25.03.2010
Dieser Aussage würden die fünf jungen Musliminen, die von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel interviewt wurden, bestimmt zustimmen.
Gemeinsam ist ihnen, dass sie den Islam für sich entdeckt haben, nicht die Tradition hat ihn ihnen aufgezwungen.
Allah akbar (Gott ist groß) steht in unsichtbaren Lettern über dem Theaterabend.
Das Stück Schwarze Jungfrauen ist starker Tobak, aber angenommen, die Autoren haben die Aussagen nicht um des Effektes wegen verstärkt, stellen sie wohl authentische Meinungen dar, die die Enttäuschung über die "Freiheiten" der westlichen Welt widerspiegeln.
Für mich als Feind alles Religiösen ist das Nachvollziehen solcher Positionen schwer, aber ich habe auch keine Berührungsängste vor diesen doch sehr fragwürdigen Ideen. So kann ich den Hass vieler AraberInnen auf den Westen verstehen.
Die ach so demokratischen kapitalistischen Zentren unterstützen jeden Putsch gegen demokratisch gewählte Bewegungen in der Welt, wenn er ihren Interessen dient, Monarchen und Diktatoren sind gute Freunde, wenn es um Profite geht.
Mit einer solchen verlogenen Politik sind sie auf die Dauer nicht glaubwürdig.
So gesehen hat mir das Stück keine neuen Erkenntnisse beschert, eher mein Weltbild bestärkt.
Doch die Monologe waren trotz gewisser Längen spannend anzuhören, wie Berichte aus einer anderen Welt.
Toll waren die Schauspielerinnen, die die teilweise abstrusen Aussagen wiedergaben.
Andere Kritiken: WAZ, Islamische Zeitung, Welt,
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