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Ist das Leben echt oder ein Roman?

13.08.2022

- Im Film "Wie in echten Leben"recheriert eine Schriftstellerin (Juliette Binoche) unter Reinigungskräften für ihren zukünftigen Roman. Um die Erzählung autentisch zu gestalten, heuert sie in einer Putzkolonne an, dort arbeitet sie undercover.
Das geht so lange gut, bis ihre Kolleginnen, mit denen Sie sich angefreundet hat, mitbekommen das sie sie betrügt. Die Versöhnung zwischen Prekariat und Intellektuellen ist so nicht möglich. Die Schriftstellerin veröffentlicht zwar ihren Roman und dieser ist erfolgreich, doch die Freundschaft der Frauen zerbricht.
Ein spannender Film trotz dem voraussehbaren Ende! Die Putzfrauen im Film sind es auch im wirklichen Leben.

Kritiken der Anderen: Süddeutsche Zeitung, NDR, epd-film, Der Freitag Interview

- Ein neuer Kulturort gleich ums Eck ist das HAUNT // frontviews in der Kluckstr. 23A. Dort lief eine Konzertreihe mit dem Titel Heim@t Berlin.


Neugierig, wie ich bin, fand ich mich dort zu einem ukrainischen Musikabend ein.
Die teilnehmenden KünstlerInnen:
Krystyna Petrynka : Mit der Bandura, dem ukrainischen Nationalinstrument, Vokaltrio VEREMIIA: Alte und neue ukrainische Lieder, Artem Kara: E-Cello.
Der Abend begann spannend, das Zupf-Instrument Bandura, diese Art Harfe kannte ich noch nicht. Leider glitt der Rest des Abends mit dem Auftritt vom Gesangstrio VEREMIIA in Hurra Patriotismus ab.

Schade, aber ich werde den Ort bald wieder besuchen.

- Schon wieder Kino, diesmal auf dem Kulturforum am Pariser Platz. Da ich leicht finnophil bin musste ich Abteil No. 6 anschauen. Ein Trainmovie auf der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Murmansk.

Sechs Tage und Nächte muss eine finnische Studentin mit einem russischen Minenarbeiter ein Abteil teilen, um ihr Ziel zu erreichen. Felsmalereien aus der Zeit 2000 bis 3000 Jahren vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung will sie anschauen.
Ein sozialkultureller Clash droht.
Er säuft und raucht im Abteil, während sie beim Betrachten von Videos ihrer verlorenen Liebe in Moskau nachtrauert.
Beide sind recht spröde Gestalten und nachdem er sie sexuell beleidigt hat, eskaliert die Situation. Doch auch weil sie nicht zurückkehren will, setzt sie die Reise mit dem ungehobelten Typen fort.
Nachdem er sie zu seiner Oma eingeladen hat, schmilzt das Eis langsam. Bei ihnen beginnt eine zarte Zuneigung zu erblühen.
Das Ende verrate ich euch besser nicht, nur so viel, am Ende sind die Beiden nicht verheiratet. Auch ohne ein bürgerlichen Happyend, ein wunderschöner Film.

Kritiken der Anderen: SüdWestRundfunk, epdFilm, Süddeutsche Zeitung, TAZ

- diesmal klassische Musik, fußläufig und kostenlos, wieder im Haunt.
1. Open Chamber Berlin. Das sind Catherine Aglibut: Barockvioline, Ömer-Kaan Özdag: Kanun (türkische Kastenzither), Attila Wiegand: Ney (orientalische Längsflöte), Percussion, Christoph Sommer: Laute, Annette Rheinfurth: Violone.
Sie spielten Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Schön war die Kombination aus westeuropäischen Instrumenten mit türkischen / arabischen. Ein tolles Set.
2. Trio Laccasax ist eine bekannte Institution in Berlin. Es bewegt sich offen durch die Musikgeschichte.
Die Mitglieder sind Andrey Lakisov (Saxophonist), Timofey Sattarov (Akkordeonist, Komponist und Dichter), Bernd Gesell (Kontrabassist).
Beim Konzert konnte ich hören, dass alle drei auch vorzügliche Solisten sind. Im Zusammenspiel sind sie super.

 
- Auch in der Provinz gibt es manchmal Interessantes auf die Ohren, selbst dann, wenn kein Orchester aus den Metropolen auf Tour ist.
Im kleinen verträumten Ort Märkisch Buchholz verbanden wir ein Konzert mit einer Nacht im Zelt auf dem Biwak Platz.
In Hermanns Marktwirtschaft traten Simon & Tobias Tulenz als Gitarren-Duo auf. Die Beiden haben zehn gemeinsame Jahre Bühnenerfahrung hinter sich. Sie spielten überwiegend Cover Songs, aber varrierten sie gut, so dass keine Langeweile aufkam.
Auch im Spreewald gibt es musikalisches zu entdecken.

- Wer immer noch nicht weiss was Kunst ist, Wladimir Kaminer kann helfen. Er besuchte die Dokumenta.

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