15.03.2014
Eigentlich sollte ich aus meiner Dusseligkeit lernen. Doch immer wieder denke ich, dass hinter einem poetischen Titel ein tolles Theaterstück stecken muss.
Das Summen der Montagswürmer klingt wirklich bezaubernd. Diese Regiearbeit von Tugsal Mogul und Antje Sachwitz wurde im
Ballhaus Naunynstrasse gezeigt.
Zuerst hatte ich Skrupel einen Verriss zu schreiben, denn wenn eine Truppe die Themen Kommerzialisierung des Gesundheitswesen und drei Generationen einer emigrantischen Familie auf die Bühne bringt, verdient sie Respekt.
Die Geschichte: Mutter und Vater kamen aus der Türkei, arbeiteten im Krankenhaus und sind jetzt RentnerInnen. Der Vater ist unheilbar an Krebs erkrankt und trifft im Hospital die Tochter (Chirurgin) und die Enkeling (Managerin).
Die Tochter steht unter Strom, erzählt langweilige Chirurgenwitze (sollen die härtesten Witze überhaupt sein) und die Enkelin präsentiert per Powerpoint ihre Erfolge bei der Rationalisierung.
Nach einigem Hin und Her verstirbt der Vater und die drei Generationen Frauen sitzen auf einer Bank, sprechen über alte Zeiten.
Dabei sitzt noch eine befreundete Krankenschwester kurz vor der Rente.
Dann war das Stück endlich aus.
I. und ich fanden es insgesamt langweilig und aufgesetzt.
Viele Dinge auf der Bühne geschahen zusammenhanglos und waren wirr zusammen montiert.
Da konnte auch der Mann am Klavier nicht helfen, auch wenn er der einzige Lichtblick im schlechten Spiel war. Uns wurde jedoch nicht klar, weshalb er überhaupt mitspielte.
Komischerweise fand ich nur positive Kritiken im Netz.
Die SchauspielerInnen:
Elmira Bahrami (Enkelin), Melek Erenay (Tochter),
Margot Gödrös (Krankenschwester),
Sema Poyraz (Mutter),
Tobias Schwencke (Pianist),
Nuri Sezer (Vater)
Diese brachten alle ihre Rollen authentisch rüber. Das Stück brachte uns aber keinen Erkenntnisgewinn und war noch nicht mal unterhaltsam.