27.02.2010
Die
KunstWerke Berlin riefen gemeinsam mit dem
Museum für moderne Kunst Warschau, das 2014 eröffnet werden soll, zur neuen Ausstellung mit aktueller polnischer Kunst unter dem Titel "Early Years" nach Mitte. BesucherInnen schoben sich über die vier Stockwerke hoch und runter.
Auf den Treppen war es richtig voll. Im babylonischen Sprachgewirr der JungkünstlerInnen war auch viel Polnisch zu hören.
Die Kunstwerke präsentieren vielfach Facetten der Entstehung des Museums in Warschau. So wurde eine Markthalle auf dem Baugrund unter Protest der Händler durch die Polizei geräumt. Polnische Faschisten mischten bei den Krawallen mit und beschuldigten das internationale Judentum die Verantwortung zu tragen.
Ein Video dokumentierte die Ereignisse.
Ein weiteres Projekt richtete einen Appell an die vertriebenen drei Millionen Juden wieder zurück zu kommen. Dafür wurde u.a. beim Denkmal für die KämpferInnen des Warschauer Gettos ein "Kibbuz" aus Holz errichtet.
Ein Panoramabild zeigte Flüchtlinge nach einer angenommenen Katastrophe. Mit vielen Statisten wurde ein Flüchtlingsstrom dargestellt.
Die Menschen waren zerlumpt und zum Teil auf verletzt geschminkt.
Als Bühne diente eine stillgelegte Autobahn.
In einer Vitrine wurde die wichtige Rolle der Frau in der Solidarnosc Bewegung aufgezeigt.
Dem polnischen Machismo wurde dann mit einen Solidarnosc Plakate, auf dem eine Frau aus den Bild kommt, der Spiegel vorgehalten.
Außerdem erinnerten weiße Bilder, aus denen nach längerem Hinschauen schemenhaft Frauenköpfe auftauchten, an die Verschwiegenen.
Insgesamt eine kluge Ausstellung!
Danach begab ich mich mit Dora auf die Suche nach einem netten, nicht zu vollen rauchfreien Lokal in der Gegend. Schicki Micki Bars gibt es ja dort genügend, doch uns war nicht nach Glas und Chrom.
Der Mond schien helle, so wollten wir noch nicht ins Bett.
Auf dem Weg fanden wir das
Anna Koschke und die
Fire Bar, beide nett, aber sehr verqualmt.
So zogen wir weiter, ich um Dora die Sopiensäle, oder besser die Bar der selben zu zeigen. Hier wurde zwar auch geraucht, aber die Decken waren hoch und richtig voll war es auch nicht.
Herumstehen bei Soulmusic war hier angesagt.
Irgendwie hatte ich danach Lust auf Urgemütlich, den trafen wir in der altberliner Kneipe Sophien11 gleich beim Hackeschen Markt.
Es gab passablen Rioja, es wurde nicht geraucht und die Musik vom Band war angenehm bluesig.
Zur Krönung gab es noch einen essbaren Fleischklops, mit Brötchen drin und Stulle dazu, zu verzehren.
Was will frau / man mehr in Berlin Mitte?