01.07.2017
Bei Nieselwetter geht's eigentlich ins Kino, doch hatte mir eine Facebook "Freundin" den Tipp gegeben, doch in ihr Konzert ins Maxim-Gorki-Theater zu kommen. Als ich dann sah, dass auch der in Berlin ansässige Gitarrist Kalle Kalima an ihrer Seite im Quartett KUU! spielt, war ich so neugierig, dass ich lieber aufs Kino verzichtete.
Der Auftritt fand ja auch im Saale statt. Die Sängerin der Band, Jelena Kuljić, hatte ich zwar schon mal in einer meiner Meinung nach etwas verunglückten Musical Adaption von Macbeth mit dem Titel Das Schottenstück gesehen.
Die beiden anderen Musiker sind Frank Möbus (Gittare) und Christian Lillinger (Schlagzeug). Alle zusammen bilden eine exzellente Jazz Combo. Doch es wurden nicht die Hits der alten Stars variiert, sondern Eigenkompositionen geboten.
Manchmal war die Musik ein wenig wild, so wie ich es mag, der Vortrag der Sängerin erinnerte mich ein wenig an Laurie Anderson und der Musikstil an King Crimson.
Doch das tat dem Spaß keinen Abbruch, eher im Gegenteil und ich hoffe, die Band fühlt sich durch meine Bezugsgrößen eher geehrt.
Wer etwas unangepasste Musik spannend findet, höre sich bitte das Video an und besuche die Konzerte!
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ep.
01.07.2017
Im Vorbeigehen, en passant, mit dem Samstagseinkauf im Stoffbeutel besuchte ich die Galerie ep.contemporary. In der Pohlstraße gelegen gehe ich dort regelmäßig vorbei, oft riskiere ich einen Blick.
Diesmal saß dort jemand, von dem ich dachte, dass ist bestimmt der Künstler und ich behielt recht. Matthias Hagemann ist der Fotograf der ausgestellten Fotopanoramen. Er ist noch einer von denen, die mit analogen Kameras arbeiten. Bei seinen S/W Bildern knipst er einfach eine Serie während einer 360° Drehung und setzt sie ohne Persepektivkorrektur zusammen. Diese Panoramen sind bis zu 3,6 Meter lang.
Die farbigen Panoramen entstehen mit einer Spezial Kamera, die sich selbständig auf einer Achse dreht.
Doch die große Leidenschaft des Fotografen ist wohl die Lochkamera bzw. Camera Obscura.
Damit begab er sich "Auf den Spuren der Todesmärsche von Auschwitz 1945"
Ein Bildband zu der Serie liegt in der Galerie aus.
Beim Galerie Weekend 2017 hatte der Fotograf eine kleine Lochkamera aus einem Karton gebaut.
Meine Freundin testete diese und sah so alles auf dem Kopf stehend.
Die Arbeiten könnt ihr bis zum 22.Juli zu sehen. Ihr könnt sie auch je nach Länge für 200,- bis 1000,- Euro kaufen.
Foto Matthias Hagemann |
Diesmal saß dort jemand, von dem ich dachte, dass ist bestimmt der Künstler und ich behielt recht. Matthias Hagemann ist der Fotograf der ausgestellten Fotopanoramen. Er ist noch einer von denen, die mit analogen Kameras arbeiten. Bei seinen S/W Bildern knipst er einfach eine Serie während einer 360° Drehung und setzt sie ohne Persepektivkorrektur zusammen. Diese Panoramen sind bis zu 3,6 Meter lang.
Die farbigen Panoramen entstehen mit einer Spezial Kamera, die sich selbständig auf einer Achse dreht.
Doch die große Leidenschaft des Fotografen ist wohl die Lochkamera bzw. Camera Obscura.
Damit begab er sich "Auf den Spuren der Todesmärsche von Auschwitz 1945"
Ein Bildband zu der Serie liegt in der Galerie aus.
Beim Galerie Weekend 2017 hatte der Fotograf eine kleine Lochkamera aus einem Karton gebaut.
Meine Freundin testete diese und sah so alles auf dem Kopf stehend.
Die Arbeiten könnt ihr bis zum 22.Juli zu sehen. Ihr könnt sie auch je nach Länge für 200,- bis 1000,- Euro kaufen.
Finnen im Sicherheitswahn
21.06.2017
Mit ihrer Mitsommerfeier in Berlin hat sich die finnische Botschaft ordentlich lächerlich gemacht.
Als ich um 19:45 Uhr dort eintraf, eine Viertelstunde vor dem Beginn der Veranstaltung, standen etwa.dreihundert Menschen vor dem Eingang. Ich gesellte mich dazu. Als ich mich nach einiger Zeit wunderte, dass es kein Vorankommen gab, erfuhr ich, dass der Einlass streng von einem Sicherheitsdienst kontrolliert wird.
So waren zur Eröffnung wohl höchstens zehn BesucherInnen anwesend. Ich stand noch bis 21:15 Uhr an bis ich Einlass fand und hinter mir warteten noch viele. Wahrscheinlich kamen die letzten erst um 22:00 Uhr aufs Gelände.
Bis dahin hatten es viele, besonders ältere Menschen, aufgegeben zu warten und waren gegangen.
Dabei waren die Sicherheitskontrollen nicht langsam, es gelangten ca. drei BesucherInnen pro Minute aufs Fest. Eigentlich leicht vorher zu berechnen, dass bei dieser Geschwindigkeit zwei Stunden vergehen bis dreihundert Menschen durchsucht sind.
Eine echte Glanzleistung der Botschaft war auch, dass es wenig Informationen für die Wartenden gab.
Besonders schwachsinnig war das Ganze, weil es wohl um Abwehr von Attentätern ging. Jeder minimal denkender IS-Trottel hätte sich mit seinem Bombengürtel mitten in der dicht gedrängten Menge vor dem Eingang postiert.
Vater Tod hätte reichliche Ernte erhalten, dafür braucht der nicht aufs Gelände zu gelangen.
Zum Glück entschädigte das Fest.
Es gab einen Stand mit leckerem Weizenbier von der Nordig Brewery aus Lempäälä bei Tampere. Dass es so gutes Bier in Finnland gibt, war für mich eine neue positive Erkenntnis.
Ein Stand war auf kulinarische Genüsse spezialisiert, ich aß karelische Piroggen mit Eibutter und Rentier Bratwurst.
Die Wurst war im Gegensatz zu den sonst in Finnland üblichen ungewürzten, mit einem hohen Mehlanteil gefüllten Kunstdärmen richtig gut.
Als ich den großen Durst und Hunger hinter mir gelassen hatte, spielte Dalindeo mit jazzigen Tönen auf. Die Band stellte ihr neues Album Slavic Souls vor.
Guter handgemachter Jazz auf hohem Niveau.
Teilweise recht gut tanzbar, aber niemand wollte das Tanzbein schwingen.
Sie spielten bis kurz vor 24:00 Uhr und erzeugten gute Stimmung.
Fotos: Irmeli Rother
Mit ihrer Mitsommerfeier in Berlin hat sich die finnische Botschaft ordentlich lächerlich gemacht.
Als ich um 19:45 Uhr dort eintraf, eine Viertelstunde vor dem Beginn der Veranstaltung, standen etwa.dreihundert Menschen vor dem Eingang. Ich gesellte mich dazu. Als ich mich nach einiger Zeit wunderte, dass es kein Vorankommen gab, erfuhr ich, dass der Einlass streng von einem Sicherheitsdienst kontrolliert wird.
So waren zur Eröffnung wohl höchstens zehn BesucherInnen anwesend. Ich stand noch bis 21:15 Uhr an bis ich Einlass fand und hinter mir warteten noch viele. Wahrscheinlich kamen die letzten erst um 22:00 Uhr aufs Gelände.
Bis dahin hatten es viele, besonders ältere Menschen, aufgegeben zu warten und waren gegangen.
Dabei waren die Sicherheitskontrollen nicht langsam, es gelangten ca. drei BesucherInnen pro Minute aufs Fest. Eigentlich leicht vorher zu berechnen, dass bei dieser Geschwindigkeit zwei Stunden vergehen bis dreihundert Menschen durchsucht sind.
Eine echte Glanzleistung der Botschaft war auch, dass es wenig Informationen für die Wartenden gab.
Besonders schwachsinnig war das Ganze, weil es wohl um Abwehr von Attentätern ging. Jeder minimal denkender IS-Trottel hätte sich mit seinem Bombengürtel mitten in der dicht gedrängten Menge vor dem Eingang postiert.
Vater Tod hätte reichliche Ernte erhalten, dafür braucht der nicht aufs Gelände zu gelangen.
Zum Glück entschädigte das Fest.
Es gab einen Stand mit leckerem Weizenbier von der Nordig Brewery aus Lempäälä bei Tampere. Dass es so gutes Bier in Finnland gibt, war für mich eine neue positive Erkenntnis.
Ein Stand war auf kulinarische Genüsse spezialisiert, ich aß karelische Piroggen mit Eibutter und Rentier Bratwurst.
Die Wurst war im Gegensatz zu den sonst in Finnland üblichen ungewürzten, mit einem hohen Mehlanteil gefüllten Kunstdärmen richtig gut.
Als ich den großen Durst und Hunger hinter mir gelassen hatte, spielte Dalindeo mit jazzigen Tönen auf. Die Band stellte ihr neues Album Slavic Souls vor.
Guter handgemachter Jazz auf hohem Niveau.
Teilweise recht gut tanzbar, aber niemand wollte das Tanzbein schwingen.
Sie spielten bis kurz vor 24:00 Uhr und erzeugten gute Stimmung.
Fotos: Irmeli Rother
Auf der Märkischen Eisbahn...
10.06.2017
Es wird gesagt der Mörder kehrt immer wieder an den Ort seines Verbrechens zurück.
Ich kehrte an diesem Samstag an den Ort zurück, wo ich aufgewachsen bin.
Die ersten acht Jahre meines Lebens verbrachte ich nah beim S-Bahnhof Lichterdelde West.
Mutter, Tante und ihr Mann waren wie ich in einem Stockwerk einer verlassenen Villa untergekommen. Der sie umgebene Garten war so groß, dass seit einiger Zeit dort ein weiteres Haus gebaut werden konnte.
So wurde ich in eine recht privilegierten Situation hineingeboren. 1952 wohnten noch viele BerlinerInnen sehr beengt und in den Resten der Mietskasernen war kaum Grün vorhanden.
Nun durften die Deutschen wahrlich nicht so tun als wären sie Opfer, der Bombenkrieg gegen des Deutsche Reich war berechtigt und eine Reaktion auf die Verbrechen der deutschen Luftwaffe!
Berlin war damals in Sektoren geteilt, Lichterfelde gehörte zum so genannten Amerikanischen Sektor. USA Sektor wäre präziser gewesen.
In der Umgebung der Villa waren viele Kasernen der Yankies und meine Mutter stand auf Männern in Uniform. So war mein Vater ein GI aus Puerto Rico, den ich nie kennenlernte. Aber es erschienen immer wieder neue GI´s zu Hause.
Ich war darüber recht glücklich. Sonntags, wenn meine Mutter
mit den Männern allein sein wollte, stecken diese mir Geld zu, so das ich kaum eine Kindervorstellung in dem Kino versäumte, in
dem heute ein Bio Lüske untergebracht ist.
Das Kino Spiegel war in der Drakestrasse 50 gelegen, ca. 100 Meter vom Bahnhof entfernt.
Meine Kinoleidenschaft wurde damals begründet.
Der Bahnhof Lichterfelde hatte aber auch ein Gütergleis der RTO. Die US Army wurden darüber mit Kriegsgerät und Soldaten versorgt.
Dort befand sich aber auch ein frei zugänglicher Automat, der gegen die Viertel Dollar Stücke lecker Schokoladeneis ausgab. Dank der Freunde meiner Mutter hatte ich davon genug.
Der Anlass zum Bahnhofs zu radeln war diesmal ein Fest zu dem der Bürgertreff Lichterfelde West einlud. Es gab ein Musikprogramm und viele Stände von lokaler Initiativen. Kunst im Kiez war das Motto der Veranstaltung, und in einigen Läden der Umgebung wurde Kunst ausgestellt.
Neben den musikalischen Darbietungen begeisterte uns besonders das die AG Märkische Kleinbahn auf einem Nebengleis Fahrten anboten. Die vom Verein restaurierten Gefährte waren bezaubernd.
Das rote fuhr zum Bahnhof Steglitz das schwarze in die Gegenrichtung.
Die unteren Fotos Irmeli Rother
Es wird gesagt der Mörder kehrt immer wieder an den Ort seines Verbrechens zurück.
Ich kehrte an diesem Samstag an den Ort zurück, wo ich aufgewachsen bin.
Die ersten acht Jahre meines Lebens verbrachte ich nah beim S-Bahnhof Lichterdelde West.
Mutter, Tante und ihr Mann waren wie ich in einem Stockwerk einer verlassenen Villa untergekommen. Der sie umgebene Garten war so groß, dass seit einiger Zeit dort ein weiteres Haus gebaut werden konnte.
So wurde ich in eine recht privilegierten Situation hineingeboren. 1952 wohnten noch viele BerlinerInnen sehr beengt und in den Resten der Mietskasernen war kaum Grün vorhanden.
Nun durften die Deutschen wahrlich nicht so tun als wären sie Opfer, der Bombenkrieg gegen des Deutsche Reich war berechtigt und eine Reaktion auf die Verbrechen der deutschen Luftwaffe!
Berlin war damals in Sektoren geteilt, Lichterfelde gehörte zum so genannten Amerikanischen Sektor. USA Sektor wäre präziser gewesen.
In der Umgebung der Villa waren viele Kasernen der Yankies und meine Mutter stand auf Männern in Uniform. So war mein Vater ein GI aus Puerto Rico, den ich nie kennenlernte. Aber es erschienen immer wieder neue GI´s zu Hause.
Verlag: Photo R. Lissner Berlin-Lichterfelde |
Das Kino Spiegel war in der Drakestrasse 50 gelegen, ca. 100 Meter vom Bahnhof entfernt.
Meine Kinoleidenschaft wurde damals begründet.
Foto: Triebwagen für US Offiziere |
Dort befand sich aber auch ein frei zugänglicher Automat, der gegen die Viertel Dollar Stücke lecker Schokoladeneis ausgab. Dank der Freunde meiner Mutter hatte ich davon genug.
Der Anlass zum Bahnhofs zu radeln war diesmal ein Fest zu dem der Bürgertreff Lichterfelde West einlud. Es gab ein Musikprogramm und viele Stände von lokaler Initiativen. Kunst im Kiez war das Motto der Veranstaltung, und in einigen Läden der Umgebung wurde Kunst ausgestellt.
Neben den musikalischen Darbietungen begeisterte uns besonders das die AG Märkische Kleinbahn auf einem Nebengleis Fahrten anboten. Die vom Verein restaurierten Gefährte waren bezaubernd.
Das rote fuhr zum Bahnhof Steglitz das schwarze in die Gegenrichtung.
Die unteren Fotos Irmeli Rother
Männer und Mütter :-)
04.06.2017
Nur weil die Mutter einen (vielleicht mehr den Vater) verlassen hat, muss Mann doch nicht gleich TouristInnen in eine einsame Wohnung locken und dort gefangen halten.
Im Thriller Berlin Syndrom tut der Psychopath (Max Riemelt) genau dies. Er ist Lehrer, wirkt seriös und ist sympathisch, nur etwas zurückhaltend.
Scheinbar genau der Richtige für eine junge australische Fotografin (Teresa Palmer), die ein paar Tage in Berlin verbringen will.
Bis sie nach einer Liebesnacht bei ihm gehen will und feststellen muss, dass Tür und Fenster verrammelt sind.
Es gibt keinen Weg heraus.
Sie sitzt in der Falle.
Am Anfang bindet er sie ans Bett, bevor er morgens in die Schule geht, doch als sie ihm gefügig geworden scheint, darf sie sich in der Wohnung bewegen.
Wie oft Gefangene in ausweglosen Situationen beginnt die junge Dame sich körperlich zu vernachlässigen und der Lehrer wird ihrer überdrüssig.
Da begeht er den Fehler eine Schülerin (Emma Bading) so anzubaggern, dass diese an seiner Tür klingelt.
Männer! Immer spielen ihnen die Hormone Streiche. Sein Unglück nimmt den Lauf.
Mit diesem spannenden Thriller ist der Regisseurin Cate Shortland ein exzellenter Wurf gelungen. Selbst mir, dem Verächter des Horror Genres, gefiel er recht gut.
Ich hoffe nur, dass der Film nicht in Australien erfolgreich wird. Sonst überlegt sich vielleicht manche Touristin, ob sie Berlin besucht. Der Albtraum der Hostels und Ferienwohnung Anbieter.
Fotos + Video © 2000-2017 Muschalik Digitale Medien
Nur weil die Mutter einen (vielleicht mehr den Vater) verlassen hat, muss Mann doch nicht gleich TouristInnen in eine einsame Wohnung locken und dort gefangen halten.
Im Thriller Berlin Syndrom tut der Psychopath (Max Riemelt) genau dies. Er ist Lehrer, wirkt seriös und ist sympathisch, nur etwas zurückhaltend.
Scheinbar genau der Richtige für eine junge australische Fotografin (Teresa Palmer), die ein paar Tage in Berlin verbringen will.
Bis sie nach einer Liebesnacht bei ihm gehen will und feststellen muss, dass Tür und Fenster verrammelt sind.
Es gibt keinen Weg heraus.
Sie sitzt in der Falle.
Am Anfang bindet er sie ans Bett, bevor er morgens in die Schule geht, doch als sie ihm gefügig geworden scheint, darf sie sich in der Wohnung bewegen.
Wie oft Gefangene in ausweglosen Situationen beginnt die junge Dame sich körperlich zu vernachlässigen und der Lehrer wird ihrer überdrüssig.
Da begeht er den Fehler eine Schülerin (Emma Bading) so anzubaggern, dass diese an seiner Tür klingelt.
Männer! Immer spielen ihnen die Hormone Streiche. Sein Unglück nimmt den Lauf.
Mit diesem spannenden Thriller ist der Regisseurin Cate Shortland ein exzellenter Wurf gelungen. Selbst mir, dem Verächter des Horror Genres, gefiel er recht gut.
Ich hoffe nur, dass der Film nicht in Australien erfolgreich wird. Sonst überlegt sich vielleicht manche Touristin, ob sie Berlin besucht. Der Albtraum der Hostels und Ferienwohnung Anbieter.
Fotos + Video © 2000-2017 Muschalik Digitale Medien
Kochshow
07.06.2017
Dass die asiatische Küche vielfaltiger, ist als der Durchschnitts Chinamann, hatte ich schon gehört. Das Show Me überraschte mich trotzdem.
Eigentlich wollten wir vor dem Kino in ein türkisches Restaurant in der Schönleinstraße, aber es war geschlossen. So irrten wir etwas gestresst umher und entdeckten zum Glück ein vor Kurzem eröffnetes chinesisches Restaurant..
Hier wird das Essen auf Teppanyki Art zubereitet. D.h. dass die meisten Gerichte auf einer in der Tischplatte eingelassenen Bratpfanne zubereitet werden. Neben der Gaumenfreude ist also eine Kochshow im Preis inbegriffen.
Wir hatten Fischfilets mit Gemüse bestellt. Das wurde mit ein wenig Fett vor unseren Augen gebraten.
Nun war unser Showmaster auch noch Clown. Es bereitete ihn sichtlich Spaß uns zu zeigen wie virtuos er mit seinen Hackbeilchen umgehen konnte.
Zum Schluss jonglierte er noch mit den Gewürzspendern.
Das fertige Gericht war dann hübsch anzusehen, ausgesprochen lecker und die Seezunge der Liebsten kostete weniger als zehn Euro.
Dazu tranken wir gut angerichteten Tee.
Was soll ich sagen, hingehen und schlemmen.
Fotos: Irmeli Rother
Dass die asiatische Küche vielfaltiger, ist als der Durchschnitts Chinamann, hatte ich schon gehört. Das Show Me überraschte mich trotzdem.
Foto: ShowMe |
Eigentlich wollten wir vor dem Kino in ein türkisches Restaurant in der Schönleinstraße, aber es war geschlossen. So irrten wir etwas gestresst umher und entdeckten zum Glück ein vor Kurzem eröffnetes chinesisches Restaurant..
Hier wird das Essen auf Teppanyki Art zubereitet. D.h. dass die meisten Gerichte auf einer in der Tischplatte eingelassenen Bratpfanne zubereitet werden. Neben der Gaumenfreude ist also eine Kochshow im Preis inbegriffen.
Wir hatten Fischfilets mit Gemüse bestellt. Das wurde mit ein wenig Fett vor unseren Augen gebraten.
Nun war unser Showmaster auch noch Clown. Es bereitete ihn sichtlich Spaß uns zu zeigen wie virtuos er mit seinen Hackbeilchen umgehen konnte.
Zum Schluss jonglierte er noch mit den Gewürzspendern.
Das fertige Gericht war dann hübsch anzusehen, ausgesprochen lecker und die Seezunge der Liebsten kostete weniger als zehn Euro.
Dazu tranken wir gut angerichteten Tee.
Was soll ich sagen, hingehen und schlemmen.
Fotos: Irmeli Rother
Carneval ohne Umzug
05.06.2017
Da ich diesmal beim Karneval der Kulturen keine Funktion inne hatte, verzichtete ich darauf den Umzug anzuschauen.
Aber am Pfingstmontag besuchte ich jedoch mit der Liebsten das Fest auf dem Blücherplatz.
Dort sah und hörte ich auf der Eurasia Bühne ein Konzert der Gruppe Cielo Faccio Orchestar. Ich wusste vorher nichts über die Band, so war der Besuch etwas ein Zufall. Der war glücklich, denn die Gruppe spielt nicht nur fetten Balkan Brass, zu ihr gehörten auch Artisten.
So war auf der Bühne mehr zu sehen war als Musiker.
Die Bläser aus dem Multikulti Projekt bliesen ordentlich und so dauerte es nicht lange, bis es mir in den Beinen juckte und ich tanzen musste.
Das Cielo Farcia Orchestar sorgten für Ohren- und Augenschmaus.
Den Namen solltet ihr euch merken, vielleicht könnt ihr es auch mal genießen.
Unter im Video sind sie musikalisches Rückgrat bei den Music for Chameleons während des Umzugs.
Da ich diesmal beim Karneval der Kulturen keine Funktion inne hatte, verzichtete ich darauf den Umzug anzuschauen.
Aber am Pfingstmontag besuchte ich jedoch mit der Liebsten das Fest auf dem Blücherplatz.
Dort sah und hörte ich auf der Eurasia Bühne ein Konzert der Gruppe Cielo Faccio Orchestar. Ich wusste vorher nichts über die Band, so war der Besuch etwas ein Zufall. Der war glücklich, denn die Gruppe spielt nicht nur fetten Balkan Brass, zu ihr gehörten auch Artisten.
So war auf der Bühne mehr zu sehen war als Musiker.
Die Bläser aus dem Multikulti Projekt bliesen ordentlich und so dauerte es nicht lange, bis es mir in den Beinen juckte und ich tanzen musste.
Das Cielo Farcia Orchestar sorgten für Ohren- und Augenschmaus.
Den Namen solltet ihr euch merken, vielleicht könnt ihr es auch mal genießen.
Unter im Video sind sie musikalisches Rückgrat bei den Music for Chameleons während des Umzugs.
Warhol aufgewärmt
27.05.2017
Die Perfomance Truppe Gob Squad versuchte sich darin die Videos von Andy Warhol aus The Factory nachzustellen. Warhol war wohl schon ein wichtiger Vertreter der POP Art und seine Fabriketage in New York war um 1965 ein Katalysator für KünsterInnen aller Art.
Unter anderem entstammt diesem Treffpunkt auch die tolle Band Velvet Underground.
In der Küche trafen sich die BewohnerInnen, hingen rum und Andy Warhol hielt mit der Kamera drauf. Dabei entstanden Filme, die ich schon damals für unbedeutend hielt. In Gob Squad's Kitchen (You've Never Had It So Good) werden die Videos von Warhol auf der Bühne projiziert.
In Nebenräumen werden die Szenen nachgespielt. So wurden die langweiligen Videos verdoppelt. Schade, aber von mir gibt es höchstens eine vier nach deutschen Schulnoten. Obwohl die PerformerInnen der Truppe Sharon Smith, Sean Patten, Simon Will und Bastian Trost manchmal witziges produzierten.
Die Perfomance Truppe Gob Squad versuchte sich darin die Videos von Andy Warhol aus The Factory nachzustellen. Warhol war wohl schon ein wichtiger Vertreter der POP Art und seine Fabriketage in New York war um 1965 ein Katalysator für KünsterInnen aller Art.
Unter anderem entstammt diesem Treffpunkt auch die tolle Band Velvet Underground.
Foto: Bob Sqaud |
Foto: Bob Sqaud |
Schwuler Bock, lesbische Rieke und auch das Queere wird nicht vergessen...
25.05.2017
Nun wohne ich schon seit Jahren hundert Meter vom Schwulen Museum Berlin entfernt, da fällt mir keine gute Entschuldigung ein, weshalb ich es bisher nie besucht habe.
Homophobie läßt sich bei meiner Freundin und mir wohl ausschließen. Eher so ein Motiv wie, es ist ja um die Ecke und läuft nicht weg.
Diesmal hatten wir den Sonntag lang geschlafen und uns beschlich das Gefühl: Ein bisschen Kultur passt noch rein.
So machten wir uns zur Lützowstr. 73 auf, berappten zusammen 15 € und ließen uns teilweise begeistern.
Ein ständiger Bestandteil informiert zur Geschichte der Schwulen und Lesben in Berlin. Nicht weit vom "Sündenbabel" rund um den Nollendorfplatz gab und gibt es genug Orte, die vorgestellt wurden. Eine Menge Fotos und Plakate bezeugen viel vom Trubel, der dort in den 20er Jahren herrschte. Es wird aber auch vom staatlichen Kampf gegen Homos und Lesben berichtet, Die Zeit als die Deutschen, neben dem durch Rassenwahn Judenmord verursachten, "Abartige" ins KZ steckten und ermordeten, wird ausführlich dargestellt.
In abgemildeter Form setzte sich die Homophobie fort, nachdem Deutschland besiegt war. Der Schwulenparagraf §175 hatte Bestand und brachte tausende in den Knast. Erst durch die Revolten in den USA (siehe die Straßenschlacht in der Christopher Street gegen die Polizei) entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein der Schwulen. So ist die heutige relative gesellschaftliche Akzeptanz zu erklären.
Doch das Aufheulen von NPD, AfD und großen Teilen der CDU nach der Zustimmung des Bundestages zur gleichgeschlechtlichen Ehe zeigt, dass noch immer Widerstände existieren, die gebrochen werden müssen.
Eine spannende Sonderausstellung beschäftigte sich mit dem Einfluss von Simone de Beauvoir auf die Frauenbewegung.
In ihr wurden zusammengestellte "weibliche" Gegenstände mit Zitaten der Philosophin konfrontiert. Ihr Satz: "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." räumte endgültig mit dem Schwachsinn auf, dass die Geschlechtertrennung biologisch bestimmt ist.
Diese ist noch bis zum 28.08.2017 zu sehen.
Eine andere Abteilung, die ihr leider nicht mehr anschauen könnt, mit dem Titel "ğ – queere Formen migrieren" zeigte Arbeiten von LSBTIQ*-Menschen zwischen der Türkei und Deutschland. Hier war auch Selbstironisches und Witziges zu sehen. Ein schwuler Friseur (sind nicht alle türkischen Friseure schwul?) schnitt BesucherInnen live die Haare.
Der letzte Abteilungsteil langweilte mich eher. Irgendjemand hat ein schwules Mitglied des Wagnerclans ausgegraben und fand das sensationell. Abgesehen davon, dass mir der ganze Bohei um diese Familie suspekt ist, der Komponist war ein bekennender Judenhasser und seine Musik ist mir zu kitschig, weiss doch mittlerweile jedes Kind, dass es immer in allen Gesellschaftsschichten Schwule gab.
Bevor wir die Ausstellung verließen, genossen wir im hübschen Garten noch alkoholischen Traubentrunk.
Der einzige Wermutstropen im Museum ist, dass fotografieren verboten ist. Ich habe mich nicht daran gehalten. Wollt ihr lieber Textwüsten?
Trotzdem besucht das Museum, Schwule beißen nicht!
Nun wohne ich schon seit Jahren hundert Meter vom Schwulen Museum Berlin entfernt, da fällt mir keine gute Entschuldigung ein, weshalb ich es bisher nie besucht habe.
Homophobie läßt sich bei meiner Freundin und mir wohl ausschließen. Eher so ein Motiv wie, es ist ja um die Ecke und läuft nicht weg.
Diesmal hatten wir den Sonntag lang geschlafen und uns beschlich das Gefühl: Ein bisschen Kultur passt noch rein.
So machten wir uns zur Lützowstr. 73 auf, berappten zusammen 15 € und ließen uns teilweise begeistern.
Ein ständiger Bestandteil informiert zur Geschichte der Schwulen und Lesben in Berlin. Nicht weit vom "Sündenbabel" rund um den Nollendorfplatz gab und gibt es genug Orte, die vorgestellt wurden. Eine Menge Fotos und Plakate bezeugen viel vom Trubel, der dort in den 20er Jahren herrschte. Es wird aber auch vom staatlichen Kampf gegen Homos und Lesben berichtet, Die Zeit als die Deutschen, neben dem durch Rassenwahn Judenmord verursachten, "Abartige" ins KZ steckten und ermordeten, wird ausführlich dargestellt.
In abgemildeter Form setzte sich die Homophobie fort, nachdem Deutschland besiegt war. Der Schwulenparagraf §175 hatte Bestand und brachte tausende in den Knast. Erst durch die Revolten in den USA (siehe die Straßenschlacht in der Christopher Street gegen die Polizei) entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein der Schwulen. So ist die heutige relative gesellschaftliche Akzeptanz zu erklären.
Doch das Aufheulen von NPD, AfD und großen Teilen der CDU nach der Zustimmung des Bundestages zur gleichgeschlechtlichen Ehe zeigt, dass noch immer Widerstände existieren, die gebrochen werden müssen.
Eine spannende Sonderausstellung beschäftigte sich mit dem Einfluss von Simone de Beauvoir auf die Frauenbewegung.
In ihr wurden zusammengestellte "weibliche" Gegenstände mit Zitaten der Philosophin konfrontiert. Ihr Satz: "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." räumte endgültig mit dem Schwachsinn auf, dass die Geschlechtertrennung biologisch bestimmt ist.
Diese ist noch bis zum 28.08.2017 zu sehen.
Eine andere Abteilung, die ihr leider nicht mehr anschauen könnt, mit dem Titel "ğ – queere Formen migrieren" zeigte Arbeiten von LSBTIQ*-Menschen zwischen der Türkei und Deutschland. Hier war auch Selbstironisches und Witziges zu sehen. Ein schwuler Friseur (sind nicht alle türkischen Friseure schwul?) schnitt BesucherInnen live die Haare.
Der letzte Abteilungsteil langweilte mich eher. Irgendjemand hat ein schwules Mitglied des Wagnerclans ausgegraben und fand das sensationell. Abgesehen davon, dass mir der ganze Bohei um diese Familie suspekt ist, der Komponist war ein bekennender Judenhasser und seine Musik ist mir zu kitschig, weiss doch mittlerweile jedes Kind, dass es immer in allen Gesellschaftsschichten Schwule gab.
Bevor wir die Ausstellung verließen, genossen wir im hübschen Garten noch alkoholischen Traubentrunk.
Der einzige Wermutstropen im Museum ist, dass fotografieren verboten ist. Ich habe mich nicht daran gehalten. Wollt ihr lieber Textwüsten?
Trotzdem besucht das Museum, Schwule beißen nicht!
Unter afrikanischen Bäumen groovt es ordentlich
12.05.2017
Das Orchesta Baoab, benannt nach einem Club in Dakar, der nach dem in Afrika hoch geehrten in Deutschland Affenbrotbaum genannt wurde, hat eine lange wechselvolle Geschichte.
1970 gegründet gehört es zu der ersten Generation des Afrobeat.
Dieser Musikstil wurde damals von Fela Kuti und Tony Allen geprägt. Er ist eine Mischung aus Funk, Jazz und Highlife.
Afrobeat entstand in Nigeria, dass Orchestra aber aus dem Senegal. In ihre Musik flossen natürlich lokale Einflüsse ein. Gemeinsam war den damals international bekannt werdenen Bands, dass sie am Anfang ihren Lebensunterhalt dadurch verdienten für Weiße in Bars zu spielen.
Bei ihrem Auftritt im Berliner Club Gretchen traten die Baobabs mit einem fetten Bläsersatz und Kora auf. Trommel und Schlagzeug sorgten für einen treibenden Beat.
1987 löste sich die Band auf, um sich 2001 zu reunionieren.Die meisten Musiker auf der Bühne waren über sechzig Jahre alt. Einer war so gebrechlich, dass er gestützt werden musste. Mit ihrem hohen Alter sind sie so etwas der Buena Vista Sozial Club Afrikas.
Aber Holla, die Band ging ab wie Luzie. Nach kurzer Zeit tanzte der ganze ausverkaufte Saal.
Die 30 Euro für den Eintritt waren gut angelegt. Ich fuhr ganz beschwingt Heim.
Das Orchesta Baoab, benannt nach einem Club in Dakar, der nach dem in Afrika hoch geehrten in Deutschland Affenbrotbaum genannt wurde, hat eine lange wechselvolle Geschichte.
1970 gegründet gehört es zu der ersten Generation des Afrobeat.
Dieser Musikstil wurde damals von Fela Kuti und Tony Allen geprägt. Er ist eine Mischung aus Funk, Jazz und Highlife.
Afrobeat entstand in Nigeria, dass Orchestra aber aus dem Senegal. In ihre Musik flossen natürlich lokale Einflüsse ein. Gemeinsam war den damals international bekannt werdenen Bands, dass sie am Anfang ihren Lebensunterhalt dadurch verdienten für Weiße in Bars zu spielen.
Bei ihrem Auftritt im Berliner Club Gretchen traten die Baobabs mit einem fetten Bläsersatz und Kora auf. Trommel und Schlagzeug sorgten für einen treibenden Beat.
1987 löste sich die Band auf, um sich 2001 zu reunionieren.Die meisten Musiker auf der Bühne waren über sechzig Jahre alt. Einer war so gebrechlich, dass er gestützt werden musste. Mit ihrem hohen Alter sind sie so etwas der Buena Vista Sozial Club Afrikas.
Aber Holla, die Band ging ab wie Luzie. Nach kurzer Zeit tanzte der ganze ausverkaufte Saal.
Die 30 Euro für den Eintritt waren gut angelegt. Ich fuhr ganz beschwingt Heim.
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