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G. Richter, Maler

22.03.2012

Betty, 1977
Auch weil es verbilligten Eintritt gab, traf ich die Liebste in der Neuen Nationalgalerie, um die Werke von Gerhard Richter anzuschauen.
In der Ausstellung mit dem Titel Panorama hingen und standen 140 Gemälde und 5 Skulpturen des jetzt 80jährigen Meisters.
Sie füllten das obere Stockwerk.

Abstraktes Bild, 1987
Bei einigen aktuellen Künstlern denke ich, dass die Preise ihrer Werke am Markt wenig mit der Qualität ihrer Arbeiten zu tun hat. Bei Richter hingegen bin ich überzeugt, dass sein Schaffen zeitlos gültig ist.
Seine Kunst ist vielfältig, teilweise arbeitet er auch farblich abstrakt.

Mustang Staffel, 1964
Zum Teil nutzt er Fotografien als Vorlage, um sie malerisch realistisch zu überhöhen.
Nachdem ich den Dokumentarfilm Gerhard Richter, Painting gesehen hatte, war ich schon von ihm sehr angetan, seine Werke real zu sehen überzeugte mich jedoch endgültig von seinem Können.

Aladin, 2010
Leider versuchten die AusstellungsmacherInnen seine politischen Bezüge unter den Tisch zu kehren. Zum Teil gelang ihnen dies durch bewusstes Weglassen von Bildern, aber auch durch verharmlosende Kommentare.
So fehlte der RAF Zyklus in der Ausstellung.

 4096 Farben, 1974
Richter hatte 1988 nach dem Tod der ersten Generation der selbsternannten Avantgarde Pressefotos als Vorlage für gemalte Bilder benutzt.
Als diese ausgestellt wurden jaulten Politiker und die bürgerliche Presse auf und beschimpften ihn als Unterstützter des Terrors.
Noch schlimmer wiegt der Kommentar im Begleitzettel zum Bild Tante Marianne.

Tante Marianne, 1965
Zu sehen ist ein Mädchen, das dem kleinen Gerhard Richter hält. Diese seine Tante Marianne erkrankte an Schizophrenie und wurde zum Erhalt der deutschen Rassenreinheit noch 1945 kurz vor Kriegsende ermordet. Auf dem Begleitzettel wurde daraus, dass sie in einer Anstalt verstarb.

Dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte wird wohl deshalb das Dunkle genannt, weil es sich so besser verdunkeln lässt.
Trotz dieser Zensur ist die Werkschau sehenwert und präsentiert eine große Vielfallt des Schaffens von Gerhard Richter.
Zu sehen ist sie jetzt in in Paris.

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