08.11.2012
und zwar ... die höchste..
Wenn sich zwölf bedeutende Berliner SchauspielerInnen zusammentun, um eine Schriftstellerin mit einer Lesung zu ehren, dann macht mich das neugierig.
Das Objekt der vortragenden Zuneigung war Etel Adnan.
Von ihr hatte ich zum ersten Mal in einem Fernsehbericht über die letzte Dokumenta gehört. Dort trat sie ein wenig schäbig gekleidet auf und wurde als Malerin gepriesen.
Vor Ort in Kassel, als ich ihre Bilder sah, fand ich diese nicht sehr eindrucksvoll. Dass sie eine beeindruckende Schriftstellerin ist, erfuhr ich erst bei der Lesung in der Akademie der Künste.
Ihre wunderbare Poesie erklang aus den Mündern von Margit Carstensen, Christian Grashof, Johannes Gwisdek, Corinna Harfouch, Alexander Khuon,
Kathleen Morgeneyer, Hans-Ulrich Müller-Schwefe, Frank Raddatz, Klaudia Ruschkowski, Suheer Saleh, Christian Schmidt und Ulrike Stoltz.
Corinna Harfouch sagte über Etel Adnan:
„Selten hat mich eine Schriftstellerin so tief berührt. Ihre Texte
öffnen innere Räume, von denen man gar nicht wusste, dass sie
existieren“
„Liebe ist die höchste Gewalt, verborgen in der Nacht unserer Atome.
Wenn ein Bach dem Fluss entgegen fließt, ist es Liebe und ist Gewalt.“
„Etel Adnan
Die 1925 in Beirut geborene und in Kalifornien und Paris lebende Autorin
und Malerin verfasste den in viele Sprachen übersetzten Antikriegsroman
„Sitt Marie Rose“ (1978), den Gedichtzyklus „Arabische Apokalypse“
(1989), Erzählungen, Reise- und Kunstbücher. Stets ist in ihrem
Schreiben die vom Kolonialismus entstellte Geschichte als Katastrophe
anwesend. Aber gleichzeitig gehen die Szenarien der Zerstörung bei ihr
in einen poetischen Kosmos über, in Imagination und Schönheit.“
Während des voranschreitenden Abends schloss ich die kluge alte Dame immer mehr in mein Herz.
Dieses Blog durchsuchen
007 liebt Mutti
06.11.2012
Nun, da James Bond bereits 50 Jahre für das Gute, sprich für den britischen Imperialismus kämpft, darf er endlich ein Problem damit haben, dass er zu viel säuft. Auch psychologisch wird Einiges offen gelegt. Seine Eltern sind früh gestorben und wie die Leiterin des Geheimdienstes MI 5 so schön sagt, sind Waisen die besten Rekruten. Dass sie Mutterersatz für ihn ist, ist offensichtlich. Sein verächtliches Verhalten gegenüber Frauen erklärt sich aus einer nicht verarbeiteten Wut darauf, dass seine leibliche Mutter ihn alleine ließ. Auch dass ihm sein Leben wenig bedeutet und er es immer wieder für seine Ersatzmutter auf Spiel setzt, weist auf ein geringes Selbstwertgefühl hin. Da könnten nicht aufgearbeitete Schuldgefühle am Tod seiner Eltern eine Rolle spielen.
Auch der Bösewicht, ein ehemaliger Agent, suchte in der Chefin des MI 5 einen Mutterersatz und will sie deshalb vernichten, weil er sich von ihr verstoßen fühlt. So schließt sich der Kreis und die sonst sehr dünne Handlung kann beginnen.
Passenderweise findet der finale Showdown in Bonds Geburtshaus statt.
Die Geschichte im Film Skyfall: James tötet mindestens 50 Feinde, hat Sex mit mehren Frauen, "muss" diverse Gefahren bestehen und rettet die Ersatzmama.
Das sah man / frau schon öfter.
Skyfall merkt man deutlich die Co- Finanzierung durch das britische Innenministerium und die Tourismusindustrie an.
Fazit: Es gibt interessantere Filme!
Als wir J., M. und Th. und ich den Kinosaal betraten, war ich sehr verwundert, dass mehr Frauen als Männer im Saal saßen. Was das bedeutet kann ich nur erahnen. Früher waren die Filme mit James Bond was für überzeugte Machokacker. Ich hoffe nicht, dass der Wandel im Zuschauerinnen Interesse auf einen sinkenden Intelligenzgrad der weiblichen Bevölkerung hinweist. Ich denke eher sie ahnen insgeheim, dass James doch auch nur eine Mutter sucht, Frauen sind für so etwas leicht empfänglich. Wahrscheinlich liegt alles an den Hormonen.
Nun, da James Bond bereits 50 Jahre für das Gute, sprich für den britischen Imperialismus kämpft, darf er endlich ein Problem damit haben, dass er zu viel säuft. Auch psychologisch wird Einiges offen gelegt. Seine Eltern sind früh gestorben und wie die Leiterin des Geheimdienstes MI 5 so schön sagt, sind Waisen die besten Rekruten. Dass sie Mutterersatz für ihn ist, ist offensichtlich. Sein verächtliches Verhalten gegenüber Frauen erklärt sich aus einer nicht verarbeiteten Wut darauf, dass seine leibliche Mutter ihn alleine ließ. Auch dass ihm sein Leben wenig bedeutet und er es immer wieder für seine Ersatzmutter auf Spiel setzt, weist auf ein geringes Selbstwertgefühl hin. Da könnten nicht aufgearbeitete Schuldgefühle am Tod seiner Eltern eine Rolle spielen.
Auch der Bösewicht, ein ehemaliger Agent, suchte in der Chefin des MI 5 einen Mutterersatz und will sie deshalb vernichten, weil er sich von ihr verstoßen fühlt. So schließt sich der Kreis und die sonst sehr dünne Handlung kann beginnen.
Passenderweise findet der finale Showdown in Bonds Geburtshaus statt.
Die Geschichte im Film Skyfall: James tötet mindestens 50 Feinde, hat Sex mit mehren Frauen, "muss" diverse Gefahren bestehen und rettet die Ersatzmama.
Das sah man / frau schon öfter.
Skyfall merkt man deutlich die Co- Finanzierung durch das britische Innenministerium und die Tourismusindustrie an.
Fazit: Es gibt interessantere Filme!
Als wir J., M. und Th. und ich den Kinosaal betraten, war ich sehr verwundert, dass mehr Frauen als Männer im Saal saßen. Was das bedeutet kann ich nur erahnen. Früher waren die Filme mit James Bond was für überzeugte Machokacker. Ich hoffe nicht, dass der Wandel im Zuschauerinnen Interesse auf einen sinkenden Intelligenzgrad der weiblichen Bevölkerung hinweist. Ich denke eher sie ahnen insgeheim, dass James doch auch nur eine Mutter sucht, Frauen sind für so etwas leicht empfänglich. Wahrscheinlich liegt alles an den Hormonen.
Allerlei Leipzig
02.11.2012
Ein Tagesausflug nach der Heldenstadt ist von Berlin aus schnell realisiert. Nach gut einer Stunde wirft einen der Zugbegleiter am Hauptbahnhof Leipzig raus. Das Gebäude sollte man / frau unbedingt beachten. Lange wird es nicht dauern bis die Deutsche Bahn es abreisst.
Dann entsteht dort eine moderne Shopping Mall mit Gleisanschluss wie Stuttgart 21 oder der ICE Bahnhof in Kassel.
So eine olle Glasdecke ist doch bestimmt auch mit modernen Maschinen nicht gut zu reinigen und warum müssen Bahnhöfe sich überhaupt unterscheiden?
Vom Bahnhof sind es nur ein paar Schritte bis zur Altstadt, die sich anzuschauen lohnt. Dort entdeckten wir als erstes ein Klimbim Geschäft. Das Pylones verkauft Sachen, die niemand in dieser Form benötigt. Trotzdem war ich vom Angebot bezaubert.
Ich muss zugeben, dass ich auch perverse Seiten habe.
So verliebte ich mich sofort in den Seifenspender links.
Nicht alles ist dort praktisch einsetzbar aber liebevoll gestaltet allemal.
Mir persönlich käme der abgebildete Hammer nicht in die Werkzeugkiste, aber ich hatte ihn in der Hand und wahrscheinlich kann man / frau damit sogar einen Nagel ins Holz prügeln. Doch für so ein "Werkzeug" bin ich zu sehr Schwanzträger.
Frauen und Transen sind eher die Adressaten.
Pylones gibt es in Deutschland zwei mal in Berlin, in Köln, in München, in Heidelberg und Leipzig. In Finnland noch keins.
Wer wissen will, was ein Pylon ist, kann sich unterm Link schlau machen.
Aber die Leipziger Altstadt hat noch mehr zu bieten als ein französisches Klimbim Geschäft. Nach dem Kitsch genossen wir leckeren Fairtrade Kaffee im Cafe Contigo.Geschäfte mit gleichem Angebot gibt es in vielen Städten der Bundesrepublik. Mit Speed im Bauch besuchten wir den Wochenmarkt. Der ist Dienstag und Freitag von 9:00 bis 17:00 geöffnet.
An gleicher Stelle findet er seit 1420 statt. Am Stand einer Pferdefleischerei genossen wir leckere Ponybratwurst. Die Marktage sollten BesucherInnen nutzen. Gleich um die Ecke in der Katharinenstr. befindet sich die Touristeninformation. Dort griffen wir einen Stadtplan ab.
Daneben steht die geschmacklos gestaltete Fassade des Museum der bildenden Künste.
Milchig transparente Plastikplatten bilden die Außenfläche. Sie wirken wie unverkäufliches Material aus dem Baumarkt.
Laut Selbstdarstellung des Hauses soll das Innere von außen sichtbar sein. Anscheinend ist die Verkleidung jedoch blind geworden. Von drinnen funktioniert der Blick nach Außen schon.
Zuerst gingen wir in den Keller, um die Sonderausstellungen anzuschauen. Die Eine stand unter dem Motto: "A star is born, Fotografie und Rock seit Elvis". Dort hingen 150 Fotos von Rockidolen.
Zusätzlich zeigten sie Konzertvideos, um diese zu sehen, brauchts jedoch eine Stunde.
Diese spannende Ausstellung ist noch bis zum 13.01.2013 geöffnet.
Dann schauten wir "Leben mit Pop". Eine sehr informative Ausstellung zur Popart und ihrer Geschichte. Durch ihre millionenfache Verbreitung auf Plattencovern in den 60er Jahren erreichte sie eine solche Massenpopularität, wie die unendlich oft kopierten Engel aus der sixtinischen Kapelle in Rom
Diese informative Ausstellung läuft auch bis zum 13.01.2013.
Im dem im Haus vorhandene Café genossen wir dann wieder mal Kaffee.
Dort tobte das Leben, denn es war auch Infopunkt für das jährlich stattfindende Dokumentarfilm Festival DOK. Das hatten wir gar nicht auf dem Schirm.
In der Dauerausstellung in den oberen Stockwerken, hängt in einem zentralen Raum die Leipziger Schule. Dieser schon lange vor dem Anschluss der DDR aus dem sozialistischen Realismus entwickelte Malstil ist mir zu gegenständlich. Egal wie erfolgreich die NachfolgerInnen der so genannten Neue Leipziger Schule heute sind. Ihre Gemälde erzielen international Höchstpreise.
In den anderen Räumen wurde oft Klassisches mit Modernem konfrontiert.
Nach gut zwei Stunden Kunst brachen wir zur Erkundung der Altstadt auf. Diese ist auch bei nicht so gutem Wetter angenehm zu erlaufen. In der Stadt gibt es traditionell viele überdachte Passagen. Doch zuerst bedachten wir das Denkmal für die Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 mit unserem Besuch. Es steht auf dem Platz vor der Nikolaikirche, von dort startete die Demo auf den Altstadtring, die am 9.10. auf 70.000 TeilnehmerInnen anschwoll.
Mit diesen Aufzügen wurde das Ende der Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands eingeläutet.
Deshalb erhielt Leipzig den Titel Heldenstadt verliehen.
Leider ließen sich die DDR BewohnerInnen den Schneid gegen Bananen abkaufen.
So konnte Hr. Kohl seinen Thron verbreitern lassen und mit einer Arschbacke auf der Ex DDR Platz nehmen.
In den Passagen gibt es neben spannender Architektur viele Geschäfte. Z. B. fanden wir einen Dessousverkauf, vor dem eine an Magersucht leidende Verkäuferin auf Kundinnen wartet. Hier kaufen wohl auch die zahlreichen Huren ein, die von örtlichen Politikern und Beamten gerne als Dessert zu Geldgeschenken vernascht werden.
So hat sich Leipzig zu einer Schmiergeldstadt gewandelt, nachzulesen auch in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung.
Tricksereien von Stadtoberen haben in Leipzig jedoch Tradition. Schon der Bürgermeister Franz Conrad Romanus (*1671 bis † 1746) steckte seine Finger in zu viele Töpfe und wurde verhaftet.
Doch damals wurde er dafür noch in Festungshaft gesteckt, heute gäbe es einen gerichtlichen Vergleich.
Aber durch solche Tatsachen ließen wir uns nicht beeindrucken.
Wir bewunderten die aufwendig gestalteten Passagen der ehemaligen Handelsmetropole.
Die Pfeffersäcke demonstrierten mit edlem Dekor und viel Blattgold ihre Wichtigkeit.
Ein wenig hungrig geworden besuchten wir die Moritzbastei. Ein Teil der ehemaligen Stadtmauer, der schon in DDR Zeiten zu einem Kulturzentrum ausgebaut wurde.
Darin befinden sich noch heute mehrere Veranstaltungsräume und ein Restaurant.
Es heißt Barbakane. Dort speisten wir preiswert. Die angebotenen Tagesgerichte kosten weniger als 5 Euro und sind recht lecker, anders als der Preis vermuten lässt.
Viele Studenten der nebenan gelegenen Universität Leipzig trifft man / frau hier.
Zum Abschluss des Ausflugs sahen wir uns eines der berühmten Cafehäuser der Stadt an. Das Zum Arabischen Coffe Baum hat 1711 nachweislich das erste Mal Kaffee ausgeschenkt und gehört zu den ältesten Cafes in Westeuropa. Auch hier war der Türkentrunk exzellent.
Dazu verzehrten wir wohlschmeckenden Kuchen.
Das landläufige Vorurteil gegenüber dem Sachsenkaffee können wir nicht bestätigen.
Spannend ist auch das ebenfalls im Haus befindliche Museum. Es enthält allerlei Antiquitäten rund um die Zubereitung, auch im Puppenstuben Format.
Mit viel geistigem und kulinarischem Input gefüttert fuhren wir Heim.
Leipzig ist eine Reise wert!
Ein Tagesausflug nach der Heldenstadt ist von Berlin aus schnell realisiert. Nach gut einer Stunde wirft einen der Zugbegleiter am Hauptbahnhof Leipzig raus. Das Gebäude sollte man / frau unbedingt beachten. Lange wird es nicht dauern bis die Deutsche Bahn es abreisst.
Dann entsteht dort eine moderne Shopping Mall mit Gleisanschluss wie Stuttgart 21 oder der ICE Bahnhof in Kassel.
So eine olle Glasdecke ist doch bestimmt auch mit modernen Maschinen nicht gut zu reinigen und warum müssen Bahnhöfe sich überhaupt unterscheiden?
Vom Bahnhof sind es nur ein paar Schritte bis zur Altstadt, die sich anzuschauen lohnt. Dort entdeckten wir als erstes ein Klimbim Geschäft. Das Pylones verkauft Sachen, die niemand in dieser Form benötigt. Trotzdem war ich vom Angebot bezaubert.
Ich muss zugeben, dass ich auch perverse Seiten habe.
So verliebte ich mich sofort in den Seifenspender links.
Nicht alles ist dort praktisch einsetzbar aber liebevoll gestaltet allemal.
Mir persönlich käme der abgebildete Hammer nicht in die Werkzeugkiste, aber ich hatte ihn in der Hand und wahrscheinlich kann man / frau damit sogar einen Nagel ins Holz prügeln. Doch für so ein "Werkzeug" bin ich zu sehr Schwanzträger.
Frauen und Transen sind eher die Adressaten.
Pylones gibt es in Deutschland zwei mal in Berlin, in Köln, in München, in Heidelberg und Leipzig. In Finnland noch keins.
Wer wissen will, was ein Pylon ist, kann sich unterm Link schlau machen.
Aber die Leipziger Altstadt hat noch mehr zu bieten als ein französisches Klimbim Geschäft. Nach dem Kitsch genossen wir leckeren Fairtrade Kaffee im Cafe Contigo.Geschäfte mit gleichem Angebot gibt es in vielen Städten der Bundesrepublik. Mit Speed im Bauch besuchten wir den Wochenmarkt. Der ist Dienstag und Freitag von 9:00 bis 17:00 geöffnet.
An gleicher Stelle findet er seit 1420 statt. Am Stand einer Pferdefleischerei genossen wir leckere Ponybratwurst. Die Marktage sollten BesucherInnen nutzen. Gleich um die Ecke in der Katharinenstr. befindet sich die Touristeninformation. Dort griffen wir einen Stadtplan ab.
Daneben steht die geschmacklos gestaltete Fassade des Museum der bildenden Künste.
Milchig transparente Plastikplatten bilden die Außenfläche. Sie wirken wie unverkäufliches Material aus dem Baumarkt.
Laut Selbstdarstellung des Hauses soll das Innere von außen sichtbar sein. Anscheinend ist die Verkleidung jedoch blind geworden. Von drinnen funktioniert der Blick nach Außen schon.
David Bowie, World-Tour, 1983 © Denis O'Reagan |
Zusätzlich zeigten sie Konzertvideos, um diese zu sehen, brauchts jedoch eine Stunde.
Diese spannende Ausstellung ist noch bis zum 13.01.2013 geöffnet.
Roy Lichtenstein, CRAK, 1964 © VG Bild-Kunst |
Diese informative Ausstellung läuft auch bis zum 13.01.2013.
Im dem im Haus vorhandene Café genossen wir dann wieder mal Kaffee.
Dort tobte das Leben, denn es war auch Infopunkt für das jährlich stattfindende Dokumentarfilm Festival DOK. Das hatten wir gar nicht auf dem Schirm.
Neo Rauch, 2010 Schilfkind |
In den anderen Räumen wurde oft Klassisches mit Modernem konfrontiert.
|
Rosa Loy, 2008 - Mondnacht - Eine der wenigen Leipziger SchülerInnen, die es richtig gut kann. Sie verbindet Humor mit gelungener Ausführung. |
Sighard Gille, 1996 - Nudeltisch - Ein Foto, das in tausenden Pizzerien hängt, war hier die Bildvorlage. |
|
|
Henriette Grahnert, 2010 - Parkour - Ein Treppengeländer, hier mal künstlerisch verarbeitet. |
Bertel Thorvaldsen, 1817 - Ganymed tränkt einen Adler - Der abgebildete junge Mann wurde in der griechische Mythologie der „Schönste aller Sterblichen" genannt. Da er Zeus sexuell gut befriedigte, wurde er von ihm zum Dank in das Sternzeichen Wassermann verwandelt?! |
|
Johann Peter Hasenclever, 1846 - Hieronymus Jobs als Schulmeister - Der Maler illustrierte das Leben des Helden vom Lehrer zum Nachtwächter. Schulpflicht ist und war nicht immer leicht zu ertragen. |
|
Wilhelm von Schadow, 1828 - Mignon - Eine verkitschte Darstellung nach dem homoerotischen Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Wolfgang Goethe. Für mich ist Mignon eher eine Batteriegröße. |
|
Balthasar Permoser, 1705 - Jupiter und Juno - Klaus Rinke, 1986 - Königin der Meere - |
|
Gustav Adolf Hennig, 1828 - Lesendes Mädchen - Mann, sieht die junge Dame brav aus. Zum Glück gibt es solche Frauen heute nicht mehr. |
|
|
Arthur Volkmann, 1910 - Flora - |
Jean Baptiste Carpeaux, 1868 - Warum zum Sklaven geboren? - |
|
Lovis Corinth, 1900 - Salome 2 - Die entblößten Brüste seines Modells Irma Hübner sollen in so manchen feuchten Knabenträumen eine Rolle gespielt haben. |
Nach gut zwei Stunden Kunst brachen wir zur Erkundung der Altstadt auf. Diese ist auch bei nicht so gutem Wetter angenehm zu erlaufen. In der Stadt gibt es traditionell viele überdachte Passagen. Doch zuerst bedachten wir das Denkmal für die Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 mit unserem Besuch. Es steht auf dem Platz vor der Nikolaikirche, von dort startete die Demo auf den Altstadtring, die am 9.10. auf 70.000 TeilnehmerInnen anschwoll.
Mit diesen Aufzügen wurde das Ende der Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands eingeläutet.
Deshalb erhielt Leipzig den Titel Heldenstadt verliehen.
Leider ließen sich die DDR BewohnerInnen den Schneid gegen Bananen abkaufen.
So konnte Hr. Kohl seinen Thron verbreitern lassen und mit einer Arschbacke auf der Ex DDR Platz nehmen.
In den Passagen gibt es neben spannender Architektur viele Geschäfte. Z. B. fanden wir einen Dessousverkauf, vor dem eine an Magersucht leidende Verkäuferin auf Kundinnen wartet. Hier kaufen wohl auch die zahlreichen Huren ein, die von örtlichen Politikern und Beamten gerne als Dessert zu Geldgeschenken vernascht werden.
So hat sich Leipzig zu einer Schmiergeldstadt gewandelt, nachzulesen auch in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung.
Tricksereien von Stadtoberen haben in Leipzig jedoch Tradition. Schon der Bürgermeister Franz Conrad Romanus (*1671 bis † 1746) steckte seine Finger in zu viele Töpfe und wurde verhaftet.
Doch damals wurde er dafür noch in Festungshaft gesteckt, heute gäbe es einen gerichtlichen Vergleich.
Aber durch solche Tatsachen ließen wir uns nicht beeindrucken.
Wir bewunderten die aufwendig gestalteten Passagen der ehemaligen Handelsmetropole.
Die Pfeffersäcke demonstrierten mit edlem Dekor und viel Blattgold ihre Wichtigkeit.
Ein wenig hungrig geworden besuchten wir die Moritzbastei. Ein Teil der ehemaligen Stadtmauer, der schon in DDR Zeiten zu einem Kulturzentrum ausgebaut wurde.
Darin befinden sich noch heute mehrere Veranstaltungsräume und ein Restaurant.
Es heißt Barbakane. Dort speisten wir preiswert. Die angebotenen Tagesgerichte kosten weniger als 5 Euro und sind recht lecker, anders als der Preis vermuten lässt.
Viele Studenten der nebenan gelegenen Universität Leipzig trifft man / frau hier.
Zum Abschluss des Ausflugs sahen wir uns eines der berühmten Cafehäuser der Stadt an. Das Zum Arabischen Coffe Baum hat 1711 nachweislich das erste Mal Kaffee ausgeschenkt und gehört zu den ältesten Cafes in Westeuropa. Auch hier war der Türkentrunk exzellent.
Dazu verzehrten wir wohlschmeckenden Kuchen.
Das landläufige Vorurteil gegenüber dem Sachsenkaffee können wir nicht bestätigen.
Spannend ist auch das ebenfalls im Haus befindliche Museum. Es enthält allerlei Antiquitäten rund um die Zubereitung, auch im Puppenstuben Format.
Mit viel geistigem und kulinarischem Input gefüttert fuhren wir Heim.
Leipzig ist eine Reise wert!
Fotos von Huren und Heiligen
01.11.2012
Im Haus am Kleistpark stellte der Reportagenfotograf Jerry Berndt aus. Wieder eine Ausstellung im Rahmen des Monats der Fotografie. Leider war in den Räumen mal wieder das Fotografieren verboten. Weshalb Veranstalter dieses unterbinden verstehe ich nicht.
Wie soll ich ohne Fotos über ihre Ausstellungen berichten? Besonders, weil es im Internet hunderte Fotos vom Künstler gibt, ist dieses Verbot lächerlich.
Unter dem Titel Combat Zone (Kampfzone) fotografierte er Zuhälter, Transvestiten und Huren und deren Kunden in Boston.
Berndt (*1948) war aber nicht nur in den gefährlichen Zonen in den USA unterwegs, für internationale Magazine besuchte er Kriegszonen rund um den Erdball.
Er ist einer der ganz großen Fotografen der Nachkriegszeit aus den USA, dessen Bilder auch in dem MoMa hängen.
Für die Serie Sacred (Heilig) reiste er durch die USA. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf Christliches, sondern sein Horizont war erheblich breiter.
Heute lebt der Künstler in Paris.
Die Ausstellung ist noch bis zum 16.12.2012 Di. - So. von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Hingehen lohnt sich.
Wanna be pimp, 1968 |
Unter dem Titel Combat Zone (Kampfzone) fotografierte er Zuhälter, Transvestiten und Huren und deren Kunden in Boston.
Berndt (*1948) war aber nicht nur in den gefährlichen Zonen in den USA unterwegs, für internationale Magazine besuchte er Kriegszonen rund um den Erdball.
Er ist einer der ganz großen Fotografen der Nachkriegszeit aus den USA, dessen Bilder auch in dem MoMa hängen.
Woman bowing in prayer, 1999 |
Heute lebt der Künstler in Paris.
Die Ausstellung ist noch bis zum 16.12.2012 Di. - So. von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Hingehen lohnt sich.
Vor die Wand
30.10.2012
Am Nachmittag zog ich mit der Liebsten los, um eine im Rahmen des Monats der Fotografie stattfindende Ausstellung zu besichtigen. In der Galerie Camera Works in der Kantstrasse hingen die Fotos Bettina Rheims an der Wand. Ihre Gender Studies zeigen den fließenden Übergang zwischen den Geschlechtern.
Wer immer noch glaubt, dass es nur Mann und Frau gibt, kann sich hier noch bis zum 1. Dezember 2012 vom Gegenteil überzeugen.
Nach dem Ausstellungbesuch zogen wir weiter in den Delphi Kinopalast am Zoo, Kant Ecke Fasanenstrasse. Dort sahen wir den Film "Die Wand". In der 1963 geschriebenen Romanvorlage von Marlen Haushofer wird die ausweglose Situation einer Frau geschildert.
Diese wird in einem Gebiet in den Alpen durch eine riesige Käseglocke eingeschlossen. Scheinbar sind alle anderen Menschen tot. Sie muss versuchen mit ein paar Haustieren, selbstangebautem Gemüse und der Jagd zu überleben. Die Darstellerin Martina Gedeck spielt diese Rolle stumm, sie spricht ausschließlich ihre Tagebucheintragungen ein.
Was für eine exzellente schauspielerische Arbeit.
Mich hat der Film mit seinen ruhigen Bildern begeistert, nur manche langen Einstellungen auf der Alm schienen mir vom Tourismusverband bezahlt.
Kritiken der Anderen: Zeit, Spiegel, 3Sat, taz
Wir beschlossen den netten Abend mit einem AfterKinoTalk im Terzo Mondo in der Grolmannstrasse. Bei leckerem Retzina und Tzatziki verarbeiteten wir das Gesehene.
Am Nachmittag zog ich mit der Liebsten los, um eine im Rahmen des Monats der Fotografie stattfindende Ausstellung zu besichtigen. In der Galerie Camera Works in der Kantstrasse hingen die Fotos Bettina Rheims an der Wand. Ihre Gender Studies zeigen den fließenden Übergang zwischen den Geschlechtern.
Wer immer noch glaubt, dass es nur Mann und Frau gibt, kann sich hier noch bis zum 1. Dezember 2012 vom Gegenteil überzeugen.
Mir waren die Fotos zu niedlich und harmlos. Viele Transsexuelle haben massive gesellschaftliche und psychische Probleme.
|
Diese wird in einem Gebiet in den Alpen durch eine riesige Käseglocke eingeschlossen. Scheinbar sind alle anderen Menschen tot. Sie muss versuchen mit ein paar Haustieren, selbstangebautem Gemüse und der Jagd zu überleben. Die Darstellerin Martina Gedeck spielt diese Rolle stumm, sie spricht ausschließlich ihre Tagebucheintragungen ein.
Was für eine exzellente schauspielerische Arbeit.
Mich hat der Film mit seinen ruhigen Bildern begeistert, nur manche langen Einstellungen auf der Alm schienen mir vom Tourismusverband bezahlt.
Kritiken der Anderen: Zeit, Spiegel, 3Sat, taz
Wir beschlossen den netten Abend mit einem AfterKinoTalk im Terzo Mondo in der Grolmannstrasse. Bei leckerem Retzina und Tzatziki verarbeiteten wir das Gesehene.
Konzepte des Lebens
28.10.2012
Ein Teil der Skulpturen schaffenden KünstlerInnen spüren der gesellschaftlichen Tendenz nach, dass die Wissenschaft versucht die Grenze zwischen uns und den Maschinen einzureißen.Viele setzen verderbliche Materialien ein und bilden biologische Prozesse des Wachstums und des Zerfalls in ihren Arbeiten ab.
Die Ausstellung BIOS im Kolbe Museum umkreiste diesen Komplex .
Der Eyecatcher, auch auf den Plakat zur Ausstellung, war das Wolfskind, das mit einer Art Baby spielt. Der Anblick war etwas erschreckend, erinnerte an ein Abnormitäten Kabinett einer med. Hochschule. Trotzdem stellte sich das Gefühl ein, jemand zu sehen, der eine tiefe Zuneigung zu einem Wesen hat.
In den Behältern links wurde Algensuppe produziert. Guten Appetit, ist wahrscheinlich so lecker wie Fastfood von McDonald.
Da freue ich mich auf die schöne neue Welt. Sehr beeindruckend war der künstliche, gestrandete Tintenfisch. Er soll wohl das Ende der Welt ankündigen. Die restlichen Werke fand ich zu sehr am Thema vorbei, als dass ich sie euch zeigen möchte.
Das Motto der Ausstellung "Bios – Konzepte des Lebens in der zeitgenössischen Skulptur" hat der Kurator Marc Wellmann nicht eingelöst. Nur das Wolfsmädchen setzt die Idee wirklich um.
Das ehemalige Atelierhaus vom Bildhauer Georg Kolbe (1877–1947) ist jedoch auch ohne eine aktuelle Spitzenausstellung den Besuch wert. Dieser war zwar ein anpassungsfähiger Künstler, dem es gelang im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im deutschen Reich gut im Geschäft zu bleiben, aber einige seiner Skulpturen sind dennoch bemerkenswert.
Nach dem Wahlsieg der NSDAP wurde er einer der führender Künstler für die Denkmäler des Deutschen Reichs.
Aktiver Widerstand sieht anders aus.
Leider wurde er dafür nie bestraft und es wurde noch nicht mal sein mit Nazikunst erworbenes Vermögen eingezogen, um Opfer zu entschädigen.
Einige Werke stehen sowohl im Haus als auch im Garten.
In Gartenhaus befindet sich das bezaubernde Café K, das mit leckerem Kuchen, Kaffee und kleinen Speisen lockt.
Im Sommer sind die Außenplätze auf der Terrasse sehr beliebt und begehrt.
Im weiten Umkreis gibt es so ein Juwel nicht. Um die Ecke vom S-Bahnhof Heerstrasse gelegen ist auch der Teufelsberg nicht weit. Wer einen Ausflug mit einem Caféhausbesuch verbinden will, sitzt hier richtig.
Patricia Piccini, the comforter, 2010 |
Thomas Feuerstein Manna Maschine 2008 |
Der Eyecatcher, auch auf den Plakat zur Ausstellung, war das Wolfskind, das mit einer Art Baby spielt. Der Anblick war etwas erschreckend, erinnerte an ein Abnormitäten Kabinett einer med. Hochschule. Trotzdem stellte sich das Gefühl ein, jemand zu sehen, der eine tiefe Zuneigung zu einem Wesen hat.
In den Behältern links wurde Algensuppe produziert. Guten Appetit, ist wahrscheinlich so lecker wie Fastfood von McDonald.
David Zink Yi, o. Titel |
Das Motto der Ausstellung "Bios – Konzepte des Lebens in der zeitgenössischen Skulptur" hat der Kurator Marc Wellmann nicht eingelöst. Nur das Wolfsmädchen setzt die Idee wirklich um.
Georg Kolbe, 1922 Tänzerinnenbrunnen |
Nach dem Wahlsieg der NSDAP wurde er einer der führender Künstler für die Denkmäler des Deutschen Reichs.
Aktiver Widerstand sieht anders aus.
Leider wurde er dafür nie bestraft und es wurde noch nicht mal sein mit Nazikunst erworbenes Vermögen eingezogen, um Opfer zu entschädigen.
Einige Werke stehen sowohl im Haus als auch im Garten.
In Gartenhaus befindet sich das bezaubernde Café K, das mit leckerem Kuchen, Kaffee und kleinen Speisen lockt.
Im Sommer sind die Außenplätze auf der Terrasse sehr beliebt und begehrt.
Im weiten Umkreis gibt es so ein Juwel nicht. Um die Ecke vom S-Bahnhof Heerstrasse gelegen ist auch der Teufelsberg nicht weit. Wer einen Ausflug mit einem Caféhausbesuch verbinden will, sitzt hier richtig.
ehem. Abhörstation der USA auf dem Teufelsberg © Axel Mauruszat |
Abonnieren
Posts (Atom)