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Gans fülle Jass

 11.09.2022

Einmal im Jahr kommt ein Wochenende die große Welt nach Peitz. Freejazz begeisterte MusikerInnen und ZuhörerInnen, treffen sich zur Jazzwerkstatt. Die PeitzerInnnen ignorieren den Event überwiegend, kein Werbeplakat hing in der Stadt. Die Musik ist wohl zu anstrengend. Sogar die Chance, an den Touris was zu verdienen, ließen sie sich fast vollständig entgehen. Zwei Kneipen hatten Urlaubspause und der Bäcker schloss wie immer Samstag um 12:00 Uhr Mittags.
Und die Peitzer haben recht, bedenkt man / frau das, bei dem aktuellen Publikum, mit einem Durchschnittsalter weit über sechzig, wird es in zwanzig Jahren eh keine Jazzwerkstatt mehr geben.

Der romantische Blick auf das dreckigste Kraftwerk Deutschlands
von der Maustmühle über die Peitzer Karpfenteiche.
Dank an die Grünen, es giftet herrlich weiter.



 

 

 

 

 

 

 

- am Freitag Abend begann der Free Jazz Marathon mit:

ALMUT KÜHNE vocals / LEONHARD HUHN alto saxophone / PETER EHWALD tenor saxophone / MAGNUS SCHRIEFL trumpet / ELENA KAKALIAGOU horn / ROLAND NEFFE marimba / ELS VANDEWEYER vibraphone / PETER MEYER electric guitar / FELIX HENKELHAUSEN double bass / TOM RAINEY drums / STEFAN SCHULTZE piano feat. COLIN STETSON saxophones

  

Ein großes Orchester mit exzellentem experimentellen Repertoire. Spätestens als Gastmusiker Colin Stetson mit seinem Bass-Saxophon aufspielte, war ich endgültig begeistert.

OLIWOOD
OLIVER STEIDLE drums / RUDI MAHALL bass clarinet & clarinet / ROBERT LANDFERMANN double bass / PETER EVANS trumpet

Leider fehlte Kalle Kalima an der Gitarre, der gehört sonst zur Band, trotzdem angenehm schräge Mucke

PHILIPP GROPPER'S PHILM
PHILIPP GROPPER tenor saxophone / ELIAS STEMESEDER piano & synthesizer / ROBERT LANDFERMANN double bass / OLIVER STEIDLE drums

 

RAVI COLTRANE COSMIC MUSIC
RAVI COLTRANE tenor saxophone / GADI LEHAVI piano / DEZRON DOUGLAS bass / ELE HOWELL drums

Wenn man der Sohn von Alice und John Coltrane ist, kann man eigentlich nur Jazzer werden. Er beherrschte sein Saxophon fantastisch und spielte mit seiner Band göttlich gut. Besonders bemerkenswert der junge Drummet Ele Howell, dem eine große Zukunft bevorsteht, wenn wenn ihm sein jetzt schon überragendes Können nicht zu Kopf steigt.

- am Samstag ging es weiter

FUTURE DRONEnyc
JOE HERTENSTEIN drums / JON IRABAGON tenor saxophone / ANTHONY COLEMAN Hammond B3 organ  

 
Teilweise sehr harmonisch, schon wegen der Orgel
 
 

Elegische Musik, etwas Erholung vom teilweise sehr anstrengenden Free Jazz

TIM HODGKINSON & CHRIS CUTLER
TIM HODGKINSON saxophone und Hawaigitarre / CHRIS CUTLER drums & percussion

 



 
 
 
 
 
JOE SACHSE SOLO
JOE SACHSE guitar  


 
Joe Sachse hat schon in der DDR wunderbare Musik gespielt, nicht nur Jazz sondern auch Blues und anderes, immer noch ist er ein Meister an der Gitarre
 
MATTHIAS MUCHE - JEB BISHOP - MATTHIAS MÜLLER
MATTHIAS MUCHE trombone  JEB BISHOP  trombone MATTHIAS MÜLLER trombone

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Drei Posaunen von Jericho mit viel Fantasie gespielt
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Zwei Geräusch Künstler, der ältere mit seinen Stimmbänder, der jüngere mit seiner Tuba.

COLIN STETSON Saxophon SOLO



Verrückt, wie unterschiedlich Musiker ankommen können. Bei seinem Solo spielte er zu Playback. Ich verließ das Konzert, auch Strassenmusiker bekommen von mir kein Geld. wenn sie so etwas tun.





AUGUSTO PIRODDA SEPTET
The Monkey and The Monk // Concerto for Jazz Septet in 3 Movements

AUGUSTO PIRODDA piano / LYNN CASSIERS voice & electronics / LAURENT BLONDIAU trumpet & flugelhorn / BEN SLUIJS alto sax & alto flute / SAM COMERFORD clarinet, tenor & bass saxophones / MANOLO CABRAS bass / MAREK PATRMAN drums




Zur guten Nacht entsteht mit sieben MusikerInnen etwas entspanntes Ruhiges

- Beim letzten Gig am Sonntagmorgen gab es wieder Jazz zu hören.


Barionda
HELGA PLANKENSTEINER baritone saxophone / MICHAEL LÖSCH piano / ACHILLE SUCCI bass clarinet / GLAUCO BENEDETTI tuba / MARCO SOLDÁ drums


Beim Frühschoppen war zum Abschluß Ragtime und Blues von Jelly Roll Morton mit Impro- Elementen zu hören




Flusskrebsorchester

30.08.2022

- Für Freunde des gepflegten Jazz bietet eine Konzertreihe im Musikinstrumenten Museum, gut hörbares und dazu noch kostenlos. Die Gruppe DUOMEETING mit Andreas Brunn, Akustische Gitarre, Vladimir Karparov, Saxophon Simon Rainer, E-Gitarre, spielten munter auf.
Tolle Mucke!


- Waren es die Krebse, oder die Hauptperson im Roman, die den prügelden Ex in den Tod gestürzt haben. Der ist auf alle Fälle mausetot.
Im Film "Der Gesang der Flusskrebse" wird der Fall cineastisch verhandelt.
Verdächtigt wird von der Gemeinde eine junge Frau. Diese ist beginnend mit dem achten Lebensjahr alleine in einem Haus im Sumpfgebiet von North Carolina aufgewachsen und viele halten sie für sonderbar. Also, ein perfektes Opfer für den Dorfklatsch.
Doch den ZuschauerInnen wird eine naturverbundene Person vorgestellt, die im Lauf dieser Geschichte von ihren Zeichnungen leben kann. Diese erscheinen als Illustrationen in naturkundlichen Büchern.
Nur mit den Männern klappt es bei ihr nicht so richtig. Der erste verlässt sie für´s Studium in einer anderen Stadt, der zweite findet sie spannend, verheimlicht ihr aber, das er verlobt ist.
Als sie sich von ihm trennt, akzeptiert er das nicht und wird gewalttätig.
In der heutigen Zeit durchaus ein von FeministInnen akzeptierter Grund für einen Mord als Notwehr.
Doch in den sechziger Jahren in einer Kleinstadt in den USA ein Mord aus Heimtücke. Im sich abspulenden Gerichtsprozess tritt der damals herrschende Moral deutlich zu Tage.
Doch Ente, gut, freigesprochen. So findet die Frau doch noch zum passenden Deckel, wird mit ihm in der Hütte im Sumpf geruhsam alt und verstirbt sehr romantisch.
Nur der Nachlass fördert eine Überraschung zu Tage.
Mir hatte der Film zu viele kitschige Momente, doch die meisten Frauen im Kino waren sichtlich gerührt, so das vielen Tränen über Wangen liefen.
Wenn ich ein zu dick bestrichenes Schmalzbrot serviert bekomme, wird mit höchstens übel, weinen tue ich nicht.

Die Kritiken der Anderen: epd-Film, Süddeutsche Zeitung, Der Stern, Rheinische Post,
Neues Deutschland, TAZ,

- Abschiede sind oft traurig. Besonders schmerzt mich der Abschied vom Atopsi, dem witzigen kleinen FreeJazz Club bei mir um die Ecke. Oft besuchte ich die Konzerte nicht, ich fand FreeJazz manchmal zu anstrengend, sondern saß auf der Terasse und genoss lauwarme Abende.
Die BetreiberInnen Vera und Laura nehmen jetzt Abschied, wie schade. Ich wünsche den Beiden alles Gute.
Am selben Ort soll etwas Neues öffnen, wieder eine Bar.


- klingt spannend wenn eine Sopranistin, Simone Kermes, versucht Barock und Pop zu verbinden.
Im ersten Moment war ich irritiert in ihrem Orchester Amici Veneziani einen E-Gitarristen und eine E-Orgelspieler zu entdecken, doch ich gewöhnte mich daran.
Musikalisch war am Orchester nichts auszusetzen. Der ziemlich geniale Arrangeur Jakko Riihimäki hat die Stücke so verändert, das sowohl der Barock leicht poppig klang, als auch Modernes wie "Aber bitte mit Sahne" von Udo Jürgens wie ein Stück aus dem 17. Jahrhundert daher kam.
Die Karte zum Konzert in der Zitadelle Spandau hat mir eine Freundin geschenkt und der Volksmund sagt einem geschenktem Gaul ..., doch ein wenig mochte ich schon schauen und hören.
Und sagen, für mich war die Musik weder Fisch noch Fleisch, alles wirkte auf mich wie weichgespült.


Kritiken der Anderen: Hamburger Abendblatt,

- die Endlösung der Judenfrage organisierte Deutschland am Kleinen Wansee während einer Konferenz 1943, ein dokumentarischer Spielfilm stellt das Verbrechen nach. Ein sehr schöner Ort, um einen Massenmord zu planen.
Der Film zur Wannsee Konferenz ist in der Mediathek des ZDF anzusehen.