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Die spinnen, die Finnen

21.02.2010

Im Rahmen des Berlinale Programm Panorama sahen Dora und ich den finnischen Beitrag Paha perhe (Bad Family).
Dass die Finnen spinnen, will ich nicht behaupten, die Hauptfigur dieses Familiendramas hatte jedoch eindeutig was an der Waffel. Von Beruf Richter versucht er seinen pubertierenden Sohn daran zu hindern mit seiner aufgetauchten Schwester in Inzest zu leben. Dabei schreckt er auch vor einer Entführung nicht zurück. Aber die Kleinen sind ihm überlegen und er bleibt als verbohrter Alter zurück.
Dass der Film von Aki Kaurismäki produziert wurde, merkt man / frau ihm an.
Den Namen des Regisseurs Aleksi Salmenperä sollte man / frau sich merken.

Der Balkan liegt in Kreuzberg

20.02.2010

Den Abend verbrachten wir am Heinrichplatz. Früher fuhren hier die Bullenwannen im 3 Minuten Takt vorbei und waren ordentlich verbeult.
Uns trieb mehr die Lust auf lecker Hamburger in den Imbiss Kreuzburger.
Da schmeckt es gut.

Doch Dora und ich wollten eigentlich mal richtig abtanzen. Leider beginnen Balkan Partys meist nicht vor 24:00 Uhr. Diesmal fand die Absolut Balkanizm Party im immer noch gefährdeten SO36 in Kreuzberg statt.
Auf die Tür war ein Foto von einem Punkkonzert aufgezogen.

Um 23:30 Uhr begann der Abend mit dem Konzert des Dubioza Kolektiv aus Bosnien-Herzegovina. Die Band kommt zwar vom Balkan, doch die politischen Texte und die Mucke erinnerten mich mehr an Rage against the machine mit einem dicken Schuss Dub und Reggae.



Gegen 1:00 Uhr legte dann endlich Djane Jugotonka Balkanisches auf.
Das war dann endlich unsere ersehnte Tanzmusik.
Leider waren wir schon etwas müde.
Doch hielten wir bis 2:00 Uhr durch und hatten noch eine Stunde richtig Freude.
Dummerweise wurde geraucht, so dass wir nach Qualm stinkend heim fuhren.

Bandoneon praktisch / theoretisch

15.02.2010

Mit G. bei den Montagen. Diese Veranstaltungsserie läuft im Cafe Hofperle in Neukölln. Dieses liegt im Hof, in dem sich die Passage Kinos und die Neuköllner Oper befinden.
Grundsätzlich ist der Eintritt frei, aber es geht am Schluss der Hut rum.


Dieses Mal war das Thema des Montags das Bandoneon, wie es nach Argentinien kam und wie es sich in den Tango einschlich und wie sich seine Bedeutung in der Tangomusik bis heute veränderte.
Die kleine Schwester des Akkordeons wird außer beim Tango kaum noch benutzt. Sie ist schwerer zu spielen und wurde verdrängt.
Durch Tonfilme von alten Tangoaufnahmen wurde der Vortrag aufgelockert.

Außerdem tanzte uns mein Tangolehrer mit einer Partnerin noch ein paar Stile vor.

Nouris Radyoun

13.02.2010

Nouri Ben Redjeb, bekannter DJ vom Radio Multikulti (eingestellt zum 31.12.2008), lud zu seiner neuen Radio Show ins Al Hambra nach Prenzelberg. Die üblichen Verdächtigen, viele aus dem Freundeskreis Radio Multikulti, fanden sich um 21 Uhr ein.
Die Show war Radio live und wurde vom Internetradio multicult20 und dem Herbstradio übertragen

Nouri selbst sagt, dass er auf der UKW Frequenz 0.0 MHz sendet, und er will damit unter anderem auf die Ignoranz der Regierenden gegenüber dem Nichtvorhandensein von EmigrantInnen in Rundfunk und Fernsehen hinweisen.

Bei dieser ersten Show waren seine Studiogäste Jimmy Bamba (DJ aus dem Senegal / Berlin) und Chiha (Sängerin aus Tunesien / Berlin).
Beide sind langjährige Freunde von Nouri und so wurde es eine nette Plauderei über das emigrantische Leben in Berlin und über die arabische Musik.
Nouri vergaß jedoch nicht die vielen tausend Opfer der Abschottung der EG zu erwähnen, deren elendes Ersaufen im Mittelmeer von den Menschen in Europa ignoriert wird.

Zwischendurch gab es geile Mucke von CD.
Nach zwei Stunden Gespräch legten Nouri und Jimmy Bamba ordentlich Tanzbares auf und das Publikum bewegte die Hüften.
Der Ort, das Restaurant Al Hambra, war gut gewählt. Hier gibt es neben  arabischer Küche und dem PC-Bereich eine im Keller gelegene Shisha Bar mit einer kleinen Bühne.
Ein schöner Platz im sonst recht stylischen Prenzelberg.


Cuts and Creeds

05.02.2010


Eine Vernissage in der kleinen Galerie Das Labor ist meist ein Erlebnis.
Diesmal trat Georg Klein mit zwei parallel laufenden Videoinstallationen an.
In der einen wurden Porträts islamischer Märtyrer gezeigt und ihre Abschiedsbriefe verlesen, in der anderen waren zu laufenden Bildern aus dem Computerspiel Assassin's Creed Texte von Amokläufern zu hören.
Kein sehr fröhliches Thema.


Die Idee war gut, aber eine Vernissage mit zwei Videos akustisch nur durch Kopfhörer präsentiert, ist tendenziell eher schwierig.
Die Videos hatten je eine Länge von etwa 20 Minuten, aber da nur eine Person zu einer Zeit hören konnte, dauerte es lange, bis ich auch dran kam.
So saßen wir rum, tranken Wein und blickten auf die Projektionen und schwatzten mit dem bunten Völkchen.


Der Künstler ist recht bekannt und es lohnt sich die anderen Projekte von ihm auf der oben genannten WEB-Site zu betrachten.
Besonders schön ist die Installation nachts von der Straße anzuschauen.


In der Galerie finden regelmäßig Veranstaltungen statt, es lohnt sich, wenn man / frau sich für das Newsletter anmeldet.

Forro in the House

30.01.2010

Dieses mal mit Dora zum Forro tanzen in die Kantine des Beta Hauses am Moritzplatz. Am Tag der Treffpunkt der Menschen, die sich dort tageweise Büroplätze mieten.
Zuerst allerdings versuchten wir während der Einführung den Tanz etwas zu lernen.

Leider war der Tanzlehrer etwas hektisch und versuchte uns in kürzester Zeit so viele Schrittkombinationen wie möglich beizubringen.
Genervt gaben wir nach einer Weile auf.
Die Anleitung war zwar inklusive, so aber besser keine.

Die Party danach entwickelte sich jedoch dank DJane Grace Kelly und Mistura Fina gut. Wie gut, könnt ihr im Video sehen.

Rupa and the Apil Fishes

26.01.2010

Freund Roger lud mich als Geburtstags Geschenk ins Glashaus der Arena  zu Rupa and the April Fishes ein.
Da mir der Bandname nicht präsent war, "verbot" mir Roger mich über die Gruppe zu informieren. Ich sollte mich überraschen lassen.
Ich war sehr angenehm überrascht.
Eine kleine Kapelle, instrumentiert mit Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Cello, Percussion und div. Blechbläsern, erschien auf der Bühne.

Die Songs waren dann ähnlich gemischt, Chansons, Musette, Tango, Gipsy, Rock, Folk und Latin waren dabei. Eine scharfe Sauce.
Es ist toll, was es öfter für gute neue Bands gerade aus den USA zu entdecken gibt.

Staatsoper morgens um 11:00

24.01.2010

Klassik nach dem Frühstück kommt oft recht bieder daher.
Die Liedmatinee mit Daniel Barenboim am Klavier, in die mich S. einlud, versprach jedoch schon durch die MusikerInnen Exellenz. Neben dem Pianisten waren Dorothea Röschmann (Sopran) und  Matthias Glander (Klarinette) dabei.

Es wurden keine Lieder zum Mitklatschen angeboten, aber die Atmosphäre der Staatsoper Berlin unter den Linden animiert auch nicht gerade zum Schunkeln.

Das Programm bot Erlesenes: 
  1. ROBERT SCHUMANN
    »Gedichte der Königin Maria Stuart« op. 135
  2. ELLIOTT CARTER
    Sechs Lieder für Sopran und Klarinette
    »Poems of Louis Zukofsky«
    (Europäische Erstaufführung)
  3. FRANZ SCHUBERT
    »Der Hirt auf dem Felsen« D 965 für Sopran, Klavier und Klarinette
  4. ROBERT SCHUMANN
    »Frauenliebe und –leben« op. 42
Toll war´s und im Anschluss besuchten wir standesgemäß das Operncafe nebenan. Die Tortenauswahl ist riesig und alle Sorten, die ich kosten durfte, schmeckten lecker.
Doch ich merkte sofort, dass wir in Ost-Berlin waren.

Die KellnerInnen ließen mit ihrem Charme die alte DDR wieder auferstehen.
Na gut, wir waren ja nicht in Wien.

    Musikers Geburtstag

    23.01.2010

    Auch Musiker haben Geburtstag, und laden dann oft ihre Freunde zu gemeinsamen musizieren ein.
    Diesmal lud Jabuti ins Tangara.
    Dora und G. begleiteten mich und so hatte ich meine kleine feine Auswahl am Tänzerinnen dabei.
    Jabuti kommt aus Brasilien und so war auch die Mucke. Sein großes Vorbild ist wohl Carlos Santana, er sieht ihm ähnlich und wie der Zufall will, spielt er auch Leadgitarre.

    Dadurch, dass spätestens nach drei Songs neue Musiker mit dem Geburtstagskind auf der Bühne standen, wurde es nie langweilig.
    Neben Stilen wie Samba und Forro wurde Samba Reggea, Reggeaton, Sambafunk und sogar italienischer Pop geboten.

    Da jeder seine Fans dabei hatte, durften wir sogar eine Gruppe weiblicher brasilianischer Teenager beim schnellen Po wackeln bewundern.
    Solche Geschwindigkeit kriege ich nicht hin.
    Ich bevorzuge mehr Paartanz und da den Forro. Da darf man so nett kuschelig tanzen.
    Im Bild links kuschele ich mit G. durch den Raum.

    Ein Zuhause und ein Preis

    17.01.2010

    Meine kleines radio multicult20 hat eine Heimat gefunden. Aus Anlass der Unterschrift unter den Mietvertrag für das neue Studio in der Marheineke Markthalle fand vor Ort ein kleiner Empfang statt.


    Wie immer, wenn es Cava und Antipasti gibt, bin ich natürlich gerne dabei.

    Abends traf ich mich dann mit S. um Hochkultur zu konsumieren.
    Wir genossen das Lustspiel  Der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist im Berliner Ensemble.
    Peter Stein hat eine werktreue Fassung der uralten Kamelle hingelegt, in der sogar ein paar lebendige Hühner mitspielen.

    Sah alles ganz nett aus, war aber so altbacken, dass es verdientermaßen den Publikumspreis der Berliner Theatergemeinde erhielt.
    Theater, wenn es nicht nur engstirniges bürgerliches Ü60 Publikum ansprechen will, sieht anders aus.


    Kritiken: www.theater-kritik.com, FAZ, www.nachtkritik.de.
    Witzig war die Preisübergabe durch die Vorsitzende der Gemeinde. Peter Stein war nicht anwesend. Dafür produzierte sich Claus Peymann der Intendant des BE auf der Bühne, dem die Geilheit in die Medien zu kommen beinahe die Jackettknöpfe sprengte. Er drängte sich ständig in Richtung Kamera.
    Gut schmissig war Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle.