28.12.2019
Die freie Theatergruppe Rimini Protokoll ist für ihre innovativen Stücke bekannt. Diesmal setzte sie ein Roboter als "Ersatz" für dem Schriftsteller Thomas Melle auf die Bühne. Sein Replikant sieht ihm von vorn sehr ähnlich. Das Gesicht ist aus Silikon gegossen, er ist mit identischen Kleidern angezogen und durch geschickt programmierte Schrittschaltmotoren sind seine Bewegungen im Sitzen zwar etwas eckig, aber doch auch recht flüssig. Nur am Hinterkopf wurde die Abdeckung weg gelassen und so sieht man Mechanik und Elektronik.
ZuschauerInnen sollen nicht ganz verführt werden den Avatar als Menschen zu akzeptiert. Die Stimme von Thomas Melle ertönt natürlich aus den Lautsprechern, der Roboter bewegt dazu aber die Lippen und versucht passende Gesten. "Er oder die Beiden" reden von der bipolaren Störung des Autors und was ein humanoider Replikant so tun muss, um dem menschlichen Vorbild nah zu kommen. Denn die Beziehung zwischen Mensch und Roboter ist nicht unkompliziert. Menschen haben Angst, dass ihre Einmaligkeit flöten geht. Es gibt ein Uncanny Vallley, so heißt auch das Stück. Dieser Effekt bezeichnet eine Akzeptanz Lücke, die entsteht wenn der / die Roboter zu menschenähnlich werden.
Das "Stück" ist eine spannende philosophische Versuchsanordnung, meine Empfehlung - Ansehen.
Kritiken der Anderen: Märkische Allgemeine, Deutschland Radio, Spiegel, Wienerzeitung,
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