Von einer Freundin wurde ich zum Konzert in die etwas ungemütliche Kesselhaus der Kulturbrauerei eingeladen. Eigentlich gilt es als nicht nett einem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen, aber der Saal ist dadurch, dass er keine Randbstuhlung besitzt, nur was für Menschen die gerne lange herumstehen.
Doch als der Westafrikanische Sänger und Bandleader Baaba Maal mit seinem Orchester zu spielen anhub, war sitzen schnell nicht mehr angesagt. Rock wurde mit Rhythmen aus seiner Heimat Fouta / Senegal gemischt und brachte uns schnell zum Tanzen.
Babba Maal ist mit seinen 63 Jahren ein sehr agiler alter Knacker. Wir stammen aus dem gleichen gute Jahrgang.
Bei der Konzerttour stellte er mit seiner sechsköpfige Gruppe das neue Album "The Traveller" vor. Das es die Nummer elf trägt sagt schon einiges über die kontinuierliche Karriere von Baaba Mall aus.
Er sieht sich in der großen Tradition Westafrikanischer Grios (singende Geschichtenerzähler). Im Video seht ihr ein wenig was aus seiner Heimat.
Leider war der Konzertsaal nicht gefüllt. Mit dreißig Euro war der Eintritt auch recht happig.
Das Publikum war nett gemischt schwarz / weiss und fast alle tanzten.
Die Jugend-Philharmonie ist ein internationales temporäres Orchester das sich jährlich für zwei Wochen zur Deutsch-Skandinavischen Orchesterwoche in Berlin zusammenfindet. Das Erarbeitete präsentieren sie danach.
Neugierig wie wir sind, besuchten wir vor dem Konzert eine Einführung. Der Referent war der Dirigent des Abends und der machte uns ordentlich Appetit auf das Konzert.
Foto: dskjph.de
Das Programm des Abends:
1. Gustav Mahler
Fünf Lieder aus Des Knaben Wunderhorn.
Die in der deutschen Romantik unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn
entstandene Gedichtesammlung hat viele Komponisten inspiriert. Das
Orchester mit den beiden SängerInnen bewältigten diesen Teil
meisterlich.
Foto: dskjph.de
2. Andreas Peer Kähler Sisua Perkele für Solo-Kontrabass, Schlagzeug und Männerchor Auftragswerk der Deutsch-Skandinavischen Jugend-Philharmonie, eine Uraufführung.
Manche ZuschauerInnen waren ob der modernen Musik und dem an DaDa gemeinendem Gesangstext ein wenig irritiert. Da uns der Komponist während der Einführung erzählt hatte, dass er kein Finnisch kann und
der Text aus Aufzählungen u.a. von Komponisten, Städten und Biersorten besteht fanden wir das eher amüsant. Bei diesem Teil des Konzerts waren der Chor, der Bassist und die Perkussion beteiligt.
Kullervo, symphonische Dichtung für Mezzosopran, Bariton, Männerchor und großes Orchester op. 7.
Die Geschichte dazu ist ein Teil des finnischen Nationalepos Kalevala. Der Held wird als Kind versklavt, rächt sich und watet danach überwiegend in Blut. Dann vergewaltigt er eine Frau, die wie es sich herausstellt seine Schwester ist. Zum Schluss wirft er sich in sein Schwert. Tragik pur!
Hier war die Besetzung: Der finnische Männerchor mit Unterstützung des Berliner Knabenchores, das Orchester und die beiden GesangssolistInnen.
Besonders wenn der Männerchor sangen war die Musik sehr ergreifend.
Im Widerspruch zur der in die politische Bedeutungslosigkeit abdriftenden neoliberalen SPD fördert die Friedrich-Ebert-Stiftung der selben gesellschaftskritische KünstlerInnen durch Stipendien. Eine Auswahl der StipendiatInnen stellte Arbeiten im Haus am Lützowplatz aus.
Unter dem Leitthema "Attitudes - Haltungen" wurde mit unterschiedlichen Medien verfertigtes gezeigt. Schön ist das bei zwölf verschiedenen künstlerischen Positionen meist auch für mich etwas Spannendes dabei ist.
Die KünsterInnen waren: Yevgenia Belorusets, Elena Dormeier, Soso Dumbadze, Sarah Held,
Franziska Kabisch, Marie Kirchner, Thanh Long, Mariam Mekiwi, René
Patzwaldt, Laura Popplow, Neda Saeedi, Jana Kerima Stolzer.
Von der Straße aus sah ich zuerst die lebensgroßen Plakate des Projekts "Girl Gang against Street Harassment" von Sarah Held.
Diese sind auch nicht für Kunsträume bestimmt. Sie hängen z.B.in Bahnunterführungen. Sie konterkarierten das herrschende Frauenbild und greifen dummbatzige Männerdenke an. Sonst tauchen Frauen in der Öffentlichkeit meist als sexistisch inszeniertes Beiwerk der Werbung auf.
Drinnen entdeckte ich ausdrucksstarke Fotos von Arbeiterinnen in den Kohlengruben des Donezbecken. Dieses liegt zum Teil in der Ukraine und ist vom Rest des Landes abgespalten. Yevgenia Belorusets gelangen diese Aufnahmen.
Die auf dem Boden liegende Installation von Neda Saeedi dekonstruierte ein Foto einer Baustelle in Berlin. Der flache Teil zeigt einen von einem Bagger befahrenen planierten Baugrund. Die heraus ragenden Teile zeigen die Gegend vor dem Abriss.
Bis zum 10.01. ist das zu sehen.
Zum Weihnachtsfest passt doch eine göttliche Komödie wie die Faust aufs Auge. Mit der Liebsten und FreundInnen schaute ich im Yorck Kino "Das brandneue Testament".
Eine sehr bittersüße Komödie um eine Familie, die im obersten Stockwerk des höchsten Brüsseler Hochhauses wohnt. Der Vater ist Gott, ein Widerling, der am Rechner sitzt, sich neue Gemeinheiten zum Schaden für die Menschheit ausdenkt. Sogar solche kleinen Bösartigkeiten, wie dass Marmeladenbrote immer mit der Marmeladenseite auf den Fußboden auftrifft, bereiten ihm Freude.
Dass ein solcher Stinkstiefel die Familie nicht glücklich macht, ist zwangsläufig. Der Sohn Jesus hat sich deshalb schon lange verdrückt.
Gott putzt seine Frau ständig herunter, sie häkelt und sammelt Fotokarten von Baseball Spielern.
Jetzt kommt die Tochter ins rebellische Alter, hat keine Lust mehr dem Tyrannen zu gehorchen.
Éa ist eine pfiffige Göre, kann ein wenig zaubern und nachdem der Papa sie mit dem Gürtel verprügelt hat, beschließt sie aus der hermetisch abgeschlossenen Wohnung zu fliehen. Nicht ohne vorher Gott schachmatt zu setzten, sie lässt seinen Computer abstürzen.
Ihr Weg führt sie durch die Rückwand der Waschmaschine. Auf der Erde endet er ebenfalls in einer Waschmaschine in einem Brüsseler Waschsalon.
Ihr Bruder hatte ihr aufgetragen sechs Jünger zu suchen, deren Aufgabe es nicht ist Éas Leben aufzuzeichnen, sondern ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Deren Adressen hat sie aus einem Karteikasten im Büro ihres Vaters geklaut.
Auf der Straße lernt die junge Dame einen Obdachlosen kennen, der ihr Schriftführer wird.
Vom folgenden Feuerwerk an dramatischen Einfällen verrate ich euch nichts mehr. Müsst ihr selbst ins Kino gehen.
Nur noch das, Ente gut - Alles gut.
Gott muss zu Schluss im Knast kontrollieren, ob in den dort produzierten Waschmaschienen die Rückwände ordnungsgemäß eingebaut sind. Frau Gott hat den PC wieder zum Laufen gebracht und beglückt die Welt mit Häckelmustern.
Irgendwie sehr diesseitig.
Als wir kichernd aus dem Kino kamen, entdeckten wir drei Meter links vom Eingang das NeuWestBerlin.
In den ehemaligen Supermarkt ist ein Kulturplattform eingezogen. Es ist eine Bar aufgebaut, es gibt große Tische und Konzerte und Videokunst. Ein schnuckeliger Platz. Nach dem nächsten Besuch berichte ich genauer.
Das Niveau ist recht hoch, obwohl der Eintritt frei ist.
Zum Jahresabschluss spielten sogar drei Combos auf. Alle boten keine Standards sondern selbst Komponiertes und improvisierten fleißig dazu.
Für die erste Band in Serie ist es etwas schwer die ZuhörerInnen zu begeistern, den fünf gelang das aber schnell. Besonders die einzige Frau auf der Bühne spielte Saxophon wie eine junge Göttin.
Das Quartett mit den zwingenden Namen bestand aus älteren Musikern, sie konnten durch ihr Spiel überzeugen. Allerlei Scherze lockerten den Auftritt auf.
Jedes Jahr vor Weihnachten treffen sich viele FinnInnen zum Weihnachtskonzert. Diesmal fiel die Veranstaltung auf das Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit, diesmal in der Heilig-Kreuz-Kirche am Halleschen Tor.
Da ich kein Finne bin, Nationen eh überholt finde und mir Religionen so was von egal sind, ist das eigentlich kein Termin für mich. Doch die Liebste begleite ich trotzdem gerne.
Schließlich muss sie jemandes Hand drücken können, wenn das Heimatgefühl sie übermannt.
Das Konzert begann recht weltlich, ein paar Tangos, ein wenig Liedgut von Jean Sibelius.
Als Sänger war der Bassbariton Esa Ruuttunen arrangiert worden. Das Orchester bildeten Susanna Mieskonen-Makkonen (Geige), Kirsi Laamanen (Akkordeon), Maija Teikari (Klavier) und Matti Makkonen (Cello).
Vor der Pause begann die religiöse Abteilung. Bei Liedern mit deutscher Übersetzung sang ich sogar mit, ich singe halt zu gerne.
In der Pause tranken wir Sekt, aus Anlass des Geburtstags Finnlands. Danach wurde es mehr patriotisch und christlich.
Als dann Sylvias Weihnachtslied von Karl Collan ertönte, setzte meine Begleiterin die Brille ab und kramte nach Taschentüchern.
Und so ist Weihnachten wieder im Norden, und Weihnachten auch in den Herzen. Und die Weihnachtsbäume leuchten hell auch in den kleinsten Hütten. Aber oben an der Decke hängt noch immer der Käfig, der meinen Sangvogel gefangen hält, und die Klage im Gefängnis ist schon verstummt o, wer würde an die Sorge des Sängers denken? – Wo Zypressen auch im Winter duften sitze ich auf dem Ast des prächtigsten Baumes, wo die Gewässer schimmern, der Wein schäumt und das Wetter immer wie im Mai ist. Und den Etna sehe ich von ferne so schön, ach, das bezaubert und berauscht meinen Kopf, und Lieder klingen lieblich in den Hainen wer könnte über reichlichere Freuden singen? – Du hellster Stern, schicke jetzt deine Strahlen nach meinem fernen Finnland, und wenn dein Leuchten mal erlischt, segne jenes Land der Erinnerungen. Ein anderes solches Land werde ich nirgendwo finden, am liebsten und teuersten wird mir immer Finnland sein! Und dessen Lob singt Sylvia, und singt immer ihr schönstes Lied (deutsche Übersetzung)
Am Ende wurde es mir zu christlich, besonders als ich ungefragt gesegnet wurde. Ich hoffe mir wurde damit für meine Karriere in der Hölle kein Stein in den Weg gelegt.
Die Erlöse der Sammlung am Ausgang gingen an die Obdachlosenhilfe der Gemeinde. Da gab ich gerne und reichlich.
Zum Glück ist René Schoemakers nicht bei seinen Leisten geblieben. Der "Schuhmacher" aus der dänisch - deutschen Grenzregion hat zwar Kunstgeschichte, Malerei und Philosophie studiert, aber dem bildnerischen Arbeiten den Vorzug gegeben. Seine Werke sind naturalistisch gestaltet.
Während seiner inzwischen zweiten Ausstellung in der Galerie cubus-m zeigte er den Zyklus Dysopia / Fugen.
Dystopia VI und I
Seine Arbeiten wirken meist magisch und sind nicht einfach zu entschlüsseln. Seine Frau und er selbst stehen oft Modell. Aber er nutzt auch Holzbranding oder baut Modellandschaften mit Figuren, die er anschließend abmalt.
Oft wird der Tod ins Bild drapiert und Gewalt ist gegenwärtig. Dystopie, das negative Gegenüber der Utopie, wird sichtbar.
Der Besuch der Ausstellung ist noch bis zum 23. Januar 2016 möglich, unbedingt anschauen.
René Schoemakers Arbeiten wirken beim zweiten Ansehen noch intensiver.
Nachden wir vor einer Weile in Potsdam ein Fluxus Museum besucht haben, freute es mich die Ankündigung zur Ausstellung einer Einzelausstellung des Fluxus KünstlersTerry Fox zu sehen.
Da zusätzlich für diesen Sonntag Performances in Erinnerung an ihn angeboten wurden, machten wir uns in Akademie der Künste im Hansaviertel auf.
Zuerst liessen wir uns professionell durch die Ausstellung führen. Leonie Wiegand, eine Kunsthistorikerin, half uns zu einen Einstieg in die Arbeit von Fox.
Zum Glück, den ohne diese Einführung hätten wir fast nix verstanden.
Herr Fox war wohl nicht sehr daran interessiert verstanden zu werden.
Nachdem er ein Labyrinth in der Kirche von Chartres in Frankreich sah, integrierte er dieses regelmäßig in seine Arbeiten . Mittelalterliche Künstler haben dieses geschaffen, um Menschen ohne Lesefähigkeit religiöse Erfahrung zu vermitteln. Fox klammerte sich an die 552 Schritte, 11 Kreise und 34 Kehren, interpretierte eine Bedeutung hinein, die direkt auf seinen eigenen Lebensweg hinwies.
Foto: Siegfried Schicht-Kammerer
Ohne diese Information hätten wir recht blöd vor den meisten Werken herum gestanden.
Aber auch mit diesem Wissen waren mir die meisten Arbeiten zu kopflastig.
So versuchte er in einer Komposition aus Samples von Katzenschnurren, das Durchwandern des Labyrinths in der Kirche nach zu bilden.
Foto: Barry Klinger
Die Stück dauerte über neunzig Minuten, das erschien mir überambitioniert. Die Miezekatzen anzuhören ertrug ich nur zehn Minuten. Leider wurden die Audioarbeiten aber auch in weißen, stark nach Lack riechenden Kammern präsentiert.
Aber ich muss zugeben, das ich auch den Performances von Zeitgenossen Joseph Beuys nie verstanden habe.
Aber anscheinend ist Terry Fox als Komponist / Performer unter jungen KünstlerInnen beliebt.
Nach der Ausstellung sahen / hörten wir eine live Klangperformance. Neele Hülckler akzeptierte nur max. drei ZuhörerInnen, wir waren zu zweit. Wir setzten Kopfhörer auf und sahen zu wie Frau Hükler Teller auf dem Tisch stellte, an dem wir gemeinsam saßen.
Über dem Tisch waren hochempfindliche Mikrophone angebracht, die das leiseste Geräusch in unsere Kopfhörer übertrugen. Die Künstlerin begann Gläser auf den Tellern hin und her rollen zu lassen. Das ergab recht laute Töne. Im Laufe der folgenden zehn Minuten landete alles mögliche "Lärmende" auf dem Tisch. Zum Schluss lies sie Salz und Sand auf Packpapier rieseln.
Diese Performance gefiel uns sehr gut. Aber live ist auch live, und der intime Kontakt zur Künstlerin war sicher ein wichtiger Moment.
Nett ist die Idee das sie immer zum Geburtstag von Terry Fox diese Performance öffentlich als Video vorführt. Sonst ist sie eine rührige Komponistin für neue Musik.
Als mein Besuch in Leipzig ankam, besuchten wir zuerst das Museum für bildende Kunst, ein von außen hässlicher Neubau. Die Fassade ist mit halb transparentem Plastik verkleidet.
Doch davon sollte man / frau sich nicht abschrecken lassen. Die Dauerausstellung ist gut bestückt, sie umfasst Werke vom Mittelalter bis zur Leipziger Schule.
Die im Keller befindliche Sonderausstellung mit Malerei der Historienmaler Eugene Delacroix (1798–1863) und Paul Delaroche (1797–1856) betrachteten wir nur kurz.
Der Hunger trieb uns in die Moritzbastei zum Schnabulieren.
Am Abend gab es dann was auf die Ohren. In der Lutherkirche führte das Ensenble Thios Omilos mit Gästen Passio von Arvo Pärt auf.
Es beruht textlich auf der Johannespassion, wurde aber für mich als Heidenkind zum Glück lateinisch vorgetragen. Diese Sprache beherrsche ich nicht.
Der Kirchenraum wurde für das Singspiel maximal genutzt. Ein Chor war hinten auf der Empore bei der Orgel positioniert, Solisten rechts und links auf der Empore und vor dem Altar.
Arvo Pärt mag asketische Musik, die Komposition war etwas gleichförmig, doch die SängerInnen sorgten mit sehr ausdrucksvollen Stimmen für ein exzellentes Konzert.
Nicht nur die Mitglieder des Ensembles, ehemalige Thomana, überzeugten, sondern auch die GastmusikerInnen.
Die MusikerInnen: L'homme d'or-Kammerchor, Daniel Tauber, Violine, Marie-Christine Becker, Oboe, Samuel Gitman, Fagott, Kathleen Lang, Violoncello, Benjamin Huth, Orgel Ensemble Thios Omilos und Gäste: Henrike Henoch, Sopran (Evangelist), Marie Henriette Reinhold, Alt (Evangelist), Cornelius Frommelt, Tenor (Evangelist), Tobias Ay, Bass (Evangelist), Patrick Grahl, Tenor (Pilatus), Manuel Helmeke, Bass (Jesus) Philipp Goldmann, Musikalische Leitung
Für die finnischen Freunde, das Ensemble tritt im April 2016 in Kauniainen auf.
Bin jetzt erst mal für ne Weile in Leipzig zum Arbeitseinsatz.
Am ersten Wochenende nutzte ich den ersten freien Abend mit meiner Nachbarin aus Berlin zum Besuch eines Jazz Konzerts.
Als Beleg dafür das der Osten nicht so kulturlos ist wie die neuen / alten Nazis von Legida und Co. gerne hätten, habe ich für euch einen zweckentfremdeten Zigaretten Automaten fotografisch dokumentiert.
Lesen ist sowieso gesünder als rauchen, wenn mann / frau nicht gerade depressiv ist und nur eine Kafka Gesamtausgabe vorhanden ist.
Im netten Kulturcafe Plan B traten zwei Formationen auf, die beide Jazzmusik mit anderen Künsten verknüpften.
Zuerst sahen und hörten wir Gamble und Hope (Lothar Fiedler, Gitarre/ Heiner Reinhard, Bassklarinette) mit improvisierter Musik. Die Sängerin Almut Kühne unterstützte sie mit Tönen in verschiedenen Gesangslagen. Währenddessen wurden mit Hilfe von Overhead Projektoren von Helge Leiberg live Gemaltes auf die Bühnenrückwand geworfen.
Der Auftritt war spannend, aber auch etwas anstrengend, weil fast komplett unmelodisch.
Beim zweite Auftritt begannen die Musiker recht gefällig und beendeten den Auftritt ähnlich. Freieres Improvisieren boten sie in der Mitte des Konzerts. Der Sound dieses Teil des Abends gefiel mir besser. Besonders der Saxophonist Michael Breitenbach mit seinem Irokesen Haarschnitt war eine Weide für Augen und Ohren. Ihm zur Seite stand der Bassist Jacob Müller und ein Tänzer der die Musik visualisierte.
Toll war das!