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Bethaniens Geburtstag

28.05.2011

Das ist unser Haus, war der Kommentar der Band Ton-Steine-Scherben, als die Bullen das Georg-von-Rauch Haus im Bethanien- Komplex in Kreuzberg 1971 räumen wollten.
In die anderen leerstehenden Gebäuden des ehemaligen Krankenhauses zogen später (legal) u.a. die Musikschule und Kunsträume ein.
Das ganze Haus, auch die neu hinzugekommenen Besetzer aus dem geräumten Wohnprojekt Yorkstrasse 59, beteiligten sich am Fest.

Augenstern und ich begannen mit einer Innenbesichtigung, die Kunst Ausstellungen waren unser Ziel.
Im Haus befinden sich neben Ateliers Präsentationsräume.
Mir gefielen die im ganzen Haus mit Grafitti "besudelten" Wände sehr gut.

Stephanie Kiwitt, Self Kassa, 2010
Unter den Werken die gezeigt wurden fand ich die großformatigen Drucke von Frau Kiwitt bemerkenswert.
Ich knipste eine Arbeit aus dem Zyklus Self Kassa.
Vergrößerungen auf 2 x 1,5 Meter sind so und so eindrucksvoll, aber ihre Bild Kompositionen erzählen auch Geschichten.
Dies gelingt ihr auch ohne sichtbare Personen. Denn eine nichtbesetzte Kasse stellt die Frage, wo ist die Bedienung?

Wieder draußen auf dem Mariannenplatz hörten wir gerade die Schlußakkorde der Bigband der Musikschule Kreuzberg / Friedrichshain.
Deshalb wechselten wir zur zweiten Bühne im Innenhof.
Dort spielte man / frau ebenfalls Musik.

Außerdem gab es das zweite finnische Nationalgetränk Kaffee und deutsche Bratwurst.
Unser Ziel waren auch die begehrten Liegestühle des ebenfalls auf dem Gelände ansässigen Freiluftkino Kreuzberg, denn bei Einbruch der Nacht sollte der Dokumentarfilm Nanuk der Eskimo gezeigt werden.
Robert J. Flaherty drehte ihm im Jahr 1922 in Kanada. Filmen in der Natur war damals noch revolutionär.

Er zeigt das traditionelle Leben von Nanuk und seiner Familie, einem Inuk.
Heute wohnen Inuit meist in Fertighäusern, viele sind arbeitslos und verbringen den Tag mit TV glotzen, saufen und Kinder zeugen. Irgendwie schade!
Aber können wir entscheiden wie die Inuit leben sollen? Die Jagd auf Robbe und Walross haben wir ihnen verboten. Robben, besonders die Babies, sind ja so süß und kuschelig.

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