter den Linden entlang nach Kreuzberg zum MyFest rund um die Oranienstrasse.
Ich steuerte den Mariannenplatz an, der noch nicht blau von Bullen war.
Sonne und viele bunte BesucherInnen sorgten für gute Stimmung. Initiativen waren an den Marktständen rund um die Wiese präsent. Sie sammelten Unterschriften, weil Spekulanten nach den Projekten greifen.
Ich unterschrieb unter anderem für das Kulturensemble RAW. Es sind trotz der Finanzkrise viele Projekte bedroht. Auch die Konzerthalle SO36 soll wegen Lärmbelästigung schließen.
Dies und die Verdrängung waren Themen beim MyFest 2009.
Eine Gruppe zeigte eine Performance zur Spekulation. Die Kasse war ein Spielautomat, Zuschauer wurden gebeten eine Taste zu drücken, zeigte das Display Niete, heulten die Spieler auf. Bei einem Gewinner jubelten sie und der erhielt eine überdimensionale Banknote.
Die Rauchschwaden der bestimmt 50 Grillstände auf dem Platz machten den Rundgang jedoch trotz der Leckerein, die auf ihnen brieten, nicht zum reinen Vergnügen. Teilweise verdunkelten sie die Sonne und für Vegetarier war der Geruch sicher lästig.
Aber die Informationsangebote, hier zur Situation illegaler Flüchtlinge in Deutschland, entschädigten dafür.
Nach einer Runde ging ich weiter zum legendären Heinrichplatz, dort haben wir so manche Wannenbesatzung blau gehauen, da meine Begleitung sich verspätete, knipste ich in der Gegend herum. Es boten sich entspannte Motive.
Man / frau relaxten in der Sonne und lauschten der Damen Ska Kapelle.
Ich dachte noch einmal darüber nach, weshalb ich so gar keine Lust verspürte, zur später folgenden Demo zu gehen.
Irgendwie finde ich den Kampf Gewalttäter gegen Gewalttäter auch spannend, aber es gibt immer wieder massenhaft verprügelte Demonstranten. Es mag ja in Wanne Eickel chic aussehen mit einer kleinen Platzwunde von der Maidemo heimzukommen, in Berlin kann ich damit nicht auftrumpfen.
Ich halte es lieber mit Võ Nguyên Giáp, dem genialen General der nordvietnamesischen Armee, der gesagt haben soll: "Wenn der Feind angreift und stark ist, ziehe dich zurück, wenn er sich sicher fühlt, beobachte ihn, wenn du seine Schwächen erkannt hast, schlage zu".
Als die Begleiterin eintraf, fuhren wir weg von der Demo zum Pfefferberg, wo die Eröffnung der Biergarten Saison gefeiert wurde. Beim Fahrrad anschließen bemerkten wir ein paar Meter weiter in der Galerie Mikael Andersen eine Vernissage.
Kunst tut ja meist gut und außerdem gab es leckeren Rotwein, also nix wie hin. In der Gruppen Ausstellung sagt mir Malte Urbschat am meisten zu. Ungewöhnliche, aber bezaubernde Wesen hatte er im Raum verteilt.
Als wir nach einem Mahl beim Thailänder im Biergarten eintrafen, entlockte Till Bommer seiner afrikanischen Harfe Kora melancholische Melodien.
Als nächstes trat in der herabsinkenden Dämmerung eine Trommelgruppe auf, die mehr Feuer einbrachte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Leider wurde uns trotz der heißen Rhythmen der Big Drums kalt. Aber ab 22:00 Uhr ging es im Haus 13 weiter. Mit einem Mix von Samba, Funk und Elektro trugen Tambor Elektra (Marie L. und Debora Saraiva) dazu bei, dass mir beim Tanzen warm wurde.
Bald nach Mitternacht radelte ich heim.
Ein Fest der Unterdrückten gegen die Herrschenden sollte es sein, so richtig kam dies an diesem Tag in dem, was ich sah, nicht zum Ausdruck.
Zuerst besuchte ich die DGB Kundgebung rund ums Brandenburger Tor.
Dort endet die Latschdemo der Gewerkschaften mit einem Strassenfest, begleitet von Reden gewohnt langweilig.
Doch die Waldmeisterbowle bei der Verdi Abteilung Abfall und eine Bratwurst sorgen für Ablenkung.
Zur nächsten Etappe fuhr ich Unter den Linden entlang nach Kreuzberg zum MyFest rund um die Oranienstrasse.
Ich steuerte den Mariannenplatz an, der noch nicht blau von Bullen war.
Sonne und viele bunte BesucherInnen sorgten für gute Stimmung. Initiativen waren an den Marktständen rund um die Wiese präsent. Sie sammelten Unterschriften, weil Spekulanten nach den Projekten greifen.
Ich unterschrieb unter anderem für das Kulturensemble RAW. Es sind trotz der Finanzkrise viele Projekte bedroht. Auch die Konzerthalle SO36 soll wegen Lärmbelästigung schließen.
Dies und die Verdrängung waren Themen beim MyFest 2009.
Eine Gruppe zeigte eine Performance zur Spekulation. Die Kasse war ein Spielautomat, Zuschauer wurden gebeten eine Taste zu drücken, zeigte das Display Niete, heulten die Spieler auf. Bei einem Gewinner jubelten sie und der erhielt eine überdimensionale Banknote.
Die Rauchschwaden der bestimmt 50 Grillstände auf dem Platz machten den Rundgang jedoch trotz der Leckerein, die auf ihnen brieten, nicht zum reinen Vergnügen. Teilweise verdunkelten sie die Sonne und für Vegetarier war der Geruch sicher lästig.
Aber die Informationsangebote, hier zur Situation illegaler Flüchtlinge in Deutschland, entschädigten dafür.
Nach einer Runde ging ich weiter zum legendären Heinrichplatz, dort haben wir so manche Wannenbesatzung blau gehauen, da meine Begleitung sich verspätete, knipste ich in der Gegend herum. Es boten sich entspannte Motive.
Man / frau relaxten in der Sonne und lauschten der Damen Ska Kapelle.
Ich dachte noch einmal darüber nach, weshalb ich so gar keine Lust verspürte, zur später folgenden Demo zu gehen.
Irgendwie finde ich den Kampf Gewalttäter gegen Gewalttäter auch spannend, aber es gibt immer wieder massenhaft verprügelte Demonstranten. Es mag ja in Wanne Eickel chic aussehen mit einer kleinen Platzwunde von der Maidemo heimzukommen, in Berlin kann ich damit nicht auftrumpfen.
Ich halte es lieber mit Võ Nguyên Giáp, dem genialen General der nordvietnamesischen Armee, der gesagt haben soll: "Wenn der Feind angreift und stark ist, ziehe dich zurück, wenn er sich sicher fühlt, beobachte ihn, wenn du seine Schwächen erkannt hast, schlage zu".
Als die Begleiterin eintraf, fuhren wir weg von der Demo zum Pfefferberg, wo die Eröffnung der Biergarten Saison gefeiert wurde. Beim Fahrrad anschließen bemerkten wir ein paar Meter weiter in der Galerie Mikael Andersen eine Vernissage.
Kunst tut ja meist gut und außerdem gab es leckeren Rotwein, also nix wie hin. In der Gruppen Ausstellung sagt mir Malte Urbschat am meisten zu. Ungewöhnliche, aber bezaubernde Wesen hatte er im Raum verteilt.
Als wir nach einem Mahl beim Thailänder im Biergarten eintrafen, entlockte Till Bommer seiner afrikanischen Harfe Kora melancholische Melodien.
Als nächstes trat in der herabsinkenden Dämmerung eine Trommelgruppe auf, die mehr Feuer einbrachte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Leider wurde uns trotz der heißen Rhythmen der Big Drums kalt. Aber ab 22:00 Uhr ging es im Haus 13 weiter. Mit einem Mix von Samba, Funk und Elektro trugen Tambor Elektra (Marie L. und Debora Saraiva) dazu bei, dass mir beim Tanzen warm wurde.
Bald nach Mitternacht radelte ich heim.
Der doppelte Blick
27.04.09
Bin nochmal in die Ausstellung Picturing America in das Guggenheim Museum gekommen, um mit dem doppelten Blick und zwei weiteren Augenpaaren die Bilder nachzusehen.
Wie immer am Montag bei freiem Eintritt ist der Besuch besonders empfehlenswert.
So schlenderten wir trotz der vielen anderen Schaulustigen entspannt durch die Räume und betrachteten die Werke des Fotorealismus der 60er Jahre aus den USA.
Neben den unterschiedlichen Motivgruppen der Maler waren auch verschiedene Malstile zu erkennen.
Bei einem waren die Bilder in überrealistische Färbung getaucht und es fehlten die Menschen, andere malten Tiefenschärfen, die ein Foto nie erreichen kann, so dass beim zweiten Blick zu erkennen war, dass es kein Foto war.
Auf dem Rückweg zum Ausgang fanden wir einen der Guides herumstehend und die junge Kunstgeschichte Studentin plauderte munter über die Geschichte der Fotorealisten und über deren Maltechniken. So sagte sie, dass alle vorzüglich ausgebildete Maler waren, der Schöpfer des Portraits wegen der erforderlichen Detailtreue zum Teil bis zu 6 Monate für ein Bild benötigte.
Im Anschluss schlürfte ich mit meinen beiden Begleiterinnen noch etwas Leckeres an der Spree.
Bin nochmal in die Ausstellung Picturing America in das Guggenheim Museum gekommen, um mit dem doppelten Blick und zwei weiteren Augenpaaren die Bilder nachzusehen.
Wie immer am Montag bei freiem Eintritt ist der Besuch besonders empfehlenswert.
So schlenderten wir trotz der vielen anderen Schaulustigen entspannt durch die Räume und betrachteten die Werke des Fotorealismus der 60er Jahre aus den USA.
Neben den unterschiedlichen Motivgruppen der Maler waren auch verschiedene Malstile zu erkennen.
Bei einem waren die Bilder in überrealistische Färbung getaucht und es fehlten die Menschen, andere malten Tiefenschärfen, die ein Foto nie erreichen kann, so dass beim zweiten Blick zu erkennen war, dass es kein Foto war.
Auf dem Rückweg zum Ausgang fanden wir einen der Guides herumstehend und die junge Kunstgeschichte Studentin plauderte munter über die Geschichte der Fotorealisten und über deren Maltechniken. So sagte sie, dass alle vorzüglich ausgebildete Maler waren, der Schöpfer des Portraits wegen der erforderlichen Detailtreue zum Teil bis zu 6 Monate für ein Bild benötigte.
Im Anschluss schlürfte ich mit meinen beiden Begleiterinnen noch etwas Leckeres an der Spree.
Lecker Geburtstag
26.04.09
Der Freund der Freundin meiner Freundin G. lud zum Brunch ins Boheemielämää nach Kreuzberg um seinen Geburtstag zu begehen. Unweit des Urbanhafens am einem Park gelegen ist dies ein idyllischer Fleck.
Wir saßen die meiste Zeit unter den vier Linden im Biergarten. Besonders an diesem Fest war, dass es durch eine Klezmer Band begleitet wurde und das Geburtstagskind mitspielte.
Lang soll er leben und noch viele Feste geben!
Der Freund der Freundin meiner Freundin G. lud zum Brunch ins Boheemielämää nach Kreuzberg um seinen Geburtstag zu begehen. Unweit des Urbanhafens am einem Park gelegen ist dies ein idyllischer Fleck.
Wir saßen die meiste Zeit unter den vier Linden im Biergarten. Besonders an diesem Fest war, dass es durch eine Klezmer Band begleitet wurde und das Geburtstagskind mitspielte.
Lang soll er leben und noch viele Feste geben!
Tanzen ist sexy
24.04.09
Es wird Frühling, ich war mit dem Bike von Steglitz nach Kreuzberg unterwegs und selbst die Fahrrad Ampeln zeigen Gefühle (gesehen Blücher Ecke Dieffenbach Strasse).
Meine Tanzschule bat zum Tag der offenen Tür, damit Interessierte mal probieren können, ob sie Tanzen lernen wollen. Es wurde eine breite Auswahl angeboten.
Ich war dort mehr als freier männlicher Tanzpartner, denn es sind fast immer zu viele Frauen am Start.
So führte ich von 18:30 bis 21:00 Uhr eine Lady durch diverse Kurse, wir testeten Salsa, ChaCha, europäischen Tango, langsamen Walzer und Swing.
Nach einer Pause radelte ich ins Tangara, um dort ab 23:30 an einer Forro Party teilzunehmen. Dieser kommt aus dem Norden Brasiliens. Bei intensivem Körperkontakt, eng aneinander gepresst, den Oberschenkel im Schritt des Anderen bewegt das Paar sich rhythmisch.
Neben der mit vorzüglichen Musikern bestückten Band ( Valdir Jovenal, Jabuti, Dietrich Kollöffel und andere aus der Berliner Scene) legte DJane Marie L. auf.
Der Frauen Überschuss war wieder erheblich, so dass viele Frauen Paare tanzten, eigentlich hätte ich dauernd auffordern müssen, doch bei so engen Bewegungen bin ich leicht gehemmt.
Es wird Frühling, ich war mit dem Bike von Steglitz nach Kreuzberg unterwegs und selbst die Fahrrad Ampeln zeigen Gefühle (gesehen Blücher Ecke Dieffenbach Strasse).
Meine Tanzschule bat zum Tag der offenen Tür, damit Interessierte mal probieren können, ob sie Tanzen lernen wollen. Es wurde eine breite Auswahl angeboten.
Ich war dort mehr als freier männlicher Tanzpartner, denn es sind fast immer zu viele Frauen am Start.
So führte ich von 18:30 bis 21:00 Uhr eine Lady durch diverse Kurse, wir testeten Salsa, ChaCha, europäischen Tango, langsamen Walzer und Swing.
Nach einer Pause radelte ich ins Tangara, um dort ab 23:30 an einer Forro Party teilzunehmen. Dieser kommt aus dem Norden Brasiliens. Bei intensivem Körperkontakt, eng aneinander gepresst, den Oberschenkel im Schritt des Anderen bewegt das Paar sich rhythmisch.
Neben der mit vorzüglichen Musikern bestückten Band ( Valdir Jovenal, Jabuti, Dietrich Kollöffel und andere aus der Berliner Scene) legte DJane Marie L. auf.
Der Frauen Überschuss war wieder erheblich, so dass viele Frauen Paare tanzten, eigentlich hätte ich dauernd auffordern müssen, doch bei so engen Bewegungen bin ich leicht gehemmt.
Tanzen hält jung
23.04.09
Schon wieder Donnerstag, schon wieder brasilianisch, schon wieder El Sur Bar, schon wieder die Jabuti Band.
Ich versprach den Musikern zu erscheinen, beim letzten Auftritt war sehr wenig los und ich will, dass sie weiter dort auftreten.
Diesmal kamen mehr GästInnen, es tanzten zeitweise 8 Paare, incl. M1ao und mir.
Also findet den Weg zum Konzert, es lohnt und der Eintritt ist frei.
Schon wieder Donnerstag, schon wieder brasilianisch, schon wieder El Sur Bar, schon wieder die Jabuti Band.
Ich versprach den Musikern zu erscheinen, beim letzten Auftritt war sehr wenig los und ich will, dass sie weiter dort auftreten.
Diesmal kamen mehr GästInnen, es tanzten zeitweise 8 Paare, incl. M1ao und mir.
Also findet den Weg zum Konzert, es lohnt und der Eintritt ist frei.
Musik hält jung
22.04.09
Wenn ein 72jähriger Dirigent fröhlich und wie ein wie ein Springteufel das Pult betritt, liegt die Vermutung nahe, dass dies etwas mit Musik zu tun hat.
Vladimir Ashkenazy war der Dirigent, der diesmal das Deutsche Symphonie Orchester in der Philharmonie zum Wohlklingen brachte.
Gespielt wurden
Wenn ein 72jähriger Dirigent fröhlich und wie ein wie ein Springteufel das Pult betritt, liegt die Vermutung nahe, dass dies etwas mit Musik zu tun hat.
Vladimir Ashkenazy war der Dirigent, der diesmal das Deutsche Symphonie Orchester in der Philharmonie zum Wohlklingen brachte.
Gespielt wurden
- Gabriel Fauré >Pelléas et Mélisande<
- Krzysztof Penderecki >Hornkonzert<
- Albert Roussel >Bacchus et Ariane<>
Wiener Würstchen
11.04. - 17.04.09
Nach dem Marktflecken Krumau endlich eine richtige Stadt.
Ich besuchte zum ersten Mal Wien und war begeistert, diese Metropole kann Berlin in vielem das Wasser reichen. In dieser Stadt ist es schon ein besonderes Gefühl spazieren zu gehen und dabei an den Häusern durch Infos ständig an die berühmten Bewohner erinnert zu werden, leider haben sie jedoch vergessen Tafeln anzubringen, die an die jüdischen Bewohner erinnern, die sie ins Gas schickten.
Viele Tipps und Konzert- und Theater Karten verdanken wir einer lieben Freundin in Wien.
SAMSTAG
Frisch angekommen fuhren wir zum Promenaden Konzert unter dem Motto "Frühling in Wien, eine symphonische Kreuzfahrt" im Saal des Musikvereins.
Die Wiener Symphoniker gaben ihr Bestes, doch leider wird mir bei so Weichgespültem, was geboten wurde, flau im Magen, als ob ich zu viel Mozartkugeln verzehrt hätte.
Die Akustik im Musikverein ist hervorragend, bei musikalisch spannenderen Konzerten sehr empfehlenswert.
SONNTAG
Unser erster Besuch im Museumsquartier. Die Ausstellung im MUMOK (Museum moderner Kunst) Maria Lassnig "Das neunte Jahrzehnt" war uns von unserer Freundin empfohlen worden. Wir kannten die Künstlerin nicht.
Sie ist die Grande Dame der Wiener Malerzunft. Ihre Ausbildung absolvierte sie im dritten gemeinsamen Reich in Wien, doch ihre Malerei wurde als entartet entwertet, nach der Niederlage begann ihr Aufstieg.
Besonders an ihrem malerischen Gestalten ist, dass sie versucht Gefühlen Farbe zu verleihen.
Ich konnte mit den meisten Bildern nicht viel anfangen.
Am Abend Burgtheater zu Franz Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende"
Sozusagen ein Österreichisch Habsburgisches Herrscherepos.
Trotz anfänglicher Skepsis ob dem Inhalt des Stückes wurde ich überzeugt.
Nicht vom Inhalt selbst, aber das Burgtheater ist ein Muß bei einem Wienbesuch und die Inszenierung war sehr gut.
Alleine der "kleine" Seitenaufgang auf dem Foto rechts ist prachtvoll genug.
Eine Führung ist Pflicht!
Das Stück in der Inszenierung von Martin Kusej stellt dem raubeinigen Recken Ottokar von Böhmen den frisch gekürten Kaiser Rudolf von Habsburg gegenüber, der den Typ moderner Machtpolitiker und Wirtschaftslenker verkörpert. Rudolf fährt so auf Neuwagen wie bei einer Messepräsentation ein und bereitet in Selbstinszenierung ein Wiener Schnitzel um es an die verzückten Massen zu verteilen.
Das Zeitalter Habsburgs beginnt treffend dargestellt.
MONTAG
Morgens fuhren wir zur Alten Donau, so nennen die Wiener einen abgetrennten Seitenarm der Donau.
Leider ließen die Stadtpolitiker zu, daß das Ufer fast komplett verbaut wurde.
Wir mieteten uns ein Kanu und paddelten herum.
Ganz touristisch ergingen wir uns danach im Prater. Ein Biergarten mit dem schönen Namen Schweizer Haus war unser Ziel. Es war gerammelt voll. Das Bier war süffig, die Brezn warn knackig, ein Platz zum Wohlfühlen.
DIENSTAG
Am Morgen genossen wir den Blick vom Stephansdom (343 Stufen bis zur Plattform) über Wien. 1147 eingeweiht überragt er die Stadt.
Neben den eher unnützen religiösen Funktionen war er bis ins letzte Jahrhundert Beobachtungspunkt der Feuerwehr und bei der Belagerung durch das Osmanische Reich diente er als militärischer Ausguck.
Mittags besuchten wir den Naschmarkt, ein Markt mit festen Buden, in denen inzwischen viele Restaurants und Imbissbuden neben Warenständen untergebracht sind. Hier kann man / frau lecker essen.
Abends hatten wir Karten für das Akademietheater, die kleine Schwester des Burgtheaters. Gegeben wurde "Verbrennungen" von Waidi Mouawad, ein Stück über Geschwister, die nach dem Tod der Mutter im Libanon den Vater und Bruder suchen. Wir fanden die Geschichte spannend, doch die Ausführung erinnerte uns etwas an Schüler Theater. Eine Pyroshow und Gewehrgeknatter konnten die Schwächen nicht überdecken, hier andere Kritiken.
MITTWOCH
Zum Beginn des Tages ins Leopold Museum in die weltgrößte Schiele Sammlung, um noch die Bilder zu sehen, die wir in Krumau vermissten.
Leider hat mich das Überangebot etwas erschlagen (es waren noch 3 weitere Ausstellungen) und ich wollte ja noch in zwei andere Museen. So übersahen wir, dass im Keller eine Sammlungen der Zeichnungen von Schiele untergebracht ist.
In die Kunsthalle bin ich dann lieber alleine, zur Ausstellung mit dem Namen, "the porn identity - Expeditionen in die Dunkelzone. Das Thema war der fließende Übergang zwischen Porno und Kunst. KünstlerInnen überschritten schon immer gerne Grenzen und sex sells.
Das Foto rechts zeigt eine Requisit aus dem Film Clockwork Orange von Stanley Kubrik.
Ob Egon Schiele Mappen für Liebhaber verkaufte oder Jeff Koons Fotos vom Sex mit Ciccolina veröffentlicht, Porno ist eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erregen.
Eon McKai ist ein PornArt Künstler.
Um meine Erregung besser zu verstehen besuchte ich danach die Wohnung Sigmund Freuds, in der er lebte bevor die Österreicher ihn vertrieben, welche heute ein Museum ist. Ein bißchen verehren tu ich den alten Zampano ja auch, aber die Menge Schnick Schnack, die dort geboten wird, ist eher peinlich. Ich weiß nicht, was ich mit einer altertümlichen Garderobe anfangen soll, auf die Siggi mal seinen Hut gehängt hat. Personenkult nennt man / frau das mit Recht.
DONNERSTAG
Morgens besuchten wir das Essl Privatmuseum in Kloster Neuburg, wir erreichten es mit einem Shuttle Bus in 25 Minuten vom Wiener Zentrum. Der Besitzer der Baumarktkette BauMax sammelt Modernes seit 1950.
Der Hase links begrüßte uns.
Es wurde uns einiges Spannendes geboten,
das Video unten hat dem Namen Babylon Plant. Eine Art pflanzliches Raumschiff, das von sich bewegenden Menschenmassen durchquert wird, die farblich überlagert sind. Eine sehr feine Arbeit von Jakub Nepras.
Einen Überblick über seine Werke in einem Video.
Vom Ausgestellten gefiel mir das Bild links gut. Die Künstlerin Mona Hakimi-Schüler beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit ihrer Kindheit im Iran und ihrem Leben als Frau in den Kulturen.
Die Bilder riefen bei mir Erinnerungen an den Zeichentrickfilm Persepolis von Marjane Satrapi wach, in dem es auch um ein junges Mädchen geht, das während der Revolution aufwächst.
Das Einzwängen der Frauen in die Vorgaben des traditionellen Islam ist für viele Iranerinnen traumatisch.
Nach dem Museum gings zum Heurigen, einer wienerischen Institution. Die Weinbauern in Wien haben in ihre Berge kleine Sommergaststätten gebaut. Neben leckerem Wein gibt es kleine Essen (wir verzehrten Knödel mit Schweinebauch und Weinkraut) und meist einen wunderschönen Ausblick beim Heurigen Hirt.
Wir zogen danach glücklich den Hang hinunter.
Unbedingt nachmachen.
Abends noch mal ins Akademietheater in "Der Weibsteufel" von Karl Schönherr.
Die Story ist simpel. Ein Hehler will seine Frau benutzen um den auf sie angesetzten Polizisten zu binden, um seine Schmuggelware in Ruhe über die Grenze zu bringen. Doch dann begreift die Frau, dass sie von beiden für deren Zwecke ausgenutzt wird. Sie dreht den Spieß um, hetzt beide gegeneinander auf und ist am Schluß eine reiche Witwe.
Das war sehr gut inszeniert. Die Leistung der Schauspieler ist sehr hoch zu bewerten und die Deko aus einem Mikado von gefällten Bäumen war genial.
Dem Regiseur Martin Kušej ist ein Bravourstück gelungen.
Andere Kritiken.
Nachts tanzten wir Salsa im ElDorado.
Die gespielten Titel waren überwiegend gut, so begannen die Beine zu zucken.
Das letzte Mal Salsa war schon eine Weile her, aber mit ein wenig Mut schoben wir uns auf die Tanzfläche und wackelten rhythmisch mit dem Po, so wie es sich in Kuba gehört.
Leider war der Wein teuer und schlecht, nie dort Wein trinken.
Trotzdem war dies ein netter gelungener Abschluß in Wien.
Nach dem Marktflecken Krumau endlich eine richtige Stadt.
Ich besuchte zum ersten Mal Wien und war begeistert, diese Metropole kann Berlin in vielem das Wasser reichen. In dieser Stadt ist es schon ein besonderes Gefühl spazieren zu gehen und dabei an den Häusern durch Infos ständig an die berühmten Bewohner erinnert zu werden, leider haben sie jedoch vergessen Tafeln anzubringen, die an die jüdischen Bewohner erinnern, die sie ins Gas schickten.
Viele Tipps und Konzert- und Theater Karten verdanken wir einer lieben Freundin in Wien.
SAMSTAG
Frisch angekommen fuhren wir zum Promenaden Konzert unter dem Motto "Frühling in Wien, eine symphonische Kreuzfahrt" im Saal des Musikvereins.
Die Wiener Symphoniker gaben ihr Bestes, doch leider wird mir bei so Weichgespültem, was geboten wurde, flau im Magen, als ob ich zu viel Mozartkugeln verzehrt hätte.
Die Akustik im Musikverein ist hervorragend, bei musikalisch spannenderen Konzerten sehr empfehlenswert.
SONNTAG
Unser erster Besuch im Museumsquartier. Die Ausstellung im MUMOK (Museum moderner Kunst) Maria Lassnig "Das neunte Jahrzehnt" war uns von unserer Freundin empfohlen worden. Wir kannten die Künstlerin nicht.
Sie ist die Grande Dame der Wiener Malerzunft. Ihre Ausbildung absolvierte sie im dritten gemeinsamen Reich in Wien, doch ihre Malerei wurde als entartet entwertet, nach der Niederlage begann ihr Aufstieg.
Besonders an ihrem malerischen Gestalten ist, dass sie versucht Gefühlen Farbe zu verleihen.
Ich konnte mit den meisten Bildern nicht viel anfangen.
Am Abend Burgtheater zu Franz Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende"
Sozusagen ein Österreichisch Habsburgisches Herrscherepos.
Trotz anfänglicher Skepsis ob dem Inhalt des Stückes wurde ich überzeugt.
Nicht vom Inhalt selbst, aber das Burgtheater ist ein Muß bei einem Wienbesuch und die Inszenierung war sehr gut.
Alleine der "kleine" Seitenaufgang auf dem Foto rechts ist prachtvoll genug.
Eine Führung ist Pflicht!
Das Stück in der Inszenierung von Martin Kusej stellt dem raubeinigen Recken Ottokar von Böhmen den frisch gekürten Kaiser Rudolf von Habsburg gegenüber, der den Typ moderner Machtpolitiker und Wirtschaftslenker verkörpert. Rudolf fährt so auf Neuwagen wie bei einer Messepräsentation ein und bereitet in Selbstinszenierung ein Wiener Schnitzel um es an die verzückten Massen zu verteilen.
Das Zeitalter Habsburgs beginnt treffend dargestellt.
MONTAG
Morgens fuhren wir zur Alten Donau, so nennen die Wiener einen abgetrennten Seitenarm der Donau.
Leider ließen die Stadtpolitiker zu, daß das Ufer fast komplett verbaut wurde.
Wir mieteten uns ein Kanu und paddelten herum.
Ganz touristisch ergingen wir uns danach im Prater. Ein Biergarten mit dem schönen Namen Schweizer Haus war unser Ziel. Es war gerammelt voll. Das Bier war süffig, die Brezn warn knackig, ein Platz zum Wohlfühlen.
DIENSTAG
Am Morgen genossen wir den Blick vom Stephansdom (343 Stufen bis zur Plattform) über Wien. 1147 eingeweiht überragt er die Stadt.
Neben den eher unnützen religiösen Funktionen war er bis ins letzte Jahrhundert Beobachtungspunkt der Feuerwehr und bei der Belagerung durch das Osmanische Reich diente er als militärischer Ausguck.
Mittags besuchten wir den Naschmarkt, ein Markt mit festen Buden, in denen inzwischen viele Restaurants und Imbissbuden neben Warenständen untergebracht sind. Hier kann man / frau lecker essen.
Abends hatten wir Karten für das Akademietheater, die kleine Schwester des Burgtheaters. Gegeben wurde "Verbrennungen" von Waidi Mouawad, ein Stück über Geschwister, die nach dem Tod der Mutter im Libanon den Vater und Bruder suchen. Wir fanden die Geschichte spannend, doch die Ausführung erinnerte uns etwas an Schüler Theater. Eine Pyroshow und Gewehrgeknatter konnten die Schwächen nicht überdecken, hier andere Kritiken.
MITTWOCH
Zum Beginn des Tages ins Leopold Museum in die weltgrößte Schiele Sammlung, um noch die Bilder zu sehen, die wir in Krumau vermissten.
Leider hat mich das Überangebot etwas erschlagen (es waren noch 3 weitere Ausstellungen) und ich wollte ja noch in zwei andere Museen. So übersahen wir, dass im Keller eine Sammlungen der Zeichnungen von Schiele untergebracht ist.
In die Kunsthalle bin ich dann lieber alleine, zur Ausstellung mit dem Namen, "the porn identity - Expeditionen in die Dunkelzone. Das Thema war der fließende Übergang zwischen Porno und Kunst. KünstlerInnen überschritten schon immer gerne Grenzen und sex sells.
Das Foto rechts zeigt eine Requisit aus dem Film Clockwork Orange von Stanley Kubrik.
Ob Egon Schiele Mappen für Liebhaber verkaufte oder Jeff Koons Fotos vom Sex mit Ciccolina veröffentlicht, Porno ist eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erregen.
Eon McKai ist ein PornArt Künstler.
Um meine Erregung besser zu verstehen besuchte ich danach die Wohnung Sigmund Freuds, in der er lebte bevor die Österreicher ihn vertrieben, welche heute ein Museum ist. Ein bißchen verehren tu ich den alten Zampano ja auch, aber die Menge Schnick Schnack, die dort geboten wird, ist eher peinlich. Ich weiß nicht, was ich mit einer altertümlichen Garderobe anfangen soll, auf die Siggi mal seinen Hut gehängt hat. Personenkult nennt man / frau das mit Recht.
DONNERSTAG
Morgens besuchten wir das Essl Privatmuseum in Kloster Neuburg, wir erreichten es mit einem Shuttle Bus in 25 Minuten vom Wiener Zentrum. Der Besitzer der Baumarktkette BauMax sammelt Modernes seit 1950.
Der Hase links begrüßte uns.
Es wurde uns einiges Spannendes geboten,
das Video unten hat dem Namen Babylon Plant. Eine Art pflanzliches Raumschiff, das von sich bewegenden Menschenmassen durchquert wird, die farblich überlagert sind. Eine sehr feine Arbeit von Jakub Nepras.
Einen Überblick über seine Werke in einem Video.
Vom Ausgestellten gefiel mir das Bild links gut. Die Künstlerin Mona Hakimi-Schüler beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit ihrer Kindheit im Iran und ihrem Leben als Frau in den Kulturen.
Die Bilder riefen bei mir Erinnerungen an den Zeichentrickfilm Persepolis von Marjane Satrapi wach, in dem es auch um ein junges Mädchen geht, das während der Revolution aufwächst.
Das Einzwängen der Frauen in die Vorgaben des traditionellen Islam ist für viele Iranerinnen traumatisch.
Nach dem Museum gings zum Heurigen, einer wienerischen Institution. Die Weinbauern in Wien haben in ihre Berge kleine Sommergaststätten gebaut. Neben leckerem Wein gibt es kleine Essen (wir verzehrten Knödel mit Schweinebauch und Weinkraut) und meist einen wunderschönen Ausblick beim Heurigen Hirt.
Wir zogen danach glücklich den Hang hinunter.
Unbedingt nachmachen.
Abends noch mal ins Akademietheater in "Der Weibsteufel" von Karl Schönherr.
Die Story ist simpel. Ein Hehler will seine Frau benutzen um den auf sie angesetzten Polizisten zu binden, um seine Schmuggelware in Ruhe über die Grenze zu bringen. Doch dann begreift die Frau, dass sie von beiden für deren Zwecke ausgenutzt wird. Sie dreht den Spieß um, hetzt beide gegeneinander auf und ist am Schluß eine reiche Witwe.
Das war sehr gut inszeniert. Die Leistung der Schauspieler ist sehr hoch zu bewerten und die Deko aus einem Mikado von gefällten Bäumen war genial.
Dem Regiseur Martin Kušej ist ein Bravourstück gelungen.
Andere Kritiken.
Nachts tanzten wir Salsa im ElDorado.
Die gespielten Titel waren überwiegend gut, so begannen die Beine zu zucken.
Das letzte Mal Salsa war schon eine Weile her, aber mit ein wenig Mut schoben wir uns auf die Tanzfläche und wackelten rhythmisch mit dem Po, so wie es sich in Kuba gehört.
Leider war der Wein teuer und schlecht, nie dort Wein trinken.
Trotzdem war dies ein netter gelungener Abschluß in Wien.
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