18.02.2022
1. Schön das meine Heimatstadt fast an jedem Abend ordentliche Jazzkonzerte zu bieten hat.
Der a-train ist einer der traditionellen Berliner Clubs, die oft Hochklassiges zu bieten haben.
Das ULI KEMPENDORFF FIELD QUARTET erzeugte leckeren Ohrengenuss.
Jonas Westergard (bass), Peter Brunn (Schlagzeug), Cristopfer Dell (Vibrafon) und Uli Kempendorf (Saxophon und Klarinette) waren die Bestandteile. Hört selbst!
2. Berlinale No.1
I Poli ke i Poli (die Stadt und die Stadt) ist ein griechischer Beitrag aus der Abteilung Encounters.
Die beiden in der Stadt Thessaloniki geboren Filmemacher stöbern in der Geschichte der Juden der Stadt. Die jüdische Bevölkerung stellte bis zur Besetzung Griechenlands einen großen Teil der Einwohner. Auch christliche Griechen veranstalteten Pogrome gegen die Juden der Stadt, doch die systematische Ausrottung der Juden bleib den Deutschen vorbehalten. 97 Przent der Juden wurden ermordet. Die Wenigen die aus den Vernichtungslagern heimkehrenden, hatten nach der Befreiung Schwierigkeiten ihren Besitz wieder zu erlangen, christliche Griechen hatten ihn sich unter den Nagel gerissen.
Mir gefiel an dem Film, dass er nicht auf scheinbar dokumentarische Szenen beschränkt war. Ein Beispiel: Die sogenannten Leibungsübungen, ein Mittel der Besatzer die Menschen zu demütigen und zu quälen, fanden live im heutigen Thessaloniki statt, wie damals auch auf öffentlichen Plätzen.
Ein spannender Film der hoffentlich in die Kinos kommt.
3. Im Deutschen Theater wurde das Stück von Carlo Goldini "Der Diener zweier Herren" gegeben. Der 1707 in Venedig geborene Dramatiker transferierte Elemente der Commedia dell` arte, das italienische Volkstheater, auf die großen Bühnen.
Der Inhalt ist entsprechend einfach gestrickt und lohnt sich nicht zu erzählen. Zotten und Slapstick sind die Hauptbestandteile dieser Verwechslungskomödie. Das fünf Frauen in wechselnden Kostümen alle Rollen ausfüllen war beachtlich. Trotzdem, vielleicht war ich auch nicht in der Stimmung, ich habe mich überwiegend gelangweilt.
Kritiken der Anderen: rbb24, kultura, Tagesspiegel, FAZ
4. Berlinale No.2
Unrueh ist ein schweizer Film aus der Abteilung Encounters. Sein Name stammt von der in mechanischen Uhren verbauten Unruh.
Er setzt ein Teil der Autobiografie des Anarchisten Kropotkin dramaturgisch um. Der war 1872 für drei Monate bei der Juraföderation in der Schweiz zu Gast und beschrieb, die dort starke anachistische Bewegung unter den UhrmacherInnen. In seinem Buch "Memoiren eines Revolutionärs, Band 1" ist das nachzulesen. Die Verhältnisse in der Schweiz erschienen ihm wohl wie Neu-Lummerland, die im Gegensatz zu Russland relativ freie Situation hatte ihm wohl die Sinne vernebelt. Dass die schweizer Bourgeoisie nicht eine so panische Angst vor Linken hatte wie die adligen Blutsauger der damaligen Zeit, mag für den damaligen historischen Moment richtig sein, aber später wurde die anarchistischen Gruppen auch dort von ihr verboten und verfolgt.
Leider beschreibt der Film die Schweiz als ein Tal der Glückseligen, ich fand ihn deshalb recht mittelmäßig.
Kritiken der Anderen: TAZ, kino.de,
5. Berlinale No.3
Á propos de Juan (Die Zeit die wir teilen) ist eine mit genialen Schauspielern besetzte französische Produktion.
Isabelle Huppert spielt eine Verlegerin um die Fünfzig, deren Sohn sechsjährig ertrunken ist. In ihrer Vorstellung lebt er jedoch, ist regelmäßig anwesend. Sie "lebt" mit ihm in einer Villa.
Der Junge war das Ergebnis einer Liason mit einen irischen Taschendieb, diesen trifft sie Jahrzehnte zufällig später in Paris. Dadurch bricht vieles in ihr auf.
Erst als sie sich auf eine Liebesbeziehung zu einem jüngeren Autor, gespielt von Lars Eidinger, einlässt verschwindet das Gespenst aus ihrem Leben. Sie verkauft die Villa und Ente gut verbringt sie hoffentlich glückliche Tage mit dem Autor.
Ein toller Film, unbegingt ansehen!
Kritiken der Anderen: moviepilot, filmportal,
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