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Schlag in die Magengrube

 10.07.2022

 - Es gibt es wieder, nach der Corona "Pause", das Bergmannstr. jetzt Kreuzbergstr. Fest.
An drei Tagen wurden viele Konzerte auf zwei Bühnen geboten. Ich sah nur zwei Auftritte, die Bands fand ich bemerkenswert.

Als erstes sah und hörte ich Raumschiff Jazz.

Die zweite Band war Balkan Spirit Ensemble.

Das musikalische Angebot war gut, leider werden die Verkaufsstände von mal zu mal uninteressanter. Bis auf wenige Ausnahmen die ewig gleichen Wurstbratereien und Bierstände in großer Zahl. Gähn!

- Die Theater Texte von Sarah Kane sind extrem. Es ging also heftig zur Sache im Berliner Ensemble bei Phiadras Liebe.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Königin begehrt ihre Stiefsohn und Prinzen sehr. Dieser ist insgesamt gelangweilt und lehnt ihre sexuellen Angebote ab. Deshalb begeht die Königin Selbstmord, aber nicht ohne ihren Stiefsohn im Abschiedsbrief der Vergwaltigung zu bezichtigen. Dieser gibt die Tat, die er nicht begangen hat, gerne zu. Wohl deshalb weil so ein wenig Aufregung in sein Leben kommt. So wird er am Ende von einen Mob gelüncht.
Sexszenen und die bestilische Grausamheiten werden von der Autorin ausführlich ausgebreitet, so das sich ein Horrortrip entfaltet. Das Stück ist nichts für zarte Gemüter. Es kommt ein wenig wie ein Schlag in die Magengrube daher.
Trotzdem war das Theater ausverkauft, was wohl an der Leistung und der Bekanntheit der Schauspielerin Stefanie Reinsperger liegt. Sie stemmt den Abend als Solo Performance.
Dabei spricht sie sowohl den Text der Königin als auch ihres Stiefsohns.
Das ist eine Super Leistung!
Sie hat den Helene Weigel Theaterpreis nicht umsonst gewonnen.

Wenn man / frau sie betrachtet ist sie körperlich eher ein Wonneproppen, ein wenig eine Traumfrau für mich, aber sie entspricht dem Twiggy Mainstream nicht.
Dort sind halb verhungerte Models gefragt, der sogenannte Heroin Schick ist immer noch angesagt.
Misogyne Männer beschimpften und verspotteten sie deshalb regelmäßig. Aus Empörung darüber entstand ihr erstes Buch mit dem Titel "Ganz Schön wütend", dass vor kurzen erschienen ist.
Ich lese es gerade.

Krtiken der Anderen: Süddeutsche Zeitung, DasKulturblog, Kultur Extra

- Jazz in the Garden im Jüdischen Museum ist immer einen Besuch wert. Die Musik dort ist klasse vielfältig und das Ambiente sympathisch.
Diesmal sahen wir das Ron Minis Trio im Lichthof, das Wetter war für den Garten zu unbeständig.
Die Band bestand aus Ron Minis (piano) · Bar Filipowicz (bass) · Yogev Gabay (drums). Unter den dreien tritt der Pianist hervor. Er ist eine Virtuose an seinem Instrument, streut aber auch mal mit der E-Gitare Heavy Metall ein. So wechseln sich melodiöse Sets mit heftig lauten ab.
Der Auftritt war unterhaltsam und die Konzerte der Reihe
kosteten sogar nix.

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