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Mörder sterben, die Verantwortung bleibt

05.01.09

Die Mörder sind unter uns, lautet der Titel des 1945/46 entstanden Trümmerfilms von Wolfgang Staude.
Wir J. und ich sahen ihn im Rahmen der Filmreihe in der Berlinischen Galerie.
Dort laufen parallel zur Ausstellung SO WEIT KEIN AUGE REICHT, BERLINER PANORAMAFOTOGRAFIEN AUS DEN JAHREN 1949 - 1952 jeden Montag kostenlos Filme zum Thema. Das Programm findet Ihr in der Spalte nebenan.
Zum Inhalt: Traumatisierter Kriegsheimkehrer bewohnt die Wohnung einer aus dem Gefängnis freigelassenen Oppositionellen. Diese (erstaunlich gut genährt aussehende und bezaubernde junge Hildegard Knef) zieht ein und sie freunden sich an. Doch dann trifft der Heimkehrer den Offizier, der ein Massaker an der Zivilbevölkerung angeordnet hatte, und damit sein Trauma erzeugt hatte. Er will diesen erschießen, doch leider hält seine Freundin ihn davon ab.
Ein blödes Ende, besonders weil zu Schluß eine juristische Verarbeitung der Verbrechens gefordert wird, von der wir wissen, dass keine Besatzungsmacht daran interessiert war. Alle wollten die Deutschen, auch die Täter, zu Verbündeten haben.



Weiblicher Körpereinsatz

04.01.09

Die Ausstellung re.act.feminism besuchte ich bereits zur Eröffnung, doch wollte ich mit J. nachschauen. Wir nutzen den Eintritt losen ersten Sonntag im Monat und nahmen zusätzlich an einer kostenpflichtigen Führung teil.Die brachte uns nicht viel neue Erkenntnisse, wir hatten dem Eröffnungsvortrag gelauscht und Infos gelesen. Doch es war gut, die ausgestellten Objekte ohne Menschenmassen wie bei der Eröffnung zu betrachten.
Ganz fasziniert, aber auch betroffen, von den Fotos einer Performerin, die dokumentieren, wie sie sich die Vagina zunäht, habe ich im Internet nach Boryana Rossa von Ultrafuturo recherchiert und allerlei Grässlichkeiten gefunden. Viel "Spaß" beim Anschauen.
Ich finde wenig Gefallen an solcher Kunst, aber ich hoffe, die Künstlerin beabsichtigt das auch nicht, oder?

Diese und ähnliche Fragen kann man/frau im Restaurant Weinwirtschaft direkt im Hause bei leckerm Essen und/oder Getränken besprechen.
Sonntags gibt es auch gut aussehenden Brunch.

So lang die Füsse tragen, ...

03.01.09

... tanzen, tanzen, tanzen.
Mit m1ao zuerst zum Neujahrsball unserer Tanzschule Taktlos in das Nachbarschaftshaus Urbanstrasse.
In zwei Räumen wurde Salsa / Tango oder Standard Tanzmusik angeboten.

Da unsere Tangoversuche bisher nicht von Erfolg gekrönt waren, tanzten wir Salsa, wenn er lief, und klassisch im anderen Saal, wenn Tango dran kam.
Ein gutes körperliches Fitness Programm ist dieser Paartanz schon und da der "Mann" auch noch führen muß, heißt es auch konzentriert zu sein.
Einmal im Monat findet hier Sonntags ein netter Tanztee statt. der nächste Termin: Sonntag der 18.01 16:00 bis 18:00 Uhr Eintritt: 3 €.

Unser Tanzabend setzte sich in der Karakas Bar fort. Dort reichte das Spektrum von Salsa, Samba über Reggaeton bis Soul. Wir tranken gut eingeschenkten minzigen Mochito.
Was der Commandante dazu sagen würde, als Disco Deko benützt zu werden?
Für uns wurde es schweisstreibend und ich durfte den latino lover raushängen lassen.
Wenn ihr sehen wollt, wie Reaggeton getanzt wird (in der jugendfreien Variante) klickt auf das Video unten.

Im neuen Jahr gehts weiter!

02.01.09

Nach der Arbeit um 15:00 Uhr husch husch zum Bröhan Museum, um mit m1ao die Ausstellung "Stimmungs Landschaften" von Walter Leistikow (1865 - 1905) zu sehen. Die wundersam farbigen Gemälde zeigen unter anderem die Landschaften um Berlin herum. Leider nur noch bis zum 11.01.09 anzuschauen.

Danach ins Kino, im Hacksche Höfe Filmtheater, wir sahen Waltz with Basir. Ein Animationsfilm von hoher Qualität.
Zur Handlung: Ein israelischer Soldat versucht sich an das von ihm, und wohl auch von der israelischen Gesellschaft, verdrängte Massaker von Shabrila und Satira zu erinnern. Die 2000 - 3000 Palästinenser, die unter Schirmherrschaft der Israelischen Armee abgeschlachtet wurden, waren damals der Grund für mich dem Staat Israel den baldigen Untergang zu wünschen und die Geschichte ist dabei meinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.



Hatten unsere Großeltern bei der Vernichtung der Juden, dank der Niederlage im Krieg, keine ganze Arbeit leisten können, freuten sie sich nach den Krieg, zu Demokraten gewandelt, um so mehr diese in Palästina zu entsorgen.
Mit Kolonialherren Gestus wurde eine neue Grenze gezogen. Leider wohnte dort schon Andere, die heute dabei sind die Juden wieder zu vertreiben.
Alles nicht schön und auch traurig, aber leider Realität.
Wir sollten als Geste der Freundschaft Wohnungen für die kommenden Flüchtlinge bauen und jedem Israeli die Staatsbürgerschaft anbieten.

Im Anschluß und zum Abschluß ließen wir den Abend mit Swing ausklingen. Ab 20:00 Uhr begann eine eine Einführungs Stunde in der Tanzschule Jeder ist Tanzbar nah beim U-Bahnhof Warschauer Strasse. Danach gabs freien Schwoof.

Rutschen ins 2009

31.12.08

My 1 and only traf um 17:00 Uhr in Berlin ein.
Wir begannen uns auf Sylvester vorzubereiten.

Ich hatte Karten für die Party im ElSur gekauft. Dort wurde für einen Eintritt von 25 € ein Sekt zur Begrüßung, Buffet und die tolle Berberband Moktar geboten.
Es entwickelte sich ein schöner Abend.
Wir erschienen um 20:30 Uhr, um einen Sitzplatz zu ergattern und um beim Buffet nicht zu kurz zu kommen.
Das mit dem Sitzen klappte gut, der Sekt kam auch gleich, leider warteten wir lange auf das Buffet und dann war es zwar reichhaltig, aber mittelmäßig. Inzwischen hatten wir schon mit den Rotwein begonnen, der uns schnell zu Kopf stieg.

Nach dem Essen, als die Band loslegte, waren diese kleinen Widrigkeiten vergessen und wir tanzten lange und ausführlich.
Nach 12/0 Uhr und dem üblichen Geknutsche ging es weiter. Wenig später trudelten noch zwei befreundete Paare ein, Ich schnappte mir M. um zu tanzen...
Um 4:30 Uhr waren wir, müdegetanzt und rollig trunken, daheim.
Ein schöner Jahresausklang.

Acudtes Jazzfieber

30.12.08

Mit J. auf ein Stück leckere Steinofenpizza, selbstgezapften Wein und ein Gespräch in La Pausa an Rosenthaler Platz. Der nicht umsonst angesagte italienische Imbiss in der Gegend.

Danach das erste Mal im Kunstverein Acud um die Ecke zu Gast, und zwar im sessioncafe. Dirk Engelhardt´s TRIORANGE spielte Jazz auf den Spuren von Miles Davis. Tolle abwechlungsreiche Mucke.
Das sessioncafe war leider voll mit Touristen, es steht wohl in einem Berlin Guide.

Aber die Stimmung war gut und die Getränke sind sehr preiswert. Ungewöhnlich war, dass der Rotwein gegen 23:00 Uhr zur Neige ging, dafür gab es selbst zubereitete Feuerzangen Bowle. Ein akzeptabler Ersatz.
El Venezolano (Mitlernender aus dem SPS Kurs) stieß später dazu. Wir verdrückten uns spät, aber zeitig genug, um die letzte U-Bahn zu erreichen.

Freundin J. schaute mit der Kamera tief ins Rotweinglas.

Mekka ist nicht weit

28.12.08

Mit J. + C im Kino FSK. Wir sahen "Der Weg nach Mekka - Die Reise des Muhammad Asad", eine Dokumentation über einen zum Muslim gewordenen österreichischen Juden, der ein berühmter Theoretiker des modernen Islams wurde.
Für Menschen mit Informationsdefizit bezogen auf den Islam empfehlenswert. Er macht klar, dass der Islam vielfältig ist, kein monolitischer Block, da gibt es wie im Christentum und vielen andren Religionen alles von Konserativen bis zu Modernisten. Mir war dies aber schon vorher klar und für mich ist Religon sowieso ist eine schlechte Droge mit das Gehirn verkleisternden Folgen.


Guru Beuys

27.12.08

wird im Hamburger Bahnhof mit einer großen Ausstellung unter dem Titel "Die Revolution sind wir" geehrt. G. + J. + D. und ich kamen um zu schaun.

Um Beuys endlich besser zu verstehen, buchte ich eine Führung, die Freundinnen begleiteten mich.
Durch die Informationen der Führers lernte ich, daß Beuys ständig Symbole in seiner Kunst nutzte und diese oft nur aus dem Zusammenhang mit einer konkreten Aktion zu verstehen sind.
Klüger, aber nicht befriedigt, streifte ich durch die Ausstellung und konnte immer noch mit vielem Gezeigten wenig anfangen.
Dann entdeckte ich einen LiveGuide, schnappte sie mir und versuchte es auf diesem Weg noch einmal. Wir streiften durch den Hauptraum und als wir vor zwei mächtigen liegenden Metallquadern standen, der eine mit einem Blitzableiter versehen (wohl wegen dem Energiefluss), gestand sie mir, auf die Frage nach dem tieferen Sinn, dass sie trotz intensiver Vorbereitung noch keinen rechten Zugang zu Beuys gefunden hat. Aber die ebenfalls ausgestellten Zeichnungen im ersten Stock wären sehenswert und witzig.



Leider taten mir die Füße weh, so dass ich mir lieber eines der spannenden Videos anschaute.
Ein wenig mit Beuys versöhnt, aber immer noch nicht von seiner Kunst überzeugt, suchte ich meine Mädels.
Es war schon dunkel, als wir das Museum verliessen.

Die Löwin und das Kindlein

23.12.08 - 27.12.08

München, du Stadt an der Isar...

Ich armes Waisenkind wurde wieder von m1ao eingeladen, mit ihr Weihnachten bei den Verwandten in München zu feiern.

Die Stadt selbst wirkt etwas langweilig und geleckt, nicht arm und sexy, und schon einen Aufkleber oder "Schmierereien" zu finden kostet Zeit.
Aber hier wird sogar von Nichtdeutschen gut aufgepaßt, das Schild sah ich an einem vietnamesischen Restaurant mit Bambuspflanzen vor der Tür.

Doch für ein Kultur Trüffel Schwein gibt es fast überall was zu entdecken.

Z.B. möchte ich das Cafe an der Uni vorstellen. Direkt am Protzboulevard Ludwigstraße gelegen ist es trotzdem urgemütlich.
Neben Getränken und Speisen bietet es Zeitungen und Zeitschriften zur Lektüre.
Der Heilige Abend in der Familie gestaltete sich angenehm traditionell, bis auf den Kirchenbesuch liebe ich fast alles dabei.
Der 1. Weihnachtstag war für eine Schnüffeltour vorgesehen.

Die Entdeckung war die Ausstellung "spuren des geistigen. traces du sacré" im Haus der Kunst.
Das Thema ist, wie Künstler sich mit Spiritualität auseinandersetzen. Selbst ein gottloser Atheist versuche ich doch immer wieder zu verstehen, was die Mitbewohner dieses Planeten so bewegt. Besonders Frauen neigen ja zur Esoterik, doch wer für viel Geld Creme gegen Falten kauft und hofft, daß diese wirkt, der ist viel zuzutrauen.

Trotz meiner Skepsis begeisterte mich, was ich sah, besonders auch, weil es klug angeordnet war.
Die Show gliedert sich in Themenräume.
Zitat aus dem Katalog:
"in 16 kapiteln fächert die groß angelegte ausstellung zentrale themen verschiedener epochen seit der romantik auf: von götterdämmerung über ritual, kosmos, trance und profanierung bis hin zur psychedelischen kunst der beatgeneration, zen oder zeitgenössischen sakralkunst. werke der gegenwart treten dabei mit jenen des 19. und 20. jahrhunderts in einen dialog, der von der fortdauernden aktualität spiritueller fragen in der kunst zeugt."
Ich griff mir eine von den herumstehenden Ausstellungs Begleiterinnen und ließ mir über eine Stunde lang die Kunstwerke nahe bringen. Ein toller kostenloser Service, den man/frau unbedingt nutzen sollte.
Danach schaute ich mich noch stundenlang dort um. Im wahrsten Sinne des Wortes eine große Ausstellung.

Das Haus ist selbst auch ein besonderer Ort. Das deutsche Reich eröffnete dort in der Hauptstadt der Bewegung die Ausstellung Entartete Kunstt, die Schluß mit dem Schund machte und den wirklichen germanischen Menschen zeigte.
Es ist mir eine Freude, daß dort heute moderne Kunst gezeigt wird, dies ist so, als ob dem deutschen Reich täglich neu in die Suppe gepinkelt wird.

Am Abend besuchten m1ao, ihre Schwester mit Mann und ich die Schwabinger 7, das traditionelle Absturzlokal der Stadt. Die Einheimischen verbrachten dort in ihrer Jugend so manche wilde Nacht.
Laute Rockmusik, preiswertes Bier und schlechter Wein sind wohl die notwendigen Zutaten zu so einer Kneipe. Ich war nicht sehr angetan, aber zum guten Tipp ist der Laden eh nicht mehr zu gebrauchen.
Die Kneipe schließt Ende März 2009, Typisch für München, Spekulanten haben den Grund aufgekauft und errichten dort irgendeinen Neubau.

Die restliche Zeit in München verbrachte ich hauptsächlich mit Geschenke verteilen und einsammeln, essen und schlafen.
In Berlin werden die Pfunde wieder abgetanzt, versprochen! Wer tanzt mit mir?

Latin Night mit Currywurst

21.12.08

Samstag ist Tanztag.
Diesmal mit Sister G. bei der Latin Night in der Karakas-Bar in Schöneberg.

Die Musikauswahl von DJ Frank 'Alma' Johnes ist immer vielseitig und gut tanzbar. Da wird nicht die übliche Salsacrema mit ein wenig Merengue verquirlt, das Spektrum reicht von Soul bis Reggaeton.

Leider tanzte Niemand/frau, aber so bot sich uns viel Platz, um unsere Pirouetten zu drehen.
Um 1:30 Uhr regte sich der kleine Nachthunger. Wir fuhren nach Steglitz Zur Bratpfanne, um ihn mit Currywürsten zu befriedigen. Meine persönliche favorisierte Bude im Kampf um den Pokal der besten in Berlin. Unbedingt empfehlenswert.